Tierheimhündin beißt, wenn ihr etwas nicht passt

  • Mein Süddeutscher Schwarzer hat ein ähnliches Verhalten gezeigt. Ich bekam ihn als Tierschutzfall - es gab also "Vorgeschichte". Was da gelaufen ist ... wer weiß das schon. Auf jeden Fall war es so, dass er manchmal aus dem Schlaf hoch ist und zugebissen hat. Bei dem war es dann allerdings notwendig danach das Krankenhaus aufzusuchen, um sich nähen zu lassen. Bei ihm wäre es absolut nach hinten losgegangen ihn in der Situation zu maßregeln. Der konnte das überhaupt nicht umsetzen. Es wäre ein Kampf um Leben und Tod geworden. Die Lösung war ihm beizubringen, dass er nicht mehr in der Nähe liegt. Außerdem bekam er generell viele Auszeiten vom Zusammensein mit den Menschen. Nachts schlief er in einem anderen Raum.


    Ich habe bei ihm mit der Zeit herausgefunden wie das Verhalten zustande kam und bekam im Nachhinein die Bestätigung, dass ich mit Maßregelung alles viel, viel schlimmer gemacht hätte. Es ist daher wichtig herauszufinden, was die Motivation ist. Eins kann ich allerdings sagen: Es blieb das ganze Hundeleben lang ein Thema und man musste das immer regelnn.

  • Aber aufgeben fühlt sich irgendwie auch falsch an. Wir mögen sie ja trotz ihrer Macke.

    Ja, es ist eine vertrackte Situation. Nur müsst ihr gut überlegen, was ihr leisten könnt und was dem Hund hilft.

    Danke für eure ehrlichen Einschätzungen. Auch ich habe die Befürchtung dass wir das nicht mehr so hinbiegen können, dass wir komplett gefahrlos, später mit Kindern, zusammenleben können.

    Niemals kann ein solcher Hund unbeaufsichtigt mit Kindern zusammensein. NIE!

    Egal, wie wie gut sie sich entwickelt, es besteht immer die Gefahr, dass Hund auf diese Verhaltensweisen zurückgreift, nämlich in Stress und wenn das Denken kurz aussetzt. Und Kinderhaut ist so schnell kaputt und leider werden Kinder häufig ins Gesicht gebissen. Das ist dann noch mal ne andere Hausnummer als ein Arm (was ich schon megakrass finde).

    Meiner hat ja "nur" in Waden gebissen....Und diese Hunde, wenn was hütiges mit drin ist, greifen (beissen) dann schon gezielt und auch gezielt dosiert.

    Um ganz ehrlich zu sein, klingen eure Einschätzungen zum Rasseverhalten genau nach dem was wir nicht wollen :/

    Du beschreibst einen Hund, den man ein Leben lang managen muss...also die nächsten 10-15 Jahre

    Das "Gute" ist, dass sie wirklich zubeißt und sofort wieder loslässt. Sie packt also nicht richtig an.

    Ja, gezielt und dosiert (typisch Hütehund)

    Hm, das müssten wir überlegen. Ich verstehe wie du das meinst, aber das hat für mich irgendwie was von ausgrenzen und wegsperren. Kann natürlich sein, dass ich da zu vermenschlicht denke.

    Ihr müsst bei so einem Hund komplett umdenken.

    Und das ist auch alles vollkommen anders als ihr euch ein Leben mit Hund vorgestellt habt.

    Bezüglilch Kennel. Sie liebt ja ihre Hundehütte abgöttisch, das ist ihr Lieblingsschlafplatz und auch Rückzugsort. Denkt ihr, man kann da eine Gittertür anbauen und das praktisch als geschlossene Box "umbauen"? Natürlich nur im Sommer wenn wir mit Besuch draußen sitzen und nur bei Bedarf.


    Oder wäre es besser wenn wir etwas ganz neues einführen? Sie kennt Boxen grundsätzlich auch vom Auto fahren.

    Zwinger!

    Ich fiebere mit, wie es weitergeht.


    Ich würde sie nur zu gerne an Vieh sehen. Weil ich einmal einen Tevüeren begleitet habe, der bei einer Trainerin mit einmal die Woche (hütihüti) wirklich gut alltagstauglich war.


    Manche Hütis brauchen diese Arbeit mehr als ihr Leben.

  • Es gibt - bezogen auf die Anzahl dieser Hunde - so gut wie keinen Belgier, der am Vieh arbeitet! Auch gab es (bei der Reinzucht dieser Rasse) nicht diese Selektion auf die Arbeit am Vieh wie bei BC oder AHH!

    Somit weiss ich nicht, wieso nun ausgrechnet diese Huendin ans Vieh sollte. Und fuer mich sind Belgier auch keine Hunde die ich als (typische) Huetis bezeichnen wuerde...

  • Ich schließe mich Murmelchen an - Typische Belgier-Arbeit ist Hüten nicht, daher wäre das für mich vor allem ohne den Hund zu kennen und zu gucken, ob er vielleicht wirklich ne Ausnahme ist, gar keine gute Idee (fürs Vieh und den Hund).

    Wo in Deutschland bzw Westeuropa man Belgier so vermehrt am Vieh sieht würde mich allerdings sehr interessieren. Ich kenn ein Video (wo Malis Furche laufen) - die bezogen auf die große Masse der Hunde, die schon ewig als Schutzhunde bzw in den letzten Jahren auch als "Sport-Allrounder" je nach Varietät und Linie gezüchtet werden, etwa so viele sind, wie es Deutsche Jagdterrier ohne Jagdtrieb gibt. Gern auch per PN, der Thread soll ja nicht OT werden. =)

  • Ein Tervueren ist genauso wenig Hütehund wie Mali oder DSH! Der Vergleich mit Border u. Co. hinkt daher gewaltig... das ist vom Wesen her ein völlig anderer Hundetyp.

  • Ich habe nie behauptet, dass es keine gibt ;)

    Wenn ich 2 Hunde der Rasse X am Vieh kenne und 298 weitere Hunde dieser Rasse, die damit nichts anfangen koennen, dann sind Hunde am Vieh sind die Ausnahme..

    Und es aendert nichts an der Tatsache, dass es diese Selektion da nicht gab.


    Und dann zu sagen, dass manche Huetehunde diese Arbeit mehr brauchen als ihr Leben und das im Bezug auf einen Belgier..aeh ja ;)

  • Wieso gehen jetzt eigentlich alle vom Tervueren aus? Das ist doch überhaupt nicht geklärt, oder?

    Davon ab, meine Bewunderung dass ihr daran arbeitet, ich weiß nicht wie ich handeln würde wenn mein Hund sich so verhält.

  • Ein Tervueren ist genauso wenig Hütehund wie Mali oder DSH!

    Wie kommst Du jetzt darauf?

    Alle diese Rassen waren ursprünglich Hütehunde, nur wurden sie dann aufgrund ihrer Eigenschaften eher als "Sport- und Gebrauchs-Hunde" ausgebildet. Aber der Ursprung ist das Hüten, steckt wohl mehr oder weniger noch immer in ihnen drin.

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