Wann entwickeln sich welche "Verhaltensweisen"?

  • Ok interessant bzgl. Artgenossenunverträglichkeit - das macht durchaus Sinn was ihr sagt.


    Dann bin ich durchaus gespannt, ob sich bei Mala hierzu noch etwas ändert... sie würde ja für absolut jeden anderen Hund sofort ihre Koffer packen und bei mir ausziehen loudly-crying-dog-facetears-of-joy-dog-face. Man merkt jetzt schon, dass ihre Aufregung bei Sichtung anderer Hunde leicht abnimmt, aber sie sind nach wie vor das Allergrößte für sie. Da würde es mich einfach wahnsinning wundern, wenn sie jemals starke Abneigungen / Aggressionen anderen Hunden gegenüber (generell) entwickeln wird - aber das ist eine große Unbekannte für mich als Ersthundehalter.

  • Man merkt jetzt schon, dass ihre Aufregung bei Sichtung anderer Hunde leicht abnimmt, aber sie sind nach wie vor das Allergrößte für sie. Da würde es mich einfach wahnsinning wundern, wenn sie jemals starke Abneigungen / Aggressionen anderen Hunden gegenüber (generell) entwickeln wird

    Das ist (nicht zwingend auf Dich bezogen, man sieht euch ja hier nicht) eine der häufigen Fehleinschätzungen. "Mein Hund freut sich so".


    Nicht jede "freudige Aufregung" über andere Hunde ist freudige Aufregung.

  • Nicht jede "freudige Aufregung" über andere Hunde ist freudige Aufregung.

    magst du das erläutern? Ich möchte hier unbedingt Fehlverhalten / Fehleinschätzung meinerseits vermeiden.

  • Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass sich Veränderungen eher schleichend Zeigen und vorher einfach länger laufen lassen hat. Ansätze sind meist da.


    Beim Mischling finde ich das auch gerade tricky. Tierschutzhunde packen oft anders aus. Also ich hatte jetzt schon ein paar Momente, wo sich Verhalten „über Nacht“ verändert hat und ich mich frage, ob das jetzt so bleibt. Aber bei den Grundtrieben (Jagd, Wach,Territorial usw.) ist meist unterschwellig vieles bereits früh zu beobachten.

  • Als mein Hund hat pünktlich zu seinem ersten Geburtstag den Jagdtrieb ausgepackt, der vorher nur sehr gering (hinterherschauen, aber nicht rennen) vorhanden war. Seitdem läuft er 80% an der Schleppleine und wir trainieren den Abruf. Inzwischen ist er außer bei direkter Wildsichtung innerhalb von 10 Meter gut abrufbar, Schleppe bleibt trotzdem dran.


    Ansonsten hat er bisher (jetzt 17 Monate) nix unerwartetes ausgepackt. Er ist in den letzten Wochen etwas wachsamer geworden wie früher, aber alles in Maßen und immer noch sehr freundlich ggü Besuch usw.


    Ansonsten denke ich auch, dass kaum Verhaltensweisen wie z.B. Artgenossenunverträglichkeit über Nacht auftreten, sondern oft von Hundehaltern vorher falsch interpretiert werden. Ich treffe oft Leute, die sagen "der macht nix" oder "das ist sein Spielverhalten", wo ich sage "nee, sorry, aber das muss sich mein Hund nicht bieten lassen" und ihn aus der Situation rausnehme. Dementsprechend ist meiner auch null auf "selber regeln" gepolt, sondern weiß, ich schütze ihn vor ungebührlichem Verhalten und wir gehen dann weiter.


    Ich würde mir nicht allzuviele Sorgen bei einem Mix machen, dass der plötzlich noch total unbekannte Verhaltensweise auspackt. Hier im Forum werden natürlich auch oft Extremfälle diskutiert, welche der großen Masse der Hunde, die recht geräuschlos durchlaufen, nicht gerecht werden.

  • Das ist für mich natürlich auch ein gerade spannendes Thema.


    Besonders Reaktion auf andere Hunde, da bin ich ja seit Monaten dran. HSH gelten als nicht gerade Liebhaber anderer Artgenossen und noch würde ich ihn als sehr verspielt und freundlich einordnen. Wurde bislang von anderen Haltern auch so bestätigt, also toitoitoi das das auch so ist.

    Was mir mit jetzt 9 Monaten auffällt, er lässt sich nicht mehr alles bieten. Wo er anfangs kläffer noch 2-3 Begegnungen lang ignoriert hat, also erst Juhu spielen hin, dann Kläffkläff als Antwort, danach dann ignorieren von Dako, da schaltet er jetzt dann doch das Megafon ein und erklärt dem Kläffer was er davon hält. Ich seh das immer an den beiden Yorkis hier aus dem Haus, anfangs haben die Dako im Garten immer extremst angekläfft, heute machen die beiden keinen Mucks mehr, kommen aber auch nicht in seine Nähe. Und Dako geht nicht mehr hin, komm spiel mit mir, sondern schaut einmal rüber, plustert sich kurz auf und bemerkt die beiden sonst nur noch wenn sie ihm vor die Füße laufen.

    Ich bin immer gespannt ob da noch eine Schippe drauf kommt und er den beiden mal erklärt das das sein Garten ist...


    Dann sein Jagdtrieb... da mache ich mir ja schon manchmal Sorgen das mein Hund kaput ist. Der liegt auf der Wiese am See und Sonnt sich mit Enten und Gänsen, lässt Hasen wenige Meter neben sich einfach links liegen, erschreckt sich im Freilauf vor einem Reh und kommt zu mir als wäre da ein Monster gewesen...


    Und jetzt Aktuell sein Wachtrieb gegen Besoffene... so es denn einer ist.


    Also ich bin für jeden groben Richtwert/Anhaltspunkt der sich hier rausfiltern lässt Dankbar

  • Nicht jede "freudige Aufregung" über andere Hunde ist freudige Aufregung.

    magst du das erläutern? Ich möchte hier unbedingt Fehlverhalten / Fehleinschätzung meinerseits vermeiden.

    Ein Hund der aufgeregt ist, ist nicht inmer freudig aufgeregt. Es gibt diese freudige Aufregung. Es gibt aber auch Aufregung aus z.B. Stress. Und oft sehen die Halter einfach nicht, wieso der Hund jetzt aufgeregt ist und deuten es grundsaetzlich als freudige Aufregung.

    Wie pinkelpinscher geschrieben hat, das ist jetzt nicht auf dich bezogen!

    Schwierig finde ich uebrigens, wenn der Hund in der HuSchu gelernt hat, er SOLL zu jedem Hund hin. Den Hunden wird gar keine Alternative aufgezeigt. Hier machen das ganz viele HuSchu so.

    Hat man dann einen Hund, der das alles aber eigentlich nicht will, wird es man schwierig. Weil er ja gelernt hat, hingehen zu muessen und oft auch noch aktiv geschickt wird. Zumindest ich finde es da schwierig. (2 meiner Hunde hatten z.B. teilweise schon mit 8 Wochen kein Interesse an fremden Hunden, waehrend die anderen beiden Fremdhunde toll fanden.)

  • Gerade bei der 'plötzlich aufgetretenen Artgenossenunverträglichkeit' unterstelle ich halt vielen Hundehaltern, das sie vorher das Verhalten ihrer Hunde nicht richtig sehen.

    Ja, das sehe ich auch öfters. Das dreiste Pubertier, das gerade ausestet, inwieweit es schwächere Hunde einschüchtern und vertreiben kann, ist in Herrchens Augen oft noch ein lieber Welpe, der nur spielen will.


    Dagmar & Cara

  • Schwierig finde ich uebrigens, wenn der Hund in der HuSchu gelernt hat, er SOLL zu jedem Hund hin. Den Hunden wird gar keine Alternative aufgezeigt. Hier machen das ganz viele HuSchu so.

    Ich glaube inzwischen tatsächlich auch, dass uns das schon ganz viel kaputt gemacht hat am Anfang. Er kam ja eh erst mit 4,5 Monaten heißt die typische Welpenzeit war eh schon rum und er hat von Anfang an eigentlich signalisiert, dass er keinen Wert auf Kontakt legt wenn er doch rein gezwungen wurde gab es kein Spiel. Er hat mit 5-6 Monaten angefangen um die anderen Hunde rum zu stacksen um die Wette zu markieren aber für mein empfinden eben kein Verhalten das auf Lust auf andere Hunde hingedeutet hätte. Ich habe es aus Unwissenheit nur viel zu spät realisiert.

    Auch in der Sozialisierungsgruppe in der wir inzwischen sind werden neue Hunde mal kurz beschnuppert, Lage gecheckt und das wars. Lasst mich in Ruhe, ich lasse euch in Ruhe. Andere Hunde darunter Labradore und auch ein RR flitzen rum, raufen und meiner läuft von einer Ecke zur anderen, gesellt sich zu den 2-3 anderen Kandidaten die ebenfalls eher ruhig irgendwo liegen oder legt sich zu mir und wartet, dass die Stunde rum ist.

  • Als ich mit meiner Hundehaltung damals vor vielen Jahren begonnen habe, hat mal ein Vereinskollege einen Spruch gesagt: "Keiner meiner Hunde hat gejagt............und dann wurden sie 1 Jahr.......


    Hier hat das nur auf Tamy nicht zugetroffen, alle anderen haben mit ca. 1 Jahr ihren Jagdtrieb ausgepackt, manche mehr, manche weniger.

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