Hund pinkelt bei Maßregelung

  • Hallo :winken:


    Ich habe mich hier neu angemeldet, weil ich einige Probleme mit meiner neuen Hündin habe.


    Ihr Name ist Yuna, sie kommt aus Rumänien, ist geschätzt 1 bis 1 1/5 Jahre alt und ein mittelgroßer Mischling. Sie ist seit 1 Monat bei mir.


    Sie ist leider sehr ängstlich. Das Problem ist, dass ich sie nicht maßregeln kann. Wenn sie etwas anstellt und ich dann etwas lauter werde pinkelt sie einfach unter sich :/

    Ich weiß nicht ob es eine Trotzreaktion oder Angst ist?


    Sie macht das manchmal auch wenn ich ihr das Geschirr anlegen will, oder wenn wir länger etwas trainieren bricht sie aus heiterem Himmel das Training ab, geht in eine Ecke und pinkelt.


    Ich bin mittlerweile schon richtig verzweifelt, meine Wohnung ist ein Chaos und die Freude am Hund sinkt täglich. Was kann ich gegen dieses ewige Pinkeln tun? Sonst ist sie stubenrein, sie macht das wirklich nur wenn sie irgendwas auch nur ein kleines bisschen stresst.

  • Das ist nackte Angst vor dir. Übersetzt heißt das: "Bitte friß mich nicht, ich beweise dir doch gerade (mit dem Pinkeln), dass ich so harmlos bin wie ein Welpe."


    Da mußt du das "Maßregeln" sehr anpassen - manche Hunde vertragen schlicht keinen Druck. Und das Blöde ist: Sobald sie so Angst hat, lernt sie auch nichts mehr - ist also total kontraproduktiv.

  • Hunde pinkeln aus Angst unter sich und nicht aus Trotz.


    Deine "Maßregelungen" sind somit für diesen Hund zu hart. der Hund ist offenbar ein Angsthund, der außerdem noch keine Bindung und kein Vertrauen zu Dir hat.

    Maßregelungen verstärken zu diesem Zeitpunkt das Problem und der Hund merkt Deine Genervtheit sicherlich auch.


    Insofern sehe ich nur 2 Möglichkeiten

    1) Du übst Dich ab sofort in Geduld und nimmst Dich mit Erziehungsversuchen deutlich zurück, bis der Hund angekommen ist und Vertrauen aufbauen konnte

    2) Du gibst den Hund zurück und erkennst, dass ein Angsthund nichts für Dich ist.

  • Wenn sie unter sich pinkelt, hat sie wahnsinnig viel Angst!


    Was willst du mit ihr trainieren?

    Wie sieht euer Alltag aus?

    In welchen Situationen musst du sie maßregeln? - bei Angstpinklern ist es viel einfacher, alles "Verbotene" einfach wegzuräumen oder zu sichern, bis ein Grundvertrauen da ist. Und dann muss, wie von den Vorgängern geschrieben, ganz sanft und dem Hund angepasst gemaßregelt werden.


    Lass das Geschirr erstmal dauerhaft an ihr dran, wenn sie beim Anlegen so dermaßen gestresst ist. Wirst du laut, wenn sie unter sich macht? Falls ja: sofort lassen. Sag einfach nichts dazu und versuche, diese Pinkelsituationen zu vermeiden. Nimm ihr allen Stress, den sie hat.


    Hat sie ein Körbchen oder eine Box, in die sie sich zurückziehen kann?

    Was weißt du über ihre Vorgeschichte?

    Deinem Bericht entnehme ich, dass es dein erster Hund ist. Wie kamst du zu ihr?


    Fahr euer Programm wirklich auf das Nötigste herunter. Kein Training wie Sitz, Platz und Co., keine Action, nur gewohnte und festgelegte Abläufe. Morgens aufstehen, Hundchen schnappen, rausgehen, lösen. Dann wieder rein, Futter hinstellen, Hundi machen lassen, Ruhe ausstrahlen. Ignorier sie, dräng dich ihr nicht auf, sondern lass sie einfach mal machen. Mittags das gleiche Spiel - rausgehen, lösen lassen, danach darf sie, wenn sie denn mag, die Umgebung erkunden.

    Am besten ist es, wenn ihr jeden Tag erstmal die exakt gleiche Strecke geht. Dadurch gewinnt sie an Sicherheit und kann sich auf ihren Tagesablauf einstellen.

  • Für mich klingt das so, als würdest du einen Hund erwischt haben, bei dem man sehr viel Geduld, Einfühlungsvermögen und Verständnis haben muss.


    Kannst du mal erläutern, in welcher Situation du sie gemaßregelt hast und sie dann anschließend gepinkelt hat?

  • Wann maßregelst du sie denn? Hast du die Möglichkeit deine Wohnung so einzurichten, dass ihr erst gar nicht in so eine Situation kommt? Beim Welpen haben wir auch alle interessanten Dinge erstmal weggepackt und so dafür gesorgt, dass er im Prinzip nix falsches anstellen kann.

  • Dein Hund hat offensichtlich panische Angst. Das Pinkeln ist kein Problem, sondern nur das Symptom eines anderen, für diesen Hund sehr viel schlimmeren Problems.



    Deine Hündin muss erstmal ankommen, sich an das neue Umfeld in das man sie gebracht hat und an dich gewöhnen. Sie muss Vertrauen fassen.

    Klare Regeln und möglichst diesselben Tagesabläufe sind da hilfreich. Immer diesselben ruhigen Gassistrecken, viele Rituale zu festen Uhrzeiten, du musst sie vor allem schützen was ihr Angst macht damit sie langsam mutiger wird.


    Maßregeln ist völlig kontraproduktiv, wie soll sie da ihre Angst verlieren?

    Wofür maßregelst du sie denn?





    Ich werde nie verstehen wieso man die ganzen Angsthunde unbedingt retten und in ein Leben als Familienmitglied pressen muss, das ihnen oft bis ans Lebensende viel zu viel ist und sie maßlos stresst.

  • Danke für eure Antworten!


    Ich maßregle sie, wenn sie an der Wand kratzt, oder am Türstock beißt, meine Klamotten versucht zu zerfetzen, Essbares klaut. Sie ist leider völlig ungehalten und ihr fällt immer neuer Blödsinn ein! Alles muss erstmal angefressen werden, es ist furchtbar. Natürlich platzt mir da auch mal die Hutschnur und ich sage laut "nein" oder "hey". Aber in dem Moment wo ich sie erwische und den Mund aufmache pinkelt sie schon los und duckt sich als würde ich sie täglich verprügeln. Ich habe sie noch nie geschlagen und würde das auch niemals tun.


    Unser Tagesablauf ist eher langweilig. Morgens aufstehen, futter, ca. 20 Minuten Gassi, bisschen Grundkommandos üben. Dann schlafen bis Mittag, nochmal Gassi, danach ein bisschen spielen, wieder schlafen, Nachmittags dann eine längere Gassirunde, so ca. 45 bis 60 Minuten. Abends gibts dann Futter und nochmal kurz raus.

  • Ja, Yuna ist mein erster Hund, ich habe sie über eine Organisation im Internet gefunden. Sie kam direkt aus Rumänien zu mir.

  • Ich denke, die TE muss sich leider erstmal darüber Gedanken machen, ob sie bereit ist, sich auf einen Angsthund einzustellen.


    Möchte man einen Hund, der einen unkompliziert im Alltag begleitet und sich problemlos an einen bindet?

    Möchte man einen Hund für Unternehmungen oder gar Sport?


    Oder liebt man die Herausforderung und ist bereit, monate- oder jahrelang an Baustellen zu arbeiten, die der deutsche Durchschnittshund nie hätte?

    Ohne die Bereitschaft zu langfristiger Rücksicht und Empathie nützen die besten Trainingstips nichts.

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