Hund pinkelt bei Maßregelung
-
-
Ja völlig richtig. Was ich meinte, ist, dass sich an Angst vor Menschen besser arbeiten lässt, wenn nicht ein Deprivationssyndrom oder generalisierte Ängste vor allem Unbekannten dazukommen.
was aber nicht bedeutet, daß es sich immer lösen läßt. Streunerhunde sind in der Regel ja nicht depriviert, sie hatten ja eine normale Welpenzeit - nur war der Mensch nicht mit dabei. Fehlt also in der Prägephase als möglicher Sozialpartner. Und wird evtl auch nie wieder als solcher angesehen
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
-
Ich hab leider nichts erhalten?
jetzt müßte es geklappt haben
-
Hi, das kann im Worst Case so sein, ja. Dem wirkt aber entgegen, dass Hunde von ihrer „Grundprogrammierung“ her den Anschluss an den Menschen suchen. Es gibt so schwere Fälle, dass da a. überhaupt kein Anknüpfungspunkt mehr besteht und b. die Angst so tief sitzt, dass auch kein neutrales Zusammenleben mit Minischrittchen möglich ist. Aber das ist gottseidank selten.
Würde ich hier rein von den Beschreibungen nicht vermuten. Da wird aber sicher der Trainer noch etwas zu sagen.
Sicher erscheint mir aber, dass der Hund Angst vorm TE hat und Menschen nicht als Sozialpartner wahrnimmt. Doch noch denke ich, dass der TE die Möglichkei hat, daran was zu ändern.
Lässt Dich an der Beschreibung des Hunds etwas vermuten, dass er den Mensch nie als Sozialpartner sehen kann?
-
Lässt Dich an der Beschreibung des Hunds etwas vermuten, dass er den Mensch nie als Sozialpartner sehen kann?
nein, nur empfand ich Deine Aussage nicht ganz verständlich, weil es durchaus viele Angsthunde gibt, oder wie immer man sie nennen mag, die keinen allgemeinen Anschluß an Menschen mehr finden, sondern zwar zu ihrer engsten Familie, aber mehr nicht mehr.
Man kann bei einem Hund die Zukunft nicht vorhersehen und man muß trotz allem eben wissen, daß ein Hund mit Ängsten vor Menschen im allgemeinen diese Ängste durchaus beibehalten kann und sie nicht "wegtrainierbar" sind.
-
-
@Cindychill "Wegtrainierbar" - das ist so ein komisches Wort, finde ich
Ich persönlich will z. B. gar nicht alles wegtrainieren, je nach Veranlagung geht das auch gar nicht (zumindest nicht, ohne das betroffene Lebewesen psychisch zu verstümmeln, was unterschiedliche Folgen haben kann, die nicht immer so offensichtlich für das Umfeld zu erkennen sind).
Es gibt Hunde, die rassetypisch so selektiert sind, dass sie IHRE Menschen heiß und innig lieben (sich ihnen eng und überaus innig anschließen) - denen aber andere Mensch völlig peng sind. Nicht aus Angst, sondern einfach, weil sie an anderen Menschen gar kein Interesse haben.
Das lässt sich auch nicht "wegtrainieren", genauso wenig wie sich bei einem Hund die genetische Veranlagung zum Jagen wegtrainieren lässt ... oder seine hohe Motivation, Angehörige seines sozialen Gefüges zu beschützen, oder ...etc.
So wie ein jagdambitionierter Hund lernen kann, seine jagdlichen Bedürfnisse in einem Rahmen auszuleben der umweltkompatibel ist, ohne dass er dabei zu kurz kommt, oder ein besonders schutzmotivierter Hund lernen kann, Umweltreize (noch) besser zu unterscheiden nach "tatsächliche Gefahr" und "ungefährlich, harmlos", so kann ein Hund auch lernen, dass andere Menschen nicht per se eine Gefahr sind, die ihm Angst einflösst.
Gerade in diesem Fall kommt unseren Haushunden die jahrtausende wirkende Domestikation zugute, die sie - und zwar UNABHÄNGIG von einer postnatalen Prägung auf den Menschen - die Nähe zum Menschen als erstrebenswert "erkennen" lässt.
Genau das meint @Stinkelilly mit ihrer Äußerung "daran lässt sich arbeiten", eben gerade weil - wie du selber auch geschrieben hast - diese enge Bindung und vertrauensvolle Beziehung zu seinem/n Menschen eine Basis ist, die es dem Hund ermöglicht, andere Menschen als nicht-beängstigend einstufen zu können.
Das macht einen Hund nicht zu einer Knutschkugel, der auf einmal alle Menschen lieb hat - muss er doch auch nicht!
Es reicht doch für diesen Hund zu wissen, vor anderen Menschen keine Angst mehr haben zu müssen. Eben weil er seinem/n Menschen vertraut, und dieser ihm Sicherheit gibt.
-
Noch ein Buchtipp (weis nicht ob es schon genannt wurde):
"Leben will gelernt sein" von Wibke Hagemann
Fand ich interessant und hilfreich für den Anfang.
-
Hundundmehr, deswegen ist wegtrainierbar ja auch in Anführungszeichen und was ich eben damit sagen wollte, nicht jedes Problem ist lösbar. Punkt. Und das sollte man wissen wenn man einen Hund mit Problemen übernimmt.
Und nein, es ist auch nicht so einfach, einem Hund mit einem wirklichen Angstproblem vor Menschen zu vermitteln, vor anderen Menschen keine Angst mehr haben zu müssen. Das wäre dann nämlich genau die Theorie: Alles ist machbar. Ist es nicht.
Man wird nicht einfach mit jedem Hund mit Vorbelastung über den Stachus latschen können und danach in der vollgestopften S-Bahn zum Marienplatz fahren um dort dann um 11 Uhr dem Glockenläuten zu lauschen. Vertrauen und Sicherheit geben sind ab einem gewissen Punkt ganz einfach leere Phrasen. Und das sollte man ganz einfach auch ehrlich sagen
-
Hmmh - das „ehrlich Sagen“ ist jetzt gerade in diesem Thread doch auch überdeutlich passiert, oder? Hier hat keiner dem/der TE rosarote Wolken gemalt. Jedenfalls für mein Dafürhalten. Tut es denn weh, auch mal anzumerken, dass nicht unbedingt alles schrecklich kommen muss, sofern man bereit ist, Empathie und Arbeit zu investieren und an den Erwartungen zu schrauben? Wie Du selbst gesagt hast: Keiner kann in die Zukunft gucken
Ich würde jetzt erstmal den Besuch des Trainers und die Entscheidung der/der TE abwarten, ob er/sie den Hund nun behalten möchte oder nicht.
-
Ich bin auf die Einschätzung der Trainerin sehr gespannt...
Aus der Ferne über das Internet kann man anhand von Rasse und Schilderungen höchstens mit Wahrscheinlichkeiten jonglieren.
Falls im Hund ein Husky steckt und dieser "durchschlägt", kann das Eigenständigkeit und einen geringen Willen, eng mit dem Menschen zusammen zu arbeiten, verursachen.
Mangelnde Prägung auf oder schlechte Erfahrungen mit Menschen sind dann natürlich so richtig ungünstig...
Ich würde meine Erwartungen herunter schrauben und erstmal davon ausgehen, dass es ein Riesenerfolg wäre, wenn der Hund nur noch vor Fremden Angst hätte.
Everybody's Darling, problemlos ohne Leine o.ä. würde ich mir darüber hinaus für die nächsten Jahre abschminken.
Wenn man nämlich an den Hund keine unrealistischen Erwartungen hat, kann man nicht enttäuscht werden. Und ein Hund merkt leider extrem schnell, wenn sein Halter mit ihm nicht zufrieden ist.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!