Hund pinkelt bei Maßregelung

  • Was weißt Du denn über ihre Vergangenheit? Hat sie im Haus gelebt? Kennt sie die "Regeln" im Zusammenleben mit Menschen?


    Oder wurde sie einfach aus einem Straßenhundesozialverband gerissen (wo Futter"diebstahl" und Freibeißen/Befreien ihr Überleben auf der Straße gesichert haben), eingefangen, nach Deutschland gekarrt und muss nun von selbst drauf kommen, wie man sich in Deutschland verhält?


    Hattest du schon Hunde vorher?

  • Ja, Yuna ist mein erster Hund, ich habe sie über eine Organisation im Internet gefunden. Sie kam direkt aus Rumänien zu mir.

    Meine Meinung: Einen Angsthund aus dem Ausland als Hundeanfänger "therapieren" ist eine ähnlich anspruchsvolle Geschichte wie einen Vollblut-Gebrauchshund als Anfänger erfolgreich auszubilden...

    Hat die Orga Dich gar nicht vorbereitet, was da auf Dich zukommt?

    Bei Hunden aus Rumänien ist die Kombi völlig unerzogen-kein Leben im Haus gewöhnt-traumatisiert ja nicht ungewöhnlich...

  • Sie kam direkt von der Straße. Der Verein hat nur gesagt, dass sie sie total verhungert und verängstigt bei einem Müllplatz gefunden haben und sie dann gerettet haben. Sie war ca. 2 Monate in Rumänien im Shelter bevor sie dann zu mir kam.


    Ja, ist mein erster Hund.

  • Der Verein meinte nur, dass sie sich ein paar Tage eingewöhnen muss, dass diese Hunde aber sehr schnell an alles gewöhnen und unheimlich dankbar sind. Bis jetzt merke ich nichts davon. Sie könnte, denke ich, gut auf mich verzichten, mag nicht kuscheln, mag nicht gestreichelt werden und zum Klickern hat sie auch keine Lust, egal wie oft ich es versuche. Spielen will sie auch nur manchmal mit einem bestimmten Stofftier, aber auch lieber für sich als mit mir.


    Sie ist einfach schwierig und ich habe das Gefühl, dass ich überfordert bin.

  • Puh...


    Ja... öh...


    Klassisches Beispiel für Tierschmutz statt Tierschutz...

    Die anderen schreiben bestimmt noch mehr dazu... Bitte höre auf den hund zu schimpfen.

  • Das ist leider kein Blödsinn, das ist bitterer Ernst: extremer Streß in einer Umgebung, die ihr rundum nichts als Angst macht. Und dass dich das (verständlicherweise!) nervt, ist ein Teufelskreis: deine Reaktion bestätigt sie in ihrer generellen Angst und macht alles schlimmer und schlimmer.


    Tierschutz fatal. Das wird dich wahnsinnig Zeit und Geduld kosten, und es kann gut sein, dass sie sehr ängstlich bleibt. Bist du wirklich bereit, mit so einem Hund zusammenzuleben - viele Jahre lang?

  • Wenn ich sie nicht maßregeln kann, was soll ich dann machen? Sie zerlegt mir die Wohnung, wenn ich sie lasse!


    Trainer habe ich noch keinen. Wir wollten ab übernächster Woche in die Hundeschule, aber ich bin mir unsicher ob sie dafür überhaupt schon bereit ist.

  • Du bist ihr völlig fremd und vermutlich sind ihre Erfahrungen mit Menschen entweder sehr begrenzt, oder schlecht. Sie braucht Zeit um dir vertrauen zu können. Da sind Maßregelungen und sie bedrängen total kontraproduktiv.

    Lass sie so weit es geht in Ruhe und warte bis sie Kontakt zu dir aufnimmt.

  • Danke für eure Antworten!


    Ich maßregle sie, wenn sie an der Wand kratzt, oder am Türstock beißt, meine Klamotten versucht zu zerfetzen, Essbares klaut. Sie ist leider völlig ungehalten und ihr fällt immer neuer Blödsinn ein! Alles muss erstmal angefressen werden, es ist furchtbar. Natürlich platzt mir da auch mal die Hutschnur und ich sage laut "nein" oder "hey". Aber in dem Moment wo ich sie erwische und den Mund aufmache pinkelt sie schon los und duckt sich als würde ich sie täglich verprügeln. Ich habe sie noch nie geschlagen und würde das auch niemals tun.


    Unser Tagesablauf ist eher langweilig. Morgens aufstehen, futter, ca. 20 Minuten Gassi, bisschen Grundkommandos üben. Dann schlafen bis Mittag, nochmal Gassi, danach ein bisschen spielen, wieder schlafen, Nachmittags dann eine längere Gassirunde, so ca. 45 bis 60 Minuten. Abends gibts dann Futter und nochmal kurz raus.

    Wand kratzen und Co kann auch auf Überforderung hinweisen bzw. massiven Stress. Den sie ja durch den Umzug hat.

    Reduzieren ist bei einem ängstlichen Hund das Zauberwort. Kannst du sie nicht einfach auf ihren Platz führen und sie dort liegen lassen. Dann kann das alles ja erstmal nicht passieren. Bzw worauf kann der Hund alternativ Stress abbauen. Dann das hingeben. Wie bei einem Welpen.


    Das der Hund Nahrung klaut, wenn er kann ist ja normal. Der weiß ja nicht wo er jetzt hingeraten ist und kämpft quasi ums Überleben.


    Bindungsübungen sind erstmal wichtiger.


    Ich befürchte du übersiehst die vorherigen Überforderungszeichen. Lecken, Gähnen, Wegdrehen.

    Lass sie ankommen und dir vertrauen lernen. Was geht wegräumen und dem Hund Zuhause einen Platz zur Ruhe einrichten. Viel Schlaf.


    Ansonsten Der Angsthunde-Thread könnte auch Tipps geben.

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