Hund pinkelt bei Maßregelung

  • corrier hat schon schöne Managmenttipps gegeben. Eine Hausleine und ein Geschirr, dass sie immer trägt, wäre auch mein erster Ansatz. Bei Verhalten, dass du nicht haben möchtest ruhig wegführen und eine Alternative anbieten.

    Das Pinkeln beim Anleinen passiert dann auch nicht mehr so leicht, wenn schon ein Geschirr dran ist.


    Du musst einen Hund, der so stark auf dich reagiert gar nicht gezielt maßregeln. Für sie ist alleine deine Bewegung und dein Blick in ihre Richtung Maßregelung genug. Auch Hunde untereinander werden nicht immer laut. Sehr oft reicht da ein steif werden, ein nach vorne Ziehen der Mundwinkel, ein Blick...

    Insgesamt würde ich von dem Gedanken an Maßregelung erstmal Abstand nehmen. Alleine deine genervte Stimmung strahlt schon genug Energie aus um einem so sensiblen Hund zu vermitteln, dass du das nicht gut findest - dafür musst du nichts weiter tun, als den Hausleinenzipfel zu greifen und sie ruhig wegzuführen.


    Ich sehe das Ganze übrigens nicht so pessimistisch wie viele andere hier.

    Du hast diesen jungen Hund erst seit 4 Wochen. Du kannst ihn anfassen, manchmal lässt sie sich auf ein Spiel ein, du kannst spazieren gehen und übst schon Kommandos... das klingt wirklich nicht nach einem Angsthund im engeren Sinne, sondern eben nach einem sensiblen Hund, der das Leben im Haus und an der Leine noch nicht kennt.


    Alleine von dem was du schreibst, halte ich es nicht für unwahrscheinlich, dass du irgendwann einen "normalen" Hund hast. Das dauert aber eben einfach seine Zeit - Monate, nicht Wochen.

  • Unser Tagesablauf ist eher langweilig. Morgens aufstehen, futter, ca. 20 Minuten Gassi, bisschen Grundkommandos üben. Dann schlafen bis Mittag, nochmal Gassi, danach ein bisschen spielen, wieder schlafen, Nachmittags dann eine längere Gassirunde, so ca. 45 bis 60 Minuten. Abends gibts dann Futter und nochmal kurz raus.


    Ich würde das Programm runterfahren, das hört sich schon nach sehr viel an. Wie wohnt Ihr denn, eher städtisch oder auf dem Land ? Das zerstören und pinkeln wird Stress sein. Und wer weiß was ihr früher bei Massregelungen passiert ist.


    Allerdings hatte ich auch schon eine Pflegehündin hier, sie war absolut stubenrein, vom ersten Tag. In ihrer neuen Familie hat sie plötzlich alles zerstört und fing mit Pinkelei an. Und dieser Hund war keineswegs ängstlich, überhaupt nicht. Die Leute waren sehr lieb, aber irgendwas passte in dem Umfeld nicht. Im späteren neuen Zuhause traten diese Probleme nie wieder auf, vom ersten Tag an nicht. Was ich damit sagen will, es muss nicht immer Angst sein und ihr solltet die Ursache finden.


    Ansonsten finde ich ihr habt schon viel erreicht. Sie frisst , sie spielt, sie geht längere Gassirunden, sie kann trainieren und lernt schon Grundkommandos. Daran war mit keinem meiner Angsthunde nach 4 Wochen zu denken. Geh es langsam an und die Maus hat gute Chancen ein normaler Hund zu werden.

  • Oh man, ich kann mir vorstellen wie die Enttäuschung jetzt sitzt und man ja auch versucht hat alles richtig zu machen. Uff.


    Da sind viele gute Tipps dabei.


    Hat die Hündin eine Höhle für den Rückzug und kann dort schlafen tagsüber. Hab ich so nicht in den Beiträgen gesehen, oder ich war wieder blind vor Masse. Vielleicht verhindert das den Fluchtmodus ein wenig.


    Draußen nur auf die Wiese bißchen gucken und zurück. Oder so eine 10min Strecke immer die gleiche. Dann zuhause schlafen lassen. Knabberwurzel. Routine. Reduzieren. Stresshormone brauchen sehr lange um sich abzubauen.


    Dann hoffe ich auf ein gutes Gespräch mit der Orga! Viel Erfolg.

  • Das klingt alles wahnsinnig langwierig und schwierig :/


    Ich wollte einfach was gutes tun und einen Hund mit dem ich gemeinsam Spaß haben kann und der mir Freude bereitet und nicht ständig Sorge und Kummer.


    Sie ist auch draußen sehr ängstlich. Autos, andere Menschen, Mülleimer, Laternen, vor allem erschreckt sie sich! Leinenführigkeit klappt natürlich auch null, sie zieht und zerrt wie eine Wahnsinnige und auch wenn ich stehen bleibe zieht sie endlos weiter. Aber immerhin pinkelt sie draußen nicht wenn ich ihr etwas verbieten möchte.

    Du könntest ihr was Gutes tun, in dem du jetzt dein gesamtes Leben auf den Hund einstellst. Und Opfer bringts. Das kann für dich schon auch gewinnbringend sein, weil du als erstes an deiner Frusttoleranz arbeiten musst. Zweitesn deine Wünsche und Anliegen hinter denen des Hundes stellen müsstest.

    Realistischer weise, kannst du auch für den Hund sorgen indem du versuchst sie weiterzuvermitteln mit dann aber tatsächlich sachkundigen Leuten.


    Ein solcher Hund benötigt Hilfe von dir. Und das here Ziel: gemeinsam Spass haben, mit Betonung auf GEMEINSAM, ist in weiter Ferne.

    Ein Hund, der so wie du beshreibst eine Todesangst hat, wenn du ihn schimpfst ist ein ganz armes Wesen. Das tud mir in der Seele weh, wenn ich auch nur dran denken muss, wie es sich anfühlt solche Angst vor dir/Menschen zu haben, dass sich die Blase öffnet. Das ist so ein unglaublicher Stress, was dieses Tierchen aushalten muss.


    Für manche Hunde ist allein das "in der Wohnung leben" schon eine Zumutung.

    Ich frag mich echt: kommen diese Tier"schutz" Leute eigentlich in die Hölle?

    Und is es da nicht schon übervoll, von solchen ".......". :fluchen:

    Is ja toll, dass der Hund leben kann und nicht getötet wurde, aber was ist das für ein Leben?

  • Mehrhund


    Einfach an dieser Stelle nochmal angemerkt: Die TE hat im regionalen Tierschutz Absagen bekommen und dann bewusst nach einer Orga gesucht, bei der es mit einem Fragebogen getan ist. Siehe Zitat unten.


    Ja - ich bin von solchen Vermittlungspraktiken auch nicht begeistert. Aber hier sehe ich auch einen guten Teil Eigenverantwortung. Auch wenn das nicht mehr modern ist.


    An die TE: Nochmal: Es kann ein echt toller Hund werden.


    Aber dafür musst Du etwas tun. Und ja, Anstrengungen in Kauf nehmen. Das kann sich aber so richtig lohnen.



    Noch eine Frage an Dich: Warum hast Du Dich für speziell diesen Hund entschieden, was hat Dich angesprochen? Warum wurde es kein Hund aus dem bei Dir regionalen Tierschutz?

    Ich habe mich für sie entschieden weil ich sie vom äußerlichen sehr hübsch fand und außerdem die Beschreibung "zutrauliche, dankbare, freundliche, verschmuste Hündin" sehr gut gepasst hat für das was ich gern hätte. Dann habe ich Fragebogen ausgefüllt und kurz danach schon eine Zusage bekommen.


    Es wurde keiner aus dem regionalen Tierschutz, weil die Anforderungen dort einfach zu hoch sind. Ich kann halt kein Haus mit Garten bieten.

    Ich habs versucht, habe aber nur Absagen bekommen.

  • Ich kenne genug ähnliche Fälle, bei denen die Orga den Hund dann nicht zurückgenommen hat.


    Ich würde mich mal drauf einstellen, dass das auch hier so sein wird.


    So landen solche Hunde dann hier im Tierheim....


    Die Frage, die nach dem Alleinebleiben gestellt wurde, finde ich wichtig. Denke mal, das kommt noch dazu, wobei es für die Hündin vermutlich auch nicht schlimmer ist, wenn der Mensch, vor dem sie Angst hat, nicht da ist.


    Das sind aber Dinge, die man vor jeder Hundeanschaffung bitte gründlich durchdenken sollte.


    Hunde bleiben nicht von Anfang an alleine, sind von Anfang an stubenrein und machen nix kaputt etc. Bei manchen, auch unbelasteten, dauert das sehr lange. Also jetzt bloss nicht fröhlich einen Vermehrer-Welpen holen oder so.

    Gründlich vorher informieren und einsehen, wenn es vielleicht mit der Hundehaltung gerade nicht passt.

  • Honda war anfangs auch sehr verstört, verängstigt und hat in ihrer Unsicherheit alles zerstört. Sie kam überhaupt nicht zur Ruhe Zuhause. Wir haben sie im Alter von 1,5 Jahren von einem VDH Züchter übernommen und sie hatte bis dahin die schlimmsten Erziehungsmittel abbekommen die es so gibt. Fast ein halbes Jahr haben wir ihr Zeit gegeben zur Ruhe zu kommen Der wichtigste Punkt war alleine bleiben zu können, denn Futter muß ja auch verdient werden. . Als sie Elektrogeräte zerstörte, haben wir einen riesigen Kennel besorgt, damit sie sich nicht selbst gefährden kann. Dort ist sie tief schnaufend zur Ruhe gekommen und auch heute noch ist es ihr sicherer Rückzugsort. (Mitlerweile natürlich immer nur offen)


    Jetzt werden wieder viele schreien - ein Hund gehört nicht in einen Kennel - tierschutzwidrig usw. Die Alternative wäre gewesen - einen völlig verängstigten Hund für den Rest seines Lebens in einen Tierheimzwinger zu sperren, denn zu diesem Züchter zurück - Niemals!!!!!!!


    Wir hatten keine Angsthunderfahrung und sind durch viele Hochs und Tiefs, haben mehr über Hunde gelernt als in den vielen Jahren zuvor und sie ist jetzt eine zurückhaltende Hündin die uns blind vertraut. Restaurants und shopping und so ein Zeugs ersparen wir ihr, aber sie paßt ansonsten jetzt super in unser Leben.


    Angsthund bedeutet ganz viel Arbeit und noch mehr Geduld, viel lernen wollen und das Leben erst mal nach dem Hund auszurichten. Wir hatten Hilfe in unserem Verein und von unseren Freunden und Trainern. Ganz alleine ist es kaum zu schaffen, ohne daß man die Geduld verliert und das wirft einen beim Hund jedemal wieder weit zurück.


    Sollte sie Euch die viele, lange Arbeit wert sein - das Ergebnis ist herzerwärmend. Wenn nicht - trefft eine Entscheidung.


    Ansonsten empfehle ich Dir erst Mal - viel Ruhe, wenig Aufregung, momentan überhaupt kein Training (nichts was sie überfordern könnte), eine Hausleine und wie schon erwähnt kommentarlos zum Spielzeug führen und einen Trainer oder einen Verein die einem auch bei Angsthunden helfen.


    Schade daß so viele den Worten bei Vermittlungsanzeigen blind vertrauen und nicht lieber einen Hund nehmen den sie kennenlernen können.

  • Danke, ich werde eure Tipps versuchen umzusetzen und an mir selbst arbeiten, damit ich gelassener werde. Hausleine ist jetzt dran, aber sie knabbert da ständig nur dran rum, sie hat sie jetzt seit 2 Stunden oben und sie ist schon fast durchgekaut. Ich habe eine 3 m Schlepp genommen. Soll ich eine normale Leine versuchen?


    Ich arbeite aktuell nicht und bin daher tatsächlich fast immer zuhause. Einkaufen gehen und mal 1 bis 2 Stunden weg sein ist kein Thema. Sie schläft wenn ich nicht da bin und wirkt grundsätzlich entspannter. Ich habe wirklich das Gefühl, dass ihr Recht habt und sie mit Menschen einfach nichts anfangen kann :/


    Ich habe dir Orga vorhin angerufen, aber die waren mir keine große Hilfe. Sie haben nur gesagt, dass Yuna wohl ein Sonderfall ist, der etwas länger braucht. Falls ich sie zurückgeben will, muss ich sie aber auf jeden Fall als Pflegestelle weiter behalten, da sie keine eigenen haben momentan und zurück nach Rumänien kann sie logischerweise auch nicht.

  • Ich habe dir Orga vorhin angerufen, aber die waren mir keine große Hilfe. Sie haben nur gesagt, dass Yuna wohl ein Sonderfall ist, der etwas länger braucht. Falls ich sie zurückgeben will, muss ich sie aber auf jeden Fall als Pflegestelle weiter behalten, da sie keine eigenen haben momentan und zurück nach Rumänien kann sie logischerweise auch nicht.

    Na klasse... Du hast doch sicher einen Vertrag mit dem Verein, was steht da denn bezüglich Abgabe drinnen, denn so leicht können die sich das auch nicht machen.

  • Ich habe dir Orga vorhin angerufen, aber die waren mir keine große Hilfe. Sie haben nur gesagt, dass Yuna wohl ein Sonderfall ist, der etwas länger braucht. Falls ich sie zurückgeben will, muss ich sie aber auf jeden Fall als Pflegestelle weiter behalten, da sie keine eigenen haben momentan und zurück nach Rumänien kann sie logischerweise auch nicht.

    Na klasse... Du hast doch sicher einen Vertrag mit dem Verein, was steht da denn bezüglich Abgabe drinnen, denn so leicht können die sich das auch nicht machen.

    Da steht nur, dass im Falle einer Rückgabe der Verein zu kontaktieren ist und ich sie nicht selbstständig weitervermitteln darf.

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