Hunderassen... ursprüngliches Zuchtziel und allenfalls Konflikte mit heutiger Haltung
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Aufgrund des Threads Thierheimhündin beisst, wenn ihr etwas nicht passt möchte ich ein neues Thema eröffnen, damit die Diskussionen nicht ins Uferlose laufen.
Immer wieder fällt mir im wirklichen Leben wie auch in Hunde-Foren auf, dass viele Hundehalter sich nicht bewusst sind, was ihr Hund für Veranlagungen mitbringt, bzw. wofür die betr. Rasse ursprünglich mal gezüchtet wurde. Dann ist das Erstaunen gross, wenn sich der Hund seiner Rasse und Veranlagung entsprechend benimmt (spätestens nach seiner Pubertät) und dann vielleicht nicht mehr so gut in die Familie passt.
Ich fange mal mit ein paar Beispielen an...
Der Schäferhund --> Hütehund zum Hüten und Treiben von Herden verwendet, ebenfalls zum Bewachen von Haus und Hof. Haupteigenschaften sind Arbeitseifer, Wachtrieb und hohe Aufmerksamkeit. Schäferhunde in allen Varietäten gibt es in allen Ländern mit Viehhaltung.
Yorkshire Terrier --> seine Aufgabe war es, Ratten und Mäuse zu jagen und zu dezimieren. Haupteigenschaft ist Schärfe (egal, ob eine Maus oder ein fliegendes Blatt), hohes Temperament und Schnelligkeit
Labrador Retriever --> Jagdhund, der die geschossene Beute (meist Flugwild) suchen und dem Jäger zurückbringen (to retrieve) soll. Haupteigenschaft ist enge Bindung an den Menschen und Apportierfreudigkeit
Beagle --> Jagdhund für die Jagd auf diverses Wild, Haupteigenschaft ist gute Nasenarbeit, konzentriertes Verfolgen einer Fährte, Meute-Hund (lieber zu mehreren als alleine)
Dackel --> Jagdhund für die Jagd auf Fuchs und Dachs, Haupteigenschaft ist hohe Entscheidungskraft (im Fuchsbau kann ihm niemand sagen, was er tun soll), Schärfe und Temperament
... und so weiter und so fort.
Ich plädiere immer dafür, dass sich jeder VOR der Anschaffung eines Hundes zuerst mal mit der gewünschten Rasse und ihren Eigenschaften befassen sollte, um den Hund zu verstehen. Nicht jede Rasse eignet sich für jeden "Zweck", das wird m.M. nach viel zu selten berücksichtigt, bzw. viele HH denken überhaupt nicht darüber nach, welche Eigenschaften in ihrer Rasse drinstecken (sofern die Rasse oder deren Mischlinge überhaupt bekannt sind).
Wer schon länger dabei ist im DF kennt sicher einen der krassesten Fälle, die wir schon hatten, der riesige American Akita, der sich vom "süssen Knuddelbär" plötzlich in eine rasende Furie verwandelte, sobald jemand seinem Frauchen und ihm zu nahe kam. Hätte man sich mit der Geschichte und den Eigenheiten eines Akitas befasst vor der Anschaffung, so hätte solch eine Überraschung nicht stattfinden können.
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Hi
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Was genau ist denn jetzt die Fragestellung oder Ausgangspunkt der Diskussion? :)
Ich musste gerade grinsen, weil meine Jasmin so gar nicht deiner Yorkie-Beschreibung von "Schärfe" entspricht. Okay, schnell ist sie aber, auch wenn sie fast nur Jagd auf Tannenzapfen macht
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Ich hoffe der Thread wurde jetzt nicht meinetwegen gestartet, weil ich mich nicht ausreichend informiert hätte, bevor wir unsere Hündin geholt haben. Wir haben uns nicht bewusst für einen Tervueren/Hütehund/was auch immer sie jetzt sein mag entschieden. Wir sind beim Kauf von einem Spitzmischling ausgegangen und haben somit einen völlig anderen Charakter erwartet.
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Nein nein, mach dir keine Gedanken.
Das ist so üblich hier im Forum. Wenn in einem Thread eine parallel Diskussion beginnt, die nicht viel mit dem eigentlichen Thema zu tun hat, koppelt man es aus und diskutiert in einem separaten Thread weiter.
Damit der Ursprung Thread nicht „zugemüllt“ wird. Das dient auch der Übersichtlichkeit.
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Meine Hunde sind in europäischen Familien ehrlich gesagt ein wenig fehl am Platze.
Eigenständige Jäger, die nicht jagen dürfen, ernsthafte Wächter, die nicht ernsthaft wachen dürfen.
Im Ursprungsland sieht das ganz anders aus.
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Ich gebe dir absolut Recht.
Nur viele Leute interessiert das absolut nicht, oder sie denken garnicht erst genug nach um darauf zu kommen, dass sich die Rassen nicht nur optisch unterscheiden.
Ein weiteres Problem dürfte sein, dass irgendwie diese "neue" Welle umgeht, dass man dem Hund nur genug Liiiebe schenken müsste um absolut jedes Problem zu heilen und einen treuen Gefährten zu bekommen. (OT: Weiß jemand zufällig wo dieser Müll herkommt?)
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Okay, da ich den anderen Thread nicht vollmüllen will, hier meine Frage:
Ich fand in der Diskussion im anderen Thread so interessant, dass Malis scheinbar keine Schäferhunde sind. Habe die Diskussion nur überflogen. Frage mich daher, warum sie dann "belgischer Schäferhund" heißen. Ich meine das Wort wird schon seinen Ursprung haben, oder stehe ich da jetzt total auf dem Schlauch? Klar, sie werden jetzt auf andere Eigenschaften selektiert, aber ursprünglich waren sie doch auch Hütehünde?
Irgendjemand hat dazu einen Link gepostet und wurde dafür jedoch angepflaumt. Deshalb würde es mich jetzt echt mal interessieren: Waren Malis ursprünglich Hütehunde? Laut Internet nämlich definitiv ja!
Was mir noch einfällt, um auch ein bisschen Wissen einzubringen.
Pekinesen: Sehen ja gruselig aus und scheinen als kleiner Hund händelbar zu sein. Waren jedoch jahrhundertelang Hunde des chinesischen Kaisers, sie zu stehlen stand unter Todesstrafe. Sie wurden sehr verwöhnt. Deshalb sind sie heute alles andere als leicht zu erziehen und können auch recht aufbrausend sein, wenn ihnen etwas nicht passt. Als "Löwenhündchen" gebärden sie sich auch wie Löwen, wenn ein Hund, der ihnen nicht gefällt vorbei läuft. Egal, ob das jetzt eine Dogge ist oder nicht. Gibt definitiv einfachere Begleithunde (und gesündere!). In Kombination wahrscheinlich der Grund, weshalb sie - zum Glück! - recht unbeliebt hier in Deutschland sind.
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M. E. ist die heutige Hundehaltung einfach viel zu methodenlastig, und es grassiert eine Menge angelesenes und/oder in ein paar Hundeschulkursen erworbenes hundepsychologisches Halbwissen, denn in Zeiten von Internet ist die Informationsflut zum Thema Hund riesig, und alle paar Jahre wird eine andere Sau durchs Dorf getrieben.
Da ist meiner Meinung nach die Versuchung groß, dass sich die Vorstellung Bahn bricht, man müsse nur genug und nach der "richtigen" Methode trainieren, und schon bekommt man fast jeden Hund so hingebogen, dass er in ein Leben passt, in dem für ihn eigentlich weder Zeit noch Platz ist, Paradebeispiel Welpe in der Etagenwohnung, möglichst noch Frauchen schwanger und/oder mit Kleinkind(ern).
Ich finde es auch bezeichnend, wie viele Utensilien heutzutage erhältlich sind, um Hunde in ihren ureigenen Verhaltensweisen einzuschränken oder umzulenken; mein persönliches Horrorobjekt sind diese Boxen, und zwar dann, wenn damit verdeckt werden soll, dass es an Zeit und/oder Platz fehlt, um z. B. einen entdeckungsfreudigen Welpen auch einfach mal machen zu lassen.
Caterina
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Ich hoffe der Thread wurde jetzt nicht meinetwegen gestartet, weil ich mich nicht ausreichend informiert hätte, bevor wir unsere Hündin geholt haben. Wir haben uns nicht bewusst für einen Tervueren/Hütehund/was auch immer sie jetzt sein mag entschieden.
Nein, Du bist da völlig entlastet, hast den Hund ja unter total anderen Voraussetzungen angeschafft. Da Du nicht wusstest, dass offenbar ein Hütehund in ihr drin steckt, konntest Du Dich auch nicht über die sehr speziellen Eigenheiten eines Hütehundes informieren. Ich hoffe, dass Dir ein Trainer weiterhelfen kann, bzw. dass Ihr eine Lösung für Euch und für die Hündin findet.
Wie Wildsurf schon schrieb, entstehen häufig unter einem Thema eines oder mehrere "Neben-Themen" (OT genannt... off topic), die eben trotzdem interessant sind und nach etwas mehr Vertiefung "schreien." -
Wenn man heute einen Yorkie und eine Ratte zusammen sperrt, geschweige denn mehrere, überlebt sicher nicht der Hund.
Und der RR hat zwar Löwen aufgespürt, gejagt aber nie. Gejagt hat er die entflohenen Sklaven, heute neudeutsch PoC genannt.
Und ich finde es auch ätzend, wenn sich in manchen Threads Leute anmaßen mehr als die Rassehalter zu wissen, nur weil sie mal gegoogelt haben.
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Hallo
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