Welpe arbeitet in der Hundeschule überhaupt nicht mit

  • Der Welpe hat nicht zu gehorchen - er soll freudig und freiwillig mit dir zusammenarbeiten.



    Den überdrehten Welpen in die Welpenstunde zu schleppen wo er völlig durchknallt wird dazu führen, dass du früher oder später mit viel Druck arbeiten musst um kurzzeitig zum Welpen durchzudringen.



    Und was passiert wohl wenn du zu dem kleinen Baby jetzt schon grob bist um es dazu zu bringen zu gehorchen?

    Richtig, es lernt, dass du total ätzend bist und ihm in schwierigen Situationen keinerlei Beistand leistest. Wird der Welpe älter und selbstständiger passiert genau das was du nicht möchtest: der Junghund pfeift auf dich und die Zusammenarbeit mit dir.




    Dein Kleiner muss zuallererst entstresst werden. Halte dich da an die Vorschläge von flying paws.

    Und dann bis er lernen, dass du das allertollste überhaupt bist. Bei dir gibt es Futter, Spiel, Spaß und Zuwendung. Nichts ist so spannend und toll wie du!

    Damit erreichst du, dass der Welpe gerne mit dir zusammenarbeitet und sich auch in aufregenden Situationen an dir orientiert.



    Wenn du das Programm des Welpen runter gefahren und dich interessant gemacht hast wäre es viel wichtiger dem Welpen Mechanismen zur Reizverarbeitung beizubringen statt Sitz etc.

    Das bedeutet, du setzt dich mit dem Welpen irgendwo hin wo es etwas zu sehen gibt und lässt ihn einfach beobachten. Jede Umorientierung zu dir belohnst du, sodass du den Welpen irgendwann auch in aufregenden Situationen dazu bringen kannst dich auf dich zu konzentrieren.



    Die Welpenschule solltest du abbrechen und dir eine suchen die Wert darauf legt Impulskontrolle, Frustrationstoleranz und Ruhe zu vermitteln statt so unnötige Tricks wie Sitz und Platz beizubringen. Das lernt der Hund auch noch mit einem Jahr innerhalb von einer Woche.


    Ein Hund, der sich in neuen Situationen nicht auf dich konzentrieren kann wird erst recht kein Sitz machen - das merkst du gerade ja in jeder Stunde.

    Umgekehrt kann ein Hund der gelernt hat an deiner Seite adäquat mit Reizen umzugehen völlig problemlos im Alltag mitlaufen; selbst wenn er kein Sitz kann.



    Eine gute Welpenstunde besteht aus vielen Pausen in denen der Welpe lernt sich bei seinem Menschen zu entspannen, kleinen Fokusübungen (dh der Welpe lernt auf dich zu achten obwohl die anderen Welpen neben euch sind), die Menschen lernen wie sie den Welpen in verschiedenen Situationen richtig belohnen können (Futter, Spiel, Kuscheln). Die Spielzeiten sind sehr kurz und es werden immer nur zwei Welpen unter Aufsicht der Trainerin laufen gelassen.

  • xKeksx


    Oh, ich kann dich gut verstehen und stell' dir vor: als mein Hund noch ein Welpe war, war ich sogar in zwei Welpenstunden (kein Scherz), weil ich von der (falschen, wie ich in den Jahren gelernt habe) Vorstellung geleitet worden war, der Hund müsse in ganz kurzer Zeit das "Maximum" lernen und viele viele Erfahrungen machen. Inzwischen weiß ich, dass das ein ganz großer Käse war. Und ich hätte manche späteren Themen wohl nicht gehabt, wenn ich mich in der ersten Zeit mehr um die Be-Ziehung und nicht so sehr um die Er-Ziehung gekümmert hätte. Dass Bertha mir das alles "verziehen" hat und sich schlussendlich zu einem wirklich wunderbaren Hund entwickelt hat, liegt wohl zum einen an ihrer Wesensfestigkeit und zum anderen an meiner Einsicht und dem Willen, eigene Fehler wieder auszubügeln und immer eigenes Verhalten zu hinterfragen.

    Ich bin fest davon überzeugt, dass Tiere uns spiegeln und uns über ihr Verhalten wichtige Informationen zukommen lassen. Wir müssen diese Zeichen nur zu deuten lernen.


    Ich habe einen Buchtipp für dich. Dort gibt es keinerlei Erziehungstipps, aber die Hintergründe zum Thema, auch was hormonell in deinem Hund passiert und warum es so lange dauert, bis er wieder einigermaßen normal mit dir kommunizieren kann.



    (Nicht böse sein, und ich will die nichts unterstellen, aber)... manche Menschen legen sich Aussies oder auch BCs zu, weil diese den Ruf von super intelligenten Hunden haben (mit - natürlich einem super intelligenten Menschen als Halter....), und wenn der Primus dann nicht spurt in der Huschu, ist das "voll peinlich". Wenn du dich mit deiner Persönlichkeit und deinen Emotionen ganz in eurer Zweierteam hineinbegibst und nicht die Schuld oder was auch immer beim Hund suchst, dann wird es dir leichter fallen, dich auf sein Tempo einzulassen. Und dieses ist - gerade weil die Aussies schnelle Hunde sind - eben ganz bewusst...gaaaaanz langsam.


    Viel Spaß mit dem kleinen Knopf - legt euch mal 'ne Runde aufs Sofa zum Pennen :-).

  • Danke für eure Antworten!


    Ich würde die Hundeschule nur ungern abbrechen, die Welpenzeit ist doch die wichtigste zum lernen, ich möchte, dass er alles lernt was möglich ist, solange er noch klein ist. Später wird es ja immer schwieriger.

    Du hast recht, er ist im perfekten Alter, um sich alles mögliche ganz, ganz tief ins Hirn zu brennen.


    im Moment lernt er, das er Frauchen nicht zufrieden stellen kann, egal wie viel Mühe er sich gibt.

    Und er lernt, das er immer und immer in Situationen geworfen wird, die ihn maßlos überfordern.

  • Dein Hund ist total durch, der kann so einfach nicht lernen. Alles an seinem Verhalten schreit nach totaler Überforderung weil du ihn ständigen Reizen aussetz, die er nicht verarbeiten kann.

  • Die Trainerin meint nur, dass Aussies grundsätzlich aufgeregte Hunde sind und ich soll versuchen ihm klar zu machen, dass ich das sagen habe und er mitarbeiten muss, aber egal was ich mache, es interressiert ihn gar nicht.

    Joa..das kann man schon so machen. Dann muss man sich aber nicht wundern, wenn der Hund entsprechend laeuft oder die Arbeit einstellt!

    Ja, meine Hunde lernen auch, dass sie muessen, wenn ich es will und sie den anderen Hund, den tollen Geruch, etc. zu ignorieren haben.

    Aber dieses 'du musst jetzt' gibt's ganz sicher nicht im Welpenalter/Aufbau! Da gibts nur Spass!


    Meine Hunde lernen in dem Alter fuer den Sport (also komplett weg vom Alltagskram) Bewegungsablaeufe und vor allem lernen sie, wie geil es ist mit mir zu arbeiten und mich zu manipulieren! Die muessen nicht bis Woche X zig Sachen koennen. Wozu auch?

    Und die machen im Sportbereich in dem Alter keine 10 Minuten am Stueck irgendwas, was ihr Hirn wirklich fordert (also Zeug Richtung Unterordnung), sondern nur immer ganz kurz.



    Ich wuerd mir mal ganz genau ueberlegen, ob diese Hundeschule fuer deinen Hund (im Moment) passend ist oder ob der Knirps nicht gnadenlos ueberfordert ist!

  • Als ich den Eingangstread gerade gelesen habe, war ich ehrlich gesagt empört....und zwar über die Hundeschule. Dein Hund macht nicht mit, also bekommt er ne Auszeit. Wie soll er denn da was lernen. DU sollst dem Hund beibringen, dass er ruhig sein und mitmachen soll....ja dazu gehst du in die Hundeschule, um das gezeigt zu bekommen. Wüsstest du das, würdest du da nicht hingehen.

    Ich vergleich sowas auch gerne mit Kindern, wie schon in vorherigen Antworten. Dein Kind soll in der Schule in der Schule den Umfang eines Kreises berechnen, kennt die Formel dazu nicht und zappelt unruhig auf seinem Stuhl. Kind wird darum aus dem Zimmer geschickt und kann erst wieder rein, wenn es die Rechnung kann.....saublöd sowas.....der Lehrer hat die verdammte Pflich, dem Kind die Formel zu erklären und sei es bei einer Nachhilfestunde....genauso stellt sich das für mich in der Hundeschule dar.
    Natürlich kannst und sollst du mit deinem Zwerg in die Schule, aber in eine vernünftige Schule, wo dir genau erklärt wird, wie du und dein Hund was machen müssen/sollen.

    Ansosnten....wie die Anderen schon geschrieben haben.....viel mehr Ruhe reinbringen in euren Alltag. Die wichtigste Einheit ist "Ruhe lernen"....ein entspannter Hund lernt viel besser, als ein aufgedrehtes Energiebündel.

    Überleg mal, wenn du im totalen Stress bist, noch 100 Dinge im Kopf hast, was du alles zu erledigen hast und es kommt wer, der dir den Sinn des Lebens erklären will, schaltest du auch auf Durchzug.....das ist ein Thema für ruhige Stunden.

  • DU sollst dem Hund beibringen, dass er ruhig sein und mitmachen soll....ja dazu gehst du in die Hundeschule, um das gezeigt zu bekommen. Wüsstest du das, würdest du da nicht hingehen.

    Nutzt aber nichts, wenn der Hund nicht in der Lage ist, durch die ganze Aufregung nichts lernen kann.


    Ruhe halten lernt man erstmal zu Hause. Und baut von dort aus auf. Den Hund von Null auf Hundert irgendwo reinzuwerfen, wird da nichts nutzen.

  • Ich würde die Hundeschule nur ungern abbrechen, die Welpenzeit ist doch die wichtigste zum lernen, ich möchte, dass er alles lernt was möglich ist, solange er noch klein ist. Später wird es ja immer schwieriger.


    Außerdem soll er alles kennenlernen, solange er noch klein ist, deshalb auch das "straffe" Programm.

    Wie würdest du es finden, wenn man mit einem Kleinkind in die Kneipe geht, Disco, ins Konzert, auf die Achterbahn usw. damit dieser ALLES kennenlernt, solange er noch klein ist? Das macht doch gar keinen Sinn. Alles im Leben hat seine Zeit. Dafür gibt es ja die Entwicklung. Säugetiere kommen nicht fertig auf die Welt.

    Ich hab meinen Hund erst bekommen, da war er schon 11 Monate alt. Er kann problemlos Sitz, Platz, Bleib etc. und arbeitet auch in Hundegruppen meist vorbildlich mit. Und das obwohl ich nur ganz wenig Gruppenarbeit mit ihm gemacht hab.

    Was er nicht gut kann ist Selbstregulation. Die entwickelt sich im Welpenalter und ist so ziemlich das einzige, was kaum noch nachzuholen ist.

    Sollte ich mal einen Welpen bekommen, werde ich ganz explizit drauf achten, dass der Hund frühzeitig lernt abzuschalten und sein Gehirn sich ganz in Ruhe entwickeln kann.


    im Moment lernt er, das er Frauchen nicht zufrieden stellen kann, egal wie viel Mühe er sich gibt.

    Und er lernt, das er immer und immer in Situationen geworfen wird, die ihn maßlos überfordern.

    Und er lernt Frauchen auszublenden.

    Wenn ein Hund so komplett abschaltet, ist er einfach nur reizüberflutet und kriegt gar nichts mehr mit. Das ist dann in dem Moment eine Schutzfunktion des Gehirns.

    Ich denke du musst, auch wenn es schwerfällt, deine Ansprüche runterschrauben an den Welpen. Ein Hund ist nunmal keine Maschine und dieses Muss-Denken wird nicht zielführend sein.

  • Wie wieviele Jung- und Ersthundebesitzer legst du den Fokus leider auf die total verkehrten Dinge wie "Sitz", "Bleib" und ähnliches Zeug.

    Glaub mir, das lernt ein Hund auch noch, wenn er erwachsen ist. Ich hatte zuletzt einen 8j Schnauzermix aus einem Tierheim übernommen, der konnte NIX (außer lieb sein). Klar brauchte er vermutlich etwas länger für diese Grundkommandos als ein junger Hund, aber es war kein Problem, ihm das beizubringen.


    JETZT ist daher nicht die Zeit, die Grundsteine für so einen Pipifatz zu legen, sondern für die Dinge, die dir später im Zusammenleben mit dem Hund wirklich wichtig sind.

    Dazu gehören für mich (aber da hat jeder andere Prioritäten): hohe Sozialkompetenz mit Menschen und anderen Hunden, alleine sein können, chillen zuhause (nicht rumnerven), nervenstark in Alltagssituationen (neuen Situationen), interessiert am Menschen und der Zusammenarbeit etc.


    Das alles sind keine Kommandos, sondern Werte und Grundlagen, die man einem Hund vermittelt, die meines Erachtens 1000x wichtiger sind, als ein doofes "Sitz" und auf die viele zu wenig Wert legen, was ihnen dann später um die Ohren fliegt.


    Das dein Programm viel zu viel ist für einen Welpen und vor allem für einen reizoffenen Hund wie den Aussie hast du ja schon gehört. FAHR RUNTER und zwar MASSIV.

    Ich schreib mal, wie mein Programm aussah, als mein Kleiner so alt war:

    Morgens: 10-15min Gassi

    Mittags: 15-20min Gassi (Gassi heißt nicht nur laufen, sondern halt draußen sein (außerhalb des Gartens))

    Abends: 10-15min Gassi

    Pipifatz geübt am Tag: max 5min


    Dazu 1x in der Woche Welpenschule und später (als er so 5 Monate alt war) 1x die Woche Trailen


    Reichte total bzw. war meiner halt auch sehr reizoffen und musste erstmal lernen, zuhause runterzufahren und zur Ruhe zu kommen. Da ich von zuhause aus arbeite, war es mir total wichtig, dass er hier nicht rumnervt, sondern eben mit Auszeiten leben kann. Wie gesagt, da hat jeder andere Prioritäten. Ich habe mir ja auch bewusst ein Modell Marke "Couchpotato" gesucht und nix, womit ich später Agility machen muss, joggen o.ä.

  • manche Menschen legen sich Aussies oder auch BCs zu, weil diese den Ruf von super intelligenten Hunden haben (mit - natürlich einem super intelligenten Menschen als Halter....), und wenn der Primus dann nicht spurt in der Huschu, ist das "voll peinlich". Wenn du dich mit deiner Persönlichkeit und deinen Emotionen ganz in eurer Zweierteam hineinbegibst und nicht die Schuld oder was auch immer beim Hund suchst, dann wird es dir leichter fallen, dich auf sein Tempo einzulassen.

    Liebe TE, ich kann dir nur raten, dir diese Worte wirklich zu Herzen zu nehmen und außerdem der Einschätzung von flying-paws zu vertrauen.


    Ich bin selbst eine äußerst ehrgeizige Perfektionistin und habe dann einen völlig durchgeknallten Terrier-Mix aus dem Tierschutz übernommen. Glaube mir, ich kann durchaus nachvollziehen, wie das ist, wenn der eigene Hund einen gefühlt permanent bis auf die Knochen blamiert.


    Aber du musst verstehen, dass dein Hund das nicht tut, um dich zu ärgern oder weil du dir nicht genug Mühe gibst, sondern weil er mit der Situation komplett überfordert ist! Dein Programm ist viel zu viel, und für meinen Geschmack auch viel zu viel von "Kommandos üben" geprägt. Das ist ein Baby, und der sollte jetzt in erster Linie lernen, dass er dir vertrauen kann und dass die Zusammenarbeit mit dir irre viel Spaß machen kann. Sitz und Platz und ähnliche Tricks lernt der doch später auch noch in null komma nix!


    Meine Hündin war 5, als ich sie übernommen habe und hat in ihrer ach-so-wichtigen Präge- und Junghundephase überhaupt nichts gelernt, sondern in Außenhaltung und in Tierheimen gehaust. Heute ist sie 9 und kann alles, was ein Hund im Alltag so können muss - inklusive Sitz und Platz ;-)

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