Militanter Allesfresser: Maulkorb?

  • Eine entfernte Bekannte hat ebenfalls einen Labbimix, der quasi vom Tage seines Einzuges an (mit knapp 10Wochen) alles, aber auch wirklich ALLES draussen aufgesammelt und gefressen hat. Nun wohnen wir hier seeehr ländlich, trotzdem liegen auch auf den kürzesten Gassistrecken Dinge herum, die in den Augen dieses Hundes durchaus fressbar waren. Tannenzapfen, Stöcke, tote Käfer, jeder von Schulkindern verlorene Krümel wurde gefunden, Kippen wurden zum Glück nach Ablutschen wieder ausgespuckt........ Kot in jeder Form war das besondere Highlight beim Gassi, sogar Steine wurden nicht verschmäht.


    Leider war die Strecke zum Gassigehen im Umkreis einer Schule, dort wurde von dem kleinen Hund vor allem begeistert jedes Papier-und Plastikfitzelchen auf anhaftende Atome von Essbarem untersucht und dann eingesaugt und abgeschluckt. Mit dem Ergebnis, daß der Kleine mit knapp 6 Monaten schon 2 Mal operiert werden musste weil er Plastikteile und irgendwas Scharfkantiges verschluckt hatte.

    Der Kleine war ausgesprochen flink beim Aufsammeln - trotz kurzer Leine und zeitweiligem Kragen auch beim Gassi hat er alles gefunden........


    Nach der 2.Op gabs dann MK mit Fressschutz - die Frau war wirklich verzweifelt und frustriert und tat mir unendlich leid. Jedes Rausgehen war nur noch ein Kampf für beide und beide hatten unendlichen Stress und Frust. Ich hatte ausser einer Futterumstellung auf selbstzubereitetes Futter auch leider keine zündende Idee. Diese hat sie dann aber hartnäckig verfolgt und sich für den damals 8monatigen Hund einen Futterplan von einer Ernährungsberaterin erstellen lassen.

    Ab da wurde das Futter (vorher hat sie schon vieles an Fertigfutter probiert) selbst zubereitet - ein Mix aus gekocht und tlw. roh. Ganz klassisch Gemüse/KH/Fleisch, eben genau abgestimmt auf den Bedarf dieses noch wachsenden Hundes. Anfangs mit vielen "Füllstoffen" in Form geraspelter Möhren usw. aufgepimpt.


    Und, was soll man sagen........ gut 3 Wochen nach der Futterumstellung hörte der mittlerweile nicht mehr ganz so kleine Kleine laaaaangsam auf, sich auf jeden Kram zu stürzen. Offensichtlich hatte er vorher irgendwelche Defizite in seinem "Ernährungshaushalt", die er selber versucht hatte zu kompensieren.


    Der Hund ist heute labbitypisch immer noch superverfressen, Wildschweinkot und Menschenk&%&% rangieren in seiner Hitliste aber mittlerweile nicht mehr an erster Stelle. Zusätzlich hat Frauchen ein Antigiftköder-Training mitgemacht und die beiden können wieder ohne Mauli und relativ entspannt Gassi gehen........ zu einer weggeworfenen Stulle sagt er immer noch nicht nein, aber es fehlt diese fast verzweifelte Vehemenz die er zuvor an den Tag gelegt hat.


    Es wird kein Allheilmittel für so verfressene Staubsauger geben - ich habe diese Geschichte erzählt um zu zeigen, daß Futter in manchen Fällen durchaus ein großer Baustein bei diesem Problem sein kann.

  • Ich denke dass sie was wirklich leckeres fressen lässt sich nur mit ganz viel üben und Konsequenz vermeiden. Ich wette Nala würde ein Fleischbällchen fressen, wenn ich nicht schnell genug bin. Daran müssen wir auch noch ordentlich arbeiten. Aber das alles fressen hat nach ein paar Monaten aufgehört. Sie bekommt jetzt einmal die Woche "frischen" Pansen aus dem Barfshop. Das gebe ich ihr dann statt Nassfutter.

    Was du zu eurem Futter schreibst ist ja jetzt echt nicht so das beste, bzw. hätte ich das nicht gefüttert. Aber guck dir mal Josera YoungStar an, das empfinde ich vom Fertigfutter für Welpen und Junghunde am besten.

  • Paulaxx Nun, unsere Hündin ist ja auch zu Hause ein Gourmet und mag' wirklich viel und stürzt sich auf Ihr Fressen.(Sie wird gebarft, aber früher mit Dose und/oder Trockenfutter war es genauso)


    Ich denke, ich würde es gleich machen - also wenn sie im Haus nix frisst, dann draußen 'Köder' in Drahtschale oder Plastikschale auslegen und dann da direkt üben - evtl. würde ich die auch von jmd. anderen auslegen lassen, so dass der Hund nicht gleich riecht, woher es kommt.

    Wobei ich jetzt z.B. das Brot auch selbs ausgelegt habe, ich habe es dann später ohne Schale beiläufig fallen lassen und bin dann zuuufällig mit Zoey an der Leine zurückgelaufen und oooh, dann lag da Brot... .


    Manchmal überlegt sie jetzt, wenn sie was sieht, ob das nicht alles eine Übung sein könnte - was sehr praktisch ist, da man dann auch etwas mehr Zeit hat zum Reagieren.


    Ansonsten sind Schnüffelspiele natürlich auch super bei nem nasenorientierten Hund - wenn das in der Wohnung auch nicht klappt, würde ich es auch einfach draußen machen, also so, dass sie eindeutig schnüffeln darf und es finden darf(bei uns soll sich der Hund absetzen und warten und wir werfen Leckerlies aus, am Anfang so, dass sie sehen kann wo, dann kann man auch mal sie absitzen lassen und eher hinter ihrem Rücken austeilen, so dass sie nicht exakt sieht wo die liegen) - und man sich auch freut ob des Hundes toller Nase, denn da sind sie ja eindeutig besser als wir es sind und es fühlt sich ja schon schön an, bei etwas, wo man gut drin ist - dafür dann überschwänglich gelobt zu werden.

    (Gut ist es auch, wenn der Hund mal was nicht findet, dass man evtl. 'mitsucht' und dann sich hinkniet und sagt "Was ist denn da/Oohhh"-irgendwas in die Richtung - so dass man eben gemeinsam 'schnüffelt' und den Erfolg 'teilt'.)


    Ich stelle es mir dann immer so vor, dass der Hund dann 'ausgeschnüffelter' ist, gerade im Geiste. X-)


    Vielleicht möchte Dein Hund sein Futter mehr 'erarbeiten', oder er ist draußen gestresster(?) und das ist eine Art Übersprungshandlung(?)(gepaart mit Jagdtrieb(?)).

    Wenn Zoey mal wieder einen Allergieschub hat oder gesundheitlich Probleme, dann wird sie manchmal auch ganz zappelig, reizoffen(auch was andere Hunde angeht, da garstet sie dann herum) und ist manchmal nur noch im Tunnel um Kram zu finden.


    Ansonsten würde ich... beständig Impulskontrolle üben als Kombi... und manchmal gerne den Hund im Niemandsland aussetzen.(;-))


    Viele Grüße

  • FP, warum ist das denn "off topic", wenn ich das gleiche Problem halt bei einem älteren Hund habe?

    Soll ich dafür einen neuen Thread eröffnen? Das ist doch dann auch wieder nicht richtig ...

  • Äh...ja, das verstehe ich jetzt ehrlich gesagt auch nicht, das war ja weitgehends zur Thematik und der Hund der Threaderstellerin wird ja auch älter(und ist bereits 3 Monate alt) - demnach kann man daraus ja auch dann evtl. etwas draus ziehen, wenn der Hund älter wird.


    Wenn ich sehe, wie bei anderen Threads tatsächliche Offtopics geduldet werden, entzieht es mir jetzt hier wirklich das Verständnis, weshalb das "Off topic" sein sollte, es ist eine Frage gestellt worden und ein Antwortpost kam - fertig. Thema erledigt...


    Kommt mir ein bisschen willkürlich vor. Aber gut.

  • Nur fürs Protokoll: die Threaderstellerin ist ein Threadersteller, wobei seine Partnerin durchaus auch selber als Threaderstellerin bezüglich des gemeinsamen Hundes hier in Erscheinung hätte treten können. :)


    Jedenfalls kann das Verhalten nicht an zu wenig Futter liegen, wir haben ihn vollgestopf, und es war im Grunde wie immer. Ausserdem meinte gestern die Hundelehrerin, wir sollten mit dem Essen aufpassen, der Welpe wäre an der Grenze... ;)

  • Hallo Talidour


    Zitat

    Jedenfalls kann das Verhalten nicht an zu wenig Futter liegen, wir haben ihn vollgestopf,

    Da wurde ja aber schon auch drauf eingegangen, nicht die Quantität sondern die Qualität des Futters kann auch Einfluss darauf haben, ob Hund sich draußen nach fehlenden Nährstoffen selber auf die Suche macht und die Qualität dann auch ein Baustein sein kann.


    Yoda war auch in einem gewissen Alter so ein "Allesfresser", nicht in der Menge, aber in der Qualität dessen was er draußen "gesucht" hat.

    Da wir ohnehin rausch schon in den ersten Lebensmonaten auch eine Tierfutterallergie hatten, wurde auf BARF umgestellt und siehe da, es war dann vieles besser. Heute ist genau dieses Verhalten (draußen nach Kot oder ähnlichem zu suchen) für mich ein Zeichen, Blutwerte kontrollieren zu lassen, mich mit der Fachtierärztin die uns seit der Welpenzeit begleitet kurz in Verbindung zu setzen um zu schauen, welche(r) Nährstoff gerade nicht ausreichend gefüttert wird.

    So ein Labiwelpe freut sich bestimmt auch über einen tollen Rinderknochen zum abnagen, den darf er dann auch draußen finden..ist doch toll sowas dann draußen zu finden :-)..oder ähnliches, dass er dann auch lecker findet..


    Oder wenn ihr beim Trockenfutter bleiben wollt, die Mahlzeiten ohnehin während dem Gassigehen verteilt geben -Predummy füllen und bringen/suchen lassen und wupps gibt es daraus dann Futter..

    Futter auf einer Wiese (wenn möglich eure eigene oder die von Menschen die ihr kennt) streuen und der Zwerg muss sein Futter suchen/einsammeln..könnt ja vorher die Wiese nach evtl. schädlichem absuchen..


    Und was mir auch noch einfiel, manche Hunden ist beim normalen Gassi gehen einfach "langweilig". So ein Zwerg freut sich doch über Gassigehspiele aller Art

    vielleicht einfach nochmal in die Richtung überlegen und schauen, ob ihr damit eurem Labi nicht einen gefallen tut.


    Yoda`s Frauchen

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