Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?
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Ich hab ja nun grosse Hunde mit etwas Energie. Mit denen koennte ich 25 km joggen gehen. Einer wuerd mir was husten (wuerde recht sicher seinem Becken nicht gut tun) und die 2 anderen faenden das (auftrainiert) evtl. ganz nett. Aber es waere keine Auslastung! Selbst vorgespannt wuerde es nicht *ihre* Auslastung ersetzen.
Wieso also sollte das nun ein Chi in gross als ach-so-wunderbare Auslastung ansehen, wenn er dann ein grosser Hund mit Energie ist?
Ich habe das Joggen als Beispiel genommen, weil es von persica kam. Meine Aussage war lediglich, dass ein Labbi und ein Chi unterschiedlich viel Energie für eine Distanz von 2km (egal ob Joggen, Gassi, oder Schweinsgalopp) aufwenden müssen und diese Aussage halte ich nach wie vor für korrekt. (Ja ich weiß, ich habe umgangssprachlich "rennt" geschrieben, damit meinte ich aber nicht joggen, weil ich das auch nicht für eine adäquate Dauerauslastung für einen Hund halte)
Anders ausgedrückt: Hunde aus der Kategorie 9 sind nicht automatisch einfach, leicht erziehbar oder anspruchslos. Man kann ihre Ansprüche nur leichter ignorieren, weil sie körperlich stark unterlegen sind. Wenn Hund aufgrund körperlicher Möglichkeiten und Kraft seine Ansprüche einfordern kann, kann auch ein Hund mit Charakter FCI 9 schnell "anstrengend" werden. Warum sind denn da so viele als "Kläffer" verschrien? Häufig weil nicht vernünftig mit ihnen gearbeitet wird und sie das bellen als Ventil nutzen. Das kenne ich zumindest aus meinem Bekanntenkreis mit eben solchen Hunden. Einfach einen Havaneser "groß" zu züchten, halte ich für den falschen Ansatz.
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Hi
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Narrensicher und nur zweimal um den Block, darum gehts doch gar nicht - zumindest mir nicht bei der Eröffnung des Threads.
Dir nicht.
Aber wenn man bereit ist, auch nur minimal mehr zu investieren, gibt es die großen Rassen für den Familienbegleithund doch schon.
Ein JEDER Hund braucht eine Form der geistigen Auslastung, auch die 9er werden neurotisch, wenn denen gar nichts geboten wird. Da ist es egal, ob ich es ein Havaneser oder ein Dalmatiner ist, für beide Hunde muss ich etwas jenseits von Gassigehen bieten können. Ich muss mich mit jedem Hund beschäftigen, ungeachtet der Größe.
Ja, manche Leute tendieren dazu, ihre Hunde krasser und schwieriger darzustellen, als sie sind, da wird aus dem Showlabbi dann plötzlich eine Arbeitsmaschine, der Dalmatiner stellt jeden Weimaraner in den Schatten und aus Collie und Pudel wird ein halbe Malinois... aber realistisch betrachtet, gibt es bereits eine ganze Latte an Rassen, die das Anforderungsprofil erfüllen, wenn man bereit ist, sich im Vorfeld zu informieren, aus seriöser Quelle zu kaufen, auf die ein oder andere Eigenart des Hundes einzugehen und sich klar ist, dass ein jeder Hund eine Aufgabe darstellt und keiner einfach funktioniert, nur weil er den Halter und die Kinder so lieb hat, sondern auch zur tiergerechten Haltung von Gesellschaftshunden ein gewisses Maß an Arbeit gehört.
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Das Kläffen ist auf eine geringe Reizschwelle zurück zu führen, in Kombination mit der Tendenz nach vorne.
Zusätzlich ist die "Gesprächigkeit" teils einfach auch genetisch vorhanden.
Sicher kann man da erzieherisch und haltungsmäßig einiges machen, um das deutlich abzumildern und in normale Bahnen zu lenken.
Aber ein Hund, der zum verbal Kommunizieren neigt, wird nie komplett still sein.
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Den narrensicheren Anfängerhund, der nichts braucht außer einmal am Tag Futter und Wasser und zweimal eine Runde um den Block wird es nie geben.
Man wird sich immer auf das Wesen Hund und seine Charaktereigenschaten und daraus erwachsenden Bedürfnisse einlassen müssen.
Es ist müßig, keinem der hier anwesenden Leute geht es darum. Warum wir das immer wieder betont, nochmal vorgekramt,...?
Mir sind auch andere Leute da "draußen" egal, die nur um den Block latschen wollen, es geht um Überlegungen, die sich aus dem offensichtlichen Bedarf ergeben. Dem Bedarf nach einem Begleithund, nicht nach einem Stofftier.
Ich habe hier noch keinen Thread gelesen, wo jemand einen Hund zum kuscheln und für Blockrunden sucht. Aber viele Threads in denen unkomplizierte Rassen gesucht werden, die sich als Alltagsbegleiter eignen, einfach Spaß an etwas Beschäftigung haben ohne das es in irgendwelche Extreme rutscht. Und im Format eben bitte etwas größer.Murmelchen hat finde ich sehr schön und treffend beschrieben, welche Eigenschaften da wünschenswert wären.
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Ich dachte ehrlich gesagt immer, dass Airdale-Terrier kräftigen Wach- und Schutztrieb haben und der Rückwärtsgang serienmäßig eher nicht eingebaut ist? Ist meine Einschätzung der Rasse so daneben? Oder gibt es Typen gemäßigter Airdales, von denen ich nichts weiß?
Nein, so sind sie eben nicht.
Der Airedale hat kein Spezialgebiet, für das er gezüchtet wurde, er ist eher der Allrounder, der für jeden Bereich eingesetzt werden kann.
Du kannst mit ihm Schutzhundesport betreiben, ihn zum Rettundshund oder Blindenhund ausbilden, mit ihm Tauchen gehen, ihn zum Jagdhund ausbilden usw.
Er wird alles mit großer Freude mitmachen.
Kurz, der Airedale ist immer das Ergebnis, das man aus ihm macht.
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Ich kenne ja nun ein wenig die andere Seite der Medaille. Nämlich ein paar Hunde, die im Tierschutz gelandet sind, weil sie die Anforderungen der Besitzer an einen „netten unkomplizierten Alltagsbegleiter“ nicht erfüllt haben.
Und das waren häufig keine Monster, keine Arbeitsspezialisten oder Beschäftigungsjunkies oder bösartige Charaktere. Sondern einfach Hunde. Deren Bedürfnisse nicht respektiert oder falsch erfüllt wurden, deren Körpersprache nicht beachtet wurde, die entweder gar nicht oder falsch und zu viel reglementiert wurden. Bis es dann halt eskaliert ist.
Mich stört es nicht, wenn jemand gerne einen großen, netten, unkomplizierten Alltagsbegleiter haben will. Mich stört es, wenn jemand die Erwartung hat, dass der quasi gebacken von Haus aus da ist, ohne dass man etwas dafür tun müsste. Mit „etwas dafür tun“ meine ich grundsätzlich weder Hundesport, noch wöchentlich 4 Waldwanderungen a 25 KM, noch 150 qm Wohnung oder Haus mit eigenem Garten und, und, und ...
Ich meine damit:
- Die Bereitschaft, sich in die Bedürfnisse eines Wesens hineinzuversetzen, das einer anderen Spezies (nämlich den Caniden) angehört
- Die Bereitschaft, auf diese Bedürfnisse einzugehen, sie zu verstehen und sie zu respektieren
- Die Bereitschaft, sich dafür Wissen anzueignen. Über Lerntheorie und Hundeverhalten sowie rassespezifische Besonderheiten
- Die Fähigkeit zu lernen, das angestrebte Ziel mit diesem Wesen der anderen Spezies zu erarbeiten
- Dabei realistisch einzuschätzen, was möglich ist und was nicht
- Anzuerkennen, dass das eine gewisse Zeit braucht - und für diese Zeit Geduld, Humor, Ruhe und Konsequenz aufzubringen
- Und das wäre mein Wunschkonzert: Das man selbstkritisch guckt, ob man das bieten kann und will.
Und - wenn der Hund schon da ist und sich die Erkenntnis manifestiert, dass der Hund doch etwas anderes braucht, als man erwartet hat - das man die Arschbacken zusammenpetzt und reagiert.
Also das man mal einfach an seinen Wünschen vorbei auf die Bedürfnisse des Wesens guckt, das man später seinen besten Freund oder so nennt.
Wenn man das erfüllen kann, dann findet man tolle Begleiter auch in anderen Gruppierungen. Da braucht es keine „Extrarasse“. Die sich auch nicht so einfach „erschaffen“ lässt, wie man vielleicht meint - da wurde ja schon Einiges zu geschrieben.
Wenn jemand aber schon bei seinen Fragen erkennen lässt, dass da kein Verständnis für die Bedürfnisse eines Caniden da ist, auch ersichtlich kein „Vorwissen“ gesammelt wurde, „Problemlosigkeit“ als Charaktereigenschaft von Haus aus erwartet wird, Ansprüche an Größe und Optik angesichts der eigenen Umstände eher unvernünftig sind - nun ja - dann kriege ich Melancholie im Gedanken an das Lebewesen, dass sich auf diese Art der „Freundschaft“ freuen darf. Und hoffe, dass seine Anpassungsfähigkeit und vielleicht auch eine deutliche Änderung beim Halter das kompensiert.
Bitte nicht falsch verstehen: Das will ich keinem der hier an dieser Diskussion Beteiligten unterstellen. Ich habs nur leider oft erlebt.
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Hektorine
Ich kenne ja nun ein wenig die andere Seite der Medaille. Nämlich ein paar Hunde, die im Tierschutz gelandet sind, weil sie die Anforderungen der Besitzer an einen „netten unkomplizierten Alltagsbegleiter“ nicht erfüllt haben.
Und das waren häufig keine Monster, keine Arbeitsspezialisten oder Beschäftigungsjunkies oder bösartige Charaktere. Sondern einfach Hunde. Deren Bedürfnisse nicht respektiert oder falsch erfüllt wurden, deren Körpersprache nicht beachtet wurde, die entweder gar nicht oder falsch und zu viel reglementiert wurden. Bis es dann halt eskaliert ist.
Mich stört es nicht, wenn jemand gerne einen großen, netten, unkomplizierten Alltagsbegleiter haben will. Mich stört es, wenn jemand die Erwartung hat, dass der quasi gebacken von Haus aus da ist, ohne dass man etwas dafür tun müsste. Mit „etwas dafür tun“ meine ich grundsätzlich weder Hundesport, noch wöchentlich 4 Waldwanderungen a 25 KM, noch 150 qm Wohnung oder Haus mit eigenem Garten und, und, und .......
Stinkelilly, ich verstehe total was du meinst, und auch wenn ich meine Hundekenntnisse quasi fast ausschließlich hier im DF erworben habe, dann merke ich doch, z.B. in den Problemthreads (Hilfe mein Welpe beißt usw.), was für falsche Erwartungen an Hunde gestellt werden oder wie wenig man sich informiert hat, wie wenig Einfühlungsvermögen manche haben usw.
Dass das in der Seele wehtut zu lesen, das geht nicht nur dir bzw. euch HH so, das geht auch mir so (im Rahmen meiner Fähigkeit, das zu erkennen). Ich habe selber so einen Katzenhalter als Nachbarn im Haus, wo ich mich sowas von zusammen reißen muss, um ihn nicht anzubrüllen vor Wut.
Ich hab grad nicht mehr Zeit zum Schreiben, meine Kater fordern meine Aufmerksamkeit.
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Übrigens war der Airedale als reiner Begleithund schon einmal groß in Mode, vor dem Ersten Weltkrieg in Großbritannien und den USA. Der berühmteste von ihnen, Kitty von John Jacob Astor, ging mit der "Titanic" unter (und trug, wie man hier sieht, in New York keine Leine)
https://en.wikipedia.org/wiki/…e:Madeleine_JackAstor.jpg
Ein paar Jahre später zogen Airedales dann als "Kriegshunde" ins Feld, ihrer guten Nerven und ihrer Unerschrockenheit wegen. Will sagen: Gebrauchseigenschaften und Begleithund müssen sich nicht ausschließen, solange der Grundcharakter beides zuläßt. Und das tut er beim Airedale.
Hmm...ist das bei den Showlinien so? Ich kenne diverse LZ-Airedales aus dem Sport - die wären bei Anfängern oder als Nebenbei-Hund die absolute Katastrophe.
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Hmm...ist das bei den Showlinien so? Ich kenne diverse LZ-Airedales aus dem Sport - die wären bei Anfängern oder als Nebenbei-Hund die absolute Katastrophe.
Ich hatte sowohl schon Airedales aus der Showlinie als auch aus Leistungszucht.
Einen großartigen Unterschied hab ich da nicht bemerkt.
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Also ich kenne von Airdales auch beide Varianten, sowohl die total offenen und freundlichen wie auch die ziemlich ernsthaften. Woran das jeweils genau liegt kann ich nicht wirklich sagen. Was mir aber aufgefallen ist: Es sind zumindest bei denen, die ich kennen gelernt habe, auffällig oft die Rüden die ziemlich kernig unterwegs sind, eher selten die Hündinnen.
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