Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?

  • Ich bin kein Tierpsychologe, aber ich denke nicht das menschliche Konzepte wie Stolz, Dankbarkeit oder "Ego" (Bestätigung) auf Hunde zutrifft.

    Meiner bescheidenen Überzeugung nach geht es um Triebe und deren Befriedigung. Wenn ein Hund Jagdtrieb hat, dann erfüllt es ihn diesen zu Befriedigen, wenn ein Hund Schutztrieb hat erfüllt es ihn etwas Schützen zu können usw.

    Ich glaube nicht das ein Hund geknickt ist wenn er sein ganzes Leben einen Hof oder ein Herrchen schützen darf und nie ein Angreifer zum vertreiben kommt.

  • Canis familiaris (der Haushund) ist eine Unterart der Spezies Canis Lupus (der Grauwolf).

    Der Haushund hat ALLE EIGENSCHAFTEN eines Wolfes, das Gehirn (in seiner jahrtausende währenden Entwicklung) verwirft nichts.

    Was dem Haushund zugefügt wurde: Die Domestikation...


    Diese hat Veränderungen in der weiteren Entwicklung des Gehirns hinzugefügt; Die größte sichtbare Auswirkung ist hierbei Fähigkeit des Haushundes, sich dem Menschen als eine völlig andere Spezies anzuschließen.

    Das macht den Hund zum tauglichen Begleiter des Menschen.


    Rassen sind entstanden über die Nutzungsmöglichkeiten, die sowohl den regionalen als auch dem Verwendungszweck entsprechend angepasst wurden.

    Dabei sind Spezialisierungen entstanden, die sich zunächst wohl mehr auf die inneren Eigenschaften und weniger auf äußere Kriterien bezogen haben.


    Das, was heute als Begleithund klassifiziert wird, sind Hunde, die keine besondere arttypische Verhaltensausprägung (die ja eine Verhaltensspezialisierung wäre) aufweisen.


    Sie sind aber immer noch Hunde, mit allen Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Bedürfissen die den Canis Familiaris auszeichnen.


    Warum der Wunsch nach einem nicht-spezialisierten Begleiter heute so groß ist, liegt einfach daran, dass - im Gegensatz zu FRÜHER - die Haltung eines Hundes erheblich leichter ist.


    Ich lese hier nirgends, Arbeitshunde wären die "besseren Hunde", oder würden ein besseres Leben führen können, als Begleithunde.


    Ich lese auch nirgends, Begleithunde wären keine "richtigen Hunde" mehr.


    Wer sowas behauptet, hat sich nie mit der Spezies Hund befasst (oder ist *xxxxxx* :stock1:)


    Was ich LESE: Es ist absolut fatal, zu versuchen aus einem Arbeitshund einen "Begleithund" zu machen - denn das kann nur in die Hose gehen, weil


    - die Veränderungen innerhalb eines geschlossenen Genpools eben nur die darin enthaltenen Gene zur Verfügung haben; die Spezialisierung kann eben nicht "weggezüchtet" werden, man kann nur auf bestimmte, andere Verhaltensweisen innerhalb dieses Pools selektieren (diese in den Vordergrund stellen), die dann zusätzlich das Verhalten dieser Hunde bestimmen

    - auch die Entstehung der Rassen Zeit benötigte; denn auch die heutigen Rassen, die ja sehr stark durch das äußere Erscheinungsbild gekennzeichnet sind, hatten Vorfahren, bei denen die Spezialisierungen über sehr lange Zeiträume ausgeprägt wurden. Die Modeerscheinungen, die sich nach der jeweiligen Nachfrage richten, haben diesen Zeitraum überhaupt nicht zur Verfügung.


    Begleithunde sind also eher Allrounder, während Arbeitshunde Spezialisten sind.

    Der Begleithund ist nur leichter in einen normalen Familienalltag zu integrieren, weil er eben keine Spezialisierung hat, die es besonders zu berücksichtigen gilt.


    Hunde sind sie alle.

  • Wenn ein Hund Jagdtrieb hat, dann erfüllt es ihn diesen zu Befriedigen, wenn ein Hund Schutztrieb hat erfüllt es ihn etwas Schützen zu können usw.

    Die Triebtheorie ist völlig überholt- tatsächlich geht es da um Motivationen.

  • Wenn Begleithunde dafür gezüchtet werden, weniger Ansprüche zu haben und ein nicht-artgerechtes Leben zu ertragen, blutet mir das Herz.

    Bestes Beispiel dafür ist doch der Labrador: Im Vergleich zur LZ sind viele Vertreter der Showlinie nur noch Karikaturen.

  • ich denke jeder hubderasse hat ihre Stärken und Schwächen. Ich finde es besser wenn der Hund seine natürlichen Stärken ausleben kann als dass sie reglementiert werden (z.b jagdtrieb).

    Und auch gesellschaftshunde haben ihre Stärken. Nur weil sie von unserer Leistungsgesellschaft nicht anerkannt werden bedeutet es aber nicht dass sie keine Stärken sind.


    Und ich kann mir nicht vorstellen dass es für einen Hund so toll ist wenn er andauernd in seinem Verhalten reglementiert wird und zur Ruhe gezwungen wird.

  • Wenn Begleithunde dafür gezüchtet werden, weniger Ansprüche zu haben und ein nicht-artgerechtes Leben zu ertragen, blutet mir das Herz.

    Bestes Beispiel dafür ist doch der Labrador: Im Vergleich zur LZ sind viele Vertreter der Showlinie nur noch Karikaturen.

    Das geht mir auch so, aber die entscheidende Frage in der Diskussion ist für mich: Ist der Hund dadurch unglücklicher? Entstehen dem Hund dadurch Nachteile?


    Der typische Show-Labbi mag mit einem LZ Labrador nicht mehr viel gemein haben (und für die Rasse finde ich sowas immer sehr schade!), aber Hunde aus einer guten Zucht sind trotzdem wesensfeste, nette Hunde - und mehr Anspruch haben viele ja nicht.

  • Wenn Begleithunde dafür gezüchtet werden, weniger Ansprüche zu haben und ein nicht-artgerechtes Leben zu ertragen, blutet mir das Herz.

    Bestes Beispiel dafür ist doch der Labrador: Im Vergleich zur LZ sind viele Vertreter der Showlinie nur noch Karikaturen.

    Das geht mir auch so, aber die entscheidende Frage in der Diskussion ist für mich: Ist der Hund dadurch unglücklicher? Entstehen dem Hund dadurch Nachteile?


    Der typische Show-Labbi mag mit einem LZ Labrador nicht mehr viel gemein haben (und für die Rasse finde ich sowas immer sehr schade!), aber Hunde aus einer guten Zucht sind trotzdem wesensfeste, nette Hunde - und mehr Anspruch haben viele ja nicht.

    Der Showlabbi hat durch die Übergewichtsneigung erheblich zu leiden- mehr Arbeitsbereitschaft bringt automatisch mehr Bewegung mit sich und durch mehr Muskelmasse weniger Probleme mit dem Bewegungsapparat.

  • was genau ist denn ein "nicht artgerechtes" leben für einen Hund ohne spezielle Aufgabe?

    wenn ich so an meine Spitze denke, die dürfen ein wenig wachen und melden, aber sie dürfen halt nicht wie blöd kläffen bei jedem Geräusch, obwohl sie das sicher gerne tun würden.
    Ansonsten gibt's Gassirunden und bisschen Trickserei /agility in wald und wiese. Die Trickserei /das agility aber auch nicht täglich.

    Sie kommen viel mit, wo auch immer es hin geht.
    ---

    ich denke mal das so ein Leben viele Hunde haben. Sie machen keinen unglücklichen Eindruck, gehen daheim nicht die Wände hoch vor Langeweile / Unterforderung :ka:

    realistisch gesehen, wäre sie sehr happy auf nem bauernhof, aber ohne gehts auch

  • Der Showlabbi hat durch die Übergewichtsneigung erheblich zu leiden- mehr Arbeitsbereitschaft bringt automatisch mehr Bewegung mit sich und durch mehr Muskelmasse weniger Probleme mit dem Bewegungsapparat.

    Nun, artgerechte Haltung setze ich auch bei "Begleithunden" voraus...

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