Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?
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Wenn ein Hund Jagdtrieb hat, dann erfüllt es ihn diesen zu Befriedigen, wenn ein Hund Schutztrieb hat erfüllt es ihn etwas Schützen zu können usw.
Die Triebtheorie ist völlig überholt- tatsächlich geht es da um Motivationen.
Das stimmt - und stimmt auch wieder nicht.
jede Motivation hat auch einen triebigen Anteil - beim Menschen ist das allereinfachste Beispiel dafür die Mutter-Kind-Liebe. Ob ich das als Mutter will oder nicht, ALLE meine Entscheidungen, die ich hinsichtlich meines Kindes gerade in Bezug auf "Verteidigung" gegenüber Umwelteinflüsse treffe, sind maßgeblich von diesem genetisch festgelegten Verhalten bestimmt.
Die Kernaussage der Triebtheorie ist, dass diese genetisch bestimmten Veranlagungen nur von Außen zu beeinflussen sind.
Da weiß man heute, dass dies nicht so ist.
Deshalb verwendet die seriöse Wissenschaft den Begriff der Motivation, weil Verhalten sich aus vielen kleinen Bausteinen zusammensetzt - Erlerntes z. B., oder auch Erfahrungen.
So wird ein Jagdhund aufgrund seiner Spezialisierung auf jagdliche Fähigkeiten natürlich immer genau diese Fähigkeiten stärker zeigen, als ein Hund, der nicht auf Jagd spezialisiert ist. Das bei der Haltung zu berücksichtigen, dieses als genetisches Bedürfnis zu erkennen und zu bedienen, bedeutet also eine individuelle Auslastung dieses speziellen Hundes - die ihn "zufriedener" sein lässt.
Goldis sind auch nicht klein, auch diese Rasse ist doch (wenn man wie erwähnt bissel auf die Herkunft achtet) ein prima Mitläufer.
- öhm ... Nein!
Das scheint immer noch die allgemeine Vorstellung beim Golden Retriever (und auch Labrador Retriever) zu sein, ist aber nicht so.
Die Retriever sind spezialisierte Jagdhunde, die Spezialisierung ist das Bringen von Beute - aber damit sind die gesamten Sequenzen des Beutefangsverhaltens (Jagens) AUSGEPRÄGTER als bei Nicht-Jagdhunden.
Gerade beim Golden (und auch beim Labrador) wird das gerne vergessen, weil sie neben dieser jagdlichen Spezialisierung ausgeprägte Fähigkeiten im sozialen Bereich haben, die - geschickt gefördert - eine unglaubliche Ausbildung sozialer Kompetenzen, die zur menschlichen Umwelt passen, ermöglichen.
Das macht den Golden (und Labrador) zu einem tollen, familiären Begleiter - aber lange nicht zu einem Begleithund.
Ist immer noch ein Jagdspezialist - auch wenn ein Golden sich aufgrund seiner Gesamtkonstitution leicht durch andere Beschäftigungen auslasten lässt.
Die Frage die sich der/die Themenersteller/in gestellt hat, hab ich mir auch schon mal gestellt.
Ich kam allerdings auf keine für mich logische Antwort.
Ich finde das sie das Wesen des Hundes nie auf seine Körpergröße zurück schließen lässt. Ich bin der Meinung es gibt sooo viele kleine Hunde die absolut ungeeignet sind als die typischen Begleithunde, wiederum gibt es sicher auch genug größere Hunde die mit diesem Leben als Begleithund "glücklich" werden können.
Begleithund bedeutet für MICH in diesem Zusammenhang folgendes:
Hunde die wirklich nur mit Spazieren gehen "beschäftigt" werden.
Hunde die kein "Hobby" oder keine "Aufgabe" haben.
Was für manche Hunde vl nicht schlimm ist. (ich konnte noch keinen Hund kennenlernen, der nicht gern mit seinem Besitzer etwas macht!)
Wobei es bei der Aufgabe/Hobby egal ist was ich mache, ob Tricks üben im Wohnzimmer, Agility am Turnierplatz oder als Hütehund beim Schäfer, es sollte dem Hund Spaß machen.
Was ich extrem "gefährlich" und "ungesund" finde, ist aus einem "Nicht-Begleithund" (also einer Rasse die für etwas spezielles gezüchtet wurde) einen Begleithund machen zu wollen.
Ein Beispiel für mich ist der Australian Shepherd.
Wie oft liest man heutzutage, der perfekte Begleithunde, der perfekte Familienhund.
Die entsprechenden Züchter züchten den Hütetrieb nicht weg, den Schutztrieb nicht weg, das funktioniert nicht. Allerdings wird auf Dinge selektiert die "wichtig" sind für diese Züchter (Viel Fell, Fellfarbe, Größe, ruhiges Wesen,...).
Die wichtigen Wesenszüge werden hier total links liegen gelassen. Und so hat man dann oft einen Hund der zwar die entsprechenden Triebe (Schutz, Hüte) noch in sich hat aber nicht wirklich weis wie er damit umgehen soll....
Zb. mein Windspiel. Gehört zwar nicht zu den Begleithunden, ist aber nicht wirklich spezialisiert auf etwas. Klar Windhund will laufen.
Wir haben sie mit einem Jahr bekommen, der Vorbesitzer hat NICHTS gemacht mit ihr (also für mich typischer Begleithund)
Sie hat auch in der ersten Zeit bei uns nichts gefordert, wie es sich so manche Menschen echt wünschen würden. Allerdings hat sie immer ganz begeistert beim Training mit meiner Aussiehündin zugeguckt. Als sie dann wirklich angekommen ist, haben wir auch mit etwas tricksen angefangen. (Wir hatten kein wirkliches Ziel mit ihr, wir wollten schauen was sie machen will)
Heute kann sie unzählige Tricks und hat die BGH2 geschafft, aber nicht weil wir so sportambitioniert waren, nein sie wollte einfach was machen.
Das meine ich damit, das ich glaube das die ganzen "Begleithunde" wenn sie es kennen lernen dürfen, sicher auch liebend gern mit ihren Besitzern "arbeiten" würden.
Ich finde einfach die heutige Einstellung von vielen Leuten, einen Hund nach Hause zu holen, ziemlich egoistisch.
Wenn man einige Leute fragt warum sie einen Hund haben:
- weil ich nicht alleine sein will
- weil ich dann mehr raus komme
- weil mein Kind einen Spielgefährten braucht
Meiner Meinung nach wird sich die Rassezucht in den nächsten Jahren (oder eher Jahrzehnten) noch ziemlich ändern.
Wie oft kommt es heutzutage noch vor das man einen Hund (einer bestimmten Rasse) wirklich braucht? Kaum, weshalb die ganzen spezialisierten Rassen immer mehr Arbeitslos werden.
Aber genau diese sollten dann nicht als Begleithunde "umfunktioniert" werden. Sondern die Zucht eher fallen gelassen/reduziert werden sollte.
Schade - bis auf den letzten Absatz stimme ich mir dir überein.
Ich bin der Meinung, dass die Vielfalt der Hunde ein Segen für diese Spezies ist.
Würde diese Vielfalt - durch Fallenlassen von Zuchten bestimmter Rassen z. B. - noch mehr eingeschränkt, zugunsten einer verallgemeinerten, noch größeren Kompatibilität im Zusammenleben mit dem Menschen...
... dann kommt das dabei heraus, was schon mancherorts zu sehen ist (bei der Erwartungshaltung der Menschen, und auch an vielen Stellen bei den daraus resultierenden Zuchtergebnissen bei Hunden), und zu dieser Aussage führt:
Wenn Begleithunde dafür gezüchtet werden, weniger Ansprüche zu haben und ein nicht-artgerechtes Leben zu ertragen, blutet mir das Herz.
Hunde sind Raubtiere von ihrem Ursprung her, mit einem hochentwickelten Sozialverhalten.
Sie müssen laufen, sie müssen fressen, sie brauchen Gesellschaft. Sie sind Raubtiere, zeigen also auch Verhaltensweisen, die Raubtiere kennzeichnen.
Sie sind intelligent, und benötigen deshalb ausreichende Anregungen, die diese Intelligenz bedienen. Sie haben Gefühle, die zu berücksichtigen sind.
Das zu verleugnen, ist nicht artgerecht.
Das Äußere (das Gebäude) eines Hundes nach menschlicher Vorstellung so zu deformieren, dass er nicht mehr lange Strecken laufen kann, ist nicht artgerecht.
Dazu gehört AUCH die Atmung, aber auch zu viel Masse, ein für das Gehirn zu kleiner Schädel, offene Fontanellen, extrem ausgeprägte Körperpartien, extremes Fell, leicht zerbrechliche Knochen, und was es sonst noch gibt.
Nicht artgerecht ist auch die Degradierung zum reinen Sportgerät (wer sich jetzt auf die Füße getreten fühlt, fragt bitte erst nach, WAS ich damit meine, denn damit sind absolut nicht pauschal alle gemeint, die Sport mit ihrem Hund treiben), genauso wie ungenügende Bewegung für einen Hund.
Hunde sind unglaublich anpassungsfähig, auch und gerade an menschliche Umfeldbedingungen. Viele Hunde passen sich sogar klaglos an massive, nicht-artgerechte Haltungsbedingungen an.
Dass manche Menschen hier den Wunsch entwickeln, einen Hund NOCH anpassungsfähiger zu züchten, damit er noch besser und leichter in jegliches menschliche Umfeld passt, wundert mich nicht.
Aber, hey - es gibt eine gute Nachricht: Diese Hunde gibt es schon!!!
Im Kaufhaus, typischerweise mit Knopf im Ohr - und sie können sogar auf Knopfdruck Bellen und wieder damit aufhören; Man muss nur gelegentlich die Batterie wechseln.
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Sorry für den Sarkasmus - aber meiner Meinung nach sind es nicht die Hunde, die sich ändern müssen um umweltkompatibel zu sein, sondern es ist der Mensch, der an seiner Einstellung arbeiten muss, um Hunde als das zu erkennen was sie sind: Denkende und fühlende höhere Säugetiere.
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Hi
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ich verstehe das nicht
Früher hat man einzelne jagdsequenzen herausgezüchtet, gesellschaftshunde gezüchtet, Spezialisten gezüchtet,...
Aber heute bekommt man das nicht mehr hin. Offenbar haben wir einen massiven Rückschritt gemacht.
Früher hat man alles was nicht funktioniert hat, in der Wassertonne ersäuft..... da kommt der Fortschritt her!
Immer noch so erstrebenswert?
Die Retriever sind spezialisierte Jagdhunde, die Spezialisierung ist das Bringen von Beute - aber damit sind die gesamten Sequenzen des Beutefangsverhaltens (Jagens) AUSGEPRÄGTER als bei Nicht-Jagdhunden.
Retriever sind Apportierhunde.... tote Tiere laufen in der Regel nicht weg
dann müsste es doch prima klappen
wenn ich mir das leisten kann
Einen Fachmann für Blindenführhunde eventuell auch Assistenzhunde
Damit zu beauftragen einen geeigneten Hund für mich zu finden
Vorraussetzungen natürlich ich vermassel mir den Hund dann nicht selbst
Oder ich habe gegen alles beste wissen und Gewissen unglaublich Pech
Der gut ausgewählte vielleicht Blindenführhund geeignete "Kandidat"
Hat ja dann noch reichlich Luft nach unten
Wird ja ein sehbegleithund... Obwohl, ganz praktisch bei smartphone Nutzung...
Der letze Fachmann für Blindenführhunde, der genau das versucht hat, ist der Erfinder vom Labradoodle.... und hat dies bitter bereut
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Hammer, was ist denn los mit euch? Jeder Welpe, der geboren wird, hat es Menschen zu verdanken.
Woher soll der wissen ob er gut oder schlecht ist? Es gibt genug Rassen, sucht euch eine aus oder nehmt nen Mischling. Den perfekten Hund wird es nicht geben, weil er lebt.
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Ich fand das Thema eigentlich recht lange interessant, aber mittlerweile scheint es hier nur noch überzuquellen von "Wer keinen Arbeitshund will soll sich ein Stofftier holen" "Wer einen Begleithund will kümmert sich eh nicht um sein Tier" und ähnlichem Quark in verschiedensten Facetten.
Finde ich richtig übel. Was würde wohl passieren wenn Hunde wirklich nur noch als hochspezialisierte Arbeitsgeräte genutzt werden würden? Ob das wirklich so toll wäre für die Hunde?
Warum artet die Frage nach Begleithunden in einer gewissen Größe so aus?
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Weil Begleithunde bzw. Gesellschaftshunde weniger wertvoll sind als Schäferhund, Collie und co.
Das sind nämlich tolle Hunde mit Gebrauchseigenschaften. Und Gesellschaftshunde sind klein, dumpf und langweilig...., und die Besitzer sind träge.
Ist ja nicht der erste Thread der darauf hinaus läuft...
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Das macht den Golden (und Labrador) zu einem tollen, familiären Begleiter - aber lange nicht zu einem Begleithund.
Für mich ist der Goldi genau so ein Begleithund wie der Rattler und die Spaniel, welche ich auch schräg finde mit dieser Bezeichnung.
Ein Begleithund ist für mich nicht = in die Ecke stellen und sich selbst überlassen
Aber Goldis kann man prima überall hin mitnehmen wenn man nicht grad komplett alles falsch macht.
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Weil es hier zu weit führt, für hasilein75 im Spoiler:
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ZitatRetriever sind Apportierhunde.... tote Tiere laufen in der Regel nicht weg
Jagdverhalten beinhaltet mehrere Sequenzen, die zwar auch getrennt voneinander gezeigt werden können (müssen), aber in ihrer Gesamtheit sehr artspezifisch, und deshalb immer als Gesamtpaket genetisch verankert sind. Individuell ist dabei manchmal eine dieser Sequenzen besonders gut ausgeprägt, die anderen dafür nicht so gut, aber es ist IMMER das gesamte Paket des Beutefangverhaltens vorhanden.
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Weil Begleithunde bzw. Gesellschaftshunde weniger wertvoll sind als Schäferhund, Collie und co.
Das hat aber niemand behauptet! Du verdrehst hier alles.
Ich könnte z.B. mit einem kleinen Begleithund nichts anfangen. Für mich muß ein Hund eine bestimmte Größe haben und mit meinen früheren Hunden hab ich auch auf dem Hundeplatz gearbeitet.
Mit einem Kleinhund kann man z.B. keinen Schutzhundesport betreiben. Wär für mich also uninteresssant.
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