Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?
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Qualzucht wäre es, weil "Reizoffenheit" einen pathologischen Zustand beschreibt.
Das Wort wurde kreiert um eine pathologische Form der Reizempfänglichkeit von normaler Reizempfänglichkeit abzugrenzen.
Im Allgemeinsprech wird aber in der Regel das Attribut "gesteigerte" (alternativ "übersteigerte" oder "erhöhte") vorgesetzt. Bin aber auch schon bei Beschreibungen im Humanbereich drüber gestolpert.
(Ist auch nicht ganz unlogisch es so zu nutzen, vermutlich wg. dem Gegenteil, denn das würde dann automatisch "Reizgeschlossenheit" bedeuten ... so rein theoretisch ge-)
Ich kenne es anders. In dem Umfeld, in dem mir das Wort bisher begegnet ist (= im Zusammenhang mit AD(H)S, Hypersensibilität und ähnlichen Problemen), bedeutet "reizoffen", dass die Reizempfindlichkeit übersteigert ist. Wenn da dann noch ein "übersteigert" dazukäme, dann wäre das gefühlt sowas sie "überempfindlich multipliziert mit durchgeknallt". Deshalb habe ich ja die Frage nach der Bedeutung des Wortes in den Raum geworfen, weil ich hier im Thread (nicht zum ersten mal) den Eindruck hatte, dass es nicht nur anders als mir bekannt sondern von verschiedenen Schreibern zusätzlich mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird.
Ich kenne es anders. In dem Umfeld, in dem mir das Wort bisher begegnet ist (= im Zusammenhang mit AD(H)S, Hypersensibilität und ähnlichen Problemen), bedeutet "reizoffen", dass die Reizempfindlichkeit übersteigert ist. Wenn da dann noch ein "übersteigert" dazukäme, dann wäre das gefühlt sowas sie "überempfindlich multipliziert mit durchgeknallt". Deshalb habe ich ja die Frage nach der Bedeutung des Wortes in den Raum geworfen, weil ich hier im Thread (nicht zum ersten mal) den Eindruck hatte, dass es nicht nur anders als mir bekannt sondern von verschiedenen Schreibern zusätzlich mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet wird.
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Hi
hast du hier Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Wer braucht heutzutage schon wirklich Leistungs- und Arbeitshunde? (und ob man den Hunden damit immer einen Gefallen tut, ist mal ein ganz anderes Thema). Die Zeiten ändern sich eben und somit auch die Ansprüche an den Hund.
Du brauchst vielleicht keinen Leistungshund - unzählige Menschen aber schon. (Für die Jagd, für den Dienst, zum Hüten, für den Sport...)
Und wenn man davon spricht, ob man Hunden damit einen Gefallen tut, sie auf Arbeitseigenschaften zu selektieren, muss man sich genauso fragen, was Hunde davon haben, aus dem Ausland "gerettet" oder zum genügsamen Statdthund gezüchtet zu werden. Merkst Du was?
Und wenn für eine neue Sportart der noch krassere, Superduperhund gezüchtet wird, ist doch auch kein solcher Aufschrei.
Welche "neue" Sportart meinst Du und welche neue Rasse soll dabei entstanden sein? Wäre mir neu.
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Für die neue größere begleithunderasse müsste es nur nun Eigenschaften und Wesenszüge geben, auf die man, nachprüfbar selektieren kann. Und auf diese Eigenschaften müssten sich alle, die eine solche Rasse züchten möchten einigen. Dazu dann noch optisch einigen (man kann nicht kurzhaarig, langhaarig, mit unterwolle, ohne unterwolle, nicht haarend, bunt, einfarbig, zweifarbig in einer Rasse haben). Genauso wenig wie man soll immer freundlich zu jedem sein, aber wenn Einbrecher kommen, oder im dunkeln, soll der Hund die Familie beschützen. Jagen soll er nicht, aber im garten die Katzen fernhalten und Ball spielen (also beutemotivation haben), dass dann schon.
Er soll ein gutes nervenkostüm haben, aussenreize sollen an ihm abprallen, aber er soll auf den aussenreiz leckerlie, oder Spielzeug motiviert anspringen und mitarbeiten. Usw. Usw.
Da beißen sich Wunsch und Realität einfach. Man kann teilweise nur das eine, mit dem anderen haben. Einfach weil gewisse Eigenschaften zusammen gehören. Die kann man auch nicht voneinander getrennt züchten. Fällt das eine weg, geht das andere mit weg.
Und ich bin absolut nicht dagegen eine neue Rasse zu züchten, nur die Grundlage für eine neue Rasse sehe ich nicht. Denn selektieren können Züchter auf nichts, wenn jeder eine andere Vorstellung hat. Und ich finde aus den vielen unterschiedlichen, schon existenten rassen, werden diese Vorstellungen, zum Großteil gut gedeckt.
Eine eierlegendewollmilchsau, wird auch eine neue Rasse niemals sein.
Lg
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Ein Begleithund ist ein Hund, der für mich von Natur aufgrund seines ausgewogenen Triebrepertoires wesensfest ist, viele Reize gut filtern kann, gut zu motivieren ist und auch gut zu führen ist. Ein Hund, der eher ein Allrounder ist und zufrieden mit "nur" Spaziergängen ist. Ich finde, dass diese Hunde ganz viel tolles Rüstzeug haben müssen und sich gut an alles mögliche anpassen können müssen. Das verlangt in meinen Augen eine sorgsame und gute Zucht, die auch epigenetisch gut fördern kann. Es sind keinesfalls "langweilige" Hunde oder Hunde, die mit den anderen nicht mithalten können. Ganz im Gegenteil. Unser Alltag verlangt von einem Hund sehr viel ab und so viele Hunde kommen mit dem Alltag gar nicht zurecht.
Da hast du meine volle Zustimmung! Auch wenn ich nicht ganz sicher bin, was du mit "Triebrepertoire" meinst - sorry, bin eher der modernen Verhaltensforschung zugetan als veraltetem Vokabular aus dem Hundesport. Aber ich denke, du meinst, dass der Begleithund keine übermächtige genetisch fixierte Anlagen haben sollte (ausser vielleicht der Kooperationsbereitschaft mit dem Menschen).
Da frage ich mich aber, ob das dein Ernst sein kann:
Ein Collie, ein Retriever, ein Border Collie, Aussies, Spaniels und so viele andere Rassen sind daher anfälliger für Krankheiten, plump, ängstlich, nervös oder aggressiv. Das sind keine Rassen, die ich jemandem als Begleithund empfehlen würde und sind für mich eher traurige Schicksale von falsch verstandener Rassehundezucht.
Schmeisst du da wirklich alle Vertreter dieser teilweise sehr weitgefächerten Rassegruppen in denselben Topf? Das kann ich kaum glauben, denn die Realität sieht doch etwas anders aus. Ich bin die Erste, die beklagt, wenn Retriever keine angewölfte Bringfreude mehr haben oder wasserscheu sind, aber deswegen kann ich doch die Augen nicht davor verschliessen, dass sehr viele Labbis oder Goldens genau deine Kriterien aus dem ersten Zitat erfüllen, und auch ganz gut leben als Begleithund. Was glaubst du warum der Labrador der Blindenführhund Nr 1 ist auf der Welt? Der muss zwingend alle deine Begleithundkriterien erfüllen, PLUS noch sehr ausbildbar sein für einen äusserst ernsthaften und anspruchsvollen Job! Und sie müssen gesund und langlebig sein, und nicht aggressiv. Alles unmöglich nach deiner These.
Ich bin echt nicht dafür, Arbeitsspezialisten umzuzüchten auf die rein optisch attraktive Hülle, aber deswegen verschliesse ich nicht die Augen vor der Realität. Die sehr breit gefächerten und für den Begleithundejob sehr attraktiven Anlagen von Labbi und Golden haben doch längst dazu geführt, dass da auf genau diese Anlagen weitergezüchtet wurde, und bei strenger Selektion auch mit Erfolg. Das heisst nicht, dass jeder Retriever automatisch ein idealer Begleithund ist, aber deine pauschale Abqualifizierung als wahlweise nervöse, ängstliche, kranke, agressive Wracks ist in meiner Erfahrung doch ziemlich daneben.
Ähnliches gilt für Spaniels, auch wenn da der Wundertütenfaktor (sprich Rückschlag auf jagende Ahnen) ausserhalb der immer noch existierenden jagdlichen Zucht höher ist.Bei Collies kenne ich mich weniger aus, kenne nur welche in allen Haarvariationen, die recht gechillt wirken. Durchgeknallt eher die Bearded Collies, aber da kenne ich nur zwei. Bei den BC kenne ich leider einige schwer gestörte - sind aber reine AL. Völlig untauglich für den eigentlichen Verwendungszweck, und untauglich für fast alles andere. Wirklich arme Socken - die Kehrseite der reinen Leistungszucht.
Hi
Ja, ich meine das schon genau so. Du musst den vorigen Satz mit dazu nehmen. Mein von Dir zitiertes Statement bezog sich alleine auf die Showlinien. Und ja, ich finde diese Showtypen genauso wie ich es schrieb. Ich bin bekennender Arbeitszuchtfan. Ich hätte so gerne einen Collie im alten Typ und liebe Retriever vom Arbeitstyp. Ich würde nichts anderes wollen. Aber das sind in meinen Augen keine reinen Begleithunde. Es sind dann tolle Begleithunde, wenn man diese entsprechend auslastet. Allerdings entspricht das nicht meinen Gedanken vom Begleithund. Der bräuchte keine spezielle Auslastung auf einem bestimmten Gebiet.
Ich weiß, wie Du es meinst, und ja, man kann diese Hunde als Begleithunde halten und viele machen das bestimmt auch gut. Aber würden das wirklich allen genauso reichen? Das ist ja die Frage. Aus Arbeitstypsicht? Showzucht ist für mich nichts erstrebenswertes.
Das Wort Trieb ist für mich nur das Wort, um die genetischen Anlagen bzw. die innere Motivation für ein Verhalten zu benennen.
LG Maren
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was ich in der Debatte hier nach wie vor nicht verstehe: Es werden doch schon so viele Rassen als „schöne“ Alltagsbegleiter gezüchtet - so viele ausgewiesene Arbeitsrassen gibt es doch gar nicht mehr? Wer schreit denn, dass das nicht mehr passieren soll? Beziehungsweise wie kommt jemand auf die Idee, dass keine Begleithunde gezüchtet werden? Ich möchte behaupten, dass es deutlich mehr sind als Arbeitshunde.
Und ja: Viele dieser Rassen haben mittlerweile gesundheitliche Einschränkungen. Eben weil sie auf Optik und nicht auf Gesundheit gezüchtet wurden
Und wiederum lösen genau die Arbeitshundrassen Begehrlichkeiten von Leuten aus, die sie nicht artgemäß auslasten können - nun ja, ich sehe das Problem hier tatsächlich im Anspruchsdenken. Dass eben viele Rassen trotzdem noch zu sehr „Hund“ sind.
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Für die neue größere begleithunderasse müsste es nur nun Eigenschaften und Wesenszüge geben, auf die man, nachprüfbar selektieren kann. Und auf diese Eigenschaften müssten sich alle, die eine solche Rasse züchten möchten einigen. Dazu dann noch optisch einigen (man kann nicht kurzhaarig, langhaarig, mit unterwolle, ohne unterwolle, nicht haarend, bunt, einfarbig, zweifarbig in einer Rasse haben). Genauso wenig wie man soll immer freundlich zu jedem sein, aber wenn Einbrecher kommen, oder im dunkeln, soll der Hund die Familie beschützen. Jagen soll er nicht, aber im garten die Katzen fernhalten und Ball spielen (also beutemotivation haben), dass dann schon.
Er soll ein gutes nervenkostüm haben, aussenreize sollen an ihm abprallen, aber er soll auf den aussenreiz leckerlie, oder Spielzeug motiviert anspringen und mitarbeiten. Usw. Usw.
Da beißen sich Wunsch und Realität einfach. Man kann teilweise nur das eine, mit dem anderen haben. Einfach weil gewisse Eigenschaften zusammen gehören. Die kann man auch nicht voneinander getrennt züchten. Fällt das eine weg, geht das andere mit weg.
Und ich bin absolut nicht dagegen eine neue Rasse zu züchten, nur die Grundlage für eine neue Rasse sehe ich nicht. Denn selektieren können Züchter auf nichts, wenn jeder eine andere Vorstellung hat. Und ich finde aus den vielen unterschiedlichen, schon existenten rassen, werden diese Vorstellungen, zum Großteil gut gedeckt.
Eine eierlegendewollmilchsau, wird auch eine neue Rasse niemals sein.
Lg
Hi
Ein Begleithund müsste für mich genetisch einfach ein Mittelmaß an Trieben haben. Da es im Verhalten selten eine ganz klare Linie gibt, da ja auch Umweltreize mit reinspielen, wird es immer auch Schwankungen ins eine oder andere geben. Der Eine Hund mag den Ball nicht, der andere dafür aber mehr. Der eine Hund jagt die Katzen etwas vom Hof, der andere nicht (allerdings sollte dieses Verhalten dann nicht ins "Extreme" fallen) Die kleinen Begleithunderassen haben doch auch so ihre Marotten und Verhaltensweisen. Ich denke, dass man da halt wie überall den Züchter genau aussuchen muss und sich die Hunde vor Ort genau anschauen sollte. Es hat ja jeder so seine Vorlieben.
Die eierlegende Wollmilchsau wird es nicht geben, aber ich würde es schön finden, wenn es Rassen geben würde, die keiner Showlinie oder Arbeitslinie entsprechen und einfach keinen bestimmten Anspruch an die Auslastung stellen.
LG Maren
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Für mich fehlt ein Boxer in kleiner.
20 kg wäre klasse. Aber alles was kleiner als Boxer ist und ähnlich aussieht ist Qualzucht und kommt überhaupt nicht in Frage.
Aber ob man das deswegen neu erfinden muss? Ich denke nicht. Gibt genug andere Hunde die dann zwar anders aussehen und auch charakterlich anders sind, aber deswegen nicht weniger liebenswert.
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was ich in der Debatte hier nach wie vor nicht verstehe: Es werden doch schon so viele Rassen als „schöne“ Alltagsbegleiter gezüchtet - so viele ausgewiesene Arbeitsrassen gibt es doch gar nicht mehr? Wer schreit denn, dass das nicht mehr passieren soll? Beziehungsweise wie kommt jemand auf die Idee, dass keine Begleithunde gezüchtet werden? Ich möchte behaupten, dass es deutlich mehr sind als Arbeitshunde.
Und ja: Viele dieser Rassen haben mittlerweile gesundheitliche Einschränkungen. Eben weil sie auf Optik und nicht auf Gesundheit gezüchtet wurden
Und wiederum lösen genau die Arbeitshundrassen Begehrlichkeiten von Leuten aus, die sie nicht artgemäß auslasten können - nun ja, ich sehe das Problem hier tatsächlich im Anspruchsdenken. Dass eben viele Rassen trotzdem noch zu sehr „Hund“
Ich selber hätte beim Kauf eines Showhundes Bauchschmerzen und habe immer im Hinterkopf alle möglichen Baustellen. Allergien, Krankheiten, Empfindlichkeiten, Ängstlichkeit, Schreckhaftigkeit, werden zu schnell alt und träge usw. Ich habe nicht das Gefühl, dass das Gros der Showhunde eine gute Alternative ist.
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Aber genau dieses Mittelmaß an Motivationen, oder veraltet trieben, gibt es doch schon in so vielen hunderassen bzw. relativ vielen Linien der einzelnen hunderassen.
Collie, Labrador, Golden Retriever, cocker Spaniel, Pudel, kooiker, islandhund, Eurasier, corgi, Dalmatiner. Keiner davon ist (mehr) oder war je, Spezialist auf einem Gebiet. Motivationen in den ein oder anderen Bereich, ja, aber Spezialisten, waren bzw. sind sie doch nicht (teilweise mehr).
Lg
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Aber genau dieses Mittelmaß an Motivationen, oder veraltet trieben, gibt es doch schon in so vielen hunderassen bzw. relativ vielen Linien der einzelnen hunderassen.
Collie, Labrador, Golden Retriever, cocker Spaniel, Pudel, kooiker, islandhund, Eurasier, corgi, Dalmatiner. Keiner davon ist (mehr) oder war je, Spezialist auf einem Gebiet. Motivationen in den ein oder anderen Bereich, ja, aber Spezialisten, waren bzw. sind sie doch nicht (teilweise mehr).
Lg
Das stimmt, aber von was reden wir bei den Retrievern, Collies, Spaniels? Arbeitslinien, Showlinien? Dalmatiner sind krankheitsanfällig, Pudel kann man sich drüber streiten, ob sie ausgelastet werden wollen oder nicht. Eurasier könnte ich mir dagegen wirklich vorstellen als Begleithunde. Wobei man ja auch bedenken muss, dass der Eurasier auch eine Neuzüchtung ist, gerade um einen nordischen Hundetyp alltagstauglich zu machen.
Lg
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