Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?
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Hi, das ist auch meine ideale Vorstellung und ich glaube auch, dass das der Schlüssel für die ideale Hundehaltung ist. Denn erst dann wird der Hund zu einem wirklich Partner. So innig mit einem Tier zu sein, ist etwas ganz besonderes. Und das spüren die Hunde eben auch.
Das freut mich. Wir sind also gar nicht so weit auseinander, wie ich zu Beginn dachte.
Deshalb frage ich mal ganz ernsthaft:
Aber dieses Anspruch hat lange nicht jeder und viele wissen nicht mal, dass es sowas gibt. Zudem braucht es einfach viel Zeit, die auch nicht jeder in dem Umfang hat
Ist es wirklich richtig, und nötig, Hunde (allgemein) noch weiter zu verformen, damit der Anspruch des Menschen so bleiben kann: "Der Hund muss noch mehr angepasst werden, damit Mensch sich NICHT diese Gedanken machen muss"?
Jetzt hast du mMn mit dem Border Collie aber auch eine Rasse, bei der ich den von dir beschriebenen Zeitaufwand sehr gut nachvollziehen kann - ich finde die Rasse schon sehr "speziell", gerade hinsichtlich der züchterischen Entwicklungen in der jüngeren Zeit.
Diesen großen Aufwand an Zeit benötigt aber nicht jede Rasse.
Klar fallen Hunde mit sehr spezialisierten Arbeitsaufgaben raus, wenn man sich mehr den normalen Alltagsbegleiter wünscht.
Ein passionierter Hund gehört in passionierte Menschenhände.
Es gibt innerhalb der einzelnen Rassen auch Züchter, die "Hunde mit Passion" züchten.
Diese geben ihre Hunde aber ausschließlich in Hände von Menschen, die genau diese Passion bedienen wollen - und der Züchter achtet darauf, dass diese Menschen auch die Möglichkeit und die Erfahrung haben, mit dieser Passion umzugehen.
Zumindest der seriöse Züchter ... dem nicht-seriösen Züchter ist das egal, den interessiert nicht, ob seine Vermehrung eine Passion entwickelt, oder er bekommt sie nicht mit...
Hier ist wirklich der Käufer gefragt, sorgfältig zu wählen - und dazu gehört eben auch, nicht nach Hörensagen (der Golden ist leichtführig, nur mal als Beispiel) das Billigste zu nehmen, was zu kriegen ist - und sich auf dieses Hörensagen zu verlassen.
Eine auf HSH spezialisierte Trainerin hat mir mal vor etlichen Jahren gesagt:
"Die Menschen machen sich mehr einen Kopp beim Kauf eines Blumenkohls, als beim Kauf eines Hundes!" ... wie wahr, wie wahr ... das begegnet mir auch immer wieder, selbst im engsten Familienkreis ...
Vielleicht kannst du ja jetzt besser verstehen, warum mich oft bei den ganzen Wunschvorstellungen von Menschen der Gedanke anspringt: "Dann ERZIEHT doch euren Hund - und ERZIEHUNG hat verdammt viel zu tun mit Selber-Lernen...".
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- Vor einem Moment
- Neu
Hi
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Wenn Labrador, dann einen der noch ein normales Sozialverhalten kennt und nicht nur herum fiddelt.
Fiddeln ist eine Strategie der 4 F (Fight, Flight, Freeze und FLIRT, woraus Fiddlen gemacht wurde).
Beim Labbi wurde auf große Ausprägung des Sozialverhaltens geachtet, er soll sich durch andere Hunde nicht bei der Arbeit beeinflussen lassen. Ausgangspunkt dafür war eine grundsätzlich freundliche Gesinnung anderen Lebewesen gegenüber, vor Allem beim Menschen und seinen Artgenossen. Körperliche Nähe - auch grundsätzlich - als nicht-bedrohlich einzustufen, bringt eine - auch grundsätzlich - geringe Individualdistanz mit sich.
Dass solche Hunde bevorzugt Strategien aus dem Bereich des Flirt anwenden, ist gewollt - ein Labbi, der bei der Zusammenarbeit mit seinem Menschen auf den Fight-Modus zugreift, sobald Artgenossen in seiner Nähe sind (oder auch andere Menschen), ist für dessen Einsatzbereich (unangeleint selbstständig die erlegte Beute aufspüren und bringen) nicht geeignet.
Da ist dann aber bei vielen Labbis in der Zucht etwas falsch gelaufen. Die Hunderasse, die mir sowohl privat (Gassi) als auch im Training (früherer Hundeplatz) am Negativsten durch Ablenkbarkeit aufgefallen ist, war der Labbi. Andere Hunde = durchstarten und "Hallo sagen" wollen - und das auf extrem distanzlose und für andere Hunde(typen) unangenehme Weise. Viele Halter haben monatelang geübt, dass ihr Hund nicht zu fremden Menschen oder anderen Hunden abhaut (und die Zusammenarbeit bei Anblick derselben einstellt).
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Hi, das ist auch meine ideale Vorstellung und ich glaube auch, dass das der Schlüssel für die ideale Hundehaltung ist. Denn erst dann wird der Hund zu einem wirklich Partner. So innig mit einem Tier zu sein, ist etwas ganz besonderes. Und das spüren die Hunde eben auch.
Das freut mich. Wir sind also gar nicht so weit auseinander, wie ich zu Beginn dachte.
Deshalb frage ich mal ganz ernsthaft:
Aber dieses Anspruch hat lange nicht jeder und viele wissen nicht mal, dass es sowas gibt. Zudem braucht es einfach viel Zeit, die auch nicht jeder in dem Umfang hat
Ist es wirklich richtig, und nötig, Hunde (allgemein) noch weiter zu verformen, damit der Anspruch des Menschen so bleiben kann: "Der Hund muss noch mehr angepasst werden, damit Mensch sich NICHT diese Gedanken machen muss"?
Jetzt hast du mMn mit dem Border Collie aber auch eine Rasse, bei der ich den von dir beschriebenen Zeitaufwand sehr gut nachvollziehen kann - ich finde die Rasse schon sehr "speziell", gerade hinsichtlich der züchterischen Entwicklungen in der jüngeren Zeit.
Diesen großen Aufwand an Zeit benötigt aber nicht jede Rasse.
Klar fallen Hunde mit sehr spezialisierten Arbeitsaufgaben raus, wenn man sich mehr den normalen Alltagsbegleiter wünscht.
Ein passionierter Hund gehört in passionierte Menschenhände.
Es gibt innerhalb der einzelnen Rassen auch Züchter, die "Hunde mit Passion" züchten.
Diese geben ihre Hunde aber ausschließlich in Hände von Menschen, die genau diese Passion bedienen wollen - und der Züchter achtet darauf, dass diese Menschen auch die Möglichkeit und die Erfahrung haben, mit dieser Passion umzugehen.
Zumindest der seriöse Züchter ... dem nicht-seriösen Züchter ist das egal, den interessiert nicht, ob seine Vermehrung eine Passion entwickelt, oder er bekommt sie nicht mit...
Hier ist wirklich der Käufer gefragt, sorgfältig zu wählen - und dazu gehört eben auch, nicht nach Hörensagen (der Golden ist leichtführig, nur mal als Beispiel) das Billigste zu nehmen, was zu kriegen ist - und sich auf dieses Hörensagen zu verlassen.
Eine auf HSH spezialisierte Trainerin hat mir mal vor etlichen Jahren gesagt:
"Die Menschen machen sich mehr einen Kopp beim Kauf eines Blumenkohls, als beim Kauf eines Hundes!" ... wie wahr, wie wahr ... das begegnet mir auch immer wieder, selbst im engsten Familienkreis ...
Vielleicht kannst du ja jetzt besser verstehen, warum mich oft bei den ganzen Wunschvorstellungen von Menschen der Gedanke anspringt: "Dann ERZIEHT doch euren Hund - und ERZIEHUNG hat verdammt viel zu tun mit Selber-Lernen...".
Ja, ich verstehe sehr gut, was Du meinst.
Ich denke nur immer, dass diese vielen Rassen, die wir heute haben, genauso aus egoistischen menschlichen Vorstellungen entstanden sind. Heute liegt der Anspruch halt meistens im Alltag begründet oder im Hundesport. Viele Rassen werden ja jetzt schon zu diesem Zweck umgemodelt. Selbst der Border Collie muss in dieses Schema passen, Aussies, Jagdhunde, Schutzhunde usw. Ich sehe den Wunsch danach und leider auch die Umzüchtung. Aber das wäre nicht mein Weg. Ich würde dann lieber von Grund auf sagen, ich will eine neue Rasse machen, als diese vielen Rassen dem heutigen Anspruch so anzupassen. Ein Border Collie ist heute einfach nicht mehr ein Border Collie. Man muss schon genau schauen, was man bekommt. Und ich finde, dass das schon eine Herausforderung beim Kauf ist. Sich Gedanken machen, ja unbedingt, sich umzuschauen, auch, bei dem Verband anrufen und fragen, ja auch. Aber dann kommt natürlich auch noch der Wunsch nach einem Hund dazu, der ja baldmöglichst einziehen soll. Die Kinder fragen schon als. Vier bis fünf Monate alleine dauert es ja schon, wenn man weiß, dass eine Verpaarung stattgefunden hat. Die wenigsten wollen zwei Jahre auf ihren "Blumekohl" warten ;-) Von daher verstehen ich schon, dass man vielleicht nicht sooo genau hinguckt, wie man vielleicht sollte als Ersthundehalter.
Ich mag immer gerne klare und transparente Wege :-)
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Ja, nur das wird auch bei der Kreation einer neuen Rasse nicht besser. Hunde entstehen nun mal aus der Verpaarung auf natürlichem Wege und nicht in der Retorte oder maschinell gefertigt.
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Querida Im Spoiler, weil es zu rasse- und lernspezifisch wird:
Warum ist da zuchttechnisch etwas falsch gelaufen?
Ich vermute, dass der Versuch der Halter, dies erzieherisch zu bewältigen, von der falschen Seite angepackt wurde: Einem Hund, der begierig auf Kontakte ist - dem VERBIETET man keine Kontakte - dem ERLAUBT man das.
Man bringt ihm "nur" bei, unter welchen Regeln das abzulaufen hat ...
Meine Vermutung basiert dabei auf einschlägigen Erfahrungen im Reallife, und ist dementsprechend natürlich anekdotisch und nicht wissenschaftlich belegt zu sehen.
Aber vielleicht kennt das der/die ein-oder andere auch: "Der Hund muss erst mal lernen, vernünftig an der Leine an einem anderen Hund vorbei zu gehen...!"
Das ist bei einer schon vorhandenen Leinenaggression genauso schwierig wie bei einem Hund, der grundsätzlich an freundlicher Interaktion interessiert ist.
Dass bei bestimmten Rassen der selektive Fokus auf "freundliche Zuwendung" das Ganze noch verstärkt, halte ich für wahrscheinlich. Das ist aber kein Zuchtfehler, der ursächlich für das Fehlverhalten verantwortlich ist, sondern eben nur ein weiterer Faktor, der eine Fehlentwicklung im Verhalten leichter entstehen lässt.
Das wird nur von vielen nicht gesehen, weil die eingschlägige Beurteilung "leichtführig, familienfreundlich, artgenossenfreundlich" ausreicht, um davon auszugehen dass der Hund quasi "von selbst" diese gewünschte Entwicklung zeigt.
Eines der Beispiele, bei denen mir jedes Mal das Herz blutet, wenn ich das sehe...
Ich denke nur immer, dass diese vielen Rassen, die wir heute haben, genauso aus egoistischen menschlichen Vorstellungen entstanden sind. Heute liegt der Anspruch halt meistens im Alltag begründet oder im Hundesport.
Ja, die hohe Anpassungsfähigkeit des Canis Familiaris ist sein Segen und Fluch zugleich.
Er ist entstanden als nahezu eigene Spezies, WEIL er sich so leicht nach menschlichen Vorstellungen formen ließ.
Ich würde dann lieber von Grund auf sagen, ich will eine neue Rasse machen, als diese vielen Rassen dem heutigen Anspruch so anzupassen.
Siehst du - das sehe ich aus einem anderen Fokus.
Ich finde: Es ist GENUG!
Es ist genug der Anpassungen, und Ansprüche und Formungen des Haushundes.
Es wird Zeit, dass der Mensch einmal sein eigenes Anspruchsdenken unter die Lupe nimmt und erkennt, was der Hund IST: Ein denkendes und fühlendes Säugetier, mit dem Erbe eines Wolfes, welches sich nicht mehr weiter formen lässt, ohne deformiert zu werden.
Ich habe null gegen Begleithunde, ganz im Gegenteil: Ich liebe die Eigenschaft von Hunden, ein fantastischer Alltagsbegleiter des Menschen zu sein!
Es gibt kein Tier welches das so sehr kann wie der Hund!
Wenn man mal die Augen öffnet, dann sieht man ganz viele Hunde (nicht nur Rassehunde, sondern auch Mischlinge, die keiner Rasse mehr zugeordnet werden können), die einen ganz großen Teil der Anforderungen erfüllen, die an einen Gesellschafts- und Begleithund gestellt werden.
Teilweise sogar noch besser, als die in der Kategorisierung des FCI aufgeführten Gesellschafts- und Begleithunde.
Ich denke da zum Beispiel an die immer häufiger auftretende Artgenossenunverträglichkeit bei den Bullies, wenn sie erwachsen sind ... das passt doch absolut nicht zu den Vorstellungen eines Gesellschafts- und Begleithundes!
Es ist eine KATEGORISIERUNG, und kein idealer Standard, der 1:1 die Realität trifft.
Wenn man es mal ganz genau betrachtet, dann reicht auch vielen diese Einordnung als Gesellschafts- und Begleithund nicht aus, und es muss NOCH MEHR daran herumgeformt werden, um den Vorstellungen des Menschen zu entsprechen... Puppygesicht und Handtaschengröße sind dabei nur zwei Beispiele für ...
Aber auch der Bully, der einen so übermäßig ausgeprägten Brustkorb hat, dass seine Vorderläufe von Geburt an deformiert sind ... NUR damit er dieses "imposante" bulldoggenartige Aussehen hat, aber dabei noch in "handlicher" Größe bleibt ... zum
Oder übermäßige Ängstlichkeit, die oft mit Zwergenwuchs und geringer körperlicher Robustheit einhergeht - ja Leute, wenn auf mich ein Koloss zuwalzt, dann würde ich es auch mit der Angst kriegen, ob der rechtzeitig stoppen kann und mich nicht plattwalzt ... wenn er mich überhaupt wahrnimmt...
Vieles liegt darin begründet, dass Hundehaltung heute einfach leichter ist - leichter zu bekommen, leichter zu versorgen, leichter erlaubt zu halten (bezieht sich jetzt auf die Haltungserlaubnis wohntechnisch gesehen).
Was leicht zu bekommen ist ... wird auch leichter angeschafft.
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mh, also, Arbeitshunde wurden und werden für Eigenschaften gezüchtet, die die Arbeit des Menschen erleichtern. Dazu wurden verschiedene Hunde, die diese Fähigkeiten für den Menschen zur Zufriedenheit zeigten, zusammengemischt und eine Rasse daraus gemacht. Ohne jegliche Fixierung auf irgendeine Optik. Gesund und gut händelbar mussten sie sein (gemessen an der Arbeit die sie ausführen sollen).
Gesellschaftshunde (Begleithunde) wurden auch aus verschiedenen Hunden zusammen gemixt, bis sie, fixiert auf das Aussehen, dem entsprachen, was Mensch so vorschwebt.
Heute werden aus Arbeitsrassen Showlinien gezüchtet (weder Fisch noch Fleisch), denn der Mensch fühlt sich berufen, den Markt befriedigen zu wollen. Die vorhandenen Begleithunderassen werden immer wieder angepasst, wie der züchtende Mensch es schön findet und dabei werden Übertypisierungen in Kauf genommen. Sie werden kleiner oder aber andere Rassen (wie z.B. Deutsche Doggen, welche ja angeblich auch eine Begleithunderasse ist) immer größer.
Also letztendlich macht der Mensch genau das, was jetzt hier als so schlimm dargestellt wird, wenn danach gefragt wird, warum es für den Menschen nicht auch große Hunde geben könnte, die den heutigen/zukünftigen Alltag (nicht gestern, nicht damals) eher angepasst sind. Keine umgemodelten Jagdhunde, keine umgemodelten Herdengebrauchshunde, keine umgemodelten Schutz- und Wachhunde. Sondern Hunde die eine mittlere Größe haben und für die es möglich ist, ohne Anforderungen nach Auslastung (Sport, Tricksen, UO usw. usw aber dies natürlich könnten, wenn sie denn wollten, als Hund und Mensch) zufrieden mit dem Menschen leben können.
Es gibt für mich gerade zwei Rassen, welche mich (immer noch) ansprechen: Der Bearded Collie und der Tibet Terrier. Beide Rassen wurden im Laufe der Zeit aber so zurecht gebogen, wie die züchtenden Menschen es für richtig erachteten. Bearded Collie mit sehr viel Fell, Tibi ebenso (zumindest die, die ich über die Jahrzehnte kennen gelernt habe). Der Bearded ist nicht mehr so, wie ich ihn 1977 kennen gelernt habe (gar nicht so lange nach der "Neuzucht" dieser Rasse, die durch die Welt-Kriege fast Geschichte war).
Warum könnten Begleithunde nicht einfach größer gezüchtet werden? Genau das wird doch bei verschiedenen Rassen gemacht (Riesenrassen) oder aber kleiner, wenn es Mensch gerade mal so einfällt (TeaCup). Es gibt den Pudel in drei Größen, warum z.B. nicht der Papillon (der könnte mir auch gefallen, aber nicht in der Größe)? Und warum gibt es für Begleithunde keine angepassten Prüfungen für die Zuchtzulassung (zumindest ist mir da nichts bekannt), die bei Arbeitshunden verpflichtend ist um Wesen und Gesundheit so nahe wie möglich zu kommen?
Für mich müsste es einen Stopp in der ganzen Rassenhundezucht geben. Also nicht, von heute auf morgen wird nicht mehr gezüchtet, sondern als erstes müsste die ganze Zucht von Showlinien eingestellt werden. Arbeitshunde sollten Arbeitshunde bleiben mit den Anlagen auf die sie selektiert wurden. Übertypisierungen sind strikt abzulehnen. Sei es das Haarkleid, die Größe oder aber Körperformen. Fitness muss im Vordergrund stehen. Eine Überarbeitung des Ausstellungswesens müsste her und es muss sich penibel an die vorhandenen Standards gehalten werden.
Ich selbst richte mich nicht nach Rassen, sondern nach den jeweiligen Hundetyp der zu mir passt. Die Rasse (ob nun Rassehund oder Mischling) sind für mich zweitrangig. Nur notwendig um zu wissen auf was ich im Alltag achten muss.
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Hohe Reizschwelle: Die Reizschwelle wird durch Lernen beeinflusst, und ist nicht genetisch festzementiert.
Das ist schlicht falsch. Natürlich ist die Reizschwelle bei den unterschiedlichen Rassen ganz unterschiedliche angesetzt. Das ist doch auch so gewünscht und über Jahrhunderte züchterisch beeinflusst.
Ist es wirklich richtig, und nötig, Hunde (allgemein) noch weiter zu verformen
Noch weiter?
Wenn ich an Mops und Co denke, ist der Mensch schon viel zu weit gegangen. Man hätte viel früher die Kurve bekommen sollen und das Wesen des Begleithundes in den Vordergrund stellen, statt ihm Nase abzuzüchten.
Der Mensch trägt Verantwortung für das Zuchtprodukt Hund (der ist nämlich schon lange kein Wolf mehr!) und sollte diese endlich übernehmen, indem er Hunde züchtet, die mit ihrer Rolle in diesem Jahrhundert auch zurechtkommen.
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Querida Im Spoiler, weil es zu rasse- und lernspezifisch wird:
Warum ist da zuchttechnisch etwas falsch gelaufen?
Ich vermute, dass der Versuch der Halter, dies erzieherisch zu bewältigen, von der falschen Seite angepackt wurde: Einem Hund, der begierig auf Kontakte ist - dem VERBIETET man keine Kontakte - dem ERLAUBT man das.
Man bringt ihm "nur" bei, unter welchen Regeln das abzulaufen hat ...
Meine Vermutung basiert dabei auf einschlägigen Erfahrungen im Reallife, und ist dementsprechend natürlich anekdotisch und nicht wissenschaftlich belegt zu sehen.
Aber vielleicht kennt das der/die ein-oder andere auch: "Der Hund muss erst mal lernen, vernünftig an der Leine an einem anderen Hund vorbei zu gehen...!"
Das ist bei einer schon vorhandenen Leinenaggression genauso schwierig wie bei einem Hund, der grundsätzlich an freundlicher Interaktion interessiert ist.
Dass bei bestimmten Rassen der selektive Fokus auf "freundliche Zuwendung" das Ganze noch verstärkt, halte ich für wahrscheinlich. Das ist aber kein Zuchtfehler, der ursächlich für das Fehlverhalten verantwortlich ist, sondern eben nur ein weiterer Faktor, der eine Fehlentwicklung im Verhalten leichter entstehen lässt.
Das wird nur von vielen nicht gesehen, weil die eingschlägige Beurteilung "leichtführig, familienfreundlich, artgenossenfreundlich" ausreicht, um davon auszugehen dass der Hund quasi "von selbst" diese gewünschte Entwicklung zeigt.
Eines der Beispiele, bei denen mir jedes Mal das Herz blutet, wenn ich das sehe...
Ich denke nur immer, dass diese vielen Rassen, die wir heute haben, genauso aus egoistischen menschlichen Vorstellungen entstanden sind. Heute liegt der Anspruch halt meistens im Alltag begründet oder im Hundesport.
Ja, die hohe Anpassungsfähigkeit des Canis Familiaris ist sein Segen und Fluch zugleich.
Er ist entstanden als nahezu eigene Spezies, WEIL er sich so leicht nach menschlichen Vorstellungen formen ließ.
Ich würde dann lieber von Grund auf sagen, ich will eine neue Rasse machen, als diese vielen Rassen dem heutigen Anspruch so anzupassen.
Siehst du - das sehe ich aus einem anderen Fokus.
Ich finde: Es ist GENUG!
Es ist genug der Anpassungen, und Ansprüche und Formungen des Haushundes.
Es wird Zeit, dass der Mensch einmal sein eigenes Anspruchsdenken unter die Lupe nimmt und erkennt, was der Hund IST: Ein denkendes und fühlendes Säugetier, mit dem Erbe eines Wolfes, welches sich nicht mehr weiter formen lässt, ohne deformiert zu werden.
Ich habe null gegen Begleithunde, ganz im Gegenteil: Ich liebe die Eigenschaft von Hunden, ein fantastischer Alltagsbegleiter des Menschen zu sein!
Es gibt kein Tier welches das so sehr kann wie der Hund!
Wenn man mal die Augen öffnet, dann sieht man ganz viele Hunde (nicht nur Rassehunde, sondern auch Mischlinge, die keiner Rasse mehr zugeordnet werden können), die einen ganz großen Teil der Anforderungen erfüllen, die an einen Gesellschafts- und Begleithund gestellt werden.
Teilweise sogar noch besser, als die in der Kategorisierung des FCI aufgeführten Gesellschafts- und Begleithunde.
Ich denke da zum Beispiel an die immer häufiger auftretende Artgenossenunverträglichkeit bei den Bullies, wenn sie erwachsen sind ... das passt doch absolut nicht zu den Vorstellungen eines Gesellschafts- und Begleithundes!
Es ist eine KATEGORISIERUNG, und kein idealer Standard, der 1:1 die Realität trifft.
Wenn man es mal ganz genau betrachtet, dann reicht auch vielen diese Einordnung als Gesellschafts- und Begleithund nicht aus, und es muss NOCH MEHR daran herumgeformt werden, um den Vorstellungen des Menschen zu entsprechen... Puppygesicht und Handtaschengröße sind dabei nur zwei Beispiele für ...
Aber auch der Bully, der einen so übermäßig ausgeprägten Brustkorb hat, dass seine Vorderläufe von Geburt an deformiert sind ... NUR damit er dieses "imposante" bulldoggenartige Aussehen hat, aber dabei noch in "handlicher" Größe bleibt ... zum
Oder übermäßige Ängstlichkeit, die oft mit Zwergenwuchs und geringer körperlicher Robustheit einhergeht - ja Leute, wenn auf mich ein Koloss zuwalzt, dann würde ich es auch mit der Angst kriegen, ob der rechtzeitig stoppen kann und mich nicht plattwalzt ... wenn er mich überhaupt wahrnimmt...
Vieles liegt darin begründet, dass Hundehaltung heute einfach leichter ist - leichter zu bekommen, leichter zu versorgen, leichter erlaubt zu halten (bezieht sich jetzt auf die Haltungserlaubnis wohntechnisch gesehen).
Was leicht zu bekommen ist ... wird auch leichter angeschafft.
Ja, das wäre tatsächlich auch mein absoluter Wunsch. Dass sich die Leute generell wieder mehr besinnen, die Rassen nicht noch weiter ummodeln, Zuchtstandards nochmal überdenken, neue Richtlinien schaffen und sich wirklich nur diejenigen Hunde holen, wenn überhaupt, die sie wirklich halten können mit allem drum und dran und auch gewillt sind, was für die Hunde zu tun. Das wäre jetzt für die Gegenwart schon absolut machbar. Neue Rassen sind ja Zukunftsmusik.
Was diese Seite angeht, stimme ich mit Dir total überein. Die Frage ist halt, was ist eher erfolgsversprechend?
Die Sichtweise der Leute zu ändern oder die der Hunde?
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Ich schieß kurz mal quer. Ich hab beim vdh die Rassenbeschreibung vom PON gelesen.
"Er ist ein leicht zu führender Hüte- und Wachhund. Ins Stadtleben versetzt ist er ein sehr guter Begleithund."
Sehr viel Näher hab ich mir die Rasse ehrlich gesagt nicht angesehen aber auf den ersten Blick hört sich das doch nach einem großen (40-50cm) Havaneser an.
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Ich schieß kurz mal quer. Ich hab beim vdh die Rassenbeschreibung vom PON gelesen.
"Er ist ein leicht zu führender Hüte- und Wachhund. Ins Stadtleben versetzt ist er ein sehr guter Begleithund."
Sehr viel Näher hab ich mir die Rasse ehrlich gesagt nicht angesehen aber auf den ersten Blick hört sich das doch nach einem großen (40-50cm) Havaneser an.
PONS können in der Tat gute Familienhunde sein. Wenn die Familie weiß dass es ein Hütehund ist der eben auch schnell mal zu viele Reize abbekommen kann. Die haben jetzt nicht wirklich was mit Maltestern gleich
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