Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?

  • Hektorine

    Die Ausgangsfrage war doch, warum es in der Gruppe der Begleithunderassen keine großen Hunde gibt.


    Eigentlich wurde diese Frage schon mehrfach beantwortet:


    - die Gruppe der Gesellschafts- und Begleithunde umfasst Rassen, die schon sehr lange als einzige Zuchtspezialisierung die Gesellschafts- und Begleithundespezialisierung haben. Das sind in der Regel kleinere und Kleinhunde.

    - sehr viele Hunderassen außerhalb dieser Gruppe weisen aber ganz hervorragende Begleithundequalitäten auf

    - auch die als Gesellschafts- und Begleithunde klassifizierten Rassen weisen an einigen Stellen Defizite in dieser Eignung auf (der jagende Pudel, der artgenossenunverträgliche Bully ... und natürlich auch die Qualzuchtmerkmale, die das Zuchtergebnis einer noch größeren Anpassung an die Vorstellung des Menschen sind.


    Die Meinungen hinsichtlich des Bedarfs an einer großen, rein als Begleithund gezüchteten Rasse klaffen sehr auseinander.


    Meiner Meinung nach wird sich hier zu sehr an den FCI-Klassifizierungen festgeklammert.

    Wenn ich mir den Berner Sennenhund z. B. ansehe - er ist bei den Schweizer Sennenhunden in der Gruppe 2 aufgelistet.

    Einfach, weil er ein Schweizer Sennenhund ist.


    Er würde auch in die Gruppe 9 der Gesellschafts- und Begleithunde passen.

    Der Labrador ist bei den Apportierhunden aufgelistet - einfach, weil er auf die jagdliche Sequenz des Apportierens spezialisiert wurde. Apport lässt sich wunderbar als Freizeitsport ausüben, auch ohne jegliche Turnierambition. Kann auch ganz wunderbar mit Kindern gemacht werden. Der ideale Familienhund, der ohne diese Spezialisierung garantiert in Gruppe 9 auftauchen würde.

    Ich kenne Schäferhund, die nichts lieber machen als mit ihrer Familie zusammen zu sein. Wunderbare Begleithunde, auch ohne den Sport. Sind nur auch nicht in der Gruppe 9 zu finden, sondern als Schäferhunde in der Gruppe 1. (Die kommen natürlich nicht von einem Züchter, der stark auf sportliche Ambitionen achtet - aber der gibt seine Hunde auch nicht an Nicht-Sportler ab. Wenn er seriös ist.)


    Diese Liste lässt sich fortsetzen...


    Sämtliche Versuche, die fehlende FCI Klassifizierung durch das Wegzüchten von Spezialisierungen "wettzumachen", sind fehlgeschlagen, weil sie zum Nachteil der Hunde geriet. Meine Meinung.


    Dabei sind ALLE Modetrends für die jeweiligen Rassen aus den ursprünglichen, rassetypischen Hundetypen entstanden - das was da (oft medienwirksam) als "idealer Begleithund" zu sehen war ... war nicht der Typus des "idealen Begleithundes", sondern einfach das Ergebnis toller Ausbildung.


    Sieht nur keiner...


    "Ich hätte bitte gerne einen Border-Collie, aber ohne Hüteeigenschaften!"

  • Ich zitiere mich mal einfach selber:

    Wie ist den die Gruppe Begleithunde definiert?

    Was muss ein Hund den haben um in diese Gruppe zu gehören? Die letzten "neuen" Rassen sind ja nun noch keine Hundert Jahre alt, man wird sich also überlegt haben in welche Gruppe so eine neue Rasse kommt. Welche Eigenschaften hätte so eine neue Rasse haben müssen um in die Gruppe Begleithunde zu kommen?


    Diese Rasse die einem dazu einfallen gibt es, keine Frage, aber aus irgendeinem Grund sind sie ja nicht als Begleithund klassifiziert. Warum sind sie es nicht, wenn sie doch Begleithunde sind?

  • Hektorine

    Die Ausgangsfrage war doch, warum es in der Gruppe der Begleithunderassen keine großen Hunde gibt.


    Eigentlich wurde diese Frage schon mehrfach beantwortet:

    Und mit dieser Antwort bin ich auch zufrieden. Also meine Frage ist beantwortet.


    Ich fühle mich dennoch als TE für den Thread noch etwas verantwortlich, deswegen versuche ich etwas nachzufragen. Damits nicht heißt, TE eröffnet Thraed mit offenbar doch brisantem Thema und kümmert sich nicht mehr darum.


    Frage an alle:

    Ist es ok, wenn ich bis auf weiteres nur noch mitlese, oder gibt es noch Fragen, auf die ich eingehen soll, die ich selbst beantworten soll?

  • Dabei sind ALLE Modetrends für die jeweiligen Rassen aus den ursprünglichen, rassetypischen Hundetypen entstanden - das was da (oft medienwirksam) als "idealer Begleithund" zu sehen war ... war nicht der Typus des "idealen Begleithundes", sondern einfach das Ergebnis toller Ausbildung.


    Das ist ein sehr wichtiger Punkt!


    Man sieht einen tollen Hund, der aufs Wort hört, oder der einfach völlig unauffällig nebenbei zu laufen scheint. Und will den auch haben!

    Das da Arbeit hinter steckt, und oft garnicht wenig davon je nach Rasse und Hund, das sehen viele Leute nicht.

    Und dann laufen Dobermänner, Rottis, Schäferhunde usw eben bei unbedarften, nicht engagierten Haltern nicht einfach nebenbei und folgen nicht aufs Wort... und landen im Tierheim oder in den Kleinanzeigen, weils schwierig wird.

    (Oder beißen andere Hunde oder gar Leute)

    Weils Arbeit und Aufwand ist, und weil man mit dem Hund nicht nach außen glänzen kann! Traurig :( :

  • Ich glaube es geht bei der derzeitigen Gruppierung auch um die Größe.

    Das bedeutet ja nicht, dass größere Rassen keine guten Begleithunde sein können.

    Dabei kommt es auch immer auf den einzelnen Hund und die Erziehung an. Einen kleinen ängstlichen Kläffer kann man ja im Ernst auch nirgendwo mit hinnehmen. Oder einen größeren Hund, der sich im Restaurant den Hintern leckt oder pfurzt.

    Pfurzende Hunde kann man eigentlich generell lieber zu Hause lassen...

    Ich finde meinen Hund gut für mich, keine Ahnung was daran falsch sein soll. Wir verbringen einträchtig die nächsten 15 Jahre (mindestens) und alles schön. Wir schaffen das ohne Hundetrainer und Maulkorb.... und haben Spaß.

  • Diese Rasse die einem dazu einfallen gibt es, keine Frage, aber aus irgendeinem Grund sind sie ja nicht als Begleithund klassifiziert. Warum sind sie es nicht, wenn sie doch Begleithunde sind?

    Und warum ist der Yorkie kein Begleithund, sondern ein Terrier...


    Hat vielleicht was damit zu tun, dass solche Klassifizierungen notwendigerweise immer nur recht oberflächliche Schubladen sein können? Vor allem, wenn jede Rasse eben ausschließlich einer Kategorie zugeordnet werden dürfen, auch wenn sie eigentlich eine "Schnittmenge" sind? :pfeif:

  • Ihr könnt doch selber bestimmen, was euer Begleithund sein soll.

    Ich habe auch nicht in einer Kategorie geguckt für meine Hunde. Ich habe den Bolonka nicht, weil ich unter Begleit-/Gesellschaftshund gesucht habe. Ich habe mich immer für alle Hunderassen interessiert.

    Yorkie hatte ich auch in Betracht gezogen oder wieder Westie oder Foxterrier. Ich wollte als Kind immer einen Foxterrier. Der Yorkie, der in Frage gekommen wäre, war super winzig und bei der Züchterin ging alles drunter und drüber, Gekläffe ohne Ende...

    Und irgendwie ist es dann Liebe auf den ersten Blick... Man sieht den Hund und weiß, das ist er. Ohne dass er gleich zu mir kommt. Ich habe ihn ausgesucht, nicht er mich.

  • Und welche Rasse passt zu mir? Und dann mal einfach fragen..., finde ich unter aller Sau.

    Ich antworte darauf nicht mehr. Ich finde jeder Halter kann sich gefälligst seinen Hund selber aussuchen.

    Und wenn er dazu nicht selbständig in der Lage ist, braucht er keinen Hund.

  • Die letzten "neuen" Rassen sind ja nun noch keine Hundert Jahre alt, man wird sich also überlegt haben in welche Gruppe so eine neue Rasse kommt.

    Du nimmst die FCI Klassifizierung viel zu ernst. Diese Einteilung ist in weiten Teilen willkürlich. Manchmal werden die Hunde nach Verwendung eingeteilt, manchmal nach Verwandtschaft, oder eine Gruppe ist eine Art Sammelbecken für alles, was sonst nirgendwo hin paßt. Manchmal hängen Verwandtschaft und Verwendung eng zusammen, wie bei den Bracken und Laufhunden, manchmal gar nicht, wie bei den Begleithunden.

    In manchen Gruppen sind Hunde wegen ihrer Verwandtschaft, die wegen ihrer Verwendung ebensogut in einer anderen Gruppe hätten landen können. ZB Eurasier oder Windspiele. Verwendung: Begleithund; Verwandtschaft: Spitze bzw Windhunde.

    Einige der als Typ doch sehr homogenen Herdenschutzhunde sind bei den Treib- und Hütehunden gelandet, (Gruppe 1), andere bei den Molossern (Gruppe 2). Warum? :ka:

    Es lohnt sich einfach nicht, in dieser losen Gruppeneinteilung nach dem tieferen Sin zu suchen.



    Dagmar & Cara

  • Mein Hund ist Hund! Und jeder Hund passt sich, wenn er ausgelastet und erzogen wird seinem Umfeld an. Jeder Hund ist aus Menschensicht gezüchtet, nicht nur auf Aufgaben auch auf Äußerlichkeiten. Oder glaubt ihr, es gibt einen Hund, der sich das aussuchen konnte?

    Nachdem zig User in zig Threads das bereits ausgiebig erläutert haben, wiederhole ich das hier nicht.

    Aber: Nein, nicht jeder Hund passt sich jeder Lebenssituation an und Nein, nicht jede Rasse wird nach Äußerlichkeiten gezüchtet.


    Was das damit zu tun hat, ob der Hund sich "das aussuchen" (Wesen, Optik, oder wie??) durfte, erschließt sich mir nicht. Kein Lebewesen kann das.

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