Warum gibt es keine große Hunderasse in der Gruppe Begleithunde?

  • Schwarz-weiß-Malerei ist das! Zwischen Komplett verzichten und der Triebhaftigkeit mancher Rassen, die ja mit einem bestimmten Ziel erzüchtet wurde, liegt eine riesige Grauzone. Die Leute wollen halt einfach nichts extremes.

    Schwarz-weiß malt hier nur einer, das bist du.

    Es gibt massig Hunderassen ohne Extreme und viele Hunderassen die wirklich easy-going in den Alltag integrierbar sind. Von extrem kann da keine Rede sein.

  • Das ist vermutlich der Punkt, wo sich unsere Standpunkte unterscheiden. Ich habe den Eindruck (kann mich natürlich auch trügen), dass es einige - und zwar nicht wenige - Leute gibt, die genau das gerne wollen.


    Und auch hier - ich rede nicht davon, dass jeder einem Spezialisten gerecht werden können muss. Es gibt aber doch schon ganz viele Rassen, die schon weit weg vom Spezialisten abgekommen sind.

  • Schwarz-weiß-Malerei ist das! Zwischen Komplett verzichten und der Triebhaftigkeit mancher Rassen, die ja mit einem bestimmten Ziel erzüchtet wurde, liegt eine riesige Grauzone. Die Leute wollen halt einfach nichts extremes.

    Schwarz-weiß malt hier nur einer, das bist du.

    Es gibt massig Hunderassen ohne Extreme und viele Hunderassen die wirklich easy-going in den Alltag integrierbar sind. Von extrem kann da keine Rede sein.

    Siehe @Maren12 Post. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen. Sehr treffend formuliert.

  • Es geht hier gerade eben darum, dass es ja bereits einige Rassen gibt, die sich als Begleithund eignen - wenn man auf ihre Ursprungseigenschaften, die gar nicht mehr in vollem Umfang vorliegen, einzugehen bereit ist. Der Ruf nach einer reinen Begleithundrasse ist aber noch mal was anderes, nämlich der Wunsch nach einem Hund ohne diese "Herkunftslasten".


    Und sind wir doch mal ehrlich: Wie viele kleine Begleithunde wären um einiges glücklicher, wenn die Menschen mehr darauf eingehen würden dass sie im Grunde eben doch Hunde sind? Nur, weil man ihre Bedürfnisse leichter übergehen kann, macht das die Sache nicht besser :( :

  • Nun denn - das ist eine Eigenheit von Foren :D Natürlich wird es bei einem Rassevorschlag auch jemanden geben, der genau den Hund kennt, bei dem die ursprünglichen Verwendungseigenschaften voll durchschlagen.


    Aber wiederum hängen diese Reaktionen möglicherweise auch an der Fragestellung. Wenn da formuliert ist: „Und dieses muss der Hund, und das muss so sein, und damit könnte ich gar nicht leben, wenn das denn nun anders kommt als erwartet - ja, dann würde ich auch auf die möglicherweise „durchschlagenden“ Eigenschaften verweisen. Ein Risiko ist immer dabei.

  • Recht passend dazu ein Beitrag aus einem anderen Thread:

    Hunderassen... ursprüngliches Zuchtziel und allenfalls Konflikte mit heutiger Haltung

    Leider landen immer wieder Spezialisten in Familien, weil deren Eigenschaften verharmlost und beschönigt werden. Auch von Rassen, die laut diesem Thread hier durchaus geeignet sind (laut den Beratungsthreads wohl nicht, wenn ich die Posts richtig gedeutet hab).


    Wie viele kleine Begleithunde wären um einiges glücklicher, wenn die Menschen mehr darauf eingehen würden dass sie im Grunde eben doch Hunde sind? Nur, weil man ihre Bedürfnisse leichter übergehen kann, macht das die Sache nicht besser

    Da bin ich absolut bei Dir.

  • Auch von Rassen, die laut diesem Thread hier durchaus geeignet sind (laut den Beratungsthreads wohl nicht, wenn ich die Posts richtig gedeutet hab).

    Wie gesagt, nicht jede Rasse für jede Familie - aber doch alles geeignete Hunde für ein Begleithunde-Dasein. Jedes Leben ist anders, damit die Anforderungen an den Hund auch. In jeder Beziehung gibt es Ungereimtheiten, nichts ist perfekt - so haben eben auch Hunde ihre Fehlerchen. Die Frage ist, ob man damit leben kann. :ka:

  • Echt, manchmal frage ich mich, ob die westliche Gesellschaft dabei ist, komplett zu verlernen, dass nicht jeder (egoistische) Wunsch auch erfüllt werden muss. Sorry, aber das musste jetzt einfach mal raus.

    was heißt hier verlernt. Die Bereitschaft sich auf den Hund einzulassen ist noch nie so groß wie heute. Oder warum glaubst du sind die ganzen Hunderassen entstanden? Weil sich der Mensch extra Mühe mit dem Hund machen wollte? Nein damit er effektiv bei der Arbeit helfen konnte.


    Wieso ist die Selektion auf arbeitseigenschaften gerne gesehen aber auf andere Aspekte so verpönt? Beides wird aus egoistischen Gründen gemacht.

  • Hi, nein, ich bin auch nicht der Meinung, dass Hundezucht jemals altruistisch war. Und ich bin auch kein Vertreter der „früher war alles besser“ These.


    Mir gehts darum - und dieses Phänomen nimmt in meiner Wahrnehmung leider zu - heute einfach öfter Leute einen Hund haben möchten, der aber an sich möglichst kein Hund mehr sein sollte. Da finde ich es schon schlimm genug, was mit so manchem Kleinhund und so manchem Labrador getrieben wird.


    Nochmal: Wenn die Lebensumstände für einen großen relativ unkomplizierten Hund (und davon gibts meiner Meinung nach wirklich genug) nicht passen - dann wäre mein Ansatz, meine Erwartungen anzupassen. Und dieses Anpassungen der Erwartungen an die Realität - Frustrationstoleranz - das fehlt mir zunehmend.


    Warum ich Bauchweh mit der Selektion habe, bei der Arbeitseigenschaften gezielt ausgemerzt werden sollen? Weil ich das in vielen Fällen bisher als einen Verzicht auf Gesundheit und Stabilität und damit Lebensqualität wahrnehme.

  • Was ich halt immer bedenklich finde: Es gibt von den meisten Menschen eine lange Liste, was ein Hund alles mitbringen soll. Und diese Liste läuft im Grunde oft darauf raus, dass er die Bedürfnisse des Menschen erfüllen und dabei möglichst wenig Umstände und Arbeit erfordern soll. Was ich mir dabei viel mehr wünschen würde wäre eine Liste, was man dem Lebewesen Hund ermöglichen kann, um sich dann ehrlich zu fragen, welcher Hund dazu passen würde. Und im Zweifelsfall eben auch entscheiden, das reicht fairerweise nicht.


    Für mich sind diese beiden Listen inhaltlich identisch.


    Ein Jäger will einen gebrauchsfähigen Jagdhund.

    Ein VPG-Sportler will einen Gebrauchshund.

    Ein Wanderhirte will einen ausdauernd arbeitenden Hütehund.

    Ein Spasshundehalter will einen Hund, der jeden Quatsch mitmacht.


    Was dem Hund geboten wird, steckt in diesen Anforderungen schon drin: Wer einen Hund fürs Sofa will, bietet ein Sofa. Wer einen Hund für eine Arbeit will, bietet die Arbeit.


    Dem letzten Satz stimme ich uneingeschränkt zu: wenn die Anforderungen nicht zum gewünschten Hund passen, dann sollte man sich das eingestehen. Wer das nicht kann, wird es auch bei Umformulieren der Anforderungen nicht sehen.

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