Zwei Studenten - ein Hund: Welche Rasse passt zu uns?

  • Hallo liebe Community,

    seit nunmehr 9 Monaten planen meine Freundin (22) und ich (25) die gemeinsame Anschaffung eines Vierbeiners, der uns als Team komplettiert.

    Kurz etwas zu uns:

    Wir sind beides Studenten in der Großstadt und wohnen aktuell noch getrennt - aber innerhalb eins 10 minütigen Fußweges - in zwei Studenten-WGs. Unser Tagesablauf gestaltet sich aktuell so, dass wir in unregelmäßigen Abständen entweder zuhause sind (Texte lesen, Arbeiten schreiben) oder an der Universität Seminare und Vorlesungen besuchen. Das heißt wir sind entweder mal vormittags für 3-4 Stunden außer Haus, dann wiedermal zuhause, dann mal wieder nachmittags weg.

    Im Jahr 2021 beginnt dann auch unser Referendariat an einer Schule, dann sind wir - wie an Schulen üblich - bis schätzungweise 14.00 Uhr (spätestens) außer Haus. In unregelmäßigen Abständen kommen dann Dienstberatungen und Elterngespräche dazu.

    Ansonsten würden wir uns als naturverliebte Menschen bezeichnen, die kein Problem haben bei Wind und Wetter spazieren zu gehen. Auch ohne Hund genießen wir aktuell die Sonnenstunden in Parks, erkunden Wälder und Felder oder faulenzen einen Nachmittag an verschiedenen Badeseen.

    Abends sind wir ab und an - wie im Studentenleben üblich - weg, sprich bei Freunde oder in verschiedenen Kneipen und Clubs.

    Mit unseren jeweiligen Mitbewohnerinnnen und den Vermietern ist alles geklärt. Die Mitbewohnerinnen sind ebenso mit einem Hund einverstanden und haben uns ihre Hilfe zugesichert.

    Nun haben wir bei verschiedenen Online-Plattformen nach verschiedenen Hunden gesucht. Die Idee, einen Hund aus dem rumänischen Tierschutz zu holen, haben wir verworfen. Ohne, dass wir den Hund zumindest einmal gesehen haben, war uns die ganze Geschichte dann doch zu heikel.

    Im Tierheim mussten wir die Erfahrung machen, dass entweder nur Hunde zur Verfügung stehen, die uns a) zu groß sind und b) nur für langjährige und erfahrene Hundehalter in Frage kommen (Stichwort: Kampfhund).

    In puncto Erfahrung kann meine Freundin darauf zurückblicken, dass sie seit Kindestagen einen großen Schäferhund als Haus- und Hofhund hatte. Ich persönlich kenne Hunde nur von Freunden, denke aber mittlerweile ein gutes Verständnis für das allgemeine Wesen des Tieres "erlesen" zu haben.

    Nun sind wir auf der Suche nach der geeigneten Rasse/ Mischling für uns. Wir suchen einen Hund, der im Allgemeinen als unkompliziert zu beschreiben wäre, allerdings gerne mit uns die Natur erkundet und trotzdem weiß, dass er nicht der Mittelpunkt der Welt ist.
    Von der Größe her stellen wir uns einen "mittelgroßen" Hund vor, mit einer Widerristhöhe von circa 35 - 45 Zentimetern.

    Wir hatten die Überlegung einen Border Collie oder einen Miniatur-Australian Sheperd anzuschaffen. Wenngleich die Intelligenz als anspruchsvoll gilt, würde dieser ansonsten sehr gut zu uns passen. Vielleicht sollten wir ebenjenen Gedanken aber verwerfen, da eine Mietswohnung (im ersten Stock) nicht das richtige für einen solch intelligenten und anspruchsvollen Hund ist.

    Lange Rede, kurzer Sinn: Aktuell ist unsere Planung etwas im Stocken, da wir die ganze Geschichte womöglich zu sehr zerdenken.

    Könnt Ihr uns vielleicht weiterhelfen? Guter Rat ist teuer!

    Liebe Grüße

  • Welche Schulart studiert ihr denn?

    Bei uns (Mittelschule Bayern) sind mittlerweile Ganztagesklassen gang und gäbe (auch an der Grundschule), d.h. zweimal die Woche hab ich Unterricht bis vier. Als ich noch Vollzeit gearbeitet hab, gerne auch mal von morgens an durch, mit Mittagspause und ab und an einer Freistunde zwischendrin. Ich wohne drei Minuten von meiner Schule entfernt. Hätte ich noch einen längeren Anfahrtsweg gehabt, hätte Hundehaltung mit Vollzeit bei mir nicht geklappt.

  • Wenn Border Collie, dann wohl eher Showlinie. Ich rufe mal flying-paws ...

    Einen BC seh ich bei euch aber auch kritisch. Bedenke, dass die Rasse ziemlich reizoffen ist, das könnte in der Großstadt u. U. erstmal stressig werden.


    Ich würde mich auch in Tierheimen umsehen, die vielleicht nicht direkt in der Stadt liegen. Aus welcher Ecke kommt ihr denn? Dann kann man euch ggf. auch auf gute private Tierschutzvereine hinweisen.


    Was schwebt euch denn vom Wesen her vor? Eher bellfreudig, mit Schutz- und Wachtrieb...?

  • Zwei Wohnungen, mit Mitbewohnern. ...hat eineR von euch Hundeerfahrung? Wenn nein, wurde ich die Wohnsituation ändern und dann auf Hundewahl gehen. So wird das nix. Geteiltes Sorgerecht mit Welpenaufzucht und Anfänger geht mit Sicherheit schief. Für alle Beteiligten. Inkl. Mitbewohnende. Würdest du so eine (ausgewogene) Elternschaft planen? Eher nicht. Und genau so ist das im Prinzip mit dem Hund auch. Vor allem am Anfang.

    Korrigiere: gröhl, Border Collie...ich hol Mal das Popcorn.

  • Ja, das klingt ziemlich verkopft xD

    Wenn ihr BC und AS ernsthaft in Betracht zieht, dann habt ihr nicht gut recherchiert, bzw. schlechte Quellen mMn. Es gibt sehr viele nette kleine Mixe auf Pflegestellen, da würde ich mich eher umsehen und öfter mal besuchen. Und ob jetzt der perfekte Zeitpunkt ist, mit dem anstrengenden Ref noch vor euch?

  • Ich möchte euch drauf vorbereiten, dass das Referendariat eine sehr anstrengende Zeit ist. Mein Mann ist aktuell gut 12 Stunden täglich (gern auch mal länger) außer Haus oder nicht ansprechbar am Schreibtisch. Nach der Schule sind die Fachseminare dran bis 19 oder 20Uhr und dann jede Woche ein Unterrichtsbesuch mit Abgabe...

    Ich würde euch deswegen gerade in der Phase keinen jungen Hund empfehlen, wenn ihr beide auch noch gleichzeitig in die Phase kommt.


    Gerade seid ihr unregelmäßig weg und dann abends auch noch ab und zu in Kneipen und Co. Da können die meisten Hunde auch nicht mit oder stören, wenn man "weiterziehen" möchte.

    WGs ändern sich ja auch in der Zusammensetzung. Was ist denn, wenn einen eurer Mitbewohner der Hund wegen irgendwas doch stört? Oder ein neuer Mitbewohner einzieht, der hinterher doch sagt, dass ihn der Hund stört?

    Wie stellt ihr euch denn so einen Tag mit dem Hund vor?


    Was machen du und deine Freundin im Falle der Trennung? In welcher WG bleibt der Hund wohnen und ist hinterher als "Alleinerziehender" immer noch Zeit für den Hund? Wer bezahlt den Hund, habt ihr die Kosten gesichtet? Ein mittelgroßer Hund kostet roundabout 80-150Euro im Monat ohne besondere Vorfälle, Unverträglichkeiten, Spezialfutter usw.


    Die zwei genannten Rassen Miniaussie oder Border Collie sind hier absolut nicht empfehlenswert für eure Konstellation.


    Ich habe mir zu Beginn meines Studiums direkt einen Hund geholt und bereue es überhaupt nicht. Danach noch den zweiten. Allerdings habe ich neben Studium und Arbeit keine großartigen anderen Hobbys als die Hunde. Alles wird um sie rum organisiert. Das mache ich gerne und das wird von meinem Partner mitgetragen, aber man muss schon wissen, ob das was für einen ist. Auch ungeahnte Kosten sind ein Faktor als Student, wenn man nicht mal eben einen 4stelligen Betrag aus der Tasche zaubern kann.

    Ich habe als erstes einen kleinen Mischling geholt. Ich kann allerdings die Vorgehensweise beim Kauf überhaupt nicht empfehlen. Ich persönlich hatte einfach unglaubliches Glück, dass ich die coolste Socke im Universum erwischt habe, der Hund heute älter und recht gesund ist und ich dazu ein sehr gutes Netzwerk hatte, wo ich den Hund unterbringen konnte.


    Überlegt euch das also nochmal ganz genau und stellt ein paar Statuten auf. Das ist immer blöd, drüber zu sprechen... Aber ich zB war auch damals mit meinem Freund zusammen und 3 Monate nach dem Welpenkauf stand ich dann alleine mit Hundekind in einer fremden Stadt. Kann man machen... Ist aber eben verdammt anstrengend, sich auch noch mit einem Lebewesen zu beschäftigen und ihm vollkommen gerecht zu werden.

  • Eventuell könntet ihr nach Hunden suchen, die nicht mehr im Ausland sind, sondern bereits im Land auf einer Pflegestelle? Dann könnt ihr den Hund vorher kennenlernen und Charakter und Eigenarten kann man schon recht gut einschätzen, wenn der Hund bereits eine Weile auf der Pflegestelle ist.


    Einen Welpen finde ich in der Konstellation schwierig, da der Hund doch recht schnell in eurem normalen Alltag mitlaufen müsste (Stichwort Allein bleiben). Das geht mit einem gefestigten erwachsenen Hund idR einfacher.

  • Ich werfe mal den Sheltie ein, soweit ich das mitbekommen habe brauchen sie etwas weniger Auslastung in Form von Hundesport als Border? Allerdings habe ich die auch als eher reizoffen kennengelernt, in zwei WGs vielleicht nicht die beste Eigenschaft.


    Was wünscht ihr euch denn grundsätztlich von einem Hund? Wollt ihr "nur" Gassi gehen, Hundesport betreiben, oder den Hund unterwegs mit Tricks oder sowas beschäftigen? Was wünscht ihr euch zu Hause? Wach- und Schutztrieb in einer Studenten-WG ja wohl eher nicht. Seid ihr bereit am Jagdtrieb eures Hundes zu arbeiten, oder soll er möglichst wenig haben? Wünscht ihr euch aktives Gassi gehen mit dem Hund, oder möchtet ihr entspannt durch die Weltgeschichte zuckeln können ohne ständig nach dem Hund gucken zu müssen?

  • Ich werfe mal den Sheltie ein, soweit ich das mitbekommen habe brauchen sie etwas weniger Auslastung in Form von Hundesport als Border?

    Beim Border, beim Aussie und beim Sheltie ist nicht die Auslastung das Problem, sondern das "dünne Nervenkostüm", das es erforderlich machen kann, den gesamten Tagesablauf um die Bedürfnisse des Hundes drumrum zu basteln. Die sinnvolle, wohldosierte und der Rasse und dem Individuum angemessene (!!) Auslastung kommt noch on top (das muss man als Neuhundhalter auch erstmal lernen - Frisbee schmeißen ist es jedenfalls nicht). Ich sehe in der geplanten Konstellation eher gar keinen Hund, und sicher keinen der genannten super sensiblen, intelligenten, und sehr leicht erregbaren Rassen. Sorry. Ich halte das für eine Schnapsidee.

  • Also - was die grundsätzlichen Umstände angeht würde ich jetzt nicht pauschal von einem Hund abraten :ka: Da habe ich hier im Forum gerade neulich schon ganz, ganz Anderes gelesen ... Aber das tut hier nix zur Sache


    Allerdings braucht Ihr mMn doch eher die Variante „gut gelaunt und unerschütterlich“. Und Ihr solltet Euch auf einen „Hauptwohnsitz“ einigen, vor Allem für die erste Zeit. In einer WG ist ohnehin schon gut Trubel, da würde ich nicht noch die Wohnungen wechseln.


    Und abendliche Ausgänge sollten für die Hauptbezugsperson erstmal hinten anstehen.


    Was genau spricht Euch denn am Charakter von Border Collie oder Aussie an? Davon würde ich tatsächlich abraten, auch wenn die Rassen sehr beliebt sind.

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