Abgeben oder Behalten aus Hundesicht

  • Hallo,

    Ich schreibe, weil ich gerne sachliche Meinungen und Erfahrungen zu meiner Situation hätte.


    Mein Hund ist noch nicht lange bei mir und hat massive Probleme mit dem Alleine Bleiben.


    Wir üben fleißig, mit Trainer.

    Aktuell ist ein Hundesitter organisiert.


    Dennoch überlege ich, ob es nicht egoistisch ist, von einem Hund regelmäßiges Allein Bleiben zu fördern, wenn er solche Ängste damit verbindet und ob so ein Hund nicht glücklicher in einer Familie/ einem Haushalt wäre, wo er nicht alleine bleiben muss?

  • Ein paar Infos wären sinnvoll.

    Alter?

    Wie lange bei Euch?

    Rasse?

    Welche Probleme hat er beim Allein sein?

    Wie lange alleine bleiben?

    Wie wird trainiert?

  • Mir geht es nicht um konkrete Abgabe, dafür ist es viel zu früh.

    Aber ich weiß nicht, in wie fern ein Hund unter dem Alleine sein leidet nach dem Training, wenn es etwas ist, dass er eigentlich so gar nicht mag?


    Es handelt sich um einen Zwergpinschermix, ca 1,5 Jahre alt, seit 3 Monaten bei mir.

    Ziel ist 3x die Woche vormittags alleine bleiben u alleine bleiben beim Einkaufen, Arztterminen, Kinobesuch.


    Bin aktuell Single, also ist sonst niemand da Wenn ich weg bin.


    Hund verfolgt mich schon in der Wohnung auf Schritt u Tritt wenn ich sie lasse.

    Habe von Anfang an geübt, dass sie zb. nicht mit ins Bad darf.


    Inzwischen wird allein bleiben in einem anderen Zimmer toleriert ohne viel Jaulen.

    Allerdings merkt sie, wenn man wirklich geht. Dan jault sie.

    Mal lauter, mal leiser, manchmal auch mit Bellen.


    Wir haben langsam angefangen mit Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen, auf die Couch setzen etc.

    Danach kurz Wohnung verlassen u v8r der Wohnungstür warten.

    Nicht groß verabschieden u beim Wiederkommen ignorieren bis sie sich wieder beruhigt hat.


    Aktuell bleibt sie allein beim Müll runter bringen etc u ganz kurz einkaufen.


    Hier schwankt das Jaulen u Bellen aber, trotz Üben.


    Am glücklichsten und zufriedensten ist sie/ wirkt sie, wenn sie überall mit darf und Gesellschaft hat.

    Inzwischen jault sie auch nicht mehr, wenn ich beim Hundesitter gehe.


    Solange ein bekannter Mensch da ist, fühlt sie sich wohl.


    Sie ist ansonsten ein mega toller kleiner Hund, der für jeden Spaß zu haben ist.

  • Alleine sein lernen die meisten Hunde durch Gewöhnen.

    Nie alleine sein zu müssen, kann kann dem Hund nahezu keiner garantieren.

    Meine Hunde haben es gelernt, weil es einfach so war/ist.

    Rausgehen und wiederkommen ohne schlechtes Gewissen meinerseits ohne die Befürchtung dem Hund etwas Ungeheuerliches anzutun.

    Natürlich gibt es auch sehr resistente Hunde, die immer jaulen oder bellen.

    Deine Hündin kann das Alleinebleiben noch gut lernen.

    Es mag für sie etwas schwieriger sein, da du nur 3 x/Woche regelmäßig aus dem Haus gehst.

  • Ich hatte einen Hund der das Haus zusammengejault hat wenn ich nur im Keller war und mittlerweile bleibt sie morgens meist lieber liegen und Zuhause selbst wenn sie mit dürfte und schläft entspannt.

    Also möglich ist auch bei euch, dass es sich soweit ändert dass es dem Hund dauerhaft gut geht mit dem Alleinebleiben. Muss aber natürlich nicht klappen.


    Ich habe für den Zustand jetzt über ein Jahr (!) gebraucht wo ich bis auf ausnahmen täglich trainiert habe. Davon ca 8 Monate wo es wirklich nur Training (=mit Kamera vor der Tür sitzen und notfalls eingreifen) gab und kein einkaufen, Arzt nichts ohne Sitter. Ich weiß nicht was ich gemacht hätte wenn ich nicht einen fast immer verfügbaren Sitter gehabt hätte und sich keine Besserung eingestellt hätte.


    Aus menschlicher Sicht kann ich absolut verstehen dass man sein Leben so nicht einschränken möchte. Ich weiß wie krass das ist wenn man gerade als junger Mensch plötzlich so an ein Tier gebunden ist und kein Umfeld hat wo man sich das aufteilen kann.


    Ein Hund verkraftet einen Wechsel in ein neues Zuhause meist problemlos. Wir waren auch schon im Urlaub drei Wochen und der Hund war laut Sitter dort super fröhlich nach ein paar Tagen Eingewöhnung. Eine Angabe ist nichts anderes als wenn ich sie nicht mehr abgeholt hätte.

    Auch hier sind Hunde unterschiedlich, der eine ist nach ein paar Tagen Zuhause der andere braucht Wochen oder Monate aber dann gewöhnt sich ein Hund um und gut ist.

    Von wirklich krasse Probleme bei Herrchenwechsel bishin zu länger nicht mehr fressen habe ich bis jetzt nur von Barsois mehrfach gehört. Ansonsten sind alle Hunde die warum auch immer erwachsen gewechselt haben nach spätestens ein paar Wochen angenommen.

  • Sie ist erst recht kurz bei Dir, das darfst ja auch nicht vergessen :smile:

  • Außerdem kann nie jemand garantieren, dass der Hund nicht doch mal alleine bleiben muss.

    Gib ihr doch ein wenig Zeit und arbeitet fleißig weiter daran. Das schafft ihr schon :gut:

  • Puck ist mit knapp 2 Jahren bei mir eingezogen. Davor ca. ein halbes Jahr durch 4-5 Hände gegangen. Puck ist alleine, sobald ich nicht da bin. Er ist also auch "alleine", wenn jemand anderes auf ihn aufpasst.

    Jegliches Training verlief die erste Jahre erfolglos. Erst konsequentes, regelmäßiges,möglichst stressfreies Training (aufgebautes Ritual, fast täglich, aber auch nur 1x am Tag) über ein Jahr, brachte den Durchbruch. Wobei es nochmal fast 2 Jahre gedauert hat, bis er auch längere Zeit (ca. 7h), meist entspannt, allein bleiben kann.

    Problem an der ganzen Sache ist ja zusätzlich, dass ich wegen Schichtdienst keinen regelmäßigen Tagesablauf habe.


    Aber ich muss sagen: die ganze Mühe hat sich gelohnt. Und ich bin mir sicher, dass Puck ein erneuter Umzug in eine andere Familie mehr geschadet hätte.


    LG Anna

  • Schau dir mal die ganzen Hunde an die in Pflegefamilien leben, teilweise Monate. Ein Wechsel ist selten ein Problem. Ausnahme ist natürlich wenn ein Hund ein Wanderpokal ist, das verkraften viele Hunde nicht.


    Manche Hunde brauchen ein wenig länger um das alleine bleiben zu lernen. Bei meinem Rüden hat es fast 2 Jahre gedauert bis er ganz alleine bleiben konnte, also auch ohne anderen Hund. Heute bleibt er problemlos alleine.

    Ich hatte einige Pflegehunde die nicht alleine bleiben konnten und glaube mir, Familien die eine rundum die Uhr Betreuung absichern können sind sehr selten. Gelernt haben sie es bis auf 2 Ausnahmen alle.

  • Ich finde es ja schon mal schön, dass du dir Gedanken um das Hundeli machst :bindafür:

    Aber gib euch ein wenig Zeit. Manche brauchen einfach länger, andere haben damit gar keine Probleme. Das heißt ja nicht automatisch, dass es dem Hund bei dir schlecht geht.

    Du machst dir ja schon ordentlich Gedanken.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!