140 Hunde im Kreis Ahrweiler beschlagnahmt

  • ich setze das mal in einen spoiler Bruno2607

  • Wie gesagt hatten wir im letzten Jahr drei Welpen aus einer jahrelangen Inzucht-Hoarder-Vermehrung bekommen, die, zu allem Überfluss, obwohl im September 18 angekommen, überhaupt erst irgendwann im Februar, März 19 (so genau hab ich die Daten nicht im Kopf, aber um den Dreh diese beiden Monate) zur Vermittlung freigegeben wurden. Sie hatten also ihr erstes Lebensjahr fast komplett im Tierheim verbracht, die drei Monate davor in diesem Messie-Haushalt. Eine hat aufgrund von Inzucht keine Kniegelenke, einer hat ein etwas seltsames Gangbild, einer ist nicht so ganz klar im Kopf. Alle drei sind inzwischen gut untergekommen, und ich weiß, weil ich selbst an der Vermittlung bzw. an den vorigen Vermittlungsversuchen, beteiligt war, dass in unserem Fall auch ohne jegliche Medienpräsenz alle Interessenten über Herkunft, Gesundheitszustand und mögliche Spätfolgen der Inzucht aufgeklärt wurden. Einer der Welpen wohnt jetzt bei meiner Freundin ÖdelDödl, das ist der mit den Macken im Kopf, die Kleine ohne Kniegelenke bleibt auf dem Hof als Familienhund und der Dritte ging an komplett Fremde als Zweithund. Hätte sich Kati nicht in den kleinen Bo-Bär verknallt, hätten wir für ihn auch noch ein extrenes Zuhause gefunden. Tierschutzhunde sind nun mal immer Ü-Eier, meiner ist das Beste, was mir passieren konnte, und außer "Scheidung" als Abgabegrund wussten wir nichts über ihn, als er abgegeben wurde.

    Ich hatte vor ihm eine Straßenhündin, auch da war klar, dass ich gesundheitlich Glück oder Pech haben könnte. Leider war es Pech, sie starb nach nur anderthalb Jahren bei mir im Alter von geschätzt elf Jahren an Blasenkrebs.

    Vermutlich tickt mein engeres Umfeld und ich da ein bisschen anders als der "Normalo"-Halter, weil wir direkt mit diesen Hunden zu tun haben, und so passiert es halt mal, dass einer hängen bleibt. Man sollte solche Hunde nicht aus Mitleid aufnehmen, aber wenn man die emotionalen und finanziellen Ressourcen hat, dann finde ich es bewundernswert, wenn jemand einen Hund mit so einer Vergangenheit nimmt. Ich nehm gern die, die aufgrund von Verhaltens- oder Angstproblemen keiner haben will, da ich damit Erfahrung habe und mir diese Hunde liegen. Dafür könnte ich keinen Hospizplatz für uralte und schwerkranke Hunde anbieten, weil ich bei jedem sterbenden Hund zerbrechen würde. Dennoch gibt es Menschen, die genau das tun und auch können, ohne daran kaputt zu gehen. Auch diese Leute haben meinen größten Respekt, weil sie diese Kraft haben und weitergeben. Zum Glück gibt es für jedes Töpfchen irgendwo auch ein Deckelchen und darüber bin ich immer wieder froh, wenn wir mal wieder Hunde aus extremen Verhältnissen bekommen.

    Den armen Tieren aus diesem neuesten Fall wünsche ich tolle Zuhause und eine möglichst unbeschwerte, gesunde Zukunft.

  • SavoirVivre ich muss jetzt tatsächlich mal ganz doof fragen was der unterschieden von diesen beschlagnahmten Hunden zu straßenhunden ist? Also was das fortpflanzen und die von dir geschriebenen Folgen unter diesen Umständen sind. Wo ist da ein Unterschied zu Vermehrer und Straßenhunden oder shelter?

    Für mich das sichere Wissen der Vergangenheit. Bei Strassenhunden bzw. Tierschutzhunden gibt es zumindest noch eine reelle Chance dass sie einen besseren Start ins Leben hatten. Selbst auf der Straße geborene Hunde haben (meine ungestützte Meinung) eine bessere Sozialprognose.


    Und ich lehne Tierschutzhunde keinesfalls generell ab. Ich hatte drei Hunde aus dem Tierschutz. Aber ich würde mich nicht bewusst für einen Hund aus einer solchen Herkunft entscheiden und diejenigen die es offenen Auges tun, haben meinen allergrößten Respekt. Ich traue mir das nicht zu.

  • Nein natürlich kann man auch Glück haben. Aber zu 50% eben auch nicht. Ich hatte die anderen 50% und so sehr mir der Tod meiner Hündin auch Leid getan hat - jetzt wo sie nicht mehr da ist führen wir zum ersten Mal seit Jahren wieder ein "normales" Leben und ich wollte sowas nicht mehr haben

  • Nein natürlich kann man auch Glück haben. Aber zu 50% eben auch nicht. Ich hatte die anderen 50% und so sehr mir der Tod meiner Hündin auch Leid getan hat - jetzt wo sie nicht mehr da ist führen wir zum ersten Mal seit Jahren wieder ein "normales" Leben und ich wollte sowas nicht mehr haben

    Kannst du die Statistiken dazu verlinken? Ich fasse es bei diesen Wahrscheinlichkeiten gar nicht, dass ich vier Mal hintereinander Glück hatte :pfeif:

  • Aber AkkiLeela deine Hunde sind doch aus dem 'normalen' Tierschutz oder hab ich das falsch im Kopf? Es geht doch gerade konkret um Hunde aus so katastrophalen Vermehrerstätten. Inkl Inzucht, Verwarlosung an Geist und Körper und fehlender Kontakt zur Umwelt.

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