Hund reagiert nur auf meinen Freund

  • Hallo ihr Lieben!


    Wir (mein Freund und ich) haben seit der 8. Woche unseren nun 11 Wochen alten Retriever-Welpen. Er ist eigentlich ein sehr ausgeglichener Hund, der sich auch wenn er aufgedreht ist gut runterbringen lässt und schnell lernt. Welpentypisch beißt er natürlich noch in vieles rein. Wir versuchen ihn dann abzulenken und ihm eine Alternative aufzuzeigen. Manchmal muss es dann aber doch ein "Nein" sein, zum Beispiel wenn wir gerade am Essen sind und er woanders reinbeißt. Wir haben angefangen das mit Leckerlies zu üben, d.h. es wurde ein Leckerlie hingelegt und wenn er dran wollte "Nein" gesagt. Hat er es dann liegen lassen gab es ein anderes Leckerlie. Bei meinem Freund klappt das auch super. Wenn er "Nein" sagt, hört der Kleine sofort auf und kriegt dann eine Belohnung. Bei mir klappt es aber leider gar nicht, da er mein "Nein" komplett ignoriert und eher noch als Spielaufforderung sieht. Sobald mein Freund weg ist (und er arbeitet leider in 24-Stunden-Schichten), klappt hier also leider gar nichts mehr. Er springt immer wieder an mit hoch und beißt mich, knurrt, rammelt, das volle Programm. Wenn mein Freund da ist, macht er das nur zu 5%.

    In der Hundeschule wurde gesagt, dass Schreien nichts bringt, sondern ein bestimmtes Auftreten. Scheinbar ist mein Auftreten also nicht bestimmt genug?
    Unsere Züchterin meinte, ich brauche vielleicht einfach einen anderen Weg, leider sehe ich diesen aber gar nicht. Vielleicht habt ihr ja eine Idee, was ich besser machen könnte oder wie ich lernen kann bestimmter aufzutreten. Konsequent bin ich ja, ich schubse ihn dann halt nur 500 Mal vom Sofa, während mein Freund nur ein Mal braucht.


    Danke und liebe Grüße!

  • Ich denke auch, dass es an der Übermittlung an den Hund scheitert.

    Ich denke, er nimmt Dich nicht ganz ernst.

    Es kommt drauf an, wie Du es dem Hund sagst.

    Zweifelst Du selbst an Deinem „Nein“? Dann wird es der Hund auch merken.

    Sag es bestimmt und fordernd. Da gibt es keine Debatte, Nein ist Nein.


    Mein Hund neigt auch dazu, meinen Mann nicht ganz ernst zu nehmen.

    Und da weiß ich, dass er ihr das einfach nicht richtig übermittelt, was er möchte.

    Da gibt’s für den Hund die Chance zu diskutieren, das nützt sie aus.

  • Ich meine es schon ernst und werde dann irgendwann auch sauer, leider scheine ich ihm das nicht so zeigen zu können. Mein Freund meint ich klinge entweder zu lasch oder meine Körperhaltung sagt etwas anderes. Dieses "dominante" liegt mir aber irgendwie so gar nicht, ich finde es sehr schwer mich groß zu machen und "beeindruckend" zu klingen.

  • Hey :winken:

    Willkommen im Forum :smile:

    Und Gratulation zum Familienzuwachs :herzen1: ein Welpi :herzen1: hach!


    Guck, rumschubsen ist doch eh blöd.

    Ich bin definitv auch für "den andern Weg", ohne schubsen und so unschöne Dinge.

    Spar Dir das schubsen fürs spielen auf, da macht's wenigstens Spass :smile:


    Ich möchte Dir gern den Youtubekanal von Kikopup empfehlen, da kannst Du wirklich nichts falsch machen.
    Sie ist sympathisch, erklärt gut und - ach guck selber :smile:


    [media]https://youtu.be/pEeS2dPpPtA[/media]


    Das wirste bestimmt auch noch brauchen :D


    [media]https://youtu.be/c77--cCHPyU[/media]


    Und das finde ich extrem wichtig:


    [media]https://youtu.be/XaNFY7jO6h4[/media]


    ...nicht schubsen :no: nicht im Unguten, zumindest :p


    Anstatt vom Sofa schubsen, sei schneller und lenk den Hund ab, BEVOR er hochspringt. Weil dann kannst Du sogar loben und einen Keks reinschubsen in den Hund.

    Macht doch allen Beteiligten mehr Spass, nicht? :smile:





    Edit:

    Dieses "dominante" liegt mir aber irgendwie so gar nicht, ich finde es sehr schwer mich groß zu machen und "beeindruckend" zu klingen.

    Zum Glück!

    Meine Güte das ist ein Baby - wovor habt Ihr Angst?

  • Training soll euch beiden Spaß machen. Da ist es sehr kontraproduktiv, wenn du sauer wirst. Das bringt Stress rein und gestresst (oder eventuell sogar ängstlich?) kann ein Hund gar nicht lernen.


    Ich denke auch, dass es an deiner Körpersprache oder allgemein an dem Umgang mit dem Welpen liegt. Du kommst wahrscheinlich nicht authentisch rüber. Aber ohne euch zu sehen, habe ich leider keine hilfreichen Tipps.

  • Danke für eure Antworten!
    Ablenken tun wir, dann gibt es auch einen Keks, aber zwei Sekunden später steht er wieder vor dem Sofa. Unsere Geheimwaffe ist dabei jetzt ein Rinderohr, das lenkt ihn ab und er kann sich während wir essen damit beschäftigen.

    Edit:

    Zum Glück!

    Meine Güte das ist ein Baby - wovor habt Ihr Angst?

    Naja, wir oder eher ich habe Angst, dass er mich auch später mit 35 Kilo nicht ernst nehmen wird. Jetzt ist es ja noch relativ egal, wenn er an mir hochspringt, davon schmeißt er mich mit seinen 10 Kilo nicht um, später allerdings schon. Ich denke, dass das "Nein" in manchen Situationen einfach sitzen muss und mache mir jetzt Sorgen, dass er bei mir darauf auch später nicht regieren wird.


    Training soll euch beiden Spaß machen. Da ist es sehr kontraproduktiv, wenn du sauer wirst. Das bringt Stress rein und gestresst (oder eventuell sogar ängstlich?) kann ein Hund gar nicht lernen.


    Ich denke auch, dass es an deiner Körpersprache oder allgemein an dem Umgang mit dem Welpen liegt. Du kommst wahrscheinlich nicht authentisch rüber. Aber ohne euch zu sehen, habe ich leider keine hilfreichen Tipps.

    Na klar! Ich versuche auch immer ruhig zu bleiben, aber nach dem 20. Hochspringen - und ich bin normalerweise ein sehr ruhiger und geduldiger Mensch - reicht es mir dann auch. Beim Training ist das natürlich anders, da bin ich ja darauf eingestellt, dass es vielleicht auch mal nicht so gut klappt, aber wenn er mir beim Gassi gehen die ganze Zeit hinten an der Hose hängt empfinde ich das schon als störend - und dann werde ich auch etwas sauer. Natürlich würde ich ihn trotzdem nie schlagen oder gewalttätig werden, mein "Nein" fällt dann nur etwas lauter aus, weil es mich wirklich stört.

  • Was generell wichtig ist: Stur sein. Also nicht aufregen, sondern schlicht den längeren Atem haben. Das fällt gerade am Anfang manchmal schwer, zahlt sich auf Dauer aber enorm aus wenn der Hund erst mal raus hat, dass du wirklich gewillt bist etwas auszusitzen. Das gilt besonders für Sachen wie beispielsweise das mit dem Sofa. Und aufpassen: Es ist besser, darauf zu achten wann dein Welpe etwas gut macht, und das zu belohnen, als auf Fehler zu lauern. Denn erstens ist auch Beachtung schon eine Belohnung, und zweitens hat so ein cleveres Kerlchen sonst ruckzuck raus: Wenn du brav bist ist es öde, machst du aber Mist kommt Leben in die Bude!


    Es geht generell auch weniger darum, dominant aufzutreten, sondern authentisch und klar zu sein. Und vor allem, für den Hund verständlich. Das muss rein gar nix mit streng zu tun haben.

  • Klar, wenn der Hund 10 Minuten etwas macht, muss ich es eben 11 Minuten schaffen. Das ist uns von Anfang an auch nie schwer gefallen, wir hatten immer ganz gut das Bild vor Auge wie er dann später noch hochspringt/bettelt/beißt und waren daher von Anfang an immer konsequent - naja, solange wir es mitbekommen haben auf jeden Fall. Der Kleine weiß also schon, dass er nicht aufs Sofa darf, trotzdem testet er es gerne täglich wieder neu aus. "Wächst" sich sowas denn irgendwann raus, also ist das ein typisches Welpenverhalten und wir müssen uns keine Sorgen machen, solange wir es ihm immer wieder konsequent verbieten, bzw. ihn ablenken?

  • :winken:


    Wir haben auch einen Golden Welpen, Basko, er ist jetzt 14 Wochen alt. Bei uns ist es auch so, dass er viel öfter an mir hochspringt als an meinem Freund, er beißt mich auch öfter. Er nimmt mich aber grundsätzlich beim Training/im Alltag genauso ernst wie meinen Freund.

    Unsere Trainerin hat uns dann erklärt, dass es am Auftreten liegt. Mein Freund ist recht groß, generell ruhig und hat naturgemäß eine tiefe Stimme. Ich bin klein, quirlig und habe eine hohe Stimme. Noch dazu trage ich liebend gerne Kleider, die sooo verlockend sind zum Hochspringen und dran zerren :D

    Wenn ich mich aufrege, wird meine Stimme höher, das stachelt Basko dann noch mehr an und er versteht nicht recht, dass es mir gerade echt ernst ist. Noch dazu, wenn er gerade selber aufgeregt ist.


    Ich bemühe mich deshalb gerade wirklich, ruhig und souverän aufzutreten, leise und bestimmt mit dem Hund zu sprechen. Es bringt auch nichts, lauter zu werden, es geht um die Tonlage. Laut und aufgeregt ist kontraproduktiv. Es ist schwierig, wenn man eigentlich nicht dieser Typ ist, aber ich merke, dass er darauf wirklich gut reagiert.

  • Liebe @schokokekskruemel , das klingt wirklich genau wie bei uns, mein Freund ist über 2 Meter groß und auch immer sehr ruhig und bestimmt, während ich auch quirlig und mit einer super hohen Stimme "gesegnet" bin.

    Danke für deinen Tipp, versuchst du dann auch tiefer mit deiner Stimmlage zu gehen? :smile:

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