Alleinsein - mit Ablenkung klappt's, ohne nicht

  • Das mit der Strickleiter ist eine gute Idee! Also der Grundgedanke dahinter. Vielleicht ist es einfach die Eingangstüre, welche bei ihr so Stress auslöst...


    Werde deine etwas herzlosere Variante gerne ausprobieren. Scheint mir eine gute Mischung zwischen zu nett und zu radikal.

    dog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Wie verhaltet ihr beiden euch, wenn du wieder die Tür reinkommt? Gibt es da ein Ritual (das ist hier wichtig)

    Ich versuche sie nicht gross zu beachten, während sie ein riesen Freudentanz macht.

    Wie sollte ich mich korrekt Verhalten bzw. was denkst du mit Ritual?

  • Hier gibt es nichts beim nach Hause kommen.


    Mein Hund neigt dazu, etwas zu „übertreiben“ und könnte sich da regelrecht reinsteigern.

    Das würde in Stress ausarten.

    Also schaue ich, dass sie sich nicht hoch pushen kann und ignoriere sie einige Minuten indem ich zum Beispiel zuerst die Einkäufe einräume. Wenn sie sich beruhigt hat, dann begrüße ich sie in aller Ruhe.

  • Bei der Begrüßung würde ich sehr nach Hundecharakter/-verhalten gehen. Wenn sie dich total entspannt begrüßt (Tut sie das, wenn du oben vom Arbeiten kommst?), würde ich sie nicht komplett ignorieren. Ein bestätigendes Tätscheln ohne eine überschwängliche/aufputschende Begrüßung.

    Wenn sie das schon hochputscht, dann wie Gina23 erstmal kurz ignorieren und dann ganz entspannt, wenn sie ruhig ist.

    Ich würde es aber erstmal mit einer ganz entspannten Begrüßung - also kurzer Körperkontakt ohne Ansprache - probieren. Komplettes Ignorieren wird ja häufiger als Strafe genutzt und wenn sie wirklich ruhig ist, wäre das quasi nicht angebracht.

  • Die Begrüßung ist je nach Hund unterschiedlich. Was aber mittlerweile wissenschaftlich erwiesen ist, das durch eine ignorierende Begrüßung zwar die meisten Hunde irgendwann keine Reaktion mehr zeigen, aber ihr Hormonpegel sich trotzdem nicht bzw langsamer runterreguliert. Also eine kurze Berührung, nach etwas verstrichener Normalität, an einem bestimmten Ort, zum Beispiel die Hormone wieder herunter pegeln. (Quelle suche ich nochmal, war ein Buch mit wissenschaftlichen Studien)


    Allerdings würde ich bei den 5 Minuten, da ist man ja nicht wirklich weg, natürlich nichts machen. So wie du das bereits machst.

    Wahrscheinlich würde ich den Hund zur Beruhigung immer an den Platz führen. Ruhetraining indoor, da bin ich aber auch fokussierter als andere.

  • Die haben nämlich nicht aufgehört,

    In so einem Fall komme ich nach zehn Minuten zurück nund es gibt einen Anschiss für den Hund. Anschließend wird er auf seinen Platz geschickt.

    Ich bin kein Wattebällchenwerfer, hier funktioniert ein Zusammenleben Hund/Mensch nur, wenn sich alle an die Spielregeln halten. Und zwar an meine.


    Der Hund kann alleine bleiben; er bleibt alleine, wenn die HH im oberen Geschoss ist und er bleibt alleine, wenn sie sich im Garten aufhält.

    Er kann es also hundertprozentig. Sehr wahrscheinlich ist es hier ein Kontrollverlust, weil er seine Besitzerin nicht mehr hört oder sieht.

    Dann müßte man erstmal daran arbeiten.

  • Das halte ich für vollkommen falsch, so lernt der Hund nur, daß er mit Gejaule sein Ziel erreicht, Frauchen kommt zurück.

    Um eine solche mögliche Fehlverknüpfung zu vermeiden, sollte man zurückgehen, sobald sie unruhig wird und bevor sie mit Jaulen anfängt. Schon, wenn sie zur Tür läuft (was übrigens auch in einem Zimmer prima geht - dann jankt sie eben an der Zimmertür rum statt an der Wohnungstür).

    Das liest sich für mich wie ein Rezept für eine Verhaltenskette: ich laufe zur Tür, und schon ist Frauchen wieder da. Das Zurückschicken auf den Platz wird zum Ritual: von da kann man ja wieder zur Tür laufen, um Frauchen zurückzubeamen.


    Man kann Glück haben, und der Hund reagiert ähnlich wie beim Jacke anziehen/Schlüssel nehmen und alles retour mit allmählicher Abstumpfung auf den Reiz. Dann würde ich es aber nicht von einer Handlung des Hundes (zur Tür laufen) abhängig machen (wegen der Gefahr der Verhaltenskette, siehe oben), sondern einfach ständig rein und raus, wie ICH lustig bin. Mir wäre es zuviel aufhebens um das Alleinsein, aber wenn es so hilft und man das ständige Rein-Raus innert übberschaubarer Frist von 1 Sekunde auf 1 Stunde und mehr gesteigert kriegt, okay. Hunde ticken nicht alle gleich, das zu bedenken ist entscheidend! Selbst das 100fach bewährteste Erfolgsrezept kann für den eigenen Hund unpassend sein, drum ist es wichtig, alle Tipps und Ideen immer gegen die eigene Erfahrung/Bauchgefühl mit dem individuellen Hund abzugleichen.


    Ich habe übrigens auch einen Hund, der nach Auslecken des Kongs ausgetickt ist und Rabatz gemacht hat. Und zwar so richtig. Habe erst den allgemein empfohlenen Ansatz mit Begrenzung befolgt. Bis mir dämmerte, dass genau diese Begrenzung für zusätzlichen Stress sorgte. Ich habe mich frei gemacht von den ganzen Empfehlungen, auf meinen Hund gehört und ihm den Zugang zur Wohnungstür ermöglicht. Das hat ihm so viel Stress genommen, dass er danach das Alleinsein zügig lernen konnte.


    Und NEIN, das will ich nicht als Rezept verstanden haben, wie man generell Alleinbleiben aufbauen sollte. Obwohl im Nachhinein besehen gleich bei zwei Vorgängern ein ähnlicher Barrierefrust das Alleinbleiben erschwert hat. Es soll vielmehr eine Erinnerung daran sein, dass vielleicht der eigene Hund die aktuellen Erziehungstheorien nicht gelesen hat, und vielleicht im einen oder andern Punkt nicht nach Lehrbuch tickt.;)


    Dass der Hund der TE beim Alleingelassenwerden fressen kann, ist schon mal ermutigend und ein Hinweis, dass es nicht um existenzielle Verlassensängste geht. Aber auch beim Hund können sich verschiedene Motivationen überlagern. Ich gestehe meinen Hunden eine gewisse Besorgnis zu, ob ich wiederkomme - die Sicherheit kommt erst mit der Zeit.

  • @Lorbas


    Ja aber dann kommst Du doch eh auch zurück.

    Um das ging es ja.


    Anschiss kannst Du bei einem Hund machen, der damit klar kommt.

    Hast Du einen gestressten und unsicheren Hund zuhause, ist die Reaktion darauf nicht so schön.


    Man muss sich auf den Hund einstellen und kann das nicht allgemein so anwenden.

  • . Ich gestehe meinen Hunden eine gewisse Besorgnis zu, ob ich wiederkomme -

    Und das ist wichtig und richtig. Aus diesemGrunde wurden auch alle meine Hunde von mir begrüßt, wenn ich nachhause kam.

    Das mach ich auch jetzt bei meiner Hündin so. Ich freu mich nämlich auch, wenn ich sie nach Stunden wiedersehe. :D

  • Na siehst Du, so unterschiedlich ist das :D

    Begrüße ich meinen Hund sofort beim nach Hause kommen, bestätige ich sie in ihrem „Ja, es war wirklich schlimm, dass Du nicht da warst, richtig schlimm!“.


    Puh, wir haben wirklich viel durch, wenn ich so darüber nachdenke.

    Ich bin froh, dass wir das hinbekommen haben und das nun seit 5 Jahren kein Thema mehr ist.

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