Allein bleiben - 5 Hundetrainer, 6 Meinungen und mir läuft die Zeit davon...
-
-
Die Auslastung von meinem Hund hat sich hier und da mal etwas geändert, so wie es jetzt ist, ist es aber schon länger. Wir haben unterschiedliche Arten der Auslastung ausprobiert, es kam auch immer etwas darauf an, was der (gegenwärtige) Hundetrainer gesagt hatte. Die Meinungen gingen unglaublich weit auseinander (von 2 lange Spaziergänge in der Woche bis 2 Stunden am Tag Fahrrad fahren mit ihm), daher auch der Titel. So wie es momentan ist, habe ich das Gefühl, dass es für ihn von der Auslastung her okay ist. Wenn er zu wenig macht, tischt er mir draußen komplett aus, reagiert auf die kleinsten Reize extrem impulsiv, fängt an aus Frust zu jaulen, weil er keine Vögel jagen darf etc. In der Wohnung ist meistens Ruhe. Alle 2-3 Tage machen wir mal ein Suchspiel oder Tricks, aber nichts, was ihn kopfmäßig in die Höhe schießen lassen würde.
Wie schnell hast Du die Symtpome mit Austicken draußen, wenn er zu wenig macht?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Hi
Schau mal hier: Allein bleiben - 5 Hundetrainer, 6 Meinungen und mir läuft die Zeit davon...* Dort wird jeder fündig!
-
-
Hey sonneimkopf !
Ich habe hier auch ein Exemplar sitzen, das nicht alleinebleiben konnte und wir haben es jetzt nach einem Jahr intensivem Training geschafft, dass er drei-dreieinhalb Stunden alleinebleiben kann und dabei auch wirklich entspannt döst/schläft/ruht. Und wir kommen aus einem Zustand, in dem er sich mit dem Kopf voran hysterisch gegen die Wohnungstür geworfen und das ganze Haus zusammengebrüllt hat.
Nimo ist auch ein sehr unsicherer Hund, schreckhaft und kippt schnell ins Ängstliche. Zusätzlich ist er stressanfällig, lässt sich schnell hochdrehen und kommt dann nur langsam wieder runter. Wir haben am Anfang auch zwei-drei "Fehler" gemacht, die bei anderen Hunden bestimmt toll funktionieren, bei ihm aber genau das Gegenteil bewirkt haben. Die wichtigsten Punkte liste ich dir mal auf.
Nr. 1.
Richtig müde machen und dann alleine lassen, damit er schnell schläft -> Pustekuchen, er war so aufgedreht, dass er sich gar nicht beruhigen konnte. Es funktioniert für uns viel besser hier ca. 30-40 Minuten entspannt und ruhig spazieren zu gehen, dabei lasse ich ihn größtenteils in Ruhe schnüffeln, ab und zu darf er mal was suchen. Zuhause mache ich mich dann fertig und setze mich nochmal für ca. 10-15 Minuten in Ruhe auf die Couch. In der Zeit liegt er in seinem Körbchen und fährt runter, schläft meistens auch schon ein.
Nr. 2
Ich habe ein Ritual etabliert, das ihm schon bevor ich die Wohnung verlassen habe, dabei geholfen hat sich auf das Alleinsein einzustellen. Er wusste dann, was passiert und dass es jetzt alleinebleiben wird. Nix Wildes, ich habe einfach immer in derselben Reihenfolge solche Dinge getan wie mich fertigzumachen, die Lichter im Eingangsbereich anzuschalten, mich auf die Couch zu setzen, die Kamera anzuschalten, meine Tasche zu nehmen, Schuhe anzuziehen und mit den immer selben Worten zu gehen. Nach einiger Zeit des Training hat ihm das so viel Sicherheit gegeben, dass er mich nichtmal mehr beachtet hat beim Rausgehen, allenfalls ein Blick wurde mir mal zugeworfen.
Nr. 3
Der Kong. Dazu wurde uns von Freunden auch geraten - meiner Meinung nach war das einer der größten Fehler in unserem speziellen Fall. Nimo hat sich so auf das Fressen gestürzt, dass er darüber eben nicht mitbekommen hat, wie wir gehen. Dazu hat ihn das unheimlich hochgedreht und aufgeregt, er war danach keineswegs ruhig und entspannt. War der Kong leer, ging die Panik los, weil wir einfach weg waren, ohne dass er wusste, was abging. Oder der Kong ist unter einen Schrank/die Couch gerollt - Bingo, Frust und Panik haben sofort zum Ausrasten geführt.
Ich könnte mir vorstellen, dass bei deinem Hund, der ja auch einerseits scheinbar futterfixiert und andererseits unsicher zu sein scheint, eben auch einfach Sicherheit und Verlässlichkeit Faktoren sein können, die dazu führen, dass er sich alleine besser entspannen kann.
Es kann natürlich gut sein, dass es in eurem speziellen Fall etwas anderes ist und da werden sich Leute mit mehr Ahnung mit Sicherheit noch dazu äußern. Nur ich hätte mir vor einem Jahr gewünscht, dass jemand mich auf diese (jetzt ganz offensichtlichen) Zusammenhänge aufmerksam gemacht hätte, ich hätte mir viel viel viel Stress, Nerven und Kummer sparen können. Also vielleicht ist einer dieser Ansätze ja einfach interessant für euch und du kannst was davon für euch mitnehmen
Zum Schluss: fühl dich gedrückt! Das letzte Jahr meines Lebens hat mich so viel Kraft gekostet wie noch nichts zuvor, mein ganzes Leben hat sich nur um den Hund gedreht. Ich bin auch noch Studentin und hab oft mit der Angst gekämpft, wie das werden soll, wenn ich arbeiten gehe - trotz Partner, Eltern, Schwiegereltern und Freunden, die ein riesiges Betreuungsnetz und wichtige Stütze waren und sind. Ich verstehe dich und ich drücke dir die Daumen, dass ihr das hinbekommt!
-
So ein komplexes Thema, wow.
Ich würde wahrscheinlich, nur um für mich selbst auch etwas zu verändern, Adaptildiffuser oder ähnliches versuchen. Wir haben mittlerweile einen eigenen Entspannungsduft etabliert.
Bewusstes aus dem Raum schicken würde ich wahrscheinlich auch testen also wirklich mal für lange während du am Arbeiten bist, um zu sehen, ob es vielleicht doch um Kontrolle geht.
Oft habe ich das Gefühl, wenn das Alleinproblem so lange andauert, das Verknüpfungen mit der Tür bzw dem Autogeräusch oder ähnlichem als Fehlroutine verknüpft wurde. Gerade weil nach dem Umzug sich vielleicht ein paar Sachen verändert haben.
Hatte vor kurzem jemanden hier geraten mal durch die Gartentür das Haus zu verlassen und das ging definitiv besser. Falls du zufällig aus dem Fenster hüpfen kannst
Ah, ich hoffe so das dir hier jemand den entscheidenden Tipp geben kann!
-
Ich werfe mal ein, dass der Hund ja mit Kong durchaus alleine bleiben kann. Kann es sein, dass er einfach die Zügel in der Hand hält und nicht unsicher beim Alleinelassen ist, sondern dich kontrolliert? Nur eine Idee, das würde nämlich auch dazu passen, dass er Beschäftigung so vehement einfordern "darf" und du ihm die auch gibst.
-
Oft habe ich das Gefühl, wenn das Alleinproblem so lange andauert, das Verknüpfungen mit der Tür bzw dem Autogeräusch oder ähnlichem als Fehlroutine verknüpft wurde. Gerade weil nach dem Umzug sich vielleicht ein paar Sachen verändert haben.
Hatte vor kurzem jemanden hier geraten mal durch die Gartentür das Haus zu verlassen und das ging definitiv besser. Falls du zufällig aus dem Fenster hüpfen kannst
UNBEDINGT AUSPROBIEREN!
Das war bei mir der beste Tipp, den ich je erhalten habe und auch die einzige Methode die momentan funktioniert.
Wir haben mit unserer Nala zu 90% dieselben Probleme, die du nämlich auch aufzählst.
Ich drücke dir ganz fest die Daumen, dass es bei euch so auch funktioniert
BettiFromDaBlock Nochmals Danke
-
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!