Wesensveränderung durch Maulkorb, kann man daraus Rückschlüsse ziehen?

  • Hallo,

    vielleicht ist meine Frage etwas merkwürdig, aber wenn mein Hund einen Maulkorb trägt, ist sie ein vollkommen anderer Hund bezüglich ihrer Aggression. (Klar sie kann da nicht)


    Also Angst / Unsicherheit hat sie weiterhin, allerdings ohne das Ausmaß an Aggression oder verquerer Reizsuche.

    Heißt sie klebt mit dem Maulkorb am Wadenbein. (aua) Markiert kaum, man muss sie eher zum Lösen animieren. Kein Imponiergehabe, sie rennt ja sonst wie auf Zehenspitzen, um großer Hund zu spielen.

    Ist es das "Ungewohntsein", das sie plötzlich zu einem "netten" Hund macht oder kann ich daraus auch Rückschlüsse für die Erziehung ziehen?


    Nach dem Tragen des Maulkorbs ist sie eine ganze Weile noch aufmerksam und gefällt. Man könnte fast meinen sie hätte will to please oder Angst vorm Maulknast?


    Sie ist sonst wie (negativ) Reizsüchtig/überflutet. Mal ist es Kamikazeangstaggression, mal anerlernte Aggression.


    Gibt es Methoden durch Maulkorb den Hund von Reizen zu pausieren? Oder ähnliches? Oder verbindet der Hund die Situationen dann unterschiedlich.


    Mich interessiert, ob der Maulkorb auch für den Hund ein dauerhaftes Entspannungsmoment sein kann :denker:

  • Ich finde nicht, dass das Verhalten entspannt ist.


    Ich denke, der Hund ist unsicher mit Maulkorb und orientiert sich daher sehr an Dir bzw. sucht Sicherheit bei Dir.

    Es scheint für Deinen Hund noch sehr ungewohnt zu sein.


    Ich denke aber schon, dass ein gut antrainierter Maulkorb auch eine gewisse „Hilfe“ für den Hund darstellen kann, indem er weiß, dass er nichts regeln kann und daher auch nicht muss.

  • Vor allem ist der Mensch meistens sehr entspannt wenn der Hund einen MK trägt und verhält dich anders. Oft klarer. Das kann grossen Einfluss auf das Verhalten des Hundes haben. Muss nicht sein, dass das bei euch zutrifft, nur so eine Anregung.

  • Klingt eher als wäre sie super meidig weil du den Maulkorb nicht positiv genug auftrainiert hast

  • @pawtastic Sie ist schnell meidig, selbst wenn man hustet oder stolpert. Allgemeine Maulkorberfahrung hat sie sonst aus dem Tierheim. Der aktuelle Maulkorb wurde / wird immer noch über zwei Monate antrainiert. Aber suche noch einen der noch mehr Raum nach unten gibt. Deshalb hat sie ihn nicht zu oft an.


    wildsurf nee, noch bin ich nicht so entspannt mit Maulkorb, weil unsere Schönfüttertechnik da nicht geht. Ist für uns beide komisch.


    Gina23 genau das nach mir orientieren empfinde ich als positiver Effekt. Weil das ja sonst nie passiert, bzw. die Erregung nach außen so schnell steigt das nix mehr geht. Das fehlt mit dem Maulkorb und hallt auch ein wenig nach. Kann sich der Hund das so angewöhnen ohne das erlernte Hilflosigkeit wird. :denker:


    Ich hatte den Effekt bisher einmal nachdem ich auf 360 war nachdem sie einen Hund überrumpeln wollte und die Besitzerin Betti zurecht zur Sau gemacht hat. Danach konnte sie sich plötzlich konzentrieren und gut laufen. Wenn auch im Schock des Moments...

    Sie kann es ja anscheinend, ihre Taktik ist aber sonst immer nur nach vorn und außen...

  • Heißt sie klebt mit dem Maulkorb am Wadenbein. (aua) Markiert kaum, man muss sie eher zum Lösen animieren. Kein Imponiergehabe,

    Für mich sieht das nach Verunsicherung aus. Offenbar backt sie mit Maulkorb ganz kleine Brötchen und macht sich lieber unsichtbar.


    Dagmar & Cara

  • Klingt für mich auch nach unentspanntem Hund, der den Maulkorb nicht wie selbstverständlich tragen kann.


    Orientiert sie sich in den Momenten wirklich an dir, oder ist das kleben eher ein Warten auf den Moment, dass man das Scheißding abstreifen kann?


    Ich denk, ich kenn so ne Hundebremse auch in Form von ungewohnten bzw nicht gut sitzenden Geschirren oder Hundemänteln. Da hat man bisweilen auch sehr reduzierte Hunde, die nicht viel machen, außer sich nicht wohl fühlen.

  • Andererseits ist Madame heute auch wieder sehr zurückgezogen nach dem Maulkorbgang. Nach 10min saßen wir ohne Maulkorb im Nirvana zum Schauen und sind ohne Korb, aber ähnlich führig nach Hause. Was einfach sehr ungewöhnlich ist.


    Ein aggressiver Hund, der mal nicht nach vorne geht, ist ja nicht so schlecht. Was es für unsere schwankende Bindung tut, wäre die andere Frage.

  • @pinkelpinscher

    Sie geht jedenfalls in Kontakt zu mir. Und passt sich meiner Geschwindigkeit an. Hält nicht nach Reizen Ausschau.

    Lieben tut sie es nicht.


    Aber kann das Verhalten auch mal den Kopf pausieren. So das nicht jede Runde aggressiv ist.

    Der Heimweg ohne Maulkorb mit selben Verhalten war das entspannteste seit langem.

  • Klar kannst du versuchen diese Zurückhaltung zu nutzen und sie mit den sonst aggressionauslösenden Reizen zusammenbringen und neue Erlebnisse/Handlungsstrategien zu schaffen und hoffen, dass sie nicht so eingeschüchtert ist, das es quasi nicht hängen bleibt.

    Jedenfalls hast du nun erstmal eine Art Stoppknopf für ihr bisheriges Verhalten und siehst eine andere Seite vom Hund, was quasi unter ihrer Aggro steckte. Woran das genau liegt, ob das Gefühl unangenehm ist, sie einfach gar nicht weiß, was das soll oder sie wirklich weiß, okay, jetzt kann ich den anderen nicht mehr beißen, wenn nötig, also muss ich ganz kleine Brötchen backen ... schwierig rauszufinden. Erste beide Mögichkeiten werden sich dann eventuell schneller durch Gewöhnung abnutzen als letztere.

    Da sie danach noch eine Weile sich ausgesprochen Mühe gibt, könnte sie es auch Schnauze umfassen XXL auffassen, also ein Lass das! Man könnte versuchen, dieses Verhalten jetzt mit einem signal zu verknüpfen, das ihr dann auch ohne maulkorb sagt, nun ist ball ganz flachhalten angesagt, auch wenn es an ihren Problemen ja nun nichts ändert, würde ich es einfach mal als fuß in der Tür sehen und schauen, dass man ihr nun gute Erlebnisse mit ihrem braven Verhalten verschafft, die ihr vielleicht grundsätzlich eine andere Idee verschafft, wie man sich benehmen kann.

    Da würde ich mir jetzt Gedanken machen, wie ich das positiv gestalte. Ich hoffe, du hast absulut brave Hunde zur Verfügung mit denen man so nette Leinenspaziergänge gestalten kann, wo man den Abstand varriiert und vielleicht ihr dann beibringt, das vorsichtig schnuppern und einfach gemeinsam sein, ne tolle Sache sind.

    Wenn sie sonst außer Rand und Band ist, ist das vielleicht ien Weg, nicht der shcönste, aber wenn er funktioniert, steigerts dann letztlich die Lebensqualität immens und wäre eine Überlegung wert für mich.

    ich hatte einen hudn in der Betreuung, der trug über Jahre Maulkorb wegen massiver Beschädigungsabsicht, und nein nicht gerne, egal wie viel da auftrainiert wurde. Aber es wurde auch nciht genutzt, ihn an andere Hunde zu gewöhnen und neue verhaltensweisen aufzubauen, es war nur die Sicherung für freilaufende Tutnixe.

    Wir haben das dann aktiv genutzt und sind so in eine positivspirale geraten, das gute Erlebnisse immer mehr gutes Verhalten nach sich zog, was wieder bestärkt werden konnte, so dass er nach drei Jahren nun gewaltige Fortschritte macht. vorher war er stockmager, bei so viel Futter wie man reinstopfen konnte, nun ist er mopsig und man muss aufs gewicht achten! soviel stress hat er nun weniger! Und da hat sein wissen mit mauli kann ich nicht zubeißen, geholfen, er musste dann nämlich andere Dinge versuchen und annehmen und ausprobieren.Ich wünsch dir viel glück beim vermitteln, dass das Leben entspannter sein kann, als sie glaubt.

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