Autismus beim Hund

Ayden wird an einer (leichten) Form von Autismus leiden. Leider. Aber das war bei ihm schon von Welpe an zu sehen. Ihm ist ein geregelter Tagesablauf wichtig, plötzliche Veränderungen bringen ihn aus dem Konzept, verunsichern ihn und er weiss dann nicht, wie reagieren oder wohin mit sich selbst.

Ihm hat ein souveräner Ersthund, der sich kaum aus der Ruhe bringt extrem geholfen. Er orientiert sich stark an Disney, wenn er dabei ist, fällt Ayden vieles einfacher. Wir sind mit ihm zusammen gewachsen, können ihn so nehmen wie er ist.

Ein gutes Beispiel, für seine Besonderheit (ich nenne es lieber so) ist das Auto fahren, resp. der Wechsel zwischen dem Ort, wo seine Box ist. Ich hatte ein kleines Auto und eine Box im Kofferraum. Die Hunde stiegen über den Kofferraum ein. Einmal hatte mein Freund sein Auto auf meinem Parkplatz abgestellt, also war mein Auto auf dem Parkplatz nebendran. Für Ayden eine Herausforderung, warum wir jetzt nicht zum richtigen Parkplatz gehen, sondern zu dem direkt daneben. Hab den Kofferraum geöffnet, Disney ist eingestiegen und hab Ayden gerufen, er soll herkommen und auch einsteigen. Ich hab mir nichts dabei gedacht und Ayden lief zum Auto von meinem Freund, bekam Panik und bevor ich etwas sagen konnte, sprang er 2-3x an den Kofferraum vom Auto von meinem Freund. Wir sind seit Monaten immer auf dem Parkplatz gestanden und mussten dort reinhüpfen, für ihn war es normal, auch an dem Tag dort hochzuspringen. Obwohl ich 5m daneben stand, Disney schon im Auto war und der Kofferraum vom Auto vom Freund nichtmal offen war. Aber Ayden konnte es nicht verstehen.

Ein anderes Beispiel:

Ich hab die Box in meinem Auto vom Kofferraum auf die Rückbank gewechselt und die Hunde stiegen über die Fahrertür ein (dreitüriges Auto). Für Ayden war das absolut unverständlich, er lief wochenlang immer zum Kofferraum und wollte da hochspringen. Ich hab ihn jedesmal auf den Arm genommen, zur Fahrertür gebracht und Disney zuerst einsteigen lassen. In der Hoffnung er versteht es dann oder kann sich etwas abschauen. Es dauerte mehrere Wochen, bis Ayden nicht mehr zum Kofferraum lief und da rein wollte. Mittlerweile habe ich ein anderes Auto und die Hunde sind wieder im Kofferraum. Ich habs aufgegeben, ihm von Anfang an zu zeigen, wie er einsteigen muss. Er wird jetzt einfach hochgehoben und in die Box gesetzt.

Auch im Agility Training, Ayden hatte Angst in ein gebogenes Tunnel zu gehen. Okay, es ist dunkler, du siehst den Ausgang nicht etc., kann ja vorkommen. Bei Ayden dauerte es einfach viel viel länger, bis er sich getraut hat. Wiederum hat er den Slalom soo schnell verstanden als wäre es ein Klacks.

Ayden hat viele kleine Besonderheiten, die ihn einzigartig machen. Wir können mittlerweile damit umgehen und es schränkt ihn nicht extrem ein. Wenn er fremdbetreut wird oder wir einige für ihn stressige Tage haben, bekommt er CBD und ich habe den Eindruck, er ist relaxter und kann besser runterfahren.

Vielleicht würde es dir helfen, mit anderen Shiba Besitzern Kontakt zu haben? Ich kenne die Shibas zuwenig, aber wenn es ein normales Verhalten der Rasse ist, könnten dir andere Besitzer vielleicht helfen oder Tipps geben.

Also ein einmaliges Ereignis, wo die Maus mal nicht gehört hat? ?

Mein Gedanke: is‘n Shiba... Hunde vom Urtyp.... eher verwunderlich, dass die sich bisher so kooperationsbereit zeigt...

Hi,

Ich hab eine 4 jährige Shiba Hündin.

Das mit dem Starren und Menschen komplett ignorieren macht meine Hündin auch so, da sehe ich überhaupt kein abnormales Verhalten. Beim Rest denke ich mir, dass der Hund einfach nur ängstlich ist (dachte gleich an eine Untersuchung der SD, da sie bei schlechter Aufzucht etc ja eigentlich von Anfang an hätte ängstlich sein müssen)

Alles in allem liest sich dein Shiba für mich ehrlich gesagt überhaupt nicht autistisch, sondern einfach nur wie ein ängstliches Rasseexemplar. Und gerade ängstliche/unsichere Hunde brauchen viele Rituale bzw viel Routine.

Dass du an Autismus denkst, kann ich dir allerdings nicht ganz verübeln. Wenn mich jemand fragt, wie das Zusammenleben mit einem Shiba ist, sage ich off scherzhalber “wie mit einem autistischen Katzenwolf”. Es stimmt nämlich schon, dass die Rasse seltsame Verhaltensweisen an den Tag legt meine Hündin starrt zum Beispiel auch liebend gerne andere Hunde oder Menschen an und man kann regelrecht sehen, wie sie einen dabei verurteilt. Oder das mit dem Ignorieren, wie dabei nicht mal das Ohr zuckt, wenn man sie ruft meine Hündin schreit zudem wie von Sinnen, wenn ein Mensch sie gegen ihren Willen (= jeder Mensch außer ich) aufhebt.

Huhu,

ich sehe in deinen Schilderungen auch kein autistisches Verhalten, eher normales Shibaverhalten. Ich habe in letzter Zeit doch mal häufiger von anderen Haltern gelesen, dass gerade ältere Shibahündinnen verstärkter Angst zeigen können. Meine eigene Hündin zeigt in der neuen Wohnung auch neue Verhaltensweisen und ist in meinen Augen geräuschempfindlicher geworden, sie wird neun Jahre alt. Unser Rüde hingegen ist wie immer und weniger so sensibel. Bei uns gabs ebenfalls menschlichen Nachwuchs und da zeigten die Zwei keinerlei Änderungen in ihrem Verhalten.

Anhand dessen wäre ein Umzug von Akaya ggf nicht unbedingt notwendig.

@Anju&co Danke fürs Rufen!

Bezüglich Ängstlichkeit möchte ich noch kurz einwerfen ob das Futter so passt. Ich weiß, das futtersensible(muss ja keine Krankheit dahinter stecken) Hunde auch gern mit Ängstlichkeit reagieren wenn das Futter nicht passt. Bei IBD ist(bzw kann sein) zB plötzliche, seltsame Ängstlichkeit/Geräuschempfindlichkeit ein Kennzeichen für einen Schub. Nur als Gedanke.

Vielleicht könnt ihr dann auch mit Futterzusätzen arbeiten um ihr die Angst zu erleichtern.

Zu den Shibas kann ich nichts sagen und Autismus ist ja schon raus.

Ich wünsch euch alles Gute!