Welpenblues? Hilfe
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Nein, so was hatte ich bei keiner einzigen Anschaffung eines Tieres. Und: Nein, meine Psyche ist auch nicht immer robustester Natur. Aber, wenn es so wäre, würde ich das Tier sofort zurückgeben und mir einen Fachmann suchen. Ich finde nicht, dass ein Tier so was aushalten muss. Das finde ich unfair und fies.
ich verstehe was du sagst, würde aber gerne konkret hören, was der Hund lt. den uns bekannten Schilderungen genau aushalten muss?
Mein Eindruck ist in Fällen wie diesem immer, dass man davon ausgeht, dass der TE jegliche Empathie gegenüber dem Tier abhanden gekommen ist. Bei mir war die Beobachtung nämlich eine andere. Während ich mir meiner Situation völlig bewusst war, war meine Aufmerksamkeit dem Hund gegenüber im Vergleich zu den meisten die ich draussen getroffen habe um ein Vielfaches gesteigert. Man ist so auf das Wohl des Tieres fokusiert, dass der einzige Leidtragende man selber ist. Und das ist der Eindruck, den ich in diesem konkreten Fall habe.
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Hallo Linala
Herzlichen Glückwunsch zum Welpen!
Ja, viele Leute meinen, dass die Welpenzeit die schönste ist, ich finde das nicht unbedingt. Es braucht eben Zeit, um Vertrauen aufzubauen, um Liebe und gegenseitiges Verständnis wachsen zu lassen. Sodass ich meine Hündin, die jetzt 9 Jahre alt ist, mit den Jahren viel besser verstehen und mich auf sie einlassen kann. Und das genieße ich in vollen Zügen. Diese Tiefe & Beziehungsqualität kann man - und das ist normal - mit keinem Welpen haben.
Und deswegen finde ich, dass uns Hundehalter jede Zeit Im Leben mit dem Hund etwas Besonderes abverlangt: im Welpenalter z.B. Humor, Nachsicht und Neugierde auf den neuen Gefährten und den Willen des aufeinander Einlassens (weg vom Egoismus), in der Junghundezeit sind verstärkt Konsequenz, die Fähigkeit Grenzen zu setzen und einzufordern, der sichere Hafen und Basis fürs Lernen gefragt, ….im Alter wieder Nachsicht, Umgang mit Themen wie der Endlichkeit, loslassen können. Womit man durch die Zeiten hindurch einen guten Kompass hat, indem man Dinge gelassen nimmt, seinem eigenen Bauchgefühl folgt, Kritik annimmt und aus Fehlern lernt und versucht, es in Zukunft anders und damit hoffentlich besser zu machen.
Jeder Mensch macht Fehler, du wirst sie auch machen. Und du wirst daran wachsen. Schreib einen Brief mit den Worten "Perfektionismus", "Was denken die anderen Leute", "Versagerin", "Prinzipientreue" drauf und...verbrenne ihn.
Und solltest du mit Hilfe deiner Therapeuten herausfinden, dass es ohne Hund und diese unmittelbare Verantwortung für dich besser ist...Mensch Lina, auch das ist kein Weltuntergang!
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Man ist so auf das Wohl des Tieres fokusiert, dass der einzige Leidtragende man selber ist.
Auch das kann für einen Hund einer sensiblen Rasse ein schlimmer Zustand sein.
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Und wieder sind da angekommen, dass möglichst nur wenige Auserwählte einen Hund haben sollten.
Vieles wäre ohne Zweifel einfacher, aber die Entwicklung läuft eben in eine andere Richtung wie mit allen Konsumgütern.
Damit müssen wir jetzt umgehen und zurück in die Steinzeit dauert noch.
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Muss man denn jedem Menschen, der zu seiner Sensibilität steht, sofort psychische Probleme ("such dir einen Fachmann") unterstellen? Egal ob die TE diese hat oder nicht (ist mir völlig wumpe und zu privat), jeder Mensch geht mit Veränderungen im Leben anders um. Charakter, Erfahrungen, Familienhintergrund etc. machen so unglaublich viel aus, und nicht alles ist sofort eine Depression oder Anpassungsstörung.
Ich finde das mittlerweile ziemlich anmaßend in vielen Neulings-Threads hier. Da ist man einmal richtig ehrlich und bekommt sofort einen drauf...
Kritik ist das eine, solche Grenzen zu überschreiten das andere.Was normal ist oder nicht, hat keine feste Definition. Ich empfinde kurzfristige Überforderung als normal, bin selbst ein sensibler Typ. Von daher bist du, Linala, in meinen Augen nicht völlig unnormal. Gib dir Zeit, hol dir einen erfahreren Hundehalter/Trainer ran, der mit dir einfach nur über deine Bedenken redet oder dir kleine Tipps gibt. Versuch über Facebook, Kleinanzeigen etc. andere Hundehalter mit souveränen Hunden zu finden, mit denen du dich hin und wieder treffen kannst.
Und auf Dauer wirst du mit deinem Engagement und Bereitschaft zum Lernen auch ein Bauchgefühl entwickeln, was deinem Welpen gut tut und was nicht. Ein Rezept gibt es dafür nicht, leiderUnd zum Thema "die Jugend/Generation von heute ist so verweichlicht":
Ich glaube die jüngeren Generationen sind insgesamt ehrlicher und versuchen nicht alle Probleme mit Arbeitswut (Workaholics) oder Alkohol zu ertränken. Psychische Probleme sind nicht mehr so ein großer Makel wie früher, und ich kann nachvollziehen, dass "zu viel" Freiheit es erschwert, einen Platz und eine Richtung im Leben zu finden.
Also spart euch bitte solche platte Sprüche in Richtung "früher war alles besser". Vor allem wenn ihr mit/über junge Menschen redet. Oder hat der Spruch jemals etwas geändert? -
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Die Gelassenheit kommt dann mit der Erfahrung, ist bei mir zumindest so.
Klar, man informiert sich theoretisch über den Welpen, geht mit anderen Hunden spazieren usw. Aber einen eigenen Welpen großzuziehen, ist für mich noch mal was ganz anderes.
Ich bin mir sicher, dass der nächste Welpe bei mir nicht mehr Gefühle der Überforderung hervorruft, einfach, weil ich jetzt weiß, wie Welpen sind. Theoretisch wusste ich das im Vorhinein schon, aber praktisch war das nochmal was anderes.
Ich bin Lehrerin und als ich meine erste eigenen Klasse hatte, war ich auch überfordert. Einfach weil es so unbekannt war. Jetzt hatte ich schon ein paar Durchgänge und ich bin kein einziges mal mehr überfordert. Weil die Erfahrung halt schon da ist.
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Das der "welpenblues" ins lächerliche gezogen wird oder nieder gemacht wird find ich fies, dass hat für mich die gleiche Ebene wie bei einer wochenbettdepression oder Depressionen im allgemeinen zu sagen, "stell dich nicht so an".
Ich hab hier auch nicht den ersten Hund oder den ersten Welpen sitzen, müsste diese gefühlslage am Anfang auch erst neu erfassen.
Es ist ein Unterschied ob man sich vorher nur mental darauf vorbereiten kann und dann ist der Hund da, dass wirbelt alles nochmal durcheinander. Da muss man sich auch erstmal sortiert bekommen (und je nach Störung dauert das nun mal was).
Das heisst aber nicht das es dem Hund damit unbedingt schlecht gehen wird.
Das wichtigste ist erstmal das die TE ein wenig auf den Boden kommt. Du brauchst dich nicht unter Druck setzen. Du hast da ein kleines wünschen sitzen das die Welt entdecken will. Wichtig für dich wäre das du zu Hause Ruhe rein bringst, um da dann auch die Zeit zu haben mal was für dich zu tun.
Such dir ein paar nette hundekontakte oder gassirunden (woher kommst du?) Für die sozialkontakte deiner Maus. Nimm dir selbst den Druck, dein Hund muss nicht perfekt sein (denn das ist keiner, weder Hund noch mensch). Geh es mit Ruhe an.
Du bist jetzt gerade in einer anstrengenden Phase, dass geht aber vorbei. Mach dir selbst Mut!
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ich bin selber jung
klar ist jeder anders, ich für meinen Teil halte auch niemanden hier für psychisch instabil o.ä.
Aber es geht um ein Lebewesen das erst 3 Tage da ist und schon bricht einem die Welt zusammen. Ich denke da an das Lebewesen, entweder man besinnt sich darauf und (wie hier von einigen schön formuliert) "atmet mal durch" ODER man gibt auf (ist ja keine Schande).
Aber rumjammern und weinen und Weltuntergangsgedanken, weil das Leben mit Tier doch nicht so entspannt ist, wie man durch die rosarota Brille schauend vermutete, bringen keinem was.
Man muss sich auch mal entscheiden. Solche Threads gibt's ja öfter, ist immer der selbe Ablauf.
"hutzi dutzi das wird schon" kann man schreiben, oder man schreibt halt "hey genieß deinen Hund oder gib ihn ab".
Meint das selbe, das zweite ist nur ehrlicher weil direkt. -
Das der "welpenblues" ins lächerliche gezogen wird oder nieder gemacht wird find ich fies, dass hat für mich die gleiche Ebene wie bei einer wochenbettdepression oder Depressionen im allgemeinen zu sagen, "stell dich nicht so an".
Und sich hinzustellen und zu sagen 'Ach das (Wochenbettdepression/Depression allgemein) ist voooooellig normal, das haben alle/sehr viele und das geht von alleine weg!' ist richtig?
Genau DAS passiert naemlich beim Welpenblues. Es wird so getan, als sei es voellig normal und wuerde von alleine weggehen ('wie kannst du es wagen zu sagen, er/sie solle sich nen Fachmann suchen')!
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Muss man denn jedem Menschen, der zu seiner Sensibilität steht, sofort psychische Probleme ("such dir einen Fachmann") unterstellen?.........
ähm, davon hat aber die TS angefangen, dass sie in dem Punkt vorbelastet ist und schon vor dem Einzug des Welpens mit Panik und Ängsten zu tun hat.
Da ist es nun einmal wirklich wichtig jemandem zu raten, dass sie zu einem Fachmann gehen sollte und ein Hundeforum dafür der falsche Ansprechpartner ist. Das ist nicht negativ gemeint, dass jemand sich Hilfe suchen sollte im realen Leben.
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