Verzweifelt!

  • Versuche auch Mal deine eigenen Erwartungen herunter zu schrauben. Erwarte nix und erfreue dich dann an dem was kommt. So wird vieles einfacher.


    Im Moment erwartest du bestimmtes Verhalten. Das kommt aber nicht. Du bist darüber traurig. Der hund spürt dies und wird noch mehr verunsichert. Usw... Das ist eine Abwärtsspirale.

    Erwartest du dagegen nix und der Hund kommt und kuschelt (als Beispiel), dann freust du dich umso mehr. Der hund spürt dies und wird in seinem Verhalten bestärkt.... Das ist dann eine Aufwärtsspirale.

    Eine der besten Antworten im gesamten mir bekannten forum. Lässt sich auch auf unzählige andere Bereiche im Hunde und nicht Hundebereich übertragen.


    Also lesen und dankbar sein das ist elementar für deine Situation. Dem schließe ich mich komplett an.

    • Neu

    Hi


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    • ich habe ihn einfach todeslieb.

      Man könnte das Ganze auch ein wenig wörtlich nehmen ;)


      Man kennt es doch eigentlich schon aus der reinen Menschenwelt.

      Da ist jemand, der eine andere Person quasi mit seiner Liebe erdrückt. Seinem Partner jeden Wunsch von den Augen abliest, ohne daß der/die andere was sagen mußt.

      Das kann schon mal eine Liebe "töten".


      Ich brauch keine Bindungzu dem Kleinen, ich hab ihn ja schon lieb und würde alles für ihntun

      Irgendwie verstehe ich diesen Teil nicht!

      Wieso willst Du keine Bindung zu dem Kleinen?

      Eigentlich ist es meistens genau das, was viele Hundehalter unbedingt haben wollen, eine Bindung zu ihrem Hund.


      Eine Bindung ist nicht "automatisch" da. Sie entsteht erst im Zusammenleben, und wächst aus dem, was man so gemeinsam macht, erlebt. Man lernt sich immer besser kennen.



      Es ist schön, daß Du Deinen Hund liebst.

      Ich würde halt nur darauf achten wollten, ob es nicht zu viel davon ist ;)

      Ich bin mir sicher, daß jeder von uns "alles für seinen Hund tun" würde, nur gibt es halt da doch einen kleinen, feinen Unterschied ;)


      Du warst sicherlich, gerade am Anfang, als der Kleine noch "neu" bei Dir war, praktisch 24/7 beim Hund. Er kennt Dich schon, weiß was kommt, und weiß, was er an Dir hat.

      Oft kommen schon mal ähnliche Hilferufe "mein Hund liebt mich nicht", von Menschen, die nicht verstehen, daß sie alles für ihren eigenen Hund tun, und der "treulose, verräterische Köter" freut sich einen Ast ab, wenn der Partner vom Menschen von der Arbeit nach Hause kommt, den Hund nicht beachtet und sich einfach auf die Couch hinlümmelt.




      Ich würde ja auch eher den Hund in Ruhe lassen.

      Wenn der kein "Interesse" hat, dann mach Dich doch einfach rar. Lies ein Buch, schau TV, wenn es Zeit ist, geh spazieren mit dem Hund, dann mach wieder Dein Ding.

    • Ich kann dich auch nur darin bestärken, nicht zu viel zu erwarten und darauf gespannt zu sein, was da noch alles kommt. Bei mir war es so, dass ich mir eine 3jährige Spanierin ins Haus geholt habe und die hat sich in den ersten 10 Tagen unter dem Bett verkrochen vor Angst. Nach 3 Monaten durfte ich sie das erste Mal streicheln und heute nach ziemlich genau 2 Jahren sind wir ein Herz und eine Seele, ich darf sie umarmen und meine Nase in ihr Fell stecken. Und wenn es ihr zu viel wird, steht sie auf und geht. Sie freut sich, wenn ich heimkomme und läuft mit einem Grinsen durch die Gegend, lächelt mich oft an. Bei uns sind wir beide keine totalen Kuschler, aber wir sind immer für den anderen da.

      Ich vermisse nichts bei ihr und das was ich von deinem Welpen höre gefällt mir eigentlich sehr gut. Ich denke auch, im Moment kannst du nicht mehr von ihm erwarten, das liegt ein bisschen an dir. Lass den Kleinen sich gut eingewöhnen, er wird sicher noch so einiges auspacken.

      Vertrautheit muss langsam entstehen, dann wird sie gut und tröstet umso mehr.


      Lies vielleicht den Klassiker "Am anderen Ende der Leine", da wird viel erklärt, das dir sicher weiter hilft um zu verstehen.


      Ich denke an dich!

    • Ich musste gerade als erstes denken "man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den Hund, den man braucht".

      Neben vielem was schon gesagt wurde, wer weiß, was Du da für Dich rausholen kannst.

      Letztlich reflektiert sich da auch Deine Erwartungshaltung, Deine Bedürfnisse und dann auch die Aufgabe, diese selbst befriedigen zu müssen. Es ist die Reflektion Deiner Probleme.

      Und das können Hunde ausgesprochen gut, uns reflektieren. Das ist natürlich erstmal unangenehm, eigentlich wolltest Du ja gerade nicht mit den Problemen konfrontiert werden und jetzt macht der geliebte Hund genau das.
      Siehe aber auch, dass er sich eben nicht diese große Verantwortung von Dir aufhalsen lässt und Dir damit auch hilft, nur anders als gedacht.

    • Man kann von einem Hund - Tierschutz hin oder her - doch max. erwarten, dass er das Leben bereichert.

      Ausnahme ein Hund wird angeschafft mit einem klaren Gebrauchszweck - Hütehund, Assistenzhund...


      Aber Liebe, Zuneigung kann man weder erwarten noch einfordern. Weder von Mensch noch Tier.


      Der Hund ist da - ihr verbringt gute Zeit miteinander z. B. spazieren gehen - alles andere ist Zugabe.


      Ich habe zwei ehemalige Straßenhunde 4 und gut ein Jahr.

      Beide sind sehr auf mich bezogen und auch kuschelig.


      Aber am glücklichsten wären sie, wenn ich dreimal am Tag die Tür aufmachen würde.

      Sie selbständig durch das Dorf düsen könnten, ein bißchen Pöbelei am Zaun, eine Katze jagen und danach nach Hause Futter, schlafen und dabei nicht gestört werden.


      Wir leben einen Kompromiss.

      Mich macht der glücklich, weil ich nicht mehr erwartet habe.

      Es mich freut, wie sie sich entwickeln.

      Und vor allem, weil ich nicht nur auf den Hund konzentriert bin.

      Ich habe noch soviel nebenbei, dass ich oft eher ein schlechtes Gewissen habe, dass die Hunde zu kurz kommen.


      Vielleicht wird es auch besser, wenn du wieder regulär arbeiten gehst und auch andere "Probleme" hast.

    • Wie Du Dich fühlen willst, dafür ist kein Kind, Partner, Hund der Welt verantwortlich.


      Hunde als Sozialpartner, das ist nicht nur angehimmelt werden und aus Prinzip das tollste Wesen der Welt für den Hund sein. Erst mal ist es nur Abhängigkeit. Und dann kann man sich Bindung erarbeiten. Das geht bloß nicht von heut auf morgen.


      Keiner meiner Hunde "liebt" mich so, wie Du Dir das womöglich vorstellst. Manchmal werden andere Menschen mit mehr Überschwang begrüßt als ich zb. Was mir sogar recht ist. Ich mag nämlich nicht stürmisch begrüßt werden umd dramatische Beziehungsszenen. Ich mag es ruhig und unspektakulär.


      Wir verbringen Zeit miteinander, sie achten auf mich, ich auf sie. Sie vertrauen mir so weit, dass ich im Prinzip alles mit ihnen machen kann und sie überall mit hin gehen. Und am Ende des Tages, mögen anderer Leute Leckerli noch so verlockend duften und irgendwer noch so begnadet Nacken kraulen können, gehen sie mit mir heim.

      Das ist schön. Das ist Beziehung. Aber völlig unaufregend.

    • Vielleicht wäre das Buch "Liebst du mich auch?" von P. McConnell etwas für dich?


      Da geht es um Emotionen, Verhaltensweisen und Körpersprache bei Mensch und Hund.

    • Man kann von einem Hund - Tierschutz hin oder her - doch max. erwarten, dass er das Leben bereichert.

      Ach, nicht? Okay, ich hab keine Tierschutzunde, sondern Züchterhunde und ja, ich habe erwartet das Arren verschmust ist.

      Weil die Rasse halt so ist und ja, dann kann man eben gewisse Dinge erwarten.

      Ob das Individuum dann halt eine Ausnahme darstellt ist natürlich immer möglich, aber ein Mini Bulli der nicht gern kuschelt ist wie ein Retriever der apportieren nicht mag.



      Rosa Pippa Gab ja schon gute Sachen hier, lass dir und ihm einfach mehr Zeit. Konzentriere dich auf andere schöne Sachen.

      Und da ihr ja einige Hundekontakte habt, gibts da vielleicht welche bei die gerne schmusen? Dann könntest du da ein bisschen Hunde kuscheln.


      Ich kann dich gut verstehen. Mein vorheriger Hund war nicht besonders verkuschelt und es fehlt einem schon irgendwie. Meine jetzigen 2, da ist der eine das andere Extrem. Der kann nicht leben ohne Zuwendung.

      Ist auch nicht immer so einfach, auch wenns nett klingt. Egal wieviel grad los ist, man muss die Zeit finden für ihn sonst sackt der irgendwann in sich zusammen. Ich liebe ihn sehr, aber manchmal ist es echt etwas viel was er an Zuwendung und Körperkontakt braucht.

    • Ich musste gerade als erstes denken "man bekommt nicht den Hund, den man will, sondern den Hund, den man braucht".

      Neben vielem was schon gesagt wurde, wer weiß, was Du da für Dich rausholen kannst.

      Letztlich reflektiert sich da auch Deine Erwartungshaltung, Deine Bedürfnisse und dann auch die Aufgabe, diese selbst befriedigen zu müssen. Es ist die Reflektion Deiner Probleme.

      Und das können Hunde ausgesprochen gut, uns reflektieren. Das ist natürlich erstmal unangenehm, eigentlich wolltest Du ja gerade nicht mit den Problemen konfrontiert werden und jetzt macht der geliebte Hund genau das.
      Siehe aber auch, dass er sich eben nicht diese große Verantwortung von Dir aufhalsen lässt und Dir damit auch hilft, nur anders als gedacht.

      Hi,


      darin erkenne ich mich total wieder. Sicher hast du mit dem Geschriebenen völlig recht und ich bin dir sehr, sehr dankbar, dass du dir die Zeit genommen hast, mir diese Zeilen zu schreiben.


      Das hat mir wirklich sehr weiter geholfen!

    • Damit hast du völlig recht, danke! Das ist eine superwichtige Perspektive, die ich aus den Augen verloren hatte. Tausend Dank!

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