Macht ihr Hundesport komplett ohne Leistungsgedanken, nur um Spaß zu haben?
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Naja, also ich finde es extrem schwierig, auch bei (zufälligen) Fehlern des Hundes so lustig zu bleiben, als wäre rein gar nichts passiert, und den Hund dann im Ziel supidupigeil zu belohnen. Irgendeine Reaktion zeigt jeder. Mit Dee ist es so, dass sie das sowieso bemerkt und dann auch im Ziel gar keine Superbelohnung haben will.
Sie ist da aber eh nicht "geil" drauf, im Ziel gleich in ein Spieli zu beißen oä, sowas macht sie nicht. Sie bleibt einfach stehen, ich lobe sie ruhig, gebe ihr vielleicht paar Lecker und fertig. (Manchmal denke ich, wie sieht das eigentlich für die Zuschauer aus... seltsam... aber ist halt so.)Grüßle
Silvia
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Hi
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Wenn ein Hund seine Übungen kann und gut gelernt hat und es keine Prüfungssituation ist, dann gebe ich immer Feedback - entweder ich feier ihn und feuer ihn an und freu mich ehrlich - oder ich bin ehrlich pissed oder ehrlich im "komm, das geht noch mal besser" Modus. Auf einer Prüfung bestätige ich neben dem Platz immer - allerdings hatte ich auch noch nie den Fall, dass ich das Gefühl hatte, mein Hund hat einen echten Patzer geleistet. Das war alles irgendwie auch ich immer mit. (Selbst die versemmelte Fährtenhundprüfung aus dem letzten Jahr hab ich bestätigt, weil ich nach dem Abpfiff noch mal angesetzt habe und dann ohne Wertung noch mal hab suchen lassen und das hatte sie - auch wenn es ärgerlich ist dass es nicht beim ersten Mal war - dann wirklich perfekt gemacht. Und dafür gabs dann natürlich auch was.)
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Also wir Mantrailen hobbymäßig, aber dennoch "ernsthaft". Also ich geb mir Mühe und erwarte auch von Lola, dass sie ernsthaft arbeitet.
Sonst könnte ich mir Zeit und Geld auch sparen.
Aufbau ist immer motivierend, aber wenn Lola meint, jetzt mal fremdschnüffeln zu gehen, kriegt sie freilich auch nen Dämpfer. Der Hund muss ja auch erst lernen, dass Arbeit bedeutet: Arbeit.
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In meinem Fall ist es tatsächlich so, dass ich noch nie gedacht habe, das hat der Hund jetzt vergeigt. Entweder ich hab unsauber geführt oder die Anspannung insgesamt war zu groß (in welcher Form auch immer sich das ausgewirkt hat) oder es war halt noch nicht sicher genug trainiert. Ich hatte noch nie das Gefühl, mein Hund macht das mit voller Absicht falsch . Und letztlich ist es mein Hobby, mein Leistungsgedanke, auch wenn es ebenfalls meinem Hund Spaß macht. Aber der macht das nur aus Spaß an der Freude und weil es Belohnung gibt und weil ich vermittele, das ist toll. Ich finde es auch etwas unfair, von einem Hund "Wettkampfgedanken" zu erwarten. Klar, der Hund will und hat Spaß und hat ein Leuchten in den Augen, aber der schert sich doch nicht um Punkte und Co. Ich für mich kann es tatsächlich Null nachvollziehen, sauer zu sein, weil der Hund nicht "funktioniert" hat.
Wobei ich nun auch keinen Hund habe, der stattdessen pöbelnd zum Zaun rennt oder lieber Eichhörnchen jagt oder sich halt anderweitig völlig selbständig macht. Da würde ich auch sagen: äh, nee, das jetzt mal nicht. Aber ein Hund, der will und mitarbeitet... der sollte schon wissen, dass das toll ist und wenn mal etwas nicht klappt, kreide ich es nicht dem Hund an.
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Mich haben im THS immer alle die uns nicht kannten verwundert angesehen. Ich sehs da wie Lucy. Nepo war ein Freigeist. Ein Straßenhund erster Güte. Super sozial aber auch super eigenständig und eine absolute Nachteule. Hatte er Freude am Tun und es war seine Tageszeit- alles nach 13/14 Uhr - und man hat keinen Druck gemacht, konnte er richtig genial sein. Dann war Unterordnung wie tanzen, die Laufdisziplinen musste man richtig Gas geben und im Geländelauf hat er sogar ein bisschen gezogen und mich geführt. Sonntag morgens beim Training oder Wettkampf, naja das war nicht seine Zeit. In der Unterordnung trappte er so einigermaßen mit, im Slalom bin ich jubeln und animierend vorweg getrippelt und hab ihm erklärt, dass im Zickzack laufen sinnvoll sein kann und im Geländelauf sind wir trotzdem ins Ziel gekommen, eben etwas langsamer als wenn wir abends trainiert haben. Und trotzdem hab ich ihn gefeiert und gelobt, obwohl jeder andere meinte den würde er.. Nö, weil es war überhaupt toll, dass er mitgemacht hat, für diesen Hund und um die Tageszeit wars super und es war für uns wichtig, dass wir was zusammen gemacht haben, dass er immer wieder merkte, mit mir gemeinsam ist es toll. Er war speziell aber auch was ganz besonderes.
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Und ich gehöre auch zu den Hundeführern, die - wenn was wirklich kacke war - den Hund im Ziel auch mal nicht feiert. Da stirbt der auch nicht von ... wenn der da sein eigenes Ding macht, dann gibts halt mal keine Superbelohnung im Ziel.
Wobei man dann zumindest ein sehr gutes Gefühl dafür braucht, was wirklich am Hund gescheitert ist (und selbst da würde ich mich fragen, was das eigentlich grundlegende Problem ist und warum der Hund etwas absichtlich falsch macht). Joey z.B. fängt an zu fiddlen im Parcours, wenn man so will, wenn Frank sehr angespannt ist. Die müssen an Turnier-Situationen noch immer arbeiten. Bei Faye merke ich auch sofort, wenn ich nicht gut drauf bin.
Und es muss ja einen Grund haben, warum es im Training -immer- klappt, aber im Turnier macht der Hund es (absichtlich?) falsch. Und wenn der Hund es im Training schon nicht sicher kann, kann man es ihm im Turnier auf fremdem Platz mit der Kulisse und aufgeregtem Menschen an seiner Seite eh nicht vorwerfen.
Also ich sehe das so.
Es gibt Hundehalter, die sind körperlich und mental nun mal nicht so die Talentbolzen. Haben sich aber dann - natürlich! - nen triebigen Hund zugelegt, ihn dann noch schlecht ausgebildet und schreien diesen dann durch den Parcours und bei eigener Unzulänglichkeit und Fehlern, die der Hund so eben überhaupt nicht verbockt hat, wird der erstmal verbal rundgemacht und der Frust am Hund abgelassen.
-> Ist unfair und absolut zum Kotzen!
Und es gibt Situationen, wo der Hund ein Kommando bricht (Startsequenz, Zone, Engspringkommando etc. pp) - das sind Fehler, die der Hund gemacht hat. Wenn er solches im Training sicher (!!!) beherrscht, dann kann ich von ihm erwarten, dass es im Turnier auch geht. Wenn das Fehler sind, die immer und immer wieder im Turnier passieren, muss ich das Training überdenken.
Und mir geht es auch nicht um "Bestrafung" .... aber ganz ehrlich, wenn sich mein Hund an Gerät 5 einfach abschießt, sich noch ne Runde selbst im Tunnel bestätigt und mein Kommando einfach dreist ignoriert ... dann gibt es sicher keine riesen Party dafür ;-)
Und natürlich ist das ganz, ganz stark vom Hundetyp abhängig. Einen unsicheren Hund würde ich - auch wenn Fehler passieren - einfach lsutig weiterlaufen lassen und anfeuern, hauptsache der bekommt Selbstvdertrauen.
Bei Hunden, die sich aber schon derart durchs Rennen selbst bestätigen, brauchen im Ziel nicht noch den Jackpott ...
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Hinzufügen möchte ich noch, dass ich nie gesagt habe, dass ich dann "sauer auf den Hund bin". Ich bin dann einfach gefrustet. Natürlich wird mein Hund nicht geschlagen, oder sonstwie "bestraft" (ich hab ihn ja auch lieb und er könnte alles mögliche anstellen, daran würde sich trotzdem nix ändern!) - aber er bekommt trotzdem ein Feedback von mir. Nämlich "sorry, das war kacke, dafür gibt es nichts!". Und ich habe auch schon Läufe einfach abgebrochen, wenn das Sheltiehirn mal wieder auf error stand.
Ich habe aber bis jetzt immer Hunde gehabt, für die war allein das Rennen selbst schon so selbstbelohnend. Mit meinem ersten Hund habe ich auch noch gesagt "Agility ist nur mein Hobby, da gibt es kein nein" ... ja ähm, mittlerweile sehe ich das einfach etwas differenzierter. Weil wenn man einen Hund hat, der rennen geil findet, und er niemals korrigiert wird oder ähnliches Feedback bekommt, der macht einfach was er will.
Wirklich superwichtig ist, dass man eben nicht unfair wird!!! Man muss klar erkennen können ob es der eigene Fehler war, oder der Hund. Dafür habe ich ja aber immer meine kritischen Mitstreiter am Turnier dabei, die dann schon direkt sagen "Das warst du!" oder "ja das hätte sie machen können".
Und ich lass mich in der Regel filmen und danach werden die Läufe eh immer analysiert, dank Smartphones und Slomo entgeht einem nichts mehr Und ja, meistens ist man selbst schuld. Aber auch nicht immer. Auch Hunde sind nur Menschen.
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Auch Hunde sind nur Menschen.
Das ist etwas, was mich ehrlich gesagt immer wieder fasziniert. Ich meine, Hunden wird so viel zugesprochen - aber nicht die Fähigkeit, sich auch mal ganz bewusst dafür zu entscheiden nun Mist zu machen? Es sind doch keine Autos, die nur dann über die rote Ampel fahren wenn ich vorher aufs Gas gelatscht bin...
Ich denke da gerade an einen Vorfall bei einer Obiprüfung mit - ja, wem auch sonst als Kaya. Ich hab sie zu den Geruchshölzern rausgeschickt, sie lief zielstrebig los, bis sie auf ca. 2/3 der Strecke aus dem Augenwinkel die Hürde erspäht hat. Prompt ist sie abgebogen, auf die Hürde zu die ja nun auch lustig ist! Ich dachte ich spinne, hab erst einen Moment nur groß geguckt, und dann ein zugegeben reichlich empörtes "KAYA!!" hinterhergebrüllt. Woraufhin Fräulein Kaya den Kurs erneut korrigiert hat, wieder rumgeschwenkt in Richtung Hölzchen, und super gesucht und gebracht hat. Da soll mir mal einer sagen, dass sie nicht exakt wusste worum es geht... Natürlich hat sie das nicht gemacht um mich zu ärgern, klar. Aber ebenso klar hat sie halt entschieden, dass ein Abstecher über die Hürde doch auch mal eine gute Idee wäre. Und diese Fähigkeit, Angebote zu machen und eigene Entscheidungen zu treffen, spreche ich Hunden durchaus zu. Und damit auch die Fähigkeit, bewusst Fehler zu machen "weil halt".
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Ja und genau dass finde ich auch nicht schlimm. So ist es eben in einem Teamsport. Jeder hat mal nen doofen Tag, jeder hat mal lustige Ideen und manchmal läuft es wie geschmiert. Sonst würden wir doch alle Fahrrad fahren oder Badminton spielen oder so.
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Klar ist das nicht schlimm. Aber schon mal ein Grund, dass ich einen Kommentar dazu abgebe, und der lautet dann nicht "fein gemacht". Kommt sehr selten vor, aber passiert, sowohl im Training wie auch in der Prüfung. Ab und an bin ich sogar dezent angesäuert. Zum Beispiel letztens beim Rally-O mit dem Krümel. Den schimpfe ich ja wirklich so gut wie nie, sondern motiviere, baue positiv auf, übe an Alternativen, helfe etc. Aber da hat er dann doch dem Fass den Boden ausgeschlagen: Es ging an der Futterablenkung vorbei, etwas was er normalerweise auch super kann. Ein paar Trainings vorher hatten wir da schon mal eine Wiederholung drin, weil er abgedriftet ist - blöd, aber mit einem "upsi" und noch mal von vorn abgehakt. Diesmal aber hab ich ihn angesprochen, er guckt zu mir, dreht sich wieder um und geht zur Ablenkung schnüffeln! Das fand ich dann schon dreist, er hat klipp und klar gezeigt dass er sich abwenden konnte, verstanden hatte worum es ging, und einfach beschlossen hatte das geradewegs zu ignorieren.
Natürlich hätte ich jetzt auch sagen können, ist ja nur zum Spaß, und das ganze übergehen. Aber ich gestehe, ich fand das einfach reichlich dreist, so gehe ich mit ihm umgekehrt ja auch nicht um. Und hab mir von daher das gleiche Recht rausgenommen, das ich ihm auch zugestehe, und meinen Unmut über dieses "leck mich" ziemlich klar geäußert. (Sprich, ihm ein deutliches "ich glaub du spinnst wohl!", gewürzt mit einem bösen Blick, zukommen lassen.) Was aber für mich tatsächlich natürlich war: Selbstverständlich waren wir dann aber sofort wieder Freunde und zurück im Spaßmodus!
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