Macht ihr Hundesport komplett ohne Leistungsgedanken, nur um Spaß zu haben?

  • Mein Hund bekommt in der Prüfung für den Abschluss einer Übung ein Feedback


    Naja, das ist aber etwas anderes, als:


    Mein Hund bekommt für jede Aktion, egal ob Training oder Prüfung, ein Feedback

    Mir nutzt es in der Prüfung absolut Null, wenn ich dem Hund nach Abschluss der Übung "Feedback" gebe, wenn er zB beim Apport gegen die Hürde geknallt ist beim Hinsprung, der Rest aber sauber war.

    Das hat nichts mit "klappt im Training besser als in der Prüfung" zu tun, es ist etwas anderes.

  • Mit Scarlet habe ich bewusst Leistungsorientiert Obedience gemacht, bis ich sie vor ein paar Monaten in Rente geschickt habe, weil ich gemerkt habe das Sie ernsthafte Schwierigkeiten damit hat eine Klasse 3 Prüfung durchzuhalten. Jetzt trainiere ich mit ihr noch just for fun ein bisschen, wenn bei uns im Verein Prüfung ist laufe ich mit ihr als "Prüfungsauffüller" die BGH 1 mit, das sind Anforderungen die sie immer noch ganz locker erfüllen kann.
    Tetris ist jetzt 16 Monate alt. Er ist im Aufbau und damit lasse ich mir Zeit. Mein Ziel ist es auch mit ihm in den Leistungsorientierten Sport zu gehen, aber einen (jungen) Hund unter Leistungsdruck aufzubauen geht schief. Nicht unbedingt sofort, aber früher oder später rächt sich sowas.
    Deshalb ist es mir auch unglaublich wichtig das meine Hunde trotz allem Sport immer noch Hund sein dürfen und klare Auszeiten haben in denen sie die Seele baumeln lassen können:

  • Mir nutzt es in der Prüfung absolut Null, wenn ich dem Hund nach Abschluss der Übung "Feedback" gebe, wenn er zB beim Apport gegen die Hürde geknallt ist beim Hinsprung, der Rest aber sauber war.

    Nichts anderes habe ich im Ausgangspost geschrieben:


    Funktioniert im Training natürlich besser als auf Prüfungen, wo ich ja nicht am Ende der Fußarbeit die mangelnde Aufmerksamkeit oder schiefe GS von vor 30 Sekunden kommentieren kann.

    Das Feedback am Ende der Übung in einer Prüfung hat so gut wie nie die Funktion einzelne Fehler in der Ausführung aufzuzeigen. Dafür liegen diese meist viel zu lange zurück, aber das weißt du genau so gut wie ich.

    Mein Hund kommt mit Feedback, welcher Art auch immer, besser klar, als wenn ich sie im luftleeren Raum hängen lasse und ich beende Prüfungen immer positiv, egal wie die Leistung war - exakt in diesem Kontext ist mein ursprüngliches Posting übrigens auch entstanden.

  • Ich weiss aber nicht mehr wie es weiterging, dort herrschte soviel Druck, dass ich schliesslich nach dem Training immer heulend im Auto sass, weil ich dachte, ich mach alles falsch. Und mein Hund hatte auch (aus heutiger Sicht) nur noch Stress.

    Na da hattest du ja aber den ganz großen Griff getan mit der Auswahl des Vereins, oder? :shocked: So was geht gar nicht! Ich bin vor vielen Jahren auch mal aus einer Agigruppe weg weil die Trainerin ständig kam mit "aber im Turnier..." Nicht meine Welt. Als ich dann später in einer Gruppe gelandet bin, wo es um ein gutes Training ging und nicht um "aber im Turnier", war das wieder ganz was anderes; und da bin ich dann witzigerweise auch durchaus gerne Turniere gelaufen. (Hab aber zum Beispiel immer an meiner Linie festgehalten, dass ich meinen Laufweg eher nach "weich" auswähle als nach "Zeit". Pannen, bei denen es "ruckelt" im Lauf, gibt es ohnehin schon genug weil einfach irgendwas blöd läuft. :ka:)


    Was das Feedback angeht: Generell sehe ich es schon so, dass eine Prüfung eben eine Überprüfung ist und kein Training. So wie ich auch im Training nahezu immer versuche, das mit Motivation und Lob, schlimmstenfalls mit einer Fehlermeldung und neuem Anlauf, aufzubauen. Es gibt eigentlich nur eine einzige Sache, die mich zum Schimpfen bringt: Wenn mein Hund mir klar zeigt, er weiß worum es geht, er kann es in diesem Moment auch umsetzen, entscheidet sich aber statt dessen dafür, mich einfach stehen zu lassen. Das gibt in Stufe eins einen Mecker - ich finde es einfach ganz grob unhöflich, jemanden sozusagen mitten im Gespräch einfach stehen zu lassen. Und in Stufe zwei, wenn mein Hund beschließt dass das andere eben wirklich wichtiger ist als unser gemeinsames Tun, dann gibt es die Höchststrafe: Abbruch. Wer nicht mit mir agieren will, muss es auch nicht. :ka: Das hat allerdings keiner meiner Hunde mehr als 2-3 mal ausgereizt. Denn irgendwie fanden sie es dann offenbar auch nicht schick, wenn umgekehrt ich sie im Training an diesem Punkt schlicht habe stehen lassen und mich meinen eigenen Dingen zugewendet habe. :pfeif:


    Das ist nämlich ein entscheidener Punkt, finde ich. Viel zu oft erlebe ich es bei "wir machen das ja nur mal so" Hundesportlern, dass sie dieses "nicht ernst nehmen" ihren Hund auch genau spüren lassen. Da wird nebenher, zum Teil sogar mitten in der Übung, mit anderen gequatscht, der Hund ohne Rückmeldung auf einmal stehen lassen während er in seiner Wahrnehmung eigentlich noch am arbeiten ist, Kommunikationen von ihm übergangen... Natürlich nicht bei jedem, aber halt leider ziemlich oft. Und mir tun die Hunde dabei leid, die sozusagen mitten im Gespräch stehen gelassen werden. Wenn ich mit meinem Hund trainiere, dann hab ich meinen Fokus ganz und völlig bei ihm. So wie auch umgekehrt, dass ist UNSERE Exklusivzeit. :nicken:

  • Ich nehme Punkteabzüge für das Korrigieren der Fußposition, das verbale 'drüberhelfen' bei Unsicherheiten (Gewitter zB) etc. in Kauf, weils mir wurscht ist.

    Wenn ich merke es geht gar nicht, was anfangs manchmal der Fall war, switche ich ins Training. Das geht Gott sei Dank ich meinem Sport. Da kann ich dann trainieren wie immer und dem Hund und mir die Sicherheit geben die wir grad brauchen und umgehe eine unangenehme Prüfungssituation.


    Hunde im Regen stehen lassen ist mMn nicht mehr zeitgemäß. Im Agility zB konnte man immer schon Dis gehen und eine Sequenz korrigieren/neu ansetzen etc. Im FCI Obedience und BGH oder IPG tu ich mir deutlich schwerer dem Hund ein Feedback zu geben bzw. zu helfen ohne abwertende Blicke zu ernten oder belächelt zu werden, oder eh gleich rausgeworfen.


    Klar ists auch unzureichendes Training, wenn mir der Hund in der Fußposition wegbricht. Aber auch das ist Feedback und ich finds netter dem Hund dann zu helfen statt durchzubeissen.


    Ist nicht meine Welt.

  • ThorstenD

    egal wie oft du es wiederholst und umschreibst... es ist im Training nicht "einfacher", es ist etwas anderes, da beißt die Maus keinen Faden ab.


    Mein Hund bekommt in der Prüfung für den Abschluss einer Übung ein Feedback, sei es nun ein verbales oder körperliches Lob, ein Fehlerwort oder einfach nur die Aufforderung aktiver/aufmerksamer zu sein. Nichts davon gibt Punktabzüge, weil ich es nicht übertreibe und der Hund es aus dem Training kennt. Einen Abbruch gibt es bei (drohendem) Ungehorsam zwischen den Übungen, wobei hier die Grenze zwischen Abbruch und Aufmerksamkeit einfordern fließend sind.


    das meiste davon ist KEIN Feedback für die Ausführung der vorherigen Übung, sondern eine Korrektur der aktuellen Situation.

    Aufmerksamkeit einfordern ist kein Feedback. Das ist die Vorbereitung auf die nächste Übung, bzw der Versuch dessen. Ebenso wenig wird dir das Fehlerwort nach Abschluss der Übung noch irgendwas bringen, außer der persönlichen Genugtuung, es gesagt zu haben und sich dadurch konsequent zu fühlen.

  • Helfstyna

    Mir wäre durchaus an einer Diskussion gelegen, ob unterschiedliches Feedback in Abhängigkeit zur gezeigten Leistung in einer Einzelübung (in einer Prüfung) sinnvoll ist oder nicht - schließlich habe ich mir das nicht selber ausgedacht.

    Ich habe aber weder Bock auf Wortklauberei ("Feedback"), noch auf die Unterstellung, dass mein Handeln irgendwelche egoistischen Motive befriedigen würde.

  • Ich vergleiche das mal mit Stubenreinheit (im übertragenden sinne). Wenn ich meinen Welpen dabei erwische, dass er in die Wohnung pieselt, wird er sofort raus gebracht mit dem entsprechenden "schade" oder "nein" vorab, what ever. entdecke ich eine Pfütze, und der kleine ist schon weg, stellt er die Verbindung zum Pipi machen in der Wohnung einfach nicht mehr her, also warum soll ich mich drüber aufregen? er versteht den Zusammenhang nicht.


    Also entweder ich handle konsequent in dem Moment, wenn was schief geht (egal ob Training oder Prüfung) oder ich lasse es. Beim Agi weiß der Hund am Ende des Parcours nicht mehr, warum er jetzt kein Superlob bzw. im schlimmsten Fall die Bestrafung bekommen hat.

  • hmmm mein Welpe hat gelernt, dass er sich immer draußen löst.


    Der hat es nicht kennengelernt im Haus zu pinkeln, deshalb machte er das nicht

  • hmmm mein Welpe hat gelernt, dass er sich immer draußen löst.


    Der hat es nicht kennengelernt im Haus zu pinkeln, deshalb machte er das nicht

    Na, ja aber zu Beginn mußte er es doch erst lernen, oder= Vermutlich war er noch nicht am ersten Tag stubenrein. Es geht ja um den Prozess des Lernens.


    LG


    Franziska mit Till

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