Macht ihr Hundesport komplett ohne Leistungsgedanken, nur um Spaß zu haben?

  • Ich finde Korrektur an den richtigen Stellen ist für Hunde sogar extrem hilfreich.
    Vorher sage ich ihm viele, viele Male was ich richtig gut und toll finde. Von Anfang an. Beispiel Aufmerksamkeit: Ich bringe meinem Hund von Anfang an den Fokus auf mich zu legen sobald wir den Platz betreten. Ich habe ihm alleine durch mein Verhalten nie die Chance dazu gegeben rum zu glotzen. Er weiß also: Fokus auf Frauchen ist wirklich gut, das will sie, da geht es mir wirklich gut, dafür kriege ich häufig meinen Ball und viele, viele Kekse.
    Und jetzt kommt der Tag an dem ein Aussenreiz doch mal für ihn stärker als sonst ist und er dreht sich weg. Kriegt dann die Korrektur, dreht sich deshalb um "Huch, was war das?" und plötzlich ist die Welt wieder eine einzige Party. Also hat er nicht nur gelernt "Fokus auf Frauchen ist mega" sondern auch "Weggucken ist doof".
    Und somit gebe ich ihm die Möglichkeit sich ein deutlich komplexeres Bild zu erschaffen und somit auch die Aufgabe deutlich besser zu verstehen.

    Und nein, auch in diesem Fall ist Korrektur natürlich nicht gleichbedeutend mit draufhauen oä.

  • Laeufige Huendin ist ein super Beispiel.


    Bei uns sind die in Pruefungen selbstverstaendiglich erlaubt!! Steht so auch explizit in der PO.

    Ja, die laufen am Ende. Aber 1. ist das nicht weil die Rueden das alle nicht koennen, sondern um evtl. Diskussionen gar nicht entstehen zu lassen und 2. riecht jeder Ruede die heisse Huendin im Auto sehr wohl.


    Sodala.

    Meine Rueden lernen von klein an, dass laeufige Huendinnen nix besonderes sind. Gilt fuer Alltag und Sport. Und das lernen die armen Tierchen nicht ueber Zwang etc., sondern ueber Spiel und irgendwas tun, was sie da schon koennen. Heisst, der Ruede kann da z.B. schon sitz, dann gehen wir auf den Platz zur heissen Huendin. Er sieht/riecht sie, ich hol mir seine Aufmerksamkeit (ansprechen, quietschen, Beute ueber den Boden bewegen, was-auch-immer) und sobald er sich mir zuwendet (egal wie kurz!) wird das gefeiert. Dann spielen wir und ich verlange mal ein sitz (bzw. das was, er da schon sehr sicher kann). Das wird wieder bestaetigt und zwar hochwertiger als ohne Ablenkung durch heisse Huendin!

    Und so steigert sich das ganze dann in aller Ruhe. Der Hund lernt, dass eine heisse Huendin fuer ihn einfach nicht wichtiger ist, als ich.

    Klar kann ich ihn dafuer verdreschen, weil boese IGPler das halt so tun. Da ich aber Hunde haben will, die FREUDIG laufen, lass ich so nen Bullshit einfach.

    Ob die Zaungaeste am Ende erkennen, was ich fuer eine Arbeit investiert habe und wieviel Zeit der Ruede hatte, bis er trotz heisser Huendin arbeitet, ist mir latte ;)

    Wenn ein Kalle oder ein Pan (7 und 8 Jahre) nun meinen, die heisse Huendin sei der Grund das Hirn auszuschalten, dann gaebe es eine Korrektur, ja. Beide Rueden leben mit intakten Weibern (bzw. nur noch mit einer intakten), beide Rueden sind zig Trainingsstunden und Pruefungen mit heissen/standhitzigen Huendinnen gelaufen, beide Rueden wissen was ich von ihnen moechte. Somit gaebe es eine verbale 'Korrektur' (in Form von 'Hallo? Hirn an Freund!' o.ae.)

    Arme Hascherl :roll:

    Ach und noch was: Nur weil es momentan in zu sein scheint, dass Rueden wegen der Laeufigkeit abdrehen (und zwar auch ausserhalb der Standhitze), muss das noch lange nicht jeder erstrebenswert fuer seinen Rueden finden. An sowas muss man aber halt arbeiten, der Ruede muss lernen duerfen damit umzugehen. Da ist ein 'ist halt keine Maschine' natuerlich einfacher...




    Btw. ein Hund im IGP ohne eigene Emotionen ist...joa... Will kein Mensch. Das wuesste man auch, wenn man sich mal ordentlich damit beschaeftigt. Aber da ist es halt noetig seine Vorurteile mal zu ignorieren. Das mag/kann nicht jeder.


    Uebrigens clicker ich tatsaechlich viel. Im Alltag und in der Ausbildung. Ja, obwohl ich IGP mache .

  • Bei so vielen Vorurteilen bleibt wenig Diskussionsmöglichkeit.


    Ich bin also einfach gemein und meine Sportgeräte dürfen auch im Alltag nicht einfach zu läufigen Hündinnen hin. Tatsächlich bringen ich ihnen bei, dass sich das nicht gehört. Und im Sport sind läufigen Hündinnen sehr wohl erlaubt - so wie schon mehrfach beschrieben. Und nur weil sie nicht auf dem Platz gelaufen sind vor den Rüden... ehrlich jetzt. Wer einem Hund - diesem unfassbar guten Nasentier - wirklich abspricht, eine läufige Hündin nicht zu riechen, nur weil sie 20 Meter entfernt ist, der hat Hunde nicht verstanden.

  • :lol:


    Ich muß gestehen, daß ich es selten erlebe, daß ich für ein und das gleiche gleichzeitig ein Nein, DAS ist FALSCH und das machst du Klasse :bindafür: zu lesen bekomme :D


    Und es hinterläßt mir das Gefühl, daß Du es immer noch nicht so richtig verstanden hast.

    Wobei man leider auch anmerken muß, daß Du schon das Gefühl gibt, es auch nicht verstehen zu wollen :ka:

    Und ich gehöre nun wirklich nicht zu den Leuten, die anderen zu etwas überzeugen wollen!

    Es ging mir dabei nur darum, dass es im Tier-Training um positive Verstärkung gehen sollte, nicht um "Strafe."

    Aber darum geht es doch den meisten.

    Alles, was richtig gemacht wird im Training, wird doch positiv bestärkt. Sei es durch Clicker, oder auch ohne, aber mit Leckerchen, oder Spielzeug.

    Der Hund bekommt ein positives Feedback zu seiner Aktion.


    Nur, weil der Hund auch ein Feedback bekommt, was gerade falsch gelaufen ist, heißt es aber nicht automatisch Strafe :ka:

    DAS ist etwas, was Du irgendwie nicht verstehen möchtest.


    Es sei denn, der fehlende Click und die vom Hund erwartete Futterbelohnung für seine Aktion bleibt aus, ist eine ganz böse Strafe für den Hund :???:

    Im Grunde genommen ist es auch nur ein Feedback!

    denn auch Du vermischst (Alltags-)Erziehung mit Training (mit Korrektur, Massregelung, wie immer man das nennen will),

    Nö.

    Ich vermische nichts.

    Ich unterscheide da sogar sehr deutlich.

    Eigentlich gibt es im Alltag, also in der Erziehung eher die Maßreglung, als im Training.

    Und, wie bereits gesagt, nur, weil ich meinen Hund korrigiere, also zeige, was ich gerne möchte und was demnach richtig ist, ist es nicht automatisch negativ!




    Im Grunde genommen kann man es auch im Alltag eines Menschen vergleichen, welcher arbeiten geht. Wenn was falsch gemacht wird, so daß etliche produzierten Teile weggeworfen werden muß, weil es ungenießbar oder nicht mehr brauchbar ist, ist man doch auch froh drum, wenn da jemand kommt, der das einem auch sagt. Denn ansonsten machst Du doch mit Deiner falschen Arbeit munter weiter.

    Und das ist ein teurer Verlust!

    Also, kommt dann jemand vorbei und sagt es Dir, und zeigt es Dir noch einmal, wie es richtig geht!

    Und ich glaube kaum, daß es dafür eine Tracht Prügel gibt.

    Ein ruhiger, sachlicher Ton reicht da völlig.


    "Der Hund hat gefälligst zu funktionieren", immer, überall und in allen Situationen, wird also degradiert zum reinen Sport-Gerät,

    Aktuell degradierst nur Du die Hunde zu einem reinen "Sportgerät".

    Ich weiß ja nicht, ob Du in Deiner menschlichen Welt irgendeinen Sport machst, und dann Deine Mitspieler, oder Deinen Tanzpartner auch nur als "reine Sportgeräte" ansiehst :lol:

    Denn immerhin "brauchst" Du die Leute ja, damit Du Deinen Sport richtig und korrekt, nach den bestehenden Regeln ausüben kannst :ka:

    Diese generelle Einstellung des Funktionalismus stört mich ganz massiv am ganzen Hunde-"Sport."

    Sport funktioniert nun mal nach bestimmten Regeln, und festgeschriebene Abläufe.

    Kann man gut finden, oder kann man auch gleich bleiben lassen, weil man es doof findet.

    Aber per se ist das doch nicht einmal schlecht. Weder der hündische Trainingspartner, noch der menschliche Mitspieler, Tanzpartner stört sich daran, daß man gewisse Abläufe "so" machen muß.


    Um hin zu kommen, bedarf es natürlich Training.

    Und dann liegt es immer an einem selbst, wie man trainiert.

    Und ja, es gibt hier und da diese Leute, die ein bißchen zu ehrgeizig sind, und das Ganze auf Kosten ihrer Hunde machen. Und das auch in der Dog Dance Sparte!

    Die gibt es überall.

    Nicht schön! Klar!


    Dann liegt es doch immer an uns anderen, es zu zeigen, daß es auch anders geht, sogar besser!

    Oder, wenn der Mensch zu gemein ist, daß es von den Veranstalter immer noch die Option gibt, diesen dann komplett aus dem Turniergeschehen raus zu werfen :ka:



    Ich möchte in Deinem Text nur das Wort "richtige" Sportarten durch "alte" Sportarten ersetzen, basierend auf den alten Grundsätzen aus Militär und Polizei, bei denen der Hund nach strikten Regeln gedrillt wird und "funktionieren" muss.

    NEIN!

    Und genau hier zeigt es wieder deutlich, daß Du wirklich nichts verstanden hast!

    Mit "richtig" meine ich eben NICHT die "alte Sportart", was Du darunter auch immer vorstellen magst.


    Jeder, der in "seinem" Sportbereich unterwegs ist, und auch Turniere / Prüfungen startet, der sieht seinen Sport als eben auch die "richtige Sportart" an, im Vergleich dann zum Herumgehampel mit Hund zur Musiik!

    Und es gibt halt auch die Leute, die Dog Dance ohne jeden Ernst machen, bißchen Musik an, und dann mit viel Handbewegungen den Hund "führen". So entsteht eben dieser Eindruck.

    Klar, daß dann die eigene Sportart eben eine "richtige" Sportart ist!



    Ich behaupte mal, der Konflikt besteht darin, dass es die "alten" Sportarten gibt, bei denen der Hund millimetergenau funktionieren muss ohne eigene Emotionen und den "neuen" Sportarten wie Dog-Dancing, Agility, Degility, ZOS, und was es sonst noch alles gibt, um mit seinem Hund zusammen zu arbeiten und gemeinsam Spass zu haben.

    Ähm,

    irgendwie geht mir das für meinen Geschmack in die falsche Richtung.

    Ich könnte auch "Spaß" haben, indem ich mich einfach zu einem Agiltyturnier anmelde, mit meinem Hund den Ring betrete, und den dann einfach mal so laufen lasse, wie der lustig ist. Schema vom Parcours - egal!

    Der Hund hat doch Spaß, so wie der durch den Ring flitzt, und die ganzen Hürden und sonstige Hindernisse nimmt :ka:

    Richter zeigen mir Dis an - egal, Hund hat ja Spaß :D



    Du verwechselst da ganz ordentlich was!

    Nur, weil es festgeschriebene Regeln gibt, die uns ja sogar eigentlich das Training erleichtern, denn wir wissen ja, worauf wir dann beim Training achten sollten, heißt es trotzdem noch lange nicht, daß es keinen Spaß macht!

    Gerade das ZUSAMMENARBEITEN macht den Hunden und ihren Menschen Spaß!

    Wir erarbeiten uns gemeinsam an einem Trick, eine Hürde, eine korrekte Fußposition, und so weiter.

    Wenn man es schöner findet, daß der Hund einen dabei anschaut, kann man es gezielt üben, ohne negative Gefühle zu verbreiten!


    Praktisch ist es auch, wenn der Hund gelernt hat, zu seinem Menschen zu schauen, denn nur so bekommt er ja die feinsten Körpersprachen mit, wann ein Winkel gelaufen wird, ob nun die nächste Hürde erst umlaufen und dann genommen werden soll, ob der Hund nun sich einmall um die eigene Achse drehen soll, und so weiter.


    Und, wenn meine Hunde zu mir kommen und mich anschauen, weil sie mit mir arbeiten wollen, und dann, wenn ich wirklich mit ihnen arbeite, das Gefühl habe, daß sie sogar dabei lächeln, zeigt es mir, daß ich richtig liege.

    Sie fühlen sich nicht als "reine Sportgeräte".

    Und ich bin mir sicher, daß es auch in anderen Bereichen so ist!

  • Ich bin hier eher zufällig reingestolpert und habe auch nur den Schluss mal quergelesen, möchte aber auch kurz ein paar Worte dazu abgeben:

    Es ist absurd, den Hunden eine Welt kreieren zu wollen, welche sie weder in der Natur so vorfinden würden, geschweige denn, in welcher wir selbst so leben.

    Das Leben ist geprägt von richtig und falsch, von Erfolg und Misserfolg, von Freude und Trauer, von Erholung und Stress (positiv wie negativ), Freiheit und Grenzen und unangenehmen Situationen, aus den man lernt.

    Ich bin zu 100% davon überzeugt, dass Hunde Führung wollen, dass sie wissen wollen, wo sie stehen und dass ein Hund mit angemessenen(!) Korrekturen "glücklicher" sind, als wenn man sie einzig und allein shaped o.ä.. "Strafe" hat in der Hundeausbildung - sei es im Sport oder Alltag - nichts verloren, weil Hunde den strafgedanken nicht verstehen können. Korrektur sehr wohl. Korrektur bedeutet aber: punktuell, getimed, angemessen, unemotional.

    Natürlich hilft es, sich da mal ein Stück weit mit Lerntheorie auseinander gesetzt zu haben, den Unterschied zwischen klassischer und operanter Konditionierung oder positiver "Strafe" (wie gesagt, unpassender Begriff in dem Kontext) und negativer Belohnung zu kennen.

    Und ich sehe da auch kein Problem mit leistungsorientiertem Hundesport. Ich stelle die These auf, dass das Gros der Hunde entweder völlig verblödet ODER überbespaßt wird. Ein fokussierter Hundesport ist da für mich der Mittelweg. Der Hund weiß, was sein "Job" ist, hat eine klare Aufgabe und ist m.E. dadurch zufriedener, wenn Input und Output im rechten Verhältnis stehen... auch eine Parallele zu uns Menschen.

  • Also wer behauptet bei den neuen Sportarten müsste nicht millimetergenau gearbeitet werden, der hat noch nie einen richtigen Wettkampf gesehen.

  • Das was deutlich oder auch eher unterschwellig in sehr vielen Beiträgen herauszulesen ist, stösst mir übel auf:

    "Der Hund hat gefälligst zu funktionieren", immer, überall und in allen Situationen, wird also degradiert zum reinen Sport-Gerät, ganz egal, ob gleich daneben eine läufige Hündin steht oder sonstige Ablenkungen vorhanden sind (übrigens, was hat eine läufige Hündin an einem Wettkampf zu suchen? Ich dachte, das sei verboten...)


    Diese generelle Einstellung des Funktionalismus stört mich ganz massiv am ganzen Hunde-"Sport." Dem Tier werden eigene Emotionen und Reaktionen abgesprochen, weil diese "nicht zugelassen" werden. Aber da stehe ich alleine da, muss mich damit abfinden.

    Da hab ich gerade beim Lesen echt Bauklötze gestaunt, und frag mich wo genau du das so allgemein hernimmst? :emoticons_look:


    Sicher, es gibt diese Art Hundesportler. Hat es schon immer, wird es wohl leider auch immer. Das ist nämlich schlicht eine charakterliche Veranlagung bei manchen Menschen. Und ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie sich von manchen Sportarten mehr angezgogen fühlen als von anderen - rein statistisch gesprochen. Das ändert aber nichts daran, dass es eben ein individueller Wesenszug ist und nicht quasi im Hundesport mitgebucht. Und auch, wenn ich dem "alten" SchH-VPG-IPO-oder wie das heute nun heißt nicht gerade euphorisch gegenüber stehe: Es ist nicht fair, dort alle Hundsportler über einen Kamm zu scheren und es dem Sport selbst anzulasten, wenn manche sich komplett verrennen. Denn es gibt in allen Sparten Menschen, die ihre Hunde nur noch als Mittel zur Befriedigung des eigenen Egos sehen, und andere, die ihre Hunde in einer Empathie wahrnehmen wie ich sie mir von vielen, sehr vielen "nur Familienhund" Haltern dringend wünschen würde... Denn das ist die Kehrseite, um einen Hund in seiner Persönlichkeit nicht wahrzunehmen braucht es keinen Sport, das klappt auch im normalen Alltag prima. Im Gegenteil, ich gehe sogar so weit zu behaupten: Sehr vielen Menschen hat der gemeinsame Sport erst ein ganzes Stück weit die Augen geöffnet darüber, was in ihrem Hund so drinsteckt, was ihn umtreibt und wie er zu lesen ist.


    Ich glaube, du sitzt da vielleicht auch manchmal ein wenig der Optik auf. Klar, wenn ein Hund millimetergenau neben dem Bein läuft und seinen Menschen dabei ununterbrochen anschaut, das kann schnell absolut "dressiert", gezwungen wirken. Ich kann dir aber aus eigener Erfahrung sagen: Richtig aufgebaut ist ein Ergebnis ganz tiefer Zusammenarbeit, ein gemeinsames Projekt des Zusammenspiels um sich im Einklang bewegen zu können - genau, ein Zusammenspiel! (Wenn ich überlege, wie genau wir für jeden Hund in der Gruppe gucken, auf welche Art der HF seine Füße am besten setzen muss damit es passt, und wie dann die Menschen in Trockenübungen laufen damit sie später flüssig gehen können und den Hund nicht stören...)


    Dazu passt übrigens, was bei uns die absolute Höchststrafe im Training ist: Nämlich ein Abbruch, den Hund stehen lassen und gehen. Das ist für wirklich jeden Hund bei uns in den Gruppen der Supergau - komisch eigentlich, wo er sich da doch völlig frei und unbeschwert seinen Interessen widmen könnte?


    So gesehen kann ich das hier nur dick und fett unterstreichen:

    Gerade das ZUSAMMENARBEITEN macht den Hunden und ihren Menschen Spaß!


    (Übrigens so sehr, dass ich bei Sandor von Anfang an darauf geachtet habe ihm auch im Trainingsrahmen das Spielen nahe zu legen. Das Problem hatte ich nämlich früher mit Glenny und Kaya: Die haben zwar super gern gespielt, aber sie im Training mal zur Auflockerung spielen lassen? Keine Chance! Das lief eher nach dem Motto "behalt dein blödes Spielzeug, lass uns weiter machen!" Und zwar mit eben Dingen wie Fußarbeit...)

  • Ne läufige Hündin ist nix gefährliches oder ansteckendes, warum sollte dIe ausgeschlossen werden?!

    Letztes Jahr hat doch auch ne läufige DSH Hündin auf der WUSV abgeräumt oder nicht?


    Und das Emotionen abgesprochen werden im Sport seh ich gar nicht so. Wer einen freudigen, sich präsentierenden Hund will kann das nicht absprechen/ignorieren ..


    Meine Hunde dürfen auch im Alltag vieles nicht wie z.B sich auf läufige Hündinnen fokussieren( was bei der Hündin anders ist als beim Rüden zwecks Intention:hust:)


    Wieso man meint bei nett aussehenden Sportarten wäre alles roasrot im Umgang oder bei der Ausbildung wird sich mir nie erschließen .

    Ich mach Obedience und IGP und glaub ja nicht das im Obedience immer nur so gearbeitet wird wie teils hier beschrieben. Da hab ich teils Klopper erlebt die weit weg von gut und böse waren.. Im RO übrigens auch .


    Nochmal zu dem Fehlerwort vs Abbruch - das hat ja ne andere Intention. Das eine sagt dem Hund halt "das möchte ich nicht , du machst was falsch " und das andere ist steht hier für "Hör sofort auf damit! " .

    Beides vermittelt dem Hund doch ein klares Bild von will ich / will ich nicht.

    Und Frust haben zumindest meine Hunde auch bei nem "Fehler" , denn es führt nicht zum Ziel und sie haben nicht getan was ich wollte.

    Ich find das auf eine Stufe stellen ist nicht sinnvoll, tu ich bei keep going signal und Markerwort ja auch nicht. Weil es jeweils für was anderes steht.

  • hmmm, schwieriges Thema...


    Hab hier ja auch schon mal was geschrieben dazu und die Diskussion immer mitverfolgt. Wollte auch nichts mehr sagen, weil sich alles immer mehr in 2 Lager aufspaltet.


    Nochmal ganz kurz, ich kenne beide Seiten, bei meiner Pit-Bull/Rotti-Hündin hätte ich im Sport nichts erreichen können, wir haben alles nur Just4fun gemacht und richtig viel Spaß gehabt. Sie war ein zufriedener und glücklicher Hund, weil sie einfach nur dabei sein konnte. Beim Treffen auf der Hundewiese war es ein "Frauchen hat gerufen? Nee, bin doch grade mit meinem Kumpel am spielen, lass sie noch 2 mal rufen, dann komme ich bestimmt zu ihr". Dann freudestrahlend zu mir gekommen und mich angesehen nach dem Motto "war was?" XD. Zusätzliche Auslastung Hundeplatz fand sie super, Unterordnung war auch super mit ihr, beim Agi war sie aber der Clown :D Im Grunde war sie einfach zufrieden und glücklich damit dabei zu sein und iwas zu machen...


    Die andere Seite hat mir Amy gezeigt...


    Amy zeigt mir jedes Mal, dass es ihr Spaß macht mit mir zu arbeiten. Sie kommt freudestrahlend auf mich zu gerannt, wenn ich sie beim Gassi gehen zurückrufe (auch auf die Party, die ich veranstalte, wenn sie nach 2 m Hase hinterherlaufen zu mir zurückkommt ;D ). Sie freut sich mit mir UO zu machen, mich ganz für sich zu haben und anschließend im Gras zusammen zu spielen. Das ist das Größte für sie. Auf dem Hundeplatz ist sie im Arbeitsmodus, aber nur dort so extrem. Da merkt man, dass sie unbedingt etwas tun möchte. Da bin ich vom Ton her auch sehr viel bestimmter. Sie ist da zwar auch jederzeit unter Kontrolle, neigt aber zum überdrehen. Und da greif ich auch ganz gezielt durch (nicht körperlich) aber über Abbruch von Aktionen und auch mal nem lauteren "Nein". "Schade" gibt es bei mir zum Beispiel, wenn wir beim Slalom bei der vorletzten Stange ausscheren^^ aber auch nicht böse, sondern gezielt in dem Moment. Das ist für mich dann "Korrektur" aber keine "Strafe". Und da ich zu Hause einen völlig entspannten Familienhund habe, der Kinder und Menschen liebt, denke ich mal, ist das für sie der richtige Weg.


    Und, der ein oder andere mag mich dafür verurteilen, ich hab meine 4-5 monatige Hündin, die ihr Fressen zähnefletschend verteidigen wollte, auch gemaßregelt und das sehr lautstark/vehement und ihr entgegentretend. War einmal, seit dem nie wieder und jeder kann ihr Futter geben und ihr auch wieder wegnehmen, selbst die Kinder. Auch halte ich nichts davon, dem Hund Leckerlis anzubieten zum Tausch gegen einen leckeren Knochen, den er gerade geklaut hat (nur als Beispiel genannt), bis ich das Leckerchen habe, hat er/sie den Knochen schon in Sicherheit gebracht oder gefressen. Ich tu meinem Hund dann nichts (körperlich gesehen) sondern nehme ihm das dann aus dem Maul, auch wenn er sich sperrt. Das hat er nicht zu tun. Meine Große spuckt alles aus, wenn ich nur pfui sage und bekommt dann kurz drauf auch was leckeres, war jetzt eher auf den kleinen bezogen, der ja noch alles frisst.


    Ich habe aber auch schon festgestellt, dass Leute (auch Familie/Freunde) die meine Hündin als absolut toll, ruhig und familienbezogen erleben, nicht verstehen können, dass ich sehr konsequent/streng bin und auch darauf bestehe, dass sie das was ich ihr sage befolgt. Aber kaum einer kann sich vorstellen, dass sie vielleicht genau das braucht oder fordert um ausgeglichen und ruhig zu sein. Das ist aber wieder eine Rassen oder Hundetypsache ;D


    Ach und ja, ich mache z.B. auch Schluss mit Training, wenn ich merke, dass mein Hund überreizt oder unkonzentriert ist. Dann darf sie nochmal ne kurze Sequenz machen und dann ist gut, mit Belohnung am Ende natürlich.


    Genau wie Menschen, haben auch Hunde gute und schlechte Tage, genau wie einige Menschen Sport gerne machen und andere lieber lesen.


    Ich finde hier ist von jeder Seite mehr Toleranz gefordert und vielleicht sollte man sich auch einfach mal die andere Seite genauer ansehen. Live meine ich. Der Familienhund- und Freizeithundbesitzer den Hundesport und der Hundesportler den ausgelasteten Familienhund.


    Ich finde es gibt kein richtig und kein falsch, sondern nur ein auf einander einstimmen und ein Team bilden.


    Ich entscheide mich für einen Hund (ja und ich stelle mich darauf ein, dass mein Jack auch regelmäßig arbeiten will^^), aber in welche Richtung eine evtl. Beschäftigung/Auslastung das geht, ist völlig egal. Hauptsache ist doch, dass jeder Spaß mit seinem Hund hat und alles zusammen passt.

  • (übrigens, was hat eine läufige Hündin an einem Wettkampf zu suchen? Ich dachte, das sei verboten...)



    in welcher Sportart sind denn läufige Hündinnen verboten? :???:


    Im Obi sind sie es definitiv nicht, da laufen sie nur (meist) am Ende und bekommen nach Möglichkeit ne Gruppe nur mit Hündinnen.
    Im Agi sind sie ganz normal zugelassen und laufen nicht mal am Ende, sondern ganz normal im Starterfeld mit.




    Daher habe ich auch zb drauf geachtet, dass Ares von klein auf lernt, dass man sich auch bei gut riechenden Damen konzentrieren kann. Funktioniert auch wirklich problemlos.. wir trainieren oft mit läufigen Hündinnen und ihm ist das echt egal..

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