Macht ihr Hundesport komplett ohne Leistungsgedanken, nur um Spaß zu haben?

  • Mit Manni streicht man ganz schnell irgendwelche Prüfungsambitionen.


    Im MT-Training ist und bleibt mein Ziel, die Hunde so gut es geht, auszubilden. Manni werde ich niemals Einsatzreif bekommen. Selbst wenn er die Einsatzprüfung schaffen würde (was er an guten Tagen definitiv können kann), ist er psychisch nicht stabiel genug, um tatsächlich ernsthaft in Einsätze zu gehen.

    Also ist mein Ziel für ihn, so viel Spaß wie möglich, so gut ausbilden wie möglich und so viele Prüfungen zu laufen, wie geht. Wenn irgendwo schluss ist, dann ist es halt so. Verändern würde ich deswegen trotzdem nix.


    Bei Siri hatte ich schon schwer den gedanken, in eine Staffel zu gehen. gerade auch, weil das training bei unserer trainerin sehr nachgelassen hat und Siri verdammt gutes potential hat.

    Aber: es gibt hier kaum staffeln und die eine, die erreichbar wäre, meldet sich nicht mehr zurück. einen anderen trainer geht auch nicht, weil wir schon bei einem der besten in unserer gegend sind. also hab ich meine erwartungen auch da zurück geschraubt. auch wenn ich gerne mit ihr in einsätze gehen würde, ist es für mich kein muss.

    ein paar leute, die aus unserer gruppe gewechselt sind, um eine eigene staffel auf zu machen, sind ganz kleinlaut wieder zurück gekommen, weil der andere trainer (der fachlich wirklich sau gut ist), die hunde verschleißt. darauf habe ich keinen bock und bleib dann lieber unter unserem möglichen niveau (gerade auch, weil ich es nicht schaffen würde, mit den hunden zu unterschiedlichen trainings zu fahren)



    Als eigentliches just vor fun hab ich mit manni vor fast 5 jahren mit dem zhs angefangen.

    Ziel: körperliche auslastung. es macht uns verdammt viel spaß, manni ist gut. mit ihm hätte man schon gute chancen, im guten mittelfeld zu landen, wenn man an wettkämpfen mit ihm teil nehmen könnte. kann man aber leider nicht.

    also hab ich da pech und wir machen es weiter aus spaß am laufen / fahren.


    mit Siri hab ich das cc angefangen. eigentlich nur, weil sie zu langsam neben manni vorm scooter ist, den scooter alleine kann sie aber nicht ziehen.

    ächstes jahr starte ich mit ihr am ersten wettkampf.

    hapern wird es an mir, nicht an ihr. sie kann, ich trainiere, um einigermaßen mit ihr mit zu halten. Das schwächste Glied bin halt ich.

    Mein Ziel: nicht letzter werden.

    wird schwer, weil ich kein guter läufer bin.

    wenn ich mich gut schlage, überleg ich mir, ob wir an anderen wettkämpfen teilnehmen werden. wenn ich zu deprimiert mit meiner leistung sein werde, werd ich mal gucken, ob wir dann einfach weiterhin nur alles aus spaß machen, oder ich noch härter an mir arbeiten muss.

  • Mit meinen DSH hatte ich immer das Ziel fast alle IGP-Prüfungen (damals BH, AD und SchH 1-3) abzulegen, leider war das aufgrund gesundheitlicher Probleme des Hundes nicht mit allen Hunden möglich.

    Ambitionen, auf der LGA zu starten hatte ich allerdings nie, mir haben die OG-Prüfungen gereicht und auf dem ein oder anderen Pokalwettkampf sind wir auch gerne gestartet.

  • Dem schließe ich mich an, denn ich habe bei mir festgestellt, dass ich ohne Prüfungsziel einfach nicht sauber trainiere und zu viel durchgehen lasse - das heißt aber im Umkehrschluss nicht, dass wir keinen Spaß beim Training haben

    Ist hier genau so. Ich mag es sehr auf bestimmte Ziele hin zu arbeiten. Sei es nun der Aufbau einzelner, neuer Übungen oder auf ein Ergebnis in einer bestimmten Klasse.

    Ohne Prüfungen hätte Obi für mich keinen großen Reiz, dennoch bin ich nicht überergeizig. Ich weiß wo unsere Grenze sein wird und das ist vollkommen okay.

  • Niedlich, wie manche wieder mit Anlauf in die Klischeekiste springen müssen :lol: Aber was soll's, anscheinend brauchen manche das einfach.


    Selbstverständlich mache ich Hundesport ausschließlich zum Spaß.

    Geld werde ich niemals damit verdienen können, also bleibt kein anderer Grund und würde es keinen Spaß machen, würde ich nicht 20 Stunden in der Woche und mehr reinstecken. Vom Geld mal ganz zu schweigen.


    Und doch auch Prüfungen und Wettbewerbsgedanken machen Spaß. Liegt baer vielleicht auch daran, dass ich schon als Kind gelernt habe, dass man nicht immer gewinnen kann und die Welt nicht untergeht, wenn mal etwas nicht klappt. Man tritt in der Prüfung und im Turnier gegen einander an, sieht wo die anderen stehen, zeigt was man selber kann, lernt voneinander und hat miteinander Spaß.

    Ja, es gibt immer wieder ein paar Leute, die das nicht können, aber da ist nicht der Hundesport das Problem, sondern schlicht ein Charakterfehler. Wegen einer handvoll Deppen lass ich mir den Spaß am Wettkampf icht verderben.


    Ab morgen ist LGA ind Bayern Süd und ich freu mich schon wahnsinnig darauf, auch wenn wir dieses Jahr nochmal nur als Zuschauer dabei sind.

  • Aber ein Verein lebt nicht nur von den Leuten, die ganz überspitzt gesagt 13€ zahlen um sich einen Sonnenbrand zu holen, den ganzen Tag rum zu sitzen und am Ende eine Futterprobe zu bekommen.

    tears-of-joy-dog-face


    Mir haben die Turniere es etwas kaputt gemacht. Hatte ich eigentlich nicht geplant, wer plant denn schon mit ner 10 jährigen Hündin die ihren Lebtag kein Spielen und keine Arbeit kannte, nen Turnier zu laufen. Aber trotz 10er Karte hab ich geguckt wo ich im Verein helfen kann, hab beim Dienst mitgemacht und bei den Turnieren geholfen.

    Das Training lief so gut und Pixel hatte so Spass, also warum nicht. Das erste lief auch echt gut und dann hat sich leider bei mir ne Erwartungshaltung verankert, wodurch ich komplett nervös wurde und dann ging gar nichts mehr in Turnieren. Und dann kam ich auch langsam an den Punkt warum Geld bezahlen, den ganzen Tag da verbringen, Sprit bezahlen, sich nen Sonnenbrand holen, zwischen Menschen sitzen die übereinander lästern, für ne Futterprobe und am Ende bin ich enttäuscht, was mein Hund eindeutig nicht verdient hat.

    Ich hab dann leider auch im Verein gemerkt, dass in mich und meinen Hund nicht investiert wird und wir nicht ernstgenommen werden. Was ich sehr schade finde, denn nach Pixel wird ja hoffentlich wieder nen Hund einziehen.

    Jetzt machen wir halt einige Sequenzen auf den Spaziergängen, ich übe zusammen mit dem Futterbeutel um einfach die Ablenkung zu erhöhen und achte auch weiterhin auf saubere Ausführung.

  • Das Training lief so gut und Pixel hatte so Spass, also warum nicht. Das erste lief auch echt gut und dann hat sich leider bei mir ne Erwartungshaltung verankert, wodurch ich komplett nervös wurde und dann ging gar nichts mehr in Turnieren. Und dann kam ich auch langsam an den Punkt warum Geld bezahlen, den ganzen Tag da verbringen, Sprit bezahlen, sich nen Sonnenbrand holen, zwischen Menschen sitzen die übereinander lästern, für ne Futterprobe und am Ende bin ich enttäuscht, was mein Hund eindeutig nicht verdient hat.

    Mir geht es da ziemlich genauso, und ich laufe in der höchsten Klasse.

    Mir fehlen einfach momentan sämtliche Nerven für Turniere, obwohl es im Training klasse läuft.

    Tut gerade gar nicht gut.

    Und Ehrgeiz habe ich für dieses Jahr mal komplett eingestellt, ich trainiere jetzt erstmal "nur" zum Spaß.

    -s-

  • Ehrgeiz ist negativ konotiert.

    Bei dem Satz begann ich deinen Text zu verstehen.


    Für mich ist Ehrgeiz nicht negativ konnotiert. Übertriebender Ehrgeiz ist negativ, aber längst nicht jeder Ehrgeiz ist übertrieben. Und was du da über die Menschen geschrieben hast, ist für mich auch kein Zeichen von Ehrgeiz sondern von Ungeduld und Unkenntnis. Aber das ist ein anderes Thema.


    Man trifft bekannte Gesicher aus anderen Vereinen, knüpft neue Kontakte, quatscht, tauscht sich aus und hat einfach eine gute Zeit zusammen.


    Das ist tatsächlich ein Aspekt, der beim "Hausfrauen-Obedience" fehlt. Der Austausch mit anderen.

    Man sieht was andere tun, wo andere stehen und man kann aus solchen Erfahrungen auch ganz viel für die eigene Arbeit mitnehmen. Ich muss nicht zwingend neue Leute kennenlernen (das fehlt mir nicht), aber wenn man die Möglichkeit hat, andere zu beobachten und sich auszutauschen, dann kann man das eigene Training ganz anders reflektieren. Leistungsgedanke oder nicht - solche Anregungen bekommt man nicht, wenn man wie ich das Training immer nur im eigenen Saft kocht.


    (Klar, im Zeitalter von asozialen Medien, Internet-Foren und youtube kann man sich auch ohne Turnier austauschen, aber es ist nicht dasselbe.)

  • "asoziale Medien" :D

    Das ist überhaupt kein Ersatz, denn ich kenne es nur so, dass nur Highlights gezeigt werden, nur die guten Ergebnisse präsentiert werden... über Problemchen wird seltenst gesprochen, und ich denke, das würde ich auch nicht, denn man kann ja nicht die eigene Trainingssituation so klar darlegen, dass da brauchbares kommt, an das ich noch nicht gedacht habe.

    -s-

  • Aber ich finde, die Einschränkung gibt es in jeder Hundesportart: jeder Hund ist nur so gut wie sein Partner Mensch - und wenn's der verbockt weil nicht kann / die Kommunikation nicht funktioniert / das Training nicht gut ist ... / dann ist auch im Fall von Unterordnung, Mantrailing, Obe ... der Hund nur so gut wie der Mensch.

    Nur lässt sich halt Geschwindigkeit einfacher definieren :ugly:


    Natürlich hängt es auch mit der Eignung des Hundes zusammen. Genausowenig wie ich mit Möpsen einen ZHS-Wettbewerb gewinnen könnte, werde ich mit einem Zwergschnauzer die WM in Obe gewinnen (ich, ob es mein Kleiner mit einer fähigeren Person schaffen könnte, weiß ich nicht :ka:)

  • Das Ehrgeiz negativ Komputers ist, hab ich mir nicht ausgedacht.

    Das wird so beschrieben.

    Ich persönlich finde Ambitioniert oder intrinsisch motiviert passender.


    Ich finde auch, man kann auch gesunden Ehrgeiz dazu sagen.


    Nur: ich hab Spaß, finde ich flach für Leute, die Tuniere laufen und an Wettkämpfen teilnehmen. Da lacht jeder Leistungssportler drüber.


    Aber Motivation und/oder Ehrgeiz schließt doch den Spaß nicht aus.


    Mal abgesehen vom Hochgefühl inklusive Adrenalinausschüttung bei einem Rennen. Egal ob nun ZHS oder nach einem geilen 100 Punkte Lauf bei der IPO 3 er Fährte.


    Ja klar ist da die Freude mit bei, wenn man bei Regen trainiert. Logisch.

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