Operation bei Kehlkopflähmung- die Zeit danach.

  • Wie der Titel schon sagt interessiere ich mich für die Zeit nach der Operation bei Kehlkopflähmung.


    War die Wundheilung problemlos? Wann durften die Fäden raus?

    Wie lange danach habt ihr euren Hund nicht aus den Augen gelassen? Wann seid ihr zb wieder arbeiten gegangen?

    Habt ihr die Entscheidung je bereut?

    Kam es vermehrt zu Lungenentzündungen?


    Wie waren eure Erfahrungen?

    LG heart-eyes-dog-face

  • Lovvy wurde letztes Jahr mit 14 Jahren wegen ihrer Kehlkopflähmung operiert (Tierklinik Hofheim).


    Die Wundheilung verlief problemlos. Damit sie nicht versuchte, sich irgendwie am Pflaster zu schaffen zu machen, habe ich ihr ein Halstuch drübergebunden. Die Medikamente erhielt ich in der Klinik, sowie detaillierte Anweisungen, sowohl im Gespräch mit der Ärztin als auch schriftlich. Letzteres fand ich sehr hilfreich; in dieser stressigen Situation besteht ja immer das Risiko, dass man nicht alles mitbekommt oder einfach wieder vergisst.


    Bellen und Aufregung - tabu in den ersten Wochen; hier bestand die Gefahr, dass die Naht aufreißt.


    In den ersten Wochen (ich glaube, vier Wochen waren es) war Handfütterung angesagt. Ich habe Lovvys Nierendiätfutter eingeweicht und ihr den Matsch in kleinen Häppchen aus der Hand gefüttert. Gegen Ende der Zeit hatte ich Angst um meine Finger, so gut war der Appetit der alten Dame...


    Wichtig war auch, dass sie immer "hoch" gefüttert wurde. Nicht nur direkt nach der OP, sondern auch später. Der Napf sollte mindestens auf Brusthöhe sein, sagte mir die Ärztin. Beim Spazierengehen oder im Garten sollte sie gar nichts vom Boden aufnehmen. Das ganze wegen der Gefahr des Verschluckens.

    Lovvy hat sich dennoch ein paarmal beim Fressen verschluckt, aber das Zeug offenbar erfolgreich wieder ausgehustet.


    Auch der Wassernapf sollte hoch stehen.


    Ich hatte nach der OP ein paar Tage Urlaub. Die Zeit danach war kein Problem, da Männe und ich abwechselnd von zuhause arbeiten. In der ersten Nacht nach der OP "schlief" ich beim Lovvy im Wohnzimmer. Allerdings war ich die meiste Zeit wach und lauschte auf seltsame Geräusche, Atemaussetzer und was auch immer. Danach war sie nachts im Wohnzimmer und wir im ersten Stock, ohne dass ich dabei ein schlechtes Gefühl hatte. Hätte es Probleme gegeben, hätte einer von uns immer unten geschlafen (sie lief damals schon keine Treppen mehr).


    Lungenentzündung oder sonstige Komplikationen gab es keine. Gar keine.


    Die Fäden wurden nicht gezogen, die lösten sich von selbst auf.


    Ich war mir anfangs nicht sicher, ob ich ihr diese schwere OP zumuten soll. Alter, CNI - ich hatte Bedenken. Unsere damalige Tierärztin meinte ganz lapidar, das sei bei alten Hunden halt so und wenn sie häufig Erstickungsanfälle hätte, sollte man sie einschläfern. Nachdem Lovvy zum ersten Mal kaum noch Luft bekam, fuhr ich mit ihr in die Klinik nach Egelsbach. Die Ärztin dort bestätigte die Kehlkopflähmung zu 99% und empfahl mir die Klinik in Hofheim. Ich machte dort einen Termin und fuhr mit sehr gemischten Gefühlen hin. Die Blutwerte hatte Egelsbach schon dorthin geschickt, und die Untersuchung vor Ort ergab, dass Lovvy durchaus fit genug für die OP ist. Die Ärztin erklärte viel, hörte mir zu, sprach über die Risiken - und letztlich entschied ich mich für die OP. Ich habe es nicht bereut. Lovvy hätte den heißen Sommer 2018 sonst nicht überstanden. Sie konnte nach der ärztlich verordneten Ruhezeit wieder laufen, bekam Luft, wir konnten früh am Morgen unseren Spaziergang machen - alles war gut.


    Letztlich haben dann viele Monate später ihre Nieren aufgegeben.


    Lovvy am Tag nach der OP, noch ziemlich groggy:



    Und hier bei unserem ersten Spaziergang danach:

  • Hallo Sheigra,


    vielen vielen Dank für deinen ausführlichen Bericht!

    Dass ihr eure Maus dann doch noch gehen lassen musstet tut mir sehr leid ?


    Habt ihr eine Futterbar selbst gebaut oder diese einstellbaren benutzt?

  • Ich hatte schon länger einen dieser höhenverstellbaren Napfständer im Einsatz. Den habe ich einfach höher eingestellt.


    Lovvy fing 2 Jahre vor der OP an, bei Anstrengung schwer zu atmen. Sie wieder halbwegs normal atmen zu hören, mit ihr Spaziergänge machen zu können ohne dieses pfeifend, angestrengte Atmen - das war so eine Erleichterung!


    Nur ihre Stimme, die war fast weg. Ein heiseres, leises Bellen war alles, was noch möglich war.

  • Ben wird die Tage 11 und ich hab Angst womöglich eine falsche Entscheidung zu treffen. Aber so ist es auch kein Dauerzustand. Es sind nur noch kurze Gassigänge möglich. Ein Teufelskreis weil seine Muskulatur sich auch mehr und mehr verabschiedet. Bei den momentanen Temperaturen bilde ich mir ein dass es ja eigentlich nicht so arg schlimm sei aber als wir diese Hitzewelle hatten hatte ich so Angst vor einem Erstickungsanfall.

    Also endoskopie um zu schauen was er hat braucht er so oder so...

    Leider bin ich alleinstehend und habe niemanden der ganze Stundenweise aufpassen kann und deswegen interessiert mich das danach und wann man ihn unbedenklich allein lassen kann. Woanders hin bringen möchte ich wegen Stress und Gefahr dass der Faden reisst vermeiden. Natürlich werde ich zusehen Urlaub zu bekommen....

  • Am besten sprichst du mit einem dafür kompetenten Tierarzt. Hätte ich auf unsere damalige Tierärztin gehört, wäre Lovvy entweder erstickt oder nach mehrmaligen Erstickungsanfällen eingeschläfert worden. Das sollte sie nicht durchmachen, deshalb bin ich mit ihr in die Klinik gefahren. Wäre ihr Zustand so gewesen, dass eine OP nicht oder nur mit hohem Risiko möglich gewesen wäre - tja, dann hätte ich gewusst, woran ich bin. Wenn das ein TA ist, der diese OP selbst durchführt, dann kann er dir auch sagen, wie die Nachsorge aussehen sollte.

    In Hofheim erklärte mir die Ärztin, dass die OP der letzte Schritt ist. Solange der Hund noch keine zu starken Beschwerden hat, macht sie die OP nicht, weil diese einfach nicht reversibel ist. Reißt die Naht, kann man es nur noch an der anderen Seite versuchen, und wenn das auch nicht klappt...

    Für die Endoskopie muss der Hund ruhig gestellt werden, was für den Kreislauf belastend ist. Wir sind damals so verblieben: Sie macht die Endoskopie, wenn es eine Kehlkopflähmung ist, wird operiert; ist es was anderes (z.B. ein Tumor), bleibt der Hund in Narkose und wir besprechen die weitere Vorgehensweise. Sie wollte vermeiden, Lovvy zweimal in kurzem Abstand in Narkose zu legen.

  • Ja ich habe einen Termin in der Tierklinik in Duisburg.


    Aber hier im Forum scheint es leider ( oder gut für die Hunde natürlich) nicht soviele Erfahrungen zum Thema zu geben...

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