Rüde oder Hündin? Kurzhaar oder Rauhaar?

  • Ich mache alles mögliche von dummy, fährten, jagdübungsstunden, mit im Stall und bei der Arbeit. Er kommt mit schwimmen und wandern, also ist überall dabei

    ? das sind genau die Einsatzbereiche, die ich auch anzubieten hätte. (Pferde)Stall und Arbeit hatte ich noch vergessen.


    Klingt so als ob du Lennox Trieb gut im Griff hast und macht mir echt Mut! Wie kommt’s dass der Jagdtrieb bei ihm so stärker ist als bei den anderen beiden? Die Zuchtlinie? Prägung?

  • Möchtest du den Hund jagdlich ausbilden in Richtung Brauchbarkeit? Mir fällt in der Größenordnung noch der Cocker Spaniel ein, aber da eine jagdliche Zucht in Deutschland zu finden dürfte schwierig bis unmöglich sein.


    Beim JGHV gibt es eine Liste mit anerkannten Jagdhunderassen, die soweit ich weiß in jedem Bundesland eine Brauchbarkeitsprüfung ablegen dürfen. Vielleicht magst du ja etwas stöbern.


    https://www.jghv.de/index.php/mitgliedsvereine/zuchtvereine

  • Das ist alles eine Frage der Erziehung. Am Anfang so wenig wie möglich Freiraum geben und mehr an der Bindung zum Hund arbeiten. Wenn Freilauf, dann nur dort wo überschaubar und nur dann wenn der Hund auch abrufbar ist. Mit Schleppleine arbeiten! Wenn der Dackel mal gemerkt hat, dass sein Hundeführer ihn nicht einfangen kann, dann nutzt er das auch für sich aus. Also immer vorausschauend denken!

    Wie Grinsekatze1 beschreibt: Junge Jagdgebrauchshunde werden mit gutem Grund so kontrolliert geführt, daß sie niemals die Erfahrung machen können, wie schön es ist, auszubüxen und auf eigene Faust einer Fährte oder dem Wild selbst zu folgen. Gejagt wird nur mit dem Jäger zusammen. Das heißt im Regelfall, sobald der anfängliche Folgetrieb des ganz jungen Welpen nachläßt, kommt der Hund an die Schleppleine und die bleibt auch das ganze erste Jahr (oder länger) dran, wenn man in Wald und Flur unterwegs ist, solange, bis der Hund verläßlich im Gehorsam steht.


    Natürlich kann man Jagdgebrauchshunde erziehen, aber es läuft nicht so nebenbei wie bei Hunden mit weniger ausgeprägter Jagdpassion. Du hast als Jäger/in ja die Möglichkeit, deinen Hund rassegerecht auszubilden und zu beschäftigen, das ist dein Vorteil gegenüber dem "normalen" Hundehalter.

    Der DTK und auch der Jagdteckelclub bieten soweit ich weiß Lehrgänge für Erstlingsführer an.


    Ein GPS-Halsband ist kein Hilfsmittel zur Erziehung, es sagt dir lediglich, wo dein Hund gerade unterwegs ist.


    Dagmar & Cara

  • Ich mache alles mögliche von dummy, fährten, jagdübungsstunden, mit im Stall und bei der Arbeit. Er kommt mit schwimmen und wandern, also ist überall dabei

    ? das sind genau die Einsatzbereiche, die ich auch anzubieten hätte. (Pferde)Stall und Arbeit hatte ich noch vergessen.


    Klingt so als ob du Lennox Trieb gut im Griff hast und macht mir echt Mut! Wie kommt’s dass der Jagdtrieb bei ihm so stärker ist als bei den anderen beiden? Die Zuchtlinie? Prägung?

    zuchtlinie. Er kommt aus der reinen Leistung. Da merkt man den Unterschied bei uns zu dackel 2, der hatte auch gut Power, war aber weicher.


    Wir kommen gut zurecht, natürlich gibt es auch hin und wieder nervige Tage, aber das muss mit Humor genommen werden. Es ist möglich, man muss sich aber auch gut darauf einlassen. Einfach mit Freunden spazieren und quatschen wenn man im freilauf ist (fast) nicht möglich. Man muss schon gut die Gegend scannen und vorausschauend sein.


    Wie vorher von dagmarjung schon geschrieben sollte man die Folgezeit gut nutzen für die Bindung damit das klappt, allerdings muss ich sagen, dass da es mit Lenny so gut geklappt hat die offline und waldübungen schon mit 3 Monaten so gut waren, dass er die meiste Zeit in feld und Wald ohne konnte. Da muss man aber auch einfach den Blick drauf haben.

  • Weshalb genau möchtest du denn einen Dackel? Was möchtest du mit ihm unternehmen?


    Dass alles eine Sache der Erziehung ist, halte ich für Quatsch. Gegen Gene kommt man nur bedingt an. Wieso man das unbedingt tun sollte, wenn es doch so viele andere Rassen gibt, die vielleicht besser passen und wo man nicht täglich gegen die Veranlagung des Hundes kämpft, erschließt sich mir nicht.

    Wie ich schon geschrieben hatte: der Hund sollte in erster Linie Begleithund sein, aber gerne mit Jagdtrieb da ich ihn auch mit zur Jagd nehmen möchte. Dementsprechend möchte ich ihn ausbilden. Daneben würde ich ihn auf meine täglichen Wald- und Wiesen-Reviergänge mitnehmen. Er sollte außerdem auch bei Wanderungen, Montainbiketouren und zum Schwimmen an den nahe gelegenen See mitkommen. Dabei Klein genug sein, um auf Reisen im Auto mitzufahren und klein genug, um auf einem nicht sehr großen Segelboot dabei zu sein. Also mir fällt da nur ein Dackel ein.....

    Bist du Jäger? Hast du einen Ausbilder bei dir in der Nähe, der dir Hilft die Brauchbarkeit usw abzulegen und den Hund entsprechend auszubilden? Was soll der Hund denn bei der Jagd tun?


    Wie soll denn ein Dackel mit auf Mountainbiketouren kommen?


    Mir fallen da noch einige andere Rassen ein, die das mitmachen würden, zB Jagdterrier. Allerdings kenne ich persönlich im Umfeld wenige Jagdhunde, die frei laufen können und vor allem nicht als netter unkomplizierter Begleithund...

  • Ähm ja, also Dackel und Mountainbike finde ich auch sehr fragwürdig. Beim Radfahren passt man sich an das natürliche Trabtempo des Hundes an, das ist beim Dackel naturgemäß nicht so flott. Man bewegt sich da eher mit gemütlichen 7 oder 8 Kmh durch die Landschaft. Ein Fahrradkorb ist eine gute Lösung, wenn man schneller fahren möchte. Da muß man aber gerade für Dackel genauer schauen, denn durch den langen Rücken mit kurzen Beinen ist nicht jeder Korb geeignet.

    Beim Mountainbike ist es auch nicht unbedingt gegeben, daß man überhaupt einen Korb aufmontieren kann.


    Dagmar & Cara

  • Mountainbiketouren und Dackel kannst du vergessen wenn du keinen Korb für den Dackel hast - und ob das Mitlaufen ohne Leine in wildreichem Gebiet möglich ist,........

    Meine Hündin ist fast überall dabei wo es für sie auch passend ist, sie ist eine sehr angenehme "Begleithündin", allerdings mit ausgeprägtem Jagdtrieb. Freilauf ist daher nur gezielt möglich und ich muss mich zu 100% auf den Hund konzentrieren.

    Die meiste Zeit ist sie daher angeleint, entweder an der 2m Leine oder an der Flexileine, je nach Gebiet.

  • Allerdings kenne ich persönlich im Umfeld wenige Jagdhunde, die frei laufen können.

    Die meiste Zeit ist sie daher angeleint, entweder an der 2m Leine oder an der Flexileine, je nach Gebiet.

    Herzlichen Dank für Eure Hinweise und Tipps. Tja nun bin ich ehrlich gesagt ziemlich ernüchtert, denn zusammengefasst heißt das, dass ich als Jägerin einem Dackel zwar artgerechte Aufgaben geben kann, aber ihn offenbar nur sehr begrenzt außerhalb der Jagd in meinen Alltag integrieren kann (vor allem aufgrund des Leinenzwangs).

    Frage mich, wie Nicht-Jäger es schaffen, ihren Dackel erstens auszulasten und zweitens den Jagdtrieb ständig zu kontrollieren. Bin tatsächlich etwas ratlos.

  • Wäre es für dich tatsächlich so problematisch den Hund in wildreichem Gebiet an der Leine führen zu müssen?


    Letztendlich muss man wissen was für einen Hund man sich wünscht. Viele Jagdhunde sind auch im Alltag angenehme Begleiter, man muss aber eben oft den Daumen drauf haben, oder eben die Leine dran.


    Du könntest nach Dackeln aus explizit nicht jagdlicher Zucht schauen, da ist aber eben fraglich, ob sie die Ansprüche erfüllen können, die eine jagdliche Ausbildung an den Hund stellt.

  • Frage mich, wie Nicht-Jäger es schaffen, ihren Dackel erstens auszulasten und zweitens den Jagdtrieb ständig zu kontrollieren.

    Nun, erstens geht es dabei um die Auswahl der entsprechenden Zuchtlinie. Und dann darum, was man beim jungen Hund fördert oder hemmt. Es ist nun kein Dackel, aber für mich ein mir naheliegendes Beispiel: Ich hab meinem kleinen Terrieristen von klein auf beigebogen, dass Kleintiere nicht gejagt werden. Das hat einiges an Aufmerksamkeit und Überlegung meinerseits erfordert, aber heute kann ich mit ihm auch an Vögeln, Igeln etc. vorbeilaufen ohne dass er mehr tut als mal kurz rübergucken. (Lediglich Eichhörnchen verlangen ihm noch viel ab.) Das ist für den Alltag sehr entspannt. Eine Freundin von mir hatte einen Hund der gleichen Rasse, aber ständig Ratten im Innenhof. Die hat ihrem Hund entsprechend von klein auf erlaubt, denen nachzugehen. Auch sie war sehr zufrieden mit dem Ergebnis, so lange dieser Hund bei ihr gelebt hat war der Hof rattenfrei. Dafür musste sie draußen natürlich immer aufpassen oder aber ihren Hund anleinen.


    Du verstehst, was ich meine? Dass ein Hund klar unterscheidet zwischen "jetzt ist Jagd, und du sollst so richtig engagiert im Jagdmodus sein" und "jetzt gehen wir spazieren, und du ignorierst bitte alles Wild" - ich schätze, das ist ungefähr so häufig wie ein Sechser im Lotto. Also lautet die Frage, welche Geister willst du wecken oder bannen? Und da muss halt eine Entscheidung fallen, man kann nicht den Kuchen gleichzeitig essen und aufheben. :ka:

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