Rüde oder Hündin? Kurzhaar oder Rauhaar?

  • Antwort s.o.


    Ich denke das wichtigste ist sich auf die Anlagen und Persönlichkeit einzustellen. Wenn man da weiss was einen erwarten kann und wie man damit umgeht, inkl dem Humor, Rückschläge, Konsequenz und dem sturkopf der kleinen scheisser, da hat man einen super Hund zu Hause sitzen

  • Frage mich, wie Nicht-Jäger es schaffen, ihren Dackel erstens auszulasten und zweitens den Jagdtrieb ständig zu kontrollieren. Bin tatsächlich etwas ratlos.

    Das kommt nun eben mal darauf an, ob ich einen Hund aus einer Jagdgebrauchshundezucht mit jagdlich durchgezüchteten Linien kaufe. Nach meiner Meinung gehören solche "hochgezüchtete" Hunde in der Tat in Jägerhände.


    Man kann solche Hunde auch sehr gut auslasten über Mantrailing; da gibt es jede Menge Angebote. Darüber hinaus empfiehlt sich immer eine gute Hundeschule die gewaltfrei arbeitet und den Halter und Hund Spaß bereitet. Unterordnungsübungen in Gruppenarbeit kann auch einem Dackel Spaß machen.


    Der Dackel braucht nur das Gefühl, dass er alles freiwillig macht und dass es mit viel Spaß verbunden ist. Dann sind richtig arbeitsgeil!

    Du könntest nach Dackeln aus explizit nicht jagdlicher Zucht schauen, da ist aber eben fraglich, ob sie die Ansprüche erfüllen können, die eine jagdliche Ausbildung an den Hund stellt.

    Nicht jagdliche Zuchten - auch hier gibt es keine Exemplare die keine jagdliche Veranlagungen haben. Mittlerweile sind die Dackel so gut durchgezüchtet, da schlummern die "Jagdgene" und müssen nur erweckt werden.


    Und ja, bei jedem Jagdjhund muss man vorausschauend Gassi gehen. Kommen die erst einmal auf den Geschmack des "alleine-jagens" dann darfst Du die volle Energie aufwenden das wieder in die richtige Richtung zu bekommen. Deshalb gilt von Anfang an erst einmal die Bindungsarbeit und dann die kontrollierte Freifolge.

  • Mein jetzt 3. Dackel ist genauso wie die beiden Vorgängerdackel aus nichtjagdlicher Zucht, trotzdem liegt es einem Dackel in den Genen, dass er die Nase in wildreichem Gebiet fast ununterbrochen am Boden hat.

    Inwieweit man ihn dann ohne Leine unter Kontrolle hat, ist Erziehungssache, wobei ich die Erfahrung gemacht habe, dass es stressfreier für alle Beteiligten ist wenn der Dackel angeleint bleibt und seinem Trieb in gelenkten Bahnen nachgehen darf.

    Ich müsste Sina dauernd verbal "deckeln", dass sie ohne Leine bei mir bleibt wenn es extrem nach Wild riecht oder Wild in Sicht ist.

    Das ist weder für mich schön, noch für sie.

    Ich schnall sie dann an die lange Leine und dann darf sie angeleint ihrer Jagdleidenschaft auf den Wegen nachgehen und ich lass mich halt hinterherziehen.

    Wenn sie nicht so jagdl. ambitioniert unterwegs ist, kann sie frei laufen. Man muss halt sehr vorausschauend sein wenn man den Dackel immer unter Kontrolle haben will.


    Extra auslasten tue ich Sina nicht, sie ist halt einfach in meinen Alltag integriert und ich gehe 2-3x am Tag mit ihr Gassi.

    Sie darf mit ins Cafe, mit in den Urlaub, mit auf kleine Radtouren usw..

    Da ich keinerlei Probleme mit ihr (und auch mit den beiden Vorgängern) habe, denke ich, ist sie zufrieden mit ihrem Programm.

  • Langhaar empfinde ich als am ruhigsten...die Strahlen ihr optische Eleganz auch gerne charakterlich souverän aus.

    Ich kenne drei Langhaar Dackel und alle empfinde ich als aufgedreht und bellfreudig. Und ich kenne die Hunde aus Mantrailingkursen also wird sich mit denen durchaus aktiv beschäftigt. Die Hunde sind alle älter als zwei Jahre, also auch nicht mehr so jung. Das kann natürlich auch Zufall sein aber das ist meine Erfahrung.


    Mir persönlich gefallen Rauhaardackel am Besten und ich mag lieber Rüden als Hündinnen.


    Das Markieren bekommt man bei Rüden in den Griff und es gibt keine Zeit in der meine Rüden an der Leine bleiben müssen (vom Jagdtrieb und Brut- und Setzzeit abgesehen) oder ich in Hundeschulkursen nicht gern gesehen bin was bei einer läufigen Hündin durchaus der Fall sein kann.

    Wie ich schon geschrieben hatte: der Hund sollte in erster Linie Begleithund sein, aber gerne mit Jagdtrieb da ich ihn auch mit zur Jagd nehmen möchte. Dementsprechend möchte ich ihn ausbilden. Daneben würde ich ihn auf meine täglichen Wald- und Wiesen-Reviergänge mitnehmen. Er sollte außerdem auch bei Wanderungen, Montainbiketouren und zum Schwimmen an den nahe gelegenen See mitkommen. Dabei Klein genug sein, um auf Reisen im Auto mitzufahren und klein genug, um auf einem nicht sehr großen Segelboot dabei zu sein. Also mir fällt da nur ein Dackel ein.....

    Würde auch ein Terrier (Jack oder Parson Russell) für dich infrage kommen? Er ist klein, hat Jagdtrieb aber ich würde ihn eher neben einem Mountainbike sehen als einen Dackel.

  • Ich bin mir nicht sicher, ob ein Dackel beim Schnuppern einer Wildspur unterscheiden kann, ob es nun Arbeit oder Freizeitgassi ist. Ich wohne ja nahe der Forstfakultät und die sind entweder angeleint oder auch mal weg (was dann einfach nicht als so schlimm empfunden wird). Tut mir leid, die meisten Jagdhunde hören nur halb so gut wie man sich das gern wünscht. Deswegen ist ja auch GPS an vielen dran oder dauerhaft eine Leine.


    Mein Mann will ja auch mal einen Dackel für die Jagd. Da ist aber klar, dass er wohl meistens angeleint bleibt, solange er nicht zur Jagd geschnallt wird. Das macht ihm nichts aus und ich werd mich wohl damit arrangieren müssen.

    Meine zwei jagdlich interessierten Hunde haben halt von kleinauf mehrere Jahre Antijagdtraining hinter sich und noch nie so richtig Erfolg gehabt. Ich denke, ich würde es mir ziemlich versauen, wenn die plötzlich einmal losgeschickt würden und ich bejubelt, wenn sie in die Büsche rennen.


    Trotzdem kann doch ein Dackel ein guter Begleithund sein. Nur frei laufen wird er eher nur eingeschränkt können.

    Wenn du Jäger bist, dann frag doch mal die anderen Jäger in deine Umgebung, wie die das handhaben.


    Ich persönlich würde mir den Jagdgebrauchshund halt auch nicht nur nach persönlichen Wünschen, sondern nach Gebrauch und Revier suchen. Wenn ihr aufm platten Land haufenweise Nilgänse schießen müsst, macht ein Dackel vielleicht nicht so viel Sinn. Und du musst wissen, wo du die Prioritäten setzt.

  • Frage mich, wie Nicht-Jäger es schaffen, ihren Dackel erstens auszulasten und zweitens den Jagdtrieb ständig zu kontrollieren. Bin tatsächlich etwas ratlos.

    Wer zB in der Stadt wohnt und seinen Hund in Grünanlagen und Parks ausführt, hat schon dadurch kaum Probleme mit Wild und Fährten.


    Jäger andererseits sehen es nicht als Einschränkung an, wenn sie ihren Hund dauerhaft angeleint im Revier führen. Da du ja schon in der Jägerschaft aktiv bist, erkundige dich doch mal bei deinen hundehaltenden Jagdkollegen, wie sie den Alltag mit ihrem Jagdhund gestalten und ob und unter welchen Bedingungen sie ihn frei laufen lassen.


    Dagmar & Cara

  • Wohnst Du zufällig in Tharandt?


    Die Jäger die ich kenne, gehen nicht „Gassi“ sondern nehmen ihre Hunde angeleint mit zu einer Runde durchs Revier. Frei laufen die nur auf dem eigenen Grundstück zuhause oder In kontrollierbarem Bereich im Revier - und bei der Jagd natürlich. Die Jagdterrier und Bracken laufen nur mit GPS frei.


    Meine Priorität ist klar nicht-jagdlich, da die Jagd bei mir nur einen minimalen Anteil meiner Freizeit ausmacht.


    Daher ist meine Vorstellung eher so:

    Extra auslasten tue ich Sina nicht, sie ist halt einfach in meinen Alltag integriert und ich gehe 2-3x am Tag mit ihr Gassi.

    Sie darf mit ins Cafe, mit in den Urlaub, mit auf kleine Radtouren usw..

    Fährtenarbeit etc. würde ich zusätzlich gerne mit dem Hund machen, aber eher aus Spaß für uns beide daran als aus Notwendigkeit. In dem Revier in dem ich jage, gibts für die Nachsuche schon Spezialisten (Schweisshunde).

    Würde auch ein Terrier (Jack oder Parson Russell) für dich infrage kommen? Er ist klein, hat Jagdtrieb aber ich würde ihn eher neben einem Mountainbike sehen als einen Dackel.

    Kenne einigeJagdterrier und Jack Russels. Irgendwie sind sie mir zu hibbelig und zittern oft so. Auf meine Nachfrage wurde mir dazu gesagt, dass sei so ein typisches Terrier-Ding. Vom Aussehen her gefallen sie mir aber sehr. Nur dieses Zappelige eben nicht.

  • Jäger andererseits sehen es nicht als Einschränkung an, wenn sie ihren Hund dauerhaft angeleint im Revier führen. Da du ja schon in der Jägerschaft aktiv bist, erkundige dich doch mal bei deinen hundehaltenden Jagdkollegen, wie sie den Alltag mit ihrem Jagdhund gestalten und ob und unter welchen Bedingungen sie ihn frei laufen lassen.

    Meine Antwort hat sich mit Deinem Tipp zeitlich eben überschnitten, s.o.

    Die Jäger die ich kenne, beschäftigen sich ausschließlich jagdlich mit ihren Hunden.

    Das ist eben genau das, was ich nicht möchte. Sehe meine Jagdkenntnisse und -Gelegenheiten mehr als Bonus zum sonstigen Alltag mit Hund

  • Nein, tu ich nicht :)


    Wenn du einen Jagdhund hast, brauchst du halt einen Hund, der 100% funktioniert. Letztendlich vor allem zur Schonung des Wildes, aber das braucht man dir ja nicht zu sagen. Ein schlecht ausgebildeter oder in seinen Anlagen nicht fester Hund ist für die Jagd nicht zu gebrauchen, sondern eher noch eine Gefahr für sich und andere. Deswegen kenne ich keinen einzigen Jäger (kenne nun aber auch nicht alle), der Alltagstauglichkeit oder irgendeine andere Eigenschaft wie zB Verträglichkeit über die Jagdeignung stellt. Das sind im wahrsten Sinne des Wortes zuallererst Gebrauchshunde.

    Und wenn der Hund sich nicht eignet, muss man überlegen, ob er nicht woanders besser aufgehoben ist oder ob man bereit ist, den Hund ohne Jagd zu behalten, womöglich noch einen weiteren zu holen usw.


    Ich persönlich weiß nicht, was schöner für einen Jagdhund sein kann, als Revierbegehungen und mehrmals die Woche mit auf einen Ansitz und dazu das Üben der jagdlichen Eigenschaften, Gehorsam etc. Da braucht es nicht mehr, keine Radtour oder Restaurantbesuche. Das ist das, wofür die Hunde ursprünglich gezüchtet wurden.


    Bei dir klingt das alles nach aktivem Begleithund inkl. "Jagdbegleithund". Brauchst du denn wirklich einen Jagdhund? Ansonsten gäbe es noch ganz viele andere tolle Rassen, die gut passen würden. Auch könnten einige vielleicht mal eine Nachsuche gehen, nur halt nicht aktiv an Drückjagden teilnehmen zB.

  • Frage mich, wie Nicht-Jäger es schaffen, ihren Dackel erstens auszulasten und zweitens den Jagdtrieb ständig zu kontrollieren. Bin tatsächlich etwas ratlos.

    Wer zB in der Stadt wohnt und seinen Hund in Grünanlagen und Parks ausführt, hat schon dadurch kaum Probleme mit Wild und Fährten.

    Auch in der Stadt leben erstaunlich viele Wildtiere, die besonders in den Morgen- und Abendstunden unterwegs sind: Eichhörnchen, Igel, Kaninchen, Ratten, Mäuse... Und dass die kleinen Grünanlagen durch vielbefahrenen Straßen begrenzt sind, macht Freilauf nicht einfacher.


    Allerdings bin ich mittlerweile der Meinung, dass fehlender Freilauf oft vielmehr ein ideologisches Problem von Menschen ist als eins des Hundes.

    Wenn man ohnehin nicht möchte, dass der Hund sich mehr als vielleicht 8 Meter entfernt, entsteht ihm kaum ein Nachteil, wenn er dabei durch eine Flexi- oder Schleppleine gesichert ist.

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