Ein ganz normaler Durchschnittshund
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Das der Toller nur laufen nicht als Erfüllung seines persönlichen Lebenstraums ansieht ist mir klar. Aber nur ein bisschen Langeweile ist kein Grund stiften zu gehen, dass fällt nun wahrlich unter Erziehung. Oder ist dein Hund bei jeder Löserunde weg?
Es gibt kaum Hunde die laufen um des laufens Willens. Viele die es ganz gerne tun, aber wenn nicht, fehlt denen auch nichts.
Ich suche aber die Anderen. Es gibt sie die Hunde wie auf Seite 1 beschrieben. Das ist die Charakterisierung des besten Hundes von Welt, mit der ich 15 Jahre mein Leben teilen durfte. Gut der ausgeprägte Kinderhass stand jetzt nicht auf der Proliste.
Das war halt leider ein Setter-Aussie Mix und das sind halt Hunde die von ihren Anlagen von genial bis gefährlich streuen, sollte man nicht bewusst kreuzen.
Diesen Hund konnte man nicht überfordern, wenn müde dann müde und dann hat man geschlafen. Hatte beim Agility den Nachteil das man den Hund nicht pushen konnte um ein mehr an Leistung rauszukitzeln, aber man musste auch nie drüber nachdenken ob etwas zu viel ist. Konstante 80% eben. Alles was man so üblicherweise unter Auslastung versteht fiel für diesen Hund unter kann man machen, muss man aber nicht. Die durch die Begleithundeprüfung zu kriegen war eine Herausforderung, was habe ich da über Motivation, externe Bestätigung und auch man kann nicht mit jedem Hund alles machen gelernt.
Die war tatsächlich einfach nur da und hat stupide Kilometer geschrubbt. Alles sonstige überflüssig. Aber nach spätestens 3 Tage ohne laufen wurde dieser Hund übellaunig, grantelig und fing an durchs Haus zu tigern. Ein echtes Bedürfnis nach Bewegung.
Erfüllung persönlicher Lebensträume waren Wanderritte für diesen Hund, 30 - 40km am Tag laufen und abends neben mir am Lagerfeuer zusammengerollt schlafen.
Ja der Hund war aktiv und extrem sportlich. Aber überschäumendes Temperament, Wahnsinn oder arbeiten, wären keine passenden Umschreibungen gewesen.
Alle meine Hunde waren gerne mit mir unterwegs, aber die haben genauso gerne was Anderes mit mir gemacht. Denen hat auch nichts gefehlt, wenn wir mal keine Ausflüge gemacht haben. Denen hätte ich mit einem Wanderritt jegliche Motivation und Laufwillen gekillt. Die sind aber halt auch im Alltag nicht mit Passion gelaufen, sondern mal stehen geblieben um dann hinterherzusprinten, mal von links nach rechts gependelt oder um mich rumgehüpft. Ganz normale Hunde halt.
Und ich will halt den Hund der gerne läuft und das nicht nur mitmacht. Ich finde den reinen Bewegungsdrang vieler Hunde erstaunlich gering. Mir ist aber auch 45min strammen Schrittes gehen immer lieber als 5min Unterordnung. In meinem Kopf ist das auch natürlich für Hunde einfach nur da zu sein und stundenlang mit ihrem Rudel durch die Natur zu streifen. Auch wenn das scheinbar mit moderner Hundehaltung nicht mehr ganz kompatibel ist.
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Es ist doch wahrscheinlich auch so, dass bei den Europäischen Schlittenhunden, GTH usw. die "guten Hunde" eher von den Züchtern behalten werden oder an Sport-Musherkollegen abgegeben werden. Und die weniger tauglichen Hunde landen dann eher bei den 'Laien'.
Trainiert werden diese Hunde bei Mushern ja nicht selten, in großen Gruppen am Fahrrad oder motorisierten Gefährt, lange Strecken mitlaufend, ohne Leine. Hunde die da dann ständig stiften und jagen gehen, können sich die Musher da wohl eher nicht leisten in unseren dicht besiedelte Gebieten.
Könnte ich mir so zumindest vorstellen.
Genauso ist es. Die Auslese ist knallhart, die Erziehungsmethoden zumeist auch. Hunde, die nicht "weich" (sprich unterwürfig) genug sind stören. Aber auch bei erfolgreich gedeckelten Hunden können die ursprünglichen Anlagen in normaler Familienhundehaltung wieder auftreten.
Selbst wenn beim für den Sport gezogenen Schlittenhund, der aus verschiedenen, aber durchwegs jagdlich orientierten Rassen besteht, aktiv gegen die jagdlichen Interessen selektiert wird - die Erfahrung mit anderen Rassen und Kreuzungen zeigt, dass einige Generationen nicht reichen, um jagdliche Ambitionen zu eliminieren. Sie mögen reichen, um zur Jagd untaugliche Hunde zu erhalten, aber das Wollen lässt sich nicht durch Deckeln eliminieren.....
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Dem kann ich absolut zustimmen. Mal ganz davon abgesehen, dass mein Toller zwar am Rad oder beim Joggen mitläuft, aber ihm dabei schnell langweilig würde. Der würde nach einer Zeit Wildspuren suchen und mir gepflegt die Mittelkralle zeigen.
Das ist aber eine Erziehungsfrage.
Ja klar, erziehen kann man viel. Nur ist es hier absolut unnötig. Das gehört dann auch dazu eine Rasse in etwas reinzuzwängen, was der TE ja eben nicht will.
Wenn Notwendigkeit besteht, kein Ding. Aber als Hobby? Nö. Nicht wenn der Hund da kein Bock drauf hat.
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Ja klar, erziehen kann man viel. Nur ist es hier absolut unnötig. Das gehört dann auch dazu eine Rasse in etwas reinzuzwängen, was der TE ja eben nicht will.
Wenn Notwendigkeit besteht, kein Ding. Aber als Hobby? Nö. Nicht wenn der Hund da kein Bock drauf hat.
Das habe ich auch nicht behauptet. Ich fände den Toller auch unpassend.
Trotzdem ist es eine Frage der Erziehung.
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Das habe ich auch nicht behauptet. Ich fände den Toller auch unpassend.
Trotzdem ist es eine Frage der Erziehung.
Weder habe ich dir das eine unterstellt noch das andere bestritten.
Aber da es im Ursprungszitat darum ging weshalb der Toller nicht passt (und @Schnappschildkroete das Radfahren für sich ja auch nicht braucht) ist der Einwand mit der Erziehung eben nicht sehr passend. Man könnte so einige Rassen umerziehen und in das Leben des TE "reinzwängen", da das ja aber nicht gewollt ist... Weisst du was ich meine?
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Weisst du was ich meine?
Na klar.
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Die war tatsächlich einfach nur da und hat stupide Kilometer geschrubbt. Alles sonstige überflüssig. Aber nach spätestens 3 Tage ohne laufen wurde dieser Hund übellaunig, grantelig und fing an durchs Haus zu tigern. Ein echtes Bedürfnis nach Bewegung.
Das würde ich nochmal aufgreifen.
Brauchst du das? Passt das zu deinem Leben als Einzelperson in einer Stadtwohnung?
Diese Wanderrittgeschichte in Ehren, aber welcher Hund soll da mit?Wir hatten das ja schon mal.
Wäre das mein Hobby, würde ich an Jack Russel und Co denken und diesen Hund dann mit AUF das Pferd nehmen nch Kilometer X...
Das fänd ich praktischer als ein Hund, der das Pensum irgendwann schafft, dann aber die Pfoten offen hat, doch jagdt, das Gelände nicht soooo hundekompatibel ist, ect....
Denn nicht vergessen, hier ist das Pferd das Hobby, die Aktion mit dem Pferd steht vorne, dann kommt ein Hund als Begleiter.
Nur wenn der Begleiter nicht schafft das Pferd zu begeiten, dann muss Hund zuhause bleiben oder eben das Hobby: Wanderreiten fällt flach.
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Das habe ich auch nicht behauptet. Ich fände den Toller auch unpassend.
Trotzdem ist es eine Frage der Erziehung.
Finde ich auch :) Die Frage ist halt nur: Möchte man bei einem Jagdhund super viel Zeit in den Gehorsam investieren, sodass er wirklich mehrere Stunden am Pferd/Rad frei laufen kann. War doof formuliert, aber ich wollte damit eigentlich sagen, dass da eine Menge Arbeit auf einen zukommt, wenn das der Plan sein sollte.
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Das der Toller nur laufen nicht als Erfüllung seines persönlichen Lebenstraums ansieht ist mir klar. Aber nur ein bisschen Langeweile ist kein Grund stiften zu gehen, dass fällt nun wahrlich unter Erziehung. Oder ist dein Hund bei jeder Löserunde weg?
Natürlich ist er nicht jede Löserunde weg, allerdings wäre er das aktuell, wenn ich ihn in wildreichem Gebiet nicht eng führen würde. Sprich: Horizont abchecken, Hund dafür belohnen seine Aufmarksamkeit auf mich zu richten. Ist wie gesagt auch eine Trainingssache, aber ich könnte meinen Hund schon verstehen, wenn er nach 1-2 langweiligen Stunden einfach nur nebenherlaufen abdüst. Und genau diese Dinge wie Horizont absuchen, gucken ob der Hund Spuren nachgehen möchte und das Unterbinden magst du ja nicht tun. Was ich völlig verständlich finde, daher würde ich bevor ich Zeit in AJT investiere eine andere Rasse wählen :)
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Meine Hunde lieben es zu laufen.
Die wollen nicht schnuppern (das geht nebenbei mit der Nase in der Luft), die wollen Strecke machen. Trödeln ist blöd.
Solche Hunde gibt‘s also tatsächlich.
Wenn wir mit anderen Hunden unterwegs sind, ist das immer ganz seltsam für uns. Die bleiben ständig stehen, um an irgendwelchen Grashalmen zu schnüffeln oder solchen Blödsinn.
Vor allem unser Rüde pfeift da drauf. Der galoppiert am liebsten - und notfalls geht auch mal Trab...
Aber ansonsten passen RRs halt leider so gar nicht recht zu deinen Vorstellungen.
Sehr ausgeprägter Jagd-, Schutz- und Wachtrieb, ernsthaft territoriales Verhalten. In einer Stadt mit vielen Tutnixen und Leuten seh ich die jetzt eher nicht. Ohne Leine ist (aufgrund des Jagdtriebs) auch so ein Thema. Bei mir geht ohne Schlepp nix, weil sie ernsthaft jagen, auf Spur und Sicht, und da manchmal total im Tunnel sind.
Unsere Hündin ist auch nicht ganz unkompliziert mit fremden Leuten.
Aber laufen lieben sie.
Ich bin gespannt, wohin die Reise bei dir letztendlich gehen wird.
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