Der Trend mit der Auslastung?

  • SanSu  Aoleon  SavoirVivre


    Ich bezweifle, dass man die Triebigkeit eines Hundes anhand von Standbildern (auf denen der Hund ja meistens irgendwie posiert und daher unter einem Kommando steht) beurteilen kann. Dass der Hund so entspannt ist, liegt auch nicht zuletzt daran, dass er angemessen und rasse-gerecht beschäftigt wird. Nur weil ich das hier im Forum nicht regelmäßig ausführe (weil es einfach zu unserem Standard-Programm zählt), heißt es nicht, dass wir das nicht regelmäßig tun. Zumal Newton ja fertig ausgebildet ist. Von Hunter berichte ich ja auch nicht von jedem einzelnen Training sondern nur von unseren Meilensteinen, sozusagen.


    Meine Definition von triebig kann man eigentlich im Duden unter dem Stichwort „Trieb“ nachlesen. Ich zitiere: „(oft vom Instinkt gesteuerter) innerer Antrieb, der auf die Befriedigung starker, oft lebensnotwendiger Bedürfnisse zielt“


    Das kann ich für beide meiner Hunde so unterschreiben, für Newton aber im besonderen Maße. (Hunter ist erst 1. Er wird da sicher an Triebigkeit noch zulegen.) Man muss den Hunden nur mal in die Augen gucken, wenn ich die Futterbeutel oder die Kenndecke raushole... ;)



    Für alles Weitere zu Newton und Hunter verweise ich nun auf meinen Pfoto-Thread (Link in Signatur). Da können wir uns gerne weiter austauschen. Sonst geht es doch arg ins OT.

  • Ich bezweifle, dass man die Triebigkeit eines Hundes anhand von Standbildern

    Meine Vermutung beziehen sich auf Videos. Da macht er immer einen sehr gemütlichen Eindruck, auch in dem einen mit "Beute", da würde mir das Wort triebig einfach nicht so einfallen. Aber sind ja nur Momentaufnahmen und ist auch OT.

  • Dein Hund ist noch sehr jung. Ich würde dir vorschlagen, arbeitstechnisch mal in etwas rein zu schnuppern. In meiner Staffel darf man zum Beispiel anfangs vollkommen ohne Verpflichtung 6 Wochen lang mit trainieren. Natürlich muss es nicht unbedingt Rettungshundearbeit sein. Wenn bei euch eine DRC-Gruppe vorhanden ist, wäre Dummy sicher auch ganz nett.


    Ich verspreche dir, du wirst deinen Hund dann mit anderen Augen sehen. Weil du erlebt hast, was er könnte wenn er dürfte und wie viel Spaß er daran hätte.


    Wie freundlich mir zu unterstellen, dass ich weder mit meinem Hund arbeite, noch ihn rassegerecht auslaste. Dass ich mal in die Hundearbeit "reinschnuppern" soll. Wie nennst du ein paar Apporte beim Spazieren gehen und einmal die Woche ins Training gehen dann? Mein Hund ist jung, mein Hund ist so arbeitsgeil, dass er Leberwurst verschmäht um das nächste Dummy im Auge zu behalten, mein Hund würde fiepen um Anspannung abzubauen und hat bei der Dummyarbeit enormen positiven Stress. So einen Hund lasse ich sicher nicht viele Dummies holen, sondern arbeite in entspannten Rahmen an Orientierung zu mir, Steadiness und Frustrationstoleranz. Erst müssen die Basics stimmen, die Belohnung für ruhiges, fokussiertes Arbeiten ist dann der Apport. Mit allem anderen ziehe ich mir ein fiependes, überfordertes Etwas heran. Mag sein, dass ihm mehr apportieren zu dürfen mehr Spaß machen würde, aber das Leben ist halt kein Wunschkonzert und ich bin für einen sauberen und konzentrierten Aufbau verantwortlich.


    Edit: Im Übrigen hat mich der Hund zum Jägerlehrgang gebracht, einfach weil ich mit ihm gemeinsam das tun möchte, was ihn im Leben am meisten erfüllt.

  • @Schnappschildkroete Naja, du könntest dich auch gerne mal entscheiden, als was du uns deinen Hund verkaufen willst. Erst ist er „nur“ Alltagsbegleiter, der einmal die Woche ein nicht näher spezifiziertes Training macht. (Könnte auch Hundeschule sein...)


    Nun macht er plötzlich intensives Dummytraining und soll sogar jagdlich ausgebildet werden?!


    So so. Entscheid dich mal.

  • RafiLe1985 Vielleicht solltest du auch richtig lesen, da stand nix mit nur Alltagsbegleiter, sondern um den Fokus auf Frustrationtoleranz, Impulskontrolle, Umorientierung, usw.

    Wie sie das ganze genau macht stand da nicht, ja. Aber wenn du wissen willst was für ein Training sie macht hättest du statt zu mutmassen auch einfach erst nachfagen können?


    Da sie auch Unterwegs mit dem Dummy arbeitet war, für mich zumindest, ziemlich klar was für ein Training das ist.

  • Meine Definition von triebig kann man eigentlich im Duden unter dem Stichwort „Trieb“ nachlesen. Ich zitiere: „(oft vom Instinkt gesteuerter) innerer Antrieb, der auf die Befriedigung starker, oft lebensnotwendiger Bedürfnisse zielt“

    Warum kommt mir da beim Lesen dieser Definition Futter (=lebensnotwendiges Bedürfnis) in den Sinn? :p

    Sorry, nicht zu ernst nehmen, aber "triebig" ist ein so schwammiger veralteter Begriff, der quasi für alles hergenommen werden kann und doch nichts aussagt.


    Aber arbeitsfreudige Labbis kenne ich einige, sowohl SL wie AL. Und auch solche, die es nicht sind.

  • Auf den Videos, die ich bisher von Newton gesehen habe, wirkte er mir eher wie das Gegenteil eines hoch im Trieb stehen Jagdgebrauchshundes...

    Was ja nichts schlechtes sein muss.


    Bei dem Toller verstehe ich das so, dass er momentan Ruhe im Alltag lernt und gleichzeitig begonnen wird, Anlagen zu fördern.

    Die Hunde haben alles in sich was sie brauchen. Wir müssen es nur irgendwann abrufen.

  • Ich kann bibidogs beipflichten. Hier sitzt ein knapp 1,5 Jahre alter Nova Scotia Duck Tolling Retriever und ich sehe um ehrlich zu sein nicht, was der an „krasser“ Auslastung bräuchte. Toller werden ja oft als die Border Collies unter den Retrievern bezeichnet, ich finde sie rassegerecht zu halten ist nun echt kein Hexenwerk.

    Bis auf zwei Löserunden gibt es einen großen Spaziergang am Tag. Aktuell ist der Hund völlig damit ausgelastet sich in Impulskontrolle zu üben, eben keine Vögel zu jagen, zu schnüffeln und sich regelmäßig zu mir umzudrehen und für die Umorientierung ein Leckerlies zu kassieren. Auf dem großen Spaziergang darf er oft ein paar Dummies apportieren (3-6 etwa) und noch bei mehr den Frust aushalten sie eben nicht bringen zu dürfen. Einmal die Woche gehen wir ins Training und ich behaupte das reicht meinem Hund so. Der pennt zu Hause, ist ausgeglichen und rassetypisch jederzeit in der Lage den Turbo anzuwerfen.


    Im Vergleich zu manchen anderen Tollern, die ich kennengelernt habe ist er vielleicht noch einen Tick triebiger, aber auch reizoffener. Umso wichtiger finde ich, dass er weniger Arbeit und mehr Zeit zum Verarbeiten bekommt. Warum es heißt „die Rasse braucht super viel spezielle Auslastung und man muss super viel Zeit investieren“ verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Man muss sich halt auch beim Gassi mit dem Hund beschäftigen und dann hinsichtlich Jagdtrieb den Daumen drauf haben, dann läuft das meiner Einschätzung nach.

    Ich habe jetzt extra nochmal zurück geblättert... Manus Hundewelt


    Ich lese hier nichts von gezielter Arbeit mit dem Dummy noch von einer jagdlichen Ausbildung.

  • RafiLe1985 Ich bon mal so frei mich selbst zu zitieren:

    Bis auf zwei Löserunden gibt es einen großen Spaziergang am Tag. Aktuell ist der Hund völlig damit ausgelastet sich in Impulskontrolle zu üben, eben keine Vögel zu jagen, zu schnüffeln und sich regelmäßig zu mir umzudrehen und für die Umorientierung ein Leckerlies zu kassieren. Auf dem großen Spaziergang darf er oft ein paar Dummies apportieren (3-6 etwa) und noch bei mehr den Frust aushalten sie eben nicht bringen zu dürfen. Einmal die Woche gehen wir ins Training und ich behaupte das reicht meinem Hund so.


    ...


    Warum es heißt „die Rasse braucht super viel spezielle Auslastung und man muss super viel Zeit investieren“ verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Man muss sich halt auch beim Gassi mit dem Hund beschäftigen und dann hinsichtlich Jagdtrieb den Daumen drauf haben, dann läuft das meiner Einschätzung nach.

    Unser Dummytraining ist eben nicht das, was Dummyleute unter "intensiv" verstehen. Das sind ein paar Apporte beim Spaziergang einfach nicht, verglichen mit vielen AL-Golden und AL-Labbis, die schon früh lange und viel im Training apportieren. Wir erarbeiten uns langsam und gemütlich die Basics auf denen wir aufbauen können. Das mache ich gerade so langsam, weil er beim Arbeiten eher übermotiviert ist. Er ist 15 Monate alt, hat noch nie eine Markierung gearbeitet, kann auf ein sichtiges Dummy/Markierstab voran laufen, eine kleine Suche und mich statt Dummies angucken. Verglichen mit dem, was andere Hunde früh kennen hat er ungefähr nix gelernt. Im Alltag ist er ein problemloser Begleiter und die Kombination mit etwas Apportieren reicht dem Hund. Jagdlich arbeiten wir logischerweise noch nicht, haben nur mal etwas Wild für die JAS apportiert.

  • Ohweia, da steht doch -> auf Spaziergang wird mit Dummies trainiert und einmal die Woche geht's ins Training, ansonsten eher Impulskontrolle etc. Ist doch total gut so =) Und tut jetzt eeeeeeigentlich auch nix zur Sache.


    Nicht böse gemeint, aber dieser Thread ist wieder das beste Beispiel, wie emotional das Thema gesehen wird.

    Ich frage mich echt wieso.

    Vielleicht weil jeder "das Beste" für seinen Hund möchte und das hier zur Schau getragen werden kann? Keine Ahnung...


    Ich denke, man sollte sich jetzt nicht zu sehr auf einzelne "Hundeschicksale" versteifen, sonst wird das schnell zum "welcher ist triebiger/ genügsamer/ besser ausgelastet"...:winken:

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