Der Trend mit der Auslastung?

  • Das mit dem triebig ist einfach schwierig. Ich habe einen SL Labrador aus jagdlicher Leistungszucht. Sehe ich ihn im Verhältnis zu den SL Labradoren die hier immer beschrieben werden oder zu meinen Bullmastiff ist er eine Trieb Sau , sehe ich ihn im Verhältnis zu meinen Boxern ist er es nicht, da ist er auf gleicher Höhe, aber beherrschter.

    Im Gegensatz zum Border Collie ist er wahrscheinlich eine Schlaftablette.

  • Bei all meinen Hunden kann ich auch nur sagen: die arbeiten gerne mit, die sind sehr gut zu motivieren, die bieten an und denken mit (ab und an jedenfalls) und haben einfach Spaß dran (bei passender Zusammenarbeit, meine Shelties würden mir beim Dummy z.B. einen Vogel zeigen :hust:).

    Smilla und Joey sind eher die Typen, die sich richtig reinsteigern und alles geben (nicht zwingend kombiniert mit Verstand ist noch auf "on" |)), Faye und Grisu sind eher die Denker, die sich sehr viel Mühe geben und wollen, aber nie kopflos "ichmussichwill!!!" nach vorne agieren. Aber keiner hier ist so, dass ich sagen würden, der braucht Sport/Arbeit xy. Eher allgemein, sich einbringen dürfen, was zusammen erarbeiten, Spiel und Spaß, Anerkennung und ggf. Beute. Grisu ist der ernsthafteste hier, der freut sich auch immer, wenn er einen höheren Sinn darin sieht... Der Rest ist eher so: toll dass wir was zusammen machen, yipieh-Freude...! und das muss Mensch (also ich) mit meiner Hundesportwahl dann halt in entsprechende Bahnen lenken...

  • Mia ist auch "nur" Familienhund

    Geplant hatten wir mit ihr Dogdancing oder Agility, aber das macht sie 2 Minuten und hat dann kleine Lust mehr.

    Sie lernt zwar schnell und mit Spaß, aber auf lange Einheiten hat sie keine Lust (ist übrigens auch bei Ballspielen, zweimal werfen und dann legt sie sich mit dem Ball irgendwohin , guckt rum und freut sich des Lebens).

    Wir bringen ihr dann eben Kleinigkeiten bei und machen beim Spaziergang dann immer mal Quatsch zusammen wie 5 Schritte rückwärts und einmal im Kreis drehen

    Dafür ist sie bei uns eben "immer dabei", ob Museum (wenn Hunde erlaubt), Tierpark, kleine Fahrradtouren oder im Urlaub auch mal Sightseeing. Das Programm wird auf den Hund abgestimmt und fertig


    Unglücklich wirkt sie nicht, gestresst auch nicht


    Am allerallerglücklichsten wäre sie allerdings, wenn sie in MEINEM Bett schlafen dürfte :D


    Hätte sie die Begabung gezeigt, hätten wir gern irgendwas Richtung Mantrailing gemacht, aber sie läuft auch drei Tage an nem Keks vorbei, ohne ihn zu finden


    Wäre sie ein Windhund-sie wäre richtig richtig gut im Wettrennen hinter dem "Hasen" her

  • Also ich habe jetzt beide YouTube-Channels durchsucht und kann mir nicht vorstellen, welches Video gemeint ist. Zumal ich mich nicht erinnern kann, dass ich eines hätte wo er arbeitet. Aber gut...

    Habe dir auf die PN genantwortet, es sind natürlich keine Arbeitsvideos, sondern Alltagsvideos und wie gesagt ist nur eine Momentaufnahme, habe ich ja geschrieben. Von den Alltagsvideos hätte ich jetzt an keinen triebigen Hund gedacht. Ist aber eben auch Alltag.


    Ist hier aber wie gesagt OT.


    ***


    Ansonsten sehe ich das auch, das sich die Form der Auslastung am individuellen Hund orientieren sollte und das ist ja auch oft der Fall. Hier suchen ja auch viele Leute Anregungen, was sie noch mit dem Hund machen könnten.


    Unsere alte Hündin war recht triebig (wenn auch nicht Mali triebig). Beutetrieb, Spieltrieb,... und damit super gut zu motivieren. Für alles zu haben. Da sind wir beim Thema fördern und fordern, da haben die Vorbesitzer ganze Arbeit geleistet. Im Alltag eher schwierig, der Schäferhund und Terrieranteil sind einfach ein saudoofe Kombination gewesen. Wenn ich da nicht bei Sinnen war, kam der Mauli drauf, aber wir haben viel erreicht, weil sie einfach Bock drauf hatte.

    Und entsprechend "viel" haben wir auch mit ihr gearbeitet und sie war am Ende gut händelbar.


    Unsere jetzige Hündin hat quasi keinen Trieb. Maximal Will to Eat, aber nur wenn sie gerade Lust drauf hat. Wieder fördern und fordern. Sie kannte es einfach nicht. Da sind wir dran, man merkt auch Veränderungen. Aber sie ist vom Typ einfach anders, selbstständiger, weniger am Menschen orientiert.

    Natürlich fördern wir sie, aber das hat Grenzen.

    Es gibt halt Sachen die macht sie echt gern (Post hochtragen, Kuchen vom Bäcker heim tragen, einige Einkäufe heimtragen). Das ist eine Aufgabe, die macht ihr Spaß. Da bekommt sie am Ende einen Keks und freut sich wie Bolle.


    Da brauch man nun nicht Glauben, das das Tier Spaß an der Dummyarbeit hat, weil Apportieren ist ja auch tragen. Sie kann das alles (Vorsitz, Grundstellung, schicken, suchen),... hat aber keinen Bock drauf. Bzw. wenn sie Bock drauf hat, ist sie auch mit Eifer dabei, aber im schlimmsten Fall lässt sie einen im Regen stehen.


    Das das Tier jemals Fuß laufen lernt, habe ich aufgegeben und ich habe das schon mehreren unterschiedlichen Lerntypen beigebracht, ich scheitere an diesem Hund, ist aber auch nicht schlimm. Ihre Leidenschaft außerhalb der 4 eigenen Wände ist anders gelagert. Und dann glotzen wir eben gemeinsam in die Landschaft, wenn es ihr Freude bereitet. Und für den Kopf gibt es eben Tricksen und Wald und Wiesen Agility, das findet sie nämlich auch toll.


    Trotz der enormen Unterschiede, haben diese beide Hunde auch vieles gemeinsam. Aber beim Thema Auslastung sind sie eben sehr verschieden. Das muss man berücksichtigen, darauf muss man eingehen und jeden Hund als solches nach seinen Möglichkeiten auch fördern und fordern. Für jeden Hund sieht Auslastung/Beschäftigung anders aus.

  • Mein Beagle ist ein Hund der sehr gerne arbeitet und der diese Arbeit auch für sein psychisches Wohlbefinden braucht. Deshalb trailen wir gemeinsam. 1 Mal in der Woche ist Training. Ansonsten machen wir auf unseren Spaziergängen durchaus Apportier- Such- und Geruchsdifferenzierungsspiele. Das liebt er und darin geht er auf.

    Bei der Intensität schaue ich nach seinen Bedürfnissen. Wir machen soviel wie uns Beiden gut tut. Damit kommen wir Beide sehr gut klar. Er ist ein sehr zufriedener ausgeglichener Hund, der gut zur Ruhe kommt, aber auch sofort den Turbo anstellen kann. Bei uns hat sich also schon bestätigt, daß er die Auslastung braucht.


    LG


    Franziska mit Till

  • Ich hätte heute meinen Border filmen sollen :hust:


    Wir haben wieder etwas Körpertraining gemacht und mit dem Cavaletti angefangen.

    Shezza ging schlampig rüber, ging ein paar Schritte zur Terrassentür und guckte gelangweilt da raus. Tja, er musste dennoch ein paar mal rüber. Wobei er dann durch die Lücken durch schlenderte, beim zurück kommen aussen rum ging und nur über die letzte Stange rüberlief und mir so eigentlich die ganze Zeit den Mittelfinger gezeigt hat.

    Er liebt arbeiten, aber bitte nur das worauf er gerade Bock hat. Wenn nicht zeigt er das sehr deutlich :rollsmile:

    Danach beim balancieren auf den Luftkissen war er aber mit voller Begeisterung dabei :lol:


    Was einen Hund auslastet ist wirklich sehr individuell, schön ist, wenn man zusammen rausfindet was beiden spass macht. Wenn der Hund glücklich ist, wenn er quasi überall dabei sein darf, oder den Alltag mit seiner Familie, den Kindern geniesst, dann ist das doch vollkommen in Ordnung.


    Spezialisten sollten auf jedenfall rassegerecht beschäftigt werden, das liegt ihnen einfach stark in den Genen. Ein Labrador ist da einfach was komplett anderes. Es gibt sicher viele die gerne irgendetwas arbeiten, aber da sind die Möglichkeiten eben sehr ausdehnbar und der Hund flexibel. Da muss man keine 3x die Woche auf dem Platz stehen, da reicht auch Hobbymässiges arbeiten, selbst wenn das nur auf Spaziergängen gemacht wird. In 2h kann man so einige körperliche und geistige Auslastung bieten.


    Mein Labbi ist auch überall mit Begeisterung dabei und wahnsinnig viel Arbeitswillen :herzen1:


    Aber mit einem arbeitenden Border Collie kann man das dennoch nicht vergleichen. Das ist ein ganz anderer Arbeitswille, das ist schlicht hervorragende Genetik und traumhaft schön zum zusehen.

  • Also entweder steh ich jetzt total auf dem Schlauch, oder du hast selektiv gelesen...

    Sorry, ich hab da den einen Absatz nicht weit genug nach unten gezogen.

    Und hatte vergessen zu schreiben das ich dein Zitat eher als allgemein rausziehe und nicht direkt auf dich dich gemünzt.

    Kommt davon wenn man zig Sachen gleichzeitig macht, sorry! :tropf:


    Meine Definition von triebig kann man eigentlich im Duden unter dem Stichwort „Trieb“ nachlesen. Ich zitiere: „(oft vom Instinkt gesteuerter) innerer Antrieb, der auf die Befriedigung starker, oft lebensnotwendiger Bedürfnisse zielt“

    Dann sprechen wir von verschiedenen Trieben.

    Was du beschreibst kann also einfach Freßtrieb sein, das ist halt ein starkes lebensnotwendiges Bedürfnis und ja, wenn du dann noch schreibst "Man muss den Hunden nur mal in die Augen gucken, wenn ich die Futterbeutel oder die Kenndecke raushole..." klingt es für mich dann eben nach Freßtrieb.

    Ist ja nix schlechtes, im Gegenteil!

    Und ich hab auch nirgends geschrieben das ich Newton für schlecht oder langweilig oder so halte, warum auch immer du dich auf den Schlips getreten fühlst. :ka:

    Ich guck ja gerne Bilder von ihm, weil er so ein Hübscher ist. Und was du beschreibst von ihm klingt für mich eben wie mein Ideal beim Labrador, gefestigt, entspannt, mit dieser für mich typischen labradorigen Gelassenheit.

    Das der sicher gut ist im apportieren und so, klar. Istn Retriever. Das setz ich da vorraus das die das gerne machen, dafür wurden sie schließlich gemacht.




    Der Trieb den ich meine, das ist dieser gewisse Wahnsinn beim Arbeiten.

    Den kenne ich nicht von Retrievern, weil das ihre ursprüngliche Arbeit auch ziemlich behindern würde.

    Das kenne ich von den Terriern, von den Hetzern teils, oder auch im IPO. Diese... Hm. Gameness hat man früher gesagt, der Begriff ist ja inzwischen ziemlich verpönt.

    Dieser Wille sein Ziel zu erreichen, egal was oder wer sich in den Weg stellt. Sich dem Kampf stellen.

    Ja... Ich bin offensichtlich zu Terriergeschädigt.

  • Der Trieb den ich meine, das ist dieser gewisse Wahnsinn beim Arbeiten.

    Den kenne ich nicht von Retrievern, weil das ihre ursprüngliche Arbeit auch ziemlich behindern würde.

    Das kenne ich von den Terriern, von den Hetzern teils, oder auch im IPO. Diese... Hm. Gameness hat man früher gesagt, der Begriff ist ja inzwischen ziemlich verpönt.

    Dieser Wille sein Ziel zu erreichen, egal was oder wer sich in den Weg stellt. Sich dem Kampf stellen.

    Ja... Ich bin offensichtlich zu Terriergeschädigt.

    Warum soll das bei den Retrievern nicht so sein? Die müssen auch in kaltes Wasser, starke Strömungen, durch Hindernisse, Dornen, Brennnesseln, ...

  • Der Trieb den ich meine, das ist dieser gewisse Wahnsinn beim Arbeiten.

    DEN hat Emil auf jeden Fall. Evtl ein bisschen viel davon. Trieb, Wahnsinn, wie auch immer.

    Er ist hier der einzige Hund, den ich nonstop den ganzen Tag dazu bekommen würde eben permanent mit mir was zu machen. Er würde glasigen Auges immer mehr abdrehen, aber gehen, wie die anderen beiden, würde er niemals (vermute ich mal so, probiert hab ich es natürlich nicht). Wenn er arbeitet darf man ihn auch nicht anfassen. Im Sinne von lobend streicheln oder so. NOGO. Er ist da wirklich extrem ernsthaft.

    Fiete kann man nicht überdrehen. Wenn sein blondes Köpfchen genug hat bekommt er einen abwesenden Ausdruck und glotzt dann irgendwo hin, oder geht einfach. Anfangs war das nach 3 Minuten so, das hat sich deutlich gesteigert. Und inzwischen entwickelt er einen gewissen Eifer, wenn ich Utensilien, wie Pilonen, oder Targets hole. Nicht so wie Emil, aber schon eine gewisse Vorfreude.

    Klar die Vorfreude natürlich auch auf die kekse, aber gerade das mit seinem Körper unsichere Colliekind holt sich auch einen Kick fürs Selbstbewußtsein, wenn er über die Wippe gegangen ist. Gerade für Hunde, die sich wenig zutrauen ist es doch wichtig, dass sie merken, was sie schaffen können. Auch dafür finde ich es wichtig sich eben zu beschäftigen. Wobei das m.E. nach bei vielen Hunden auch so nebenher beim Gassi gut geht. Mal auf Baumstämme springen und balancieren und so. Das war das einzige, was ich an "Tricks" mit Chica jemals gemacht habe. mehr war auch nicht gewünscht.

    Beim Gassi läuft hier wenig, eben weil Emil dann in den Trainingsmodus kommt und er soll erstmal lernen einfach vor sich hin zu latschen. Gehe ich mit Fiete, oder Chica einzeln laufen andere Sachen. Mit Fiete viel Alltagskommandos, mit Chica halt balancieren, was seit ihrem Vestibularsyndrom schwer für sie ist und ich muss sie schon im Auge behalten, damit sie nicht runterfällt. Aber es ist halt wichtig für sie und sie mag es auch.

    Tja, alle drei sehr verschieden vom Arbeitswillen und -vermögen her.

    Ich habe zb in den letzten zehn Tagen so gut wie nix ausser Gassi gemacht, weil wir bei meiner Tochter renoviert haben. Überleben sie auch, ganz klar. Dekorieren auch nicht das Haus um. Aber gerade Emil findet das mit der Zeit dann schon blöd.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!