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Ich habe es eben schon in dem angesprochenen anderen Thread geschrieben, deshalb hier nur die Kurzversion.
Wer einen Gebrauchshund hat und diesen immer „nur“ als Familienhund gehalten hat und hält, wird niemals erfahren und erleben, was die „Arbeit“ diesen Hunden gibt. Er wird es somit auch nicht nachvollziehen können, warum es Menschen gibt, die der Meinung sind, dass diese Hunde rassegerecht beschäftigt werden müssen.
Newton ist ausgebildeter Schulhund und seit ca. zwei Jahren fertig mit der Ausbildung. Nebenbei haben wir in alles Mögliche rein geschnuppert, Dummy, Nasenarbeit, Crossdogging. Alles aber ohne Wettbewerbsgedanken, denn er hat ja seine eigentliche Aufgabe.
Mit Hunter betriebe ich nun sehr ernsthaft Rettungshundearbeit. Er ist ein English Springer Spaniel (wohlgemerkt aus einer nicht-jagdlichen Zucht) und wenn man sieht, wie er bereits in seinem jungen Alter arbeitet... Ehrlich, da kamen mir schon manches Mal fast die Tränen vor Stolz (und ich bin normalerweise nicht nah am Wasser gebaut...) Und jetzt stelle ich mir vor, dieser Hund dürfte nur Gassi gehen, allenfalls mal nen Dummy suchen... Ne, echt nicht...
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Ich lese auch oft still in diesen Threads mit und staune. Mittlerweile gibt's kaum eine Rasse, die keine mega Auslastungsansprüche mehr stellt, selbst für die Gruppe der Begleithunde ist "nur" Spazieren gehen und dabei sein angeblich zu wenig.
Auf der anderen Seite dann dieser extreme Ruhe- und Stresswahn, gefühlt rühren 99% aller Probleme daher, dass der Hund zu viel macht, zu wenig schläft... Wehe dem, der jeden Tag ein paar Stunden spazieren geht oder seinen Hund nach einem anstrengenden Tag nicht grundsätzlich ne Woche ans Sofa tackert. Kein Wunder, dass das Tier völlig überfordert ist
Für mich passt das irgendwie so gar nicht zusammen und ich hab das Gefühl, die gesunde Mitte geht langsam verloren. Und wenn ich hier oft lese, dass der Hund zwar mehrmals die Woche irgendwie künstlich "ausgelastet" wird, gleichzeitig dann aber Spaziergänge gestrichen werden, weil der Hund sonst angeblich überlastet ist, frage ich mich schon oft, inwieweit das im Sinne der Hunde ist.
Wenn ich mit meinem Hund 2, 3 Stunden durch die Natur streife, der dort eifrig Spuren abschnuffelt, rennt, schwimmt, Artgenossen trifft, mal ne Runde mit mir spielt, Blödsinn macht und danach erst mal müde und zufrieden ein paar Stunden schläft... Dann frage ich mich schon, warum "nur" Gassi gehen angeblich so unbefriedigend sein sollte. Und ob der Hund glücklicher wäre, wenn der stattdessen stundenlang im Auto hocken muss, um dann ein paar Minuten offiziellen Hundesport zu betreiben
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Ich habe ja auch einen Hund der bislang nur mit "Gassi" gehen lebt, nicht weil ich das so will, sondern weil ich nichts an Sport gefunden habe wofür er sich begeistern ließe. Dako läuft einfach nur gerne. Bälle, 2min, Dummi, joar kann man kurz mal rumwirbeln, Frisbee, hab ich diese Woche schon 2 gefangen, schnüffeln, immer, aber alles.
Ich behaupte dreist ich habe fast alles Junghund-Mögliche angetestet, mehr als ein paar Minuten 1-2mal die Woche hat ihn bislang nichts gereizt. Sogar ein Thema zum finden der passenden Auslastung habe ich hier schon aufgemacht. Stört Dako einfach nicht.
Als bleibt es dabei, wir probieren jede Woche mal was aus, vielleicht mag er ja doch irgendwann irgendwas Hundesportiges, und wenn nicht dann halt nicht.
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Wo kommt dieses extreme Denken denn her?
Ich bin jetzt mal ganz böse und sage: in weiten Teilen aus der Unsicherheit und den rudimentären Mixerwertigkeitskomplexen vieler Halter.
Man hat bisweilen den Eindruck, die Leute würden sich dafür schämen "nur" einen pflegeleichten Hund zu haben, der mit normalen Gassigehen, spielen und etwas Grunderziehung glücklich ist. Da wird dann aus dem Showlinien Labi der Workaholic, der einen ausgetüftelten Plan braucht, um nicht durchzudrehen, Dalmatiner werden zu Vollblutjägern die man engmaschig trainieren und überwachen muss und auch der Collie mutiert plötzlich zum knapp vor mannscharfen Wachhund, der unbedingt großes Programm braucht.
Natürlich macht es (fast) jedem Hund Spaß, etwas mit seinen Menschen zu "arbeiten", aber ich finde diese Neuerfindung vieler Rassen als die voll krassen anspruchsvollen Arbeitshunde 2.0 etwas lächerlich.
Bei Rassen, die noch über ihr ursprüngliches Gebrauchsziel zur Zucht selektiert werden, ist das eine Sache, da sollte man vor der Anschaffung immer damit rechnen, dass man da etwas arbeiten muss und auch dazu bereit sein, aber bei vielen Rassen, die seit zig Generationen nur noch auf einigermaßen nett, hübsch und gesund selektiert werden, ist in meinen Augen vieles komplett übertrieben, so lange sich Hundebesitzer im Klaren sind, dass sie da ein lebendiges Wesen und kein Stofftier oder Modeaccessoire vor sich haben.
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ich möchte hier noch einmal kurz anmerken
ich habe zwar mit dem klm einen jagdgebrauchshund was die rasse angeht.........nur ist sie nicht jagdtauglich aus gesundheitlichen gründen.
ich denke nicht das mein hund deswegen unglücklicher ist. ganz einfach ; was sie nicht kennt,vermißt sie auch nicht!
der hund denkt nicht wie ein mensch... etwa; ach wenn ich doch nur dies und das und jenes machen könnte.....
lg
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Wir haben in der Staffel (bis auf den jüngsten Labbi) nur Labbis aus klassischen Linien. Manche, die den Labbi nur als fette, faule Labratonne oder distanzlosen, überschwänglichen Clown kennen, wären sicher erstaunt, was diese Hunde alles leisten können, wenn man sie entsprechend fördert.
Halter die Hundesport etc. machen, wenden hunderte Stunden im Jahr für dieses Hobby auf. Ich hab mal zusammengezählt, weil ich seit 1. August genau ein Jahr dabei bin... Es waren über 700 Stunden...
Bei Dummy, Agility, Schutzdienst, etc. vermute ich ähnliche Zahlen.
Ganz ehrlich, wer ein solches Hobby nur aus „Minderwertigkeitskomplexen“ beginnt, der hört spätestens nach neun Monaten damit auf... Weil es DAS dann doch nicht wert ist...
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Zeigt einem der Hund nicht auch, was er möchte? Wir kommen ja gerade aus dem Urlaub zurück. Wir sind über das Baltikum nach Finnland gefahren, waren nach 6 Tagen Anreise 10 Tage vor Ort. Meine Erwartung: Da ist sooooo viel Wald und ein See direkt an der Hütte, wir sind jeden Tag mindestens 3 Stunden mit dem Bub unterwegs. Die Realität: Der Bub hat es sich 10 Tage lang auf dem Grundstück der Hütte gemütlich gemacht und die meiste Zeit gepooft oder entspannt die Umgebung beobachtet. Vom Grundstück runter hat er sich nur sehr widerwillig bewegt, wenn er mal nen Haufen machen musste oder die Blase gedrückt hat (der Herr macht nicht in den eigenen "Garten"). Ich glaub mir war langweiliger als dem Hund... Aber warum hätte ich ihn denn zwingen sollen? War ihm anscheinend genug Input .
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Das Thema geht einfach nicht zu verallgemeinern. Wer gezielt einen Hund wählt, der für eine spezielle Arbeit gezüchtet wird, sollte in die Richtung schon was machen. Aber es gibt sicher auch haufenweise Hunde, die einfach nur Familie sein wollen. Einfach dabei und integriert sein möchten. Die es gemütlich mögen, wenn sie trotzdem Hund sein dürfen (Gassi, schnuppern, Spielchen mit den Liebsten).
Ich würde beispielsweise gern mehr mit Sunny machen, sie hat aber einfach keinen Bock darauf - zumindest nicht lange. Bällchen, Dummy, sonstige "Dinge" findet sie stinklangweilig. Ich habe ab und an den Futterbeutel dabei. Wenn der wirklich unterschiedlich und nicht täglich fliegt, macht es Spaß. Mehr als 5x brauch ich das Ding aber nicht werfen (obwohl sie echt verfressen ist). Also kreativ werden und ihn auf Kletterhöhe legen, das macht ihr dann wieder kurzweilig Spaß. Irgendwie muss es die Abwechslung sein. Ich glaube mit stumpfer Apportarbeit würde ich sie umbringen.
Wir waren im Agility, da sie total auf Springen und Klettern steht... tja das lief immer 10 Minuten gut, dann war ihr das zu eintönig und sie kletterte lieber wieder auf ein Gerät in luftiger Höhe wie die Wand oder den Laufsteg. Man merkte förmlich ihr Motivationsloch bei "langweiligen" Geräten.
Sie schnüffelt gern und viel, eventuell ist Maintrailing was, aber mittlerweile habe ich eher das Gefühl: Sie will einfach gemütlich ihr Ding machen. Stundenlanges Wandern findet sie genial, beim Joggen ist sie dabei, solange sie ohne Leine mit viel Abstand immer wieder schnüffeln darf und im Sprint aufholt. Ich glaube mit einer größeren Aufgabe würde ich ihr keinen Gefallen tun. Sie ist einfach nur wahnsinnig gern überall dabei und macht dann viel ihr Ding. Ehrlicherweise glaube ich auch, dass sie mit einer größeren Aufgabe überfordert wäre und zum Nervenbündel mutiert.
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Er ist recht stressempfindlich mit IBD-Verdacht und 17 Monate alt. Einen kranken Eindruck hat er mir dort nicht gemacht, hat auch gut gefressen. Ich denke er hat den Stress von der Anreise verarbeitet. Zusätzlich hatten wir gute 30 Grad in Finnland. In den kühlen Morgenstunder war er fitter und ist übers Grundstück gedüst, sobald es wärmer wurde Siesta. Er ist allgemein ein eher chilliger Vertreter (zumindest bist er nen Hasen sieht ).
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