Der Trend mit der Auslastung?

  • Hach ja ... ob du dieses Buch dann auch gerne lesen würdest .... xD


    Ich verliere mich auch gerne mal in Details :roll:, habe aber auch meine "lichten Momente" xD


    Danke für dieses schöne Kompliment, ich freue mich darüber :bussi:

  • Ich hatte 2x den Fall, dass auftrainierte Hunde - die zu dem Zeitpunkt - mehrfach die Woche trainiert haben - innerhalb eines Tages (weniger Stunden, wie auch immer man es nennen will) vonn 100 auf 0 runterfahren mussten.

    Box ueber den gesamten Tag, kurzes loesen draussen, danach SOFORT heim und liegen. Und das ueber einen sehr, sehr langen Zeitraum, wobei die Zeit in der Box dann langsam weniger wurde. Es gab fuer den einen anfangs Schmerzmittel (und AB), mehr nicht. Fuer den anderen gab es mehrere Monate Medikamente (inkl. Schmerzmittel). Ruhiggestellt ueber Medikamente wurde keiner der 2.

    Fou durfte an die 3 Monate nur zum loesen raus! Kein Gassi, auch nicht 10 Minuten. Das wurde dann langsam geaendert. Langsam heisst hier, sie durfte dann 1x die Woche (!) fuer 5 Minuten laufen, dann fuer 10 Minuten, usw. Es hat ewig gedauert, bis sie wieder normal Gassi gehen durfte, vom Sport (ganz sachte!) mal ganz zu schweigen.


    Beide Hunde kannten Ruhe halten und ein stinknormales Hundeleben, aber ja..irgendwann wurden sie aetzend! Selbst als die normale Bewegung wieder erlaubt war, gerade Kalle hat der SD extrem gefehlt. Das zeigt sich auch heute noch, wenn er mal laenger Pause hat (wegen den Schmerzen). Er wird reizbarer, seine Zuendschnur wird kuerzer, er faengt an sich Konflikte zu suchen, usw. Im Grunde veraendert sich sein Wesen.


    Fou ist anders gestrickt. Die muss nicht zwingend im SD die Sau rauslassen koennen um ausgeglichen zu sein. Bei ihr geht es auch ueber andere Dinge.

  • Murmelchen aber da stellt sich ja auch wieder die Frage (wenn ich es richtig verstanden habe sind beides wirkliche Gebrauchshunde) wie wäre Kalle wenn er nie im Sport gearbeitet worden wäre und wie Fou?


    Also wäre Kalle nicht auch ohne auf den Geschmack gekommen zu sein einer der Hunde die ohne Sport eine tickende Zeitbombe gewesen wären und Fou wäre von vornherein mit alternativen zurecht gekommen? Versteht du was ich meine?

    Ich finde das alles ein sehr komplexes Thema

  • Das kann ich nicht beantworten, weil ich es nicht weiss ;)

    Ich weiss nicht, wie sie waeren, wenn sie keinen SD gekannt haetten.


    Es sind grundverschiedene Hundetypen und Kalle waere mAn immer ein Hund gewesen, der den Weg ins Regenbogenland nicht kennt (und ihn auch nicht kennen will). Sein Vater bringt recht durchschlagend einen gewissen Typ Hund und das unabhaengig vom Sport oder der Ausbildung.

    Fou waere vermutlich immer ein Hund gewesen, der einfach mit allem happy ist, was ihr geboten wird.

    Aber wirklich wissen, tu ich es eben nicht.

  • Ich finde das alles ein sehr komplexes Thema

    Ja, das ist es.


    Maßgeblicher Faktor dabei ist auch der Wille des Menschen.


    Ich finde es absolut vernünftig, einen Hund auch in dem Sport zu bewegen, für den man ihn sorgfältig ausgesucht hat - warum sollte ein Mensch ihm das verwehren, wenn doch die Wahrscheinlichkeit, dass BEIDE daran Spaß haben, sehr groß ist?


    Vernünftig (im Sinne von vernunftgesteuert) ist dabei nur, eben auch im Blick zu halten, dass so eine Spezialisierung schnell zur Einbahnstraße werden KANN, wenn nicht auf ein gutes Maß an Ausgleich geachtet wird.


    Murmelchen hat, wenn ich es richtig gelesen habe, ja auch von einem dauerhaften Entzug JEGLICHER Aktivitäten geschrieben, darunter fielen dann auch jegliche sonstigen Ausgleichsangebote.

    Das ist als ob ein Mensch, der täglichen Sport gewohnt ist, aufgrund eines Unfalls auf einmal 3 Monate im Rollstuhl verbringen muss ... irgendwann ist der auch Fernsehen, Sudoku und Computerspielchen über und bekommt Frust.

  • Ich finde jetzt allerdings, die genannten extremen Beispiele (Hund über lange Zeit nur in der Box) haben wenig mit der Frage zu tun, was mit einem Sporthund passiert, der nach einer gewissen Zeit mit einem abgespeckten Programm klarkommen muss.


    Also ich meine, jeder Hund dreht doch irgendwann durch, wenn der plötzlich 24h am Tag bewegungslos ruhen soll. Das sind halt Extremsituationen, wo Hund leider durch muss, auch wenn er es Sch... findet.


    Das ist meiner Meinung nach aber nicht damit vergleichbar, wenn aufgrund äußerer Umstände das Training reduziert wird und von "jede freie Minute auf dem Hundeplatz" zu vielleicht 1x die Woche und ansonsten normales Gassi gehen, mal bissel spielen. Also nicht überhaupt keine Bewegung und Kopfarbeit mehr, sondern eben nicht mehr extrem leistungsorientierter Sport mehrmals die Woche.

  • hmm..also Coco bräuchte, glaube ich, keine Art von "Auslastung".

    Die wäre wahrscheinlich wirklich mit 1-2 Stunden spazieren gehen am Tag zufrieden. Und da muss sie sogar an der Leine laufen wegen dem Jagdtrieb.


    Aber ich mache gerne etwas mit meinem Hund. Ich arbeite gerne mit ihr (obwohl sie eben kein "Arbeitshund" ist) und mittlerweile fühle ich mich auch bei uns im Hundeverein ganz wohl. Und bevor ich jeden Abend nach der Arbeit alleine eine Runde mit ihr drehe, gehe ich eben zweimal die Woche auf den Hundeplatz. Wir treffen andere Leute und Hunde und für Coco ist es eben eine schöne Abwechslung zum Leinengassi.

    Sie wird dann auch nicht 2-3 Stunden ausgepowert, sondern liegt die meiste Zeit auf dem Platz herum und wir machen ein paar kürzere Übungssequenzen.

    Sie ist kein "krasser" Hund und ich würde nie behaupten, dass sie das "braucht". Aber schaden tut es ihr auch nicht.


    Ansonsten begleitet sie mich fast 24h überall mit hin und das ist meistens "Auslastung" bzw. geistiger Input genug.

    Müsste sie jetzt den ganzen Tag alleine Zuhause bleiben und würde nur morgens und abends einen Spaziergang bekommen, fände ich es beispielsweise zu wenig Auslastung.


    Solange ein Hund genug "raus" kommt und auch mal neue Gegenden und neue Situationen erkunden darf, bin ich nicht der Ansicht, dass ein "stinknormaler" Hund eine extra "Auslastung" braucht.

    Aber so manchem Hund würde es den Alltag etwas auflockern, wenn eben ab und zu etwas zusätzliches gemacht wird, außer die alltäglichen Gassirunden.


    Finja ist beispielsweise so ein sehr genügsamer Hund. Meine Eltern sind den ganzen Tag Zuhause und gehen normalerweise zweimal am Tag eine größere Runde. Also durchschnittlich 2-3 Stunden insgesamt. Meist einmal von Zuhause aus los und einmal wird irgendwo rausgefahren oder auch ein größerer Ausflug gemacht. Während dem Gassi gehen wird nichts gemacht, außer das sie mal zurückgerufen wird, wenn ein Radfahrer/Hund/usw. kommt. Oft läuft sie auch komplett an der Flexi oder Schleppleine. Finja ist damit komplett zufrieden und Zuhause sehr ruhig.


    Wenn ich allerdings ab und zu mal einen Trick mit ihr übe oder ihr den Futterdummy verstecke, blüht sie richtig auf und macht begeistert mit. Klar, sie braucht es nicht, aber sie freut sich trotzdem darüber, wenn ein bisschen mit ihr "gearbeitet" wird.


    ich finde den Begriff "Auslastung" einfach schwierig. Ich kenne auch Hundebesitzer, die mindestens 3mal am Tag jeweils mindestens 1 Stunde mit dem Hund raus gehen und durchgehend Bällchen werfen. Die meinen dann auch, der Hund braucht das als Auslastung... Der Hund ist dann den ganzen Tag total überdreht oder bricht irgendwann aus körperlicher und geistiger Überforderung fast zusammen...

  • Hundundmehr meine Frage war gar nicht so gemeint eine solche Rasse dann nicht auch dementsprechend auszulasten. Für mich ist klar, wenn man sich einen Hund aus diesem Schlag holt sollte/muss er auch seiner Arbeit Nachkommen dürfen.


    Mir ging es eher darum ob sich der Entzug nicht aber wieder auch auf den eigentlichen Charakter zurück führen lässt. Sprich ein Hund der von vornherein Auslastung in diese Richtung braucht wird vermutlich auch beim Entzug größere Probleme haben als ein Hund der vom grundchatakter „genügsamer“ ist.

  • Ja, hier gab's komplettes Nullprogramm. Anfangs. Irgendwann wurde das geaendert, in kleinen Schritten (bis Fou wieder auf dem Auslastungsniveau war, auf dem sie vor der Erkranung war, vergingen Jahre. Lag aber auch an den Rueckfaellen und den Schaeden, die bis heute sichtbar sind).

    Und es ist wirklich so, dass Kalle ohne regelm. SD aetzend wird. Evtl. wuerde 1x die Woche reichen, das kann gut sein. Bisher gabs entweder oefter Training oder laenger nicht :ka:

    Itsy ist aehnlich wie Kalle, auch wenn es sich bei ihr anders zeigt (bedingt durch ihr Wesen). Die 2 brauchen diese Auslastung tatsaechlich. Faehrte, UO, Gassi, am Rad/vor dem Rad/vor dem Bauchgurt laufen, usw. das ist alles toll. Das macht ihnen Spass, sie machen es gerne. Aber es ersetzt bei diesen beiden Hunden einfach nicht das, wofuer sie brennen. Ich bekomme sie beide ohne diese Abteilung nicht so ausgeglichen, wie mit.

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