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Solange ein Hund genug "raus" kommt und auch mal neue Gegenden und neue Situationen erkunden darf, bin ich nicht der Ansicht, dass ein "stinknormaler" Hund eine extra "Auslastung" braucht.
Ja, das ist der Normalfall für Hunde mit weniger oder gar keiner ausgeprägten Spezialisierung. Das dürfte auch auf einen Großteil der Hunde zutreffen. Aber auch bei Spezialisierungen reicht oftmals ein im Gesamtbild geringes Bedienen dieses Bedürfnisses aus, um diesen Bedarf abzudecken.
Hundebesitzer, die mindestens 3mal am Tag jeweils mindestens 1 Stunde mit dem Hund raus gehen und durchgehend Bällchen werfen.
Das fördert Sucht, erzeugt diese auch oft.
Mir ging es eher darum ob sich der Entzug nicht aber wieder auch auf den eigentlichen Charakter zurück führen lässt. Sprich ein Hund der von vornherein Auslastung in diese Richtung braucht wird vermutlich auch beim Entzug größere Probleme haben als ein Hund der vom grundchatakter „genügsamer“ ist.
Ja, aber das ist doch auch nur natürlich und nachvollziehbar. Wenn genetisch etwas in die Wiege gelegt wird, bei dem genau dieser Dopaminausstoß mit 100%iger Wahrscheinlichkeit erfolgt, dann ist es doch sehr wahrscheinlich dass sich genau diese genetisch angelegten Merkmale einen Weg SUCHEN. Kommt dann von Außen ein Reiz, der ein oder auch mehrere Merkmale beinhaltet, die diese genetischen Merkmale ansprechen - dann wird dieses Verhalten auch bevorzugt gezeigt.
Hier hilft vielleicht der bildhafte Vergleich mit einem Marathonläufer; Dieser wird mit Freude einen 1000m-Lauf machen, und dabei auch ein gewisses Maß an Dopamin erhalten. Da wird ein Teil seiner Fähigkeiten angesprochen und bedient. Hat also auch was.
Sein wirkliches Glück wird er aber nur empfinden, wenn er seine GANZEN Qualitäten als Läufer einsetzen kann - und das kann er nur bei einem Marathon.
Es gibt Hunde, die sind Marathonläufer, oder kommen sehr nah daran.
Das dürfte allerdings genauso selten auftreten (auf die gesamte Hundepopulation bezogen), wie bei den Menschen.
Murmelchen 's Kalle scheint da schon in Richtung Marathonläufer zu gehen. Dessen Vater scheint ein guter Vererber zu sein.
Die 2 brauchen diese Auslastung tatsaechlich. Faehrte, UO, Gassi, am Rad/vor dem Rad/vor dem Bauchgurt laufen, usw. das ist alles toll. Das macht ihnen Spass, sie machen es gerne. Aber es ersetzt bei diesen beiden Hunden einfach nicht das, wofuer sie brennen. Ich bekomme sie beide ohne diese Abteilung nicht so ausgeglichen, wie mit.
Ich denke, du meinst hier als Auslastung das Bedienen der hoch angelegten Wehrmotivation, die bedient werden MUSS, um dem Hund eine innere Balance überhaupt zu ermöglichen? Siehe vor - der Marathonläufer.
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Schwierig.
Als Mensch, für den XY das Leben ist und er es mit einem Schlag nicht mehr ausführen kann, der hadert nicht erst nach drei Monaten damit. Sondern ab dem Zeitpunkt, wo ihm das mitgeteilt wird.
Hunde verstehen aber nicht, wenn der Mensch vor sich hinbrabbelt, dass die Zwangspause soundso lange anhält oder er nie wieder xy machen darf.
Mein Rüde wurde 2x mitten aus dem Sport (ZHS) geholt.
1x Nekrose am Vorderbein (wochenlanger Boxenknast) und 1x durch den ersten Rückenmarksinfarkt inklusive Lähmung und quasi kein normales Leben mehr möglich.
Änderung im Verhalten: klar wurde der irgendwann unleidlich.
Aber ändern ließ es sich nicht und irgendwann hat er damit seinen „Frieden“ geschlossen und ist quasi total Verweigerer geworden, der nur noch mit zum Gassi geht, wenn er wirklich, wirklich Bock hat (meistens irgendwann im Sommer mal so ne Phase)....
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Was meinst du mit Wehrmotivation Hundundmehr ?
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Die Swiffer zwei fragen:
1. glaubst du dein Hund ist glücklich? Liest sich nicht so (ohne Vorwurf!!! Für Krankheit kann niemand was). Nur bezogen auf die Frage hier im Thread wie ein Hund den Entzug verkraftet.
2. meinst du er wäre genauso „lustlos“ wenn du nie ZHS mit ihm gemacht hättest?
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Bei meinen gab es die magische 3 Tage Regel, die konnte man mal auf dem Sofa verbringen. Danach fing hier das getigere im Haus an und man wurde grantig. Ob sich das gelegt hätte oder schlimmer geworden wäre, keine Ahnung, kam hier noch nicht vor.
Mit langsam abtrainieren und Bewegung langsam ausschleichen gab es bisher keine Auffälligkeiten. War aber meist nur Winterpause oder der Übergang in die Rente.
Habe aber auch nur aktive, sportliche Hunde und keine echten Arbeiter.
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Die Swiffer zwei fragen:
1. glaubst du dein Hund ist glücklich? Liest sich nicht so (ohne Vorwurf!!! Für Krankheit kann niemand was). Nur bezogen auf die Frage hier im Thread wie ein Hund den Entzug verkraftet.
2. meinst du er wäre genauso „lustlos“ wenn du nie ZHS mit ihm gemacht hättest?
Jupp.
Weil ich sehr genau weiß, wie es aussieht, wenn er psychisch nicht mit sich im Reinen ist. (Stichwort Selbstverstümmelung)
Ob er genauso lustlos wäre? Japp. Er ist ein absolut kompromissloser Arbeiter, egal in welchem Bereich.
Und ja, auch ein (sehr körperbewusster) Hund darf damit Schwierigkeiten haben, kein Gefühl mehr in den Hinterläufen, Koordinationsstörungen, Gleichgewichtsprobleme zu haben. Und da ist es für mich als Mensch sehr verständlich, wenn man sich am Liebsten nur im vertrauten Terrain bewegt.
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Was meinst du mit Wehrmotivation Hundundmehr ?
(Ab-)Wehr ist Bestandteil des Aversionsverhaltens, welches aus Meiden (bis hin zur Flucht) als der einen, aus (Ab-)Wehren als der anderen Seite besteht.
Verhaltensbiologisch steht dabei der Aspekt der Unversehrtheit und der Lebenserhaltung im Vordergrund. Auch bei Lebewesen ein und derselben Art gibt es dabei das Spektrum von "eher zur Flucht/zum Meiden" bis "eher zur Wehr" neigend.
Durch gezielte Selektion lässt sich also züchten, dass auf das Merkmal "Wehr" selektierte Nachkommen eine sehr geringe bis keine Tendenz zur Flucht mehr zeigen, und dafür die Komponente "Wehr" in vielen Situationen zum Vorschein kommt.
Wehrmotivation ist das, was beim IPO im Schutzdienst zum Einsatz gelangt.
Motivaton deshalb, weil das Merkmal "Wehr" in der Theorie immer einzeln betrachtet werden kann, in der Praxis aber viele Merkmale mit ein- und zusammenfließen (Körperbau, Nerventätigkeit, Aggressionsmotivationen, Entwicklung, um nur mal ein paar zu nennen.)
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Ich stimme dir im grossen und ganzen zu.
Der Border (bzw alle Hüter) muss zwar auch seinen Standpunkt dem Schaf gegenüber klarmachen und nicht weichen, aber dennoch darf er niemals so in den Kampf gehen das er das Schaf verletzen würde.
Aber da muss ich doch was dazu sagen. Der Border kann durchaus mal ein Schaf verletzen wenn er zu fest in die Beine beisst. Natürlich ist da nix schwerwiegendes dabei, aber einfach so allgemein.
Was beim Border der Kampf ist, ist dass er niemals(!) von der Herde weichen würde, solange er gebraucht wird, vorher bricht er in sich zusammen. Das ist durchaus als Kampf zu sehen, als purer Wahnsinn wie du es nennst. Da gibt es ebenfalls kein zurückweichen.
Ja, verstehe ich nicht so richtig. Es ist doch nicht nur Kampf ein Trieb. Und nicht nur ein Kampftrieb kann in Wahnsinn ausarten. Gerade bei den Hütis sehe ich oft wahnsinniges Verhalten und entwickeln von Stereotypen, wenn es eben nix zu arbeiten gibt.
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Ok, ich denke was du meinst. Hoffe ich
Ohne SD fehlt Kalle der Kampf, ja. Er bekommt ihn bei/mit mir nicht und auch mit niemand anders im Alltag. Klar, wir zocken mal und das wird auch mal ruppiger. Aber es gibt eine Grenze, die wir beide nicht übertreten. Im SD darf er es (der Helfer auch, ausserhalb vom SD darf er es nicht...nicht bei meinen Hunden).
Bei Itsy ist es anders.. Ihr fehlt vom Grundwesen her diese Ernsthaftigkeit, wie Kalle sie hat (von klein an schon). Er hat Spaß an der Aggression und dem 'Kampf'. Bei Itsy ist es einfach mal auf 180 sein dürfen und das zu geniessen. Das lasse ich im Alltag nicht zu und auch wennich sie hochfahre, übertritt sie eine gewisse Grenze nicht. Ich mach das nicht mit Absicht (also diese Grenze setzen), das tun die Hunde selber. Kalle und Fou haben z.B. eine gewisse Art den Helfer im SD zu verbellen. Ich kann machen, was ich will, sie verbellen mich nicht so. Auch nicht im SD! Das ist aber nicht gemacht von mir...
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Ja, verstehe ich nicht so richtig. Es ist doch nicht nur Kampf ein Trieb. Und nicht nur ein Kampftrieb kann in Wahnsinn ausarten. Gerade bei den Hütis sehe ich oft wahnsinniges Verhalten und entwickeln von Stereotypen, wenn es eben nix zu arbeiten gibt.
Ich habe das Wort nur aufgegriffen. Kampf/Fixierung/Lebensinhalt... der Wille das zu tun was ihnen in den Genen liegt, das Leben in der Arbeit. Mir fällt schlicht kein absolut passendes Wort ein. Hunde die die Arbeit eben nicht nur als Auslastung und Spass sehen, sondern in ihr aufgehen, weil es das ist was sie vervollständigt.
Versteht man was ich versuche auszudrücken?
Übrigens gibt es das natürlich durchaus auch bei Labradoren, nur sind die meisten Labbis die "Otto-Normal" beim Züchter holt eben keine reinen Arbeiter mehr. Da kommt schlicht nicht die gleiche Leidenschaft aus ihnen raus. Spass ja, Wille sicher auch, aber eben nicht diesen gewissen (bitte passendes Wort einfügen).
Da ist einfach eine andere Dynamik dabei.
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