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Das merkwürdige ist auch mittlerweile, dass jeder Hund der Anno 1612 mal einen Arbeiter in den Ahnen hatte, ein Gebrauchshund ist.....
Dann muss man den Junghund und den erwachsenen Hund unterscheiden.
Der Junghund, der gestern 3 Stunden unterwegs war, braucht heute sicherlich Ruhe um nicht hochzudrehen, der erwachsene nicht unbedingt.
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Ich stelle mal die Frage in den Raum, ob der Begriff Auslastung nicht einfach zu emotional gelesen wird. Jedenfalls kommt bei mir nie Druck auf, wenn ich lese "aber mit dem muss auch was gemacht werden". Vielleicht meinen die Foristen das gar nicht extrem?
Man darf "Auslastung" ja auch nicht wie beim Menschen sehen, 3mal die Woche Sport ist gesund oder 10.000 Schritte am Tag. Waren ja schließlich nur Werbeslogans, die irgendwie in die WHO eingeflossen sind.
Hätte ich einen Normalo Hund würde ich mir einen gemeinsamen "Sport" suchen. Erstens kann man dann, wie manche schon erwähnt haben, eine andere Stufe von Bindung und Lebensfreude vom Hund sehen. Zweitens wäre unser Leben hier sonst viel zu langweilig. Hier rennen keine Kinder rum, sie kommt auch nicht mit zu Freunden oder Einkaufen oder ähnlich Spannendes. Klar, hier sind extrem viele Hunde und Wald. Aber ich wünsche mir da tatsächlich noch mehr für mich (und den Hund)
Meinungen hier im Forum können sehr intensiv, manchmal auch informativ sein. Aber meine Ansichten vom Hundeleben bilde ich mir ja selbst. Es ist gut hier die verschiedenen Hundrealitäten zu sehen.
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Ich habe hier immer das Gefühl, dass die Frage nach der Auslastung hier ein beliebter "Test" ist, mit dem die Ernsthaftigkeit und Leidensfähigkeit von Neu-Usern überprüft wird. Auf die Frage nach der geplanten Auslastung die richtige Antwort zu geben ist nämlich total tricky, da kann man auf hundert verschiedene Arten ins Fettnäpfchen treten und jeder kann sich dann hinterher an der Schlammschlacht beteiligen.
Mir tun die Threadstarter dann auch immer ein bisschen leid, weil die sich in der Regel was total vernünftiges vorstellen: Einen netten Hund, der im Alltag gut mitläuft und mit dem man jeden Tag schön 'ne Runde spazieren gehen kann. Das "Im Alltag gut mitlaufen" auch einiges an Erziehungsarbeit voraussetzt, ist den Meisten ja irgendwie vage bewusst.
Wenn hier einer sagt, "Ich wohne in der Innenstadt, da könnten wir nachmittags durch den Park laufen und hinterher schön ins Cafè gehen, es soll übrigens ein Schäferhund werden," dann ist natürlich klar, dass der noch über ein Zusatzprogramm nachdenken muss. Aber wenn eine Familie mit Kindern sich einen Labrador zulegen will, dann ist der Hund erstmal mental gut beschäftigt. Natürlich freut der sich, wenn er auch ein bisschen Spiel und Spaß speziell für Hunde kriegt. Aber letztlich ist es dem Hund wahrscheinlich egal, ob er mit den Kindern im Garten Frisbee spielen darf oder ob er spezielles Dummy-Training kriegt, wo womöglich auch noch auf Impulskontrolle geachtet wird, was es dann ja auch schon wieder weniger lustig für ihn macht ;-)
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Ich finde jeder Hund würde von zusätzlicher Auslastung profitieren, aber ob sie es zum glücklich sein brauchen?
Ich denke es gibt unterschiedliche Motivationen. Ich stimme zum Teil auch Helfstyna zu. Man würde gar nicht glauben, was man alles macht um sein Selbst aufzuwerten oder um sich gut über sich selbst zu fühlen. Natürlich macht es den Leuten der Sport Spaß, aber es klingt halt besser, wenn man meint der Hund braucht das als der Hund will das.
Außerdem werden eigene Wünsche, Wertvorstellungen und Bedürfnisse auf den Hund übertragen. Wir haben alle ein Hobby, Leidenschaft, einen Beruf ohne den wir uns nicht wohl fühlen würden. Dann muss der Hund doch auch so etwas haben um glücklich zu sein.
Und für viele ist der Hund das einzigste oder das wichtigste Hobby. Da verbringt man einfach mehr Zeit mit dem Hund und stellt auch andere Ansprüche an die Hundehaltung. Und dies wird dann auf andere übertragen.
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Ich habe mir extra einen Collie geholt, da er als leichtführig und recht genügsam gilt. Jeden Tag spazieren gehen....ja, super gerne.....Mantrailing.....ja, super gerne, wenn Herr Kasper, da auch Lust zu hat.....mir würde es dann auch reichen.....wenn Herr Kasper dann noch Lust auf mehr hat, dann würde mein Mann ihn gerne zum joggen mitnehmen....schauen wir mal, wie Herr Kasper da so mit spielt
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Ich denke, es kommt sehr auf die Rasse an.
Lucy arbeitet sehr gerne - und wir haben beide total Spaß Suchspielen/Freiflächensuche.
Wenn wir mal ein paar Wochen weniger machen (wie z.B. als es so heiß war), ist das überhaupt kein Problem für Lucy.
Ich denke aber, wenn ich langfristig (also über Monate hinweg) überhaupt nichts mit Lucy "arbeiten" würde, würde ihr etwas fehlen.
Allerdings haben wir uns sehr bewusst für diese Rasse entschieden und haben gezielt einen aktiven Hund, der gerne arbeitet, sich leicht begeistern lässt usw. gesucht.
Ich denke aber, dass diese zusätzliche Beschäftigung bei vielen Hunderassen nicht nötig ist - und wenn man weiß, dass man nicht so viel machen möchte und dann ganz bewusst eine entsprechende Rasse wählt, sehe ich dabei auch gar kein Problem.
Der Hund soll natürlich genug Auslauf und genug Ansprache im Alltag haben usw. - das finde ich selbstverständlich für jeden Hund wichtig.
Aber aus meiner Sicht gibt es durchaus einige Rassen, die darüber hinaus keine weitere Auslastung/Beschäftigung benötigen, um glücklich zu sein.
Lexi mochte draußen z.B. nicht gerne arbeiten - sie wollte viel lieber schnüffeln, ein paar Haken schlagen, die Umgebung erkunden, mit anderen Hunden toben usw.
Das war ihr 100 Mal lieber, als z.B. Apportier-Training oder Freiflächen-Suche (woran Lucy wahnsinnig viel Spaß hat) - und Lexi war ein sehr ausgeglichener Hund.
Ich denke nicht, dass ihr etwas gefehlt hat.
Natürlich gab es im Haus mal Tricktraining, wir haben draußen mal eine Frisbee geworfen usw. - aber das war weit davon entfernt, was wir jetzt mit Lucy machen.
Nicht, weil wir vorher "faul" waren, sondern weil Lexi uns einfach gezeigt hat, was ihr Spaß macht.
Und das waren einfach andere Dinge, als jetzt bei Lucy.
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Ich lese auch oft still in diesen Threads mit und staune. Mittlerweile gibt's kaum eine Rasse, die keine mega Auslastungsansprüche mehr stellt, selbst für die Gruppe der Begleithunde ist "nur" Spazieren gehen und dabei sein angeblich zu wenig.
Auf der anderen Seite dann dieser extreme Ruhe- und Stresswahn, gefühlt rühren 99% aller Probleme daher, dass der Hund zu viel macht, zu wenig schläft... Wehe dem, der jeden Tag ein paar Stunden spazieren geht oder seinen Hund nach einem anstrengenden Tag nicht grundsätzlich ne Woche ans Sofa tackert. Kein Wunder, dass das Tier völlig überfordert ist
Für mich passt das irgendwie so gar nicht zusammen und ich hab das Gefühl, die gesunde Mitte geht langsam verloren. Und wenn ich hier oft lese, dass der Hund zwar mehrmals die Woche irgendwie künstlich "ausgelastet" wird, gleichzeitig dann aber Spaziergänge gestrichen werden, weil der Hund sonst angeblich überlastet ist, frage ich mich schon oft, inwieweit das im Sinne der Hunde ist.
Wenn ich mit meinem Hund 2, 3 Stunden durch die Natur streife, der dort eifrig Spuren abschnuffelt, rennt, schwimmt, Artgenossen trifft, mal ne Runde mit mir spielt, Blödsinn macht und danach erst mal müde und zufrieden ein paar Stunden schläft... Dann frage ich mich schon, warum "nur" Gassi gehen angeblich so unbefriedigend sein sollte. Und ob der Hund glücklicher wäre, wenn der stattdessen stundenlang im Auto hocken muss, um dann ein paar Minuten offiziellen Hundesport zu betreiben
Doch, ich finde schon, dass das zusammenpasst.
Spazieren gehen ist doch etwas anders einzuordnen als ein sinnvolles, artgerechte und zum Hund passendes Hobby.
Lola geht gern spazieren, ich kann sie auch unterdessen beschäftigen. Aber wenn man den Hund beim Mantrailen sieht, erkennt man den Unterschied. Lola brennt dafür, kann das machen, wofür sie gedacht ist (was sie da sucht, ist ja mal zweitens) und wenn man sich jetzt diesen Hund nochmal am Wild vorstellt, hat man auch eine Ahnung was DAS dann mit dem Hund macht.
Klar gibt es viele Hunde, denen reicht das Begleithunddasein allemal. Aber zum einen gibts ja tatsächlich Hunde, die die Arbeit brauchen und ich finde auch, dass man Alltag nicht mit Hobby vergleichen kann.
Den Alltag muss der Hund eben handeln uU mit Kindern und pipapo. Beim Hobby hat er (hoffentlich) etwas, worin er aktiv gern arbeitet. Ist verständlich, worauf ich hinaus will?
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ich gehe mal davon aus, dass mein Thema gemeint ist.
Es gibt Hunde die sich gerne bewegen und Hunde die gerne "denken" und einen Job wollen. Und alle erdenklichen Kombinationen davon. Das nochmal gemischt mit Hunden die eigenständig arbeiten oder mit dem Menschen zusammen.
Die Kunst besteht darin den richtigen Partner zu finden.
in meiner Welt gibt es tatsächlich nahezu ausschliesslich den Gebrauchs- und Arbeitshund. Mir ist bewusst wie ein rassegerecht arbeitender Hund ausschaut. Sonst würde ich mir überhaupt keine Kopf machen.
Aber was hier zum Teil als Auslastung kommt. Hmm ok, mein Hund arbeitet doch. Der hat heute früh mal eben schnell auf 4 Hektar ein verlorenes Halfter gesucht, gefunden und apportiert. 8 min hochkonzentrierte Arbeit. Der Gute war knülle und da ist jetzt für den Rest des Tages nicht mehr viel von ihm zu wollen außer da sein.
Arbeit würde ich das trotzdem nicht nennen. Stöbern, nö auf Sicht gesucht, manche Stellen doppelt, andere garnicht. Anzeigen, nein. Wenn er schon sucht, muss ich ja nicht laufen. Apportieren, noch das Beste, aber da wird auch mal geschüttelt, nachgepackt und mir dann vor die Füße gespuckt.
Arbeit, hat was mit Ausbildung zu tun. Hat er nicht, hat sich so ergeben. Spaß macht es ihm, aber "artgerecht" für einen Hütehund, nein. Für mich ist das Alltagsspielerei mit Hund. Hat doch jeder irgendwas was er gut kann oder gerne macht. Losgehen und was verstecken, nö. Was sich ergibt ist gut und was nicht, auch ok.
Und so ist es doch mit den meisten Sachen. Das ist für mich Beschäftigungstherapie. Mal mehr, mal weniger befriedigend.
Zum Hundesport. 5 Jahre ernsthaft Agility. Kaum Wettkampf, aber nicht Just4fun einfach irgendwie. 2x die Woche Training. Mit Anfahrt etc 2 1\2 Stunden jeweils. Mein Hund ist vielleicht 10 - 15min davon wirklich gelaufen. Rest der Zeit Auf- und Abbau. Warten auf andere Teams, Trainingsbesprechungen, sich gegenseitig helfen.
Wochenende so eins im Monat ca. Seminar, Wettkampf, Arbeitseinsatz Verein. Geschätzt Arbeitszeit Hund 15min. Je nachdem.
Zu Hause 3 manchmal 4x die Woche Unterordnung, Wechsel, sonstiger Feinschliff. 5-10min
Für den Hund ist das einfacher. Klare Teilung von Leistung und Freizeit. Work-Life-Balance. Arbeit vs. Alltag. Aber mehr gemacht hat dieser Hund nicht wirklich. Zeitaufwendig war es. Besser angehört hat es sich auch. (Und ja, mir auch Spaß gemacht. Bevor sich das so schrecklich anhört)
Aber Auslastung in diesem Sinne oder ein echter Koppelgebrauchs oder Jagdhund sind nochmal richtige Unterschiede.
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Ich finde solange der Mensch Arbeit für den Hund definiert ist das schwierig. Arbeitet ein Hund? Würde er ohne menschlichen Einfluss arbeiten ? Er würde wohl für sein überleben sorgen genau soviel wie nötig. Das würd variieren. Ich denke Tiere ganz allgemein arbeiten nicht und machen auch keinen Sport. Ich find es aber ok wenn der Mensch sagt "ich will das der Hund arbeitet" ob als Begleiter oder als Hundeplatzbenutzer. Die Entscheidung liegt beim Menschen. Alles andere ist Spekulation.
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Man darf auch nicht vergessen wie schnell die Leute den Stempel "Faul!" zücken und wie verpönt das ist. Niemand will sich als faul bezeichnen lassen oder gar das man dem Hund nicht das aller, aller, allerbeste vom Allerbesten bietet.
Ich bin faul. Darum hab ich mir passende Hunde geholt die eben nix an "Sport" brauchen. Der Whippet muss flitzen können, das darf er, dazu hab ich die Möglichkeiten. Hätte ich hier keine Freilaufmöglichkeiten wäre er nicht eingezogen. Und er will gerne immer dabeisein. Super!
Der Mini will immer dabei sein. Darf er, find ich gut, genau das wollte ich.
Also dümpeln wir gemächlich durch die Gegend, alle paar Tage allerdings nur. Viel Garten, die Hunde kommen eigentlich immer mit, also Eis essen? Hunde dabei. Ins Shoppingcenter? Hunde dabei. Durch die City bummeln? Hunde dabei.
Meine Hunde sind damit ziemlich zufrieden. In jungen Jahren haben sie im Feld deutlich mehr Gas gegeben, nun im "mittleren Alter" nicht mehr so, da sind Dinge wie Zeitungslesen deutlich wichtiger geworden.
Aktuell gibts seit Wochen für die 2 nur 3mal täglich Garten. Ich bin mit gebrochenem Bein zu nix in der Lage, mein Mann arbeitet Vollzeit (und ist auch grad gesundheitlich angeschlagen) und meinen Sohn kann ich nicht mit den Hunden zum Freilauf schicken, weil sie nicht gut genug auf ihn hören. Leinenspaziergänge findet der Whippet aber so überflüssig wie ein Kropf...
Und was machen die Hunde nun seit Wochen? Krankenpfleger sein. Auf mich aufpassen, viel dösen aber immer mit einem Ohr nach draußen falls "Gefahr" kommt. Viel schmusen, bissken spielen, seit es kühler ist toben sie halt mal kurz durchs Haus, Treppen runter und wieder hoch, zack, weiterpennen.
Reicht für die 2. Wir alle werden uns freuen wenn wieder mehr möglich ist, aber die erzwungene Totalpause bringt hier keinen aus dem Konzept oder an den Rand des Wahnsinns.
Der nächste Hund wird ähnlich leben. Wird eben wieder ein Begleithund, da mach ich dann endlich wieder mehr an Tricks, aber ansonsten?
Liebhaben, immer dabei haben, zusammen sein. Passt schon.
der hund denkt nicht wie ein mensch... etwa; ach wenn ich doch nur dies und das und jenes machen könnte.....
Und der Mensch sollte eigentlich auch nicht so denken. Macht nämlich unzufrieden und unglücklich.
Aber irgendwie tendieren Menschen immer genau dazu, zu negativem Denken.
Wir könnten soviel mehr vom Hund lernen als der Hund von uns.
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