-
-
PS: die Triebtheorie ist wirklich längst überholt, nicht nur nach Hundundmehr
Recht habt ihr
Aber es ist so kurz und knackig und (fast) jeder weiß was man meint
ich Kommunikationsmuffel -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Na, wenn Hunger der alleinige Grund zur Jagd wäre, gäbe es doch die perfekte Lösung für Hunde mit unerwünschtem Jagdverhalten: Einfach vor dem Freilauf satt füttern und man kann entspannt Gassi gehen...
-
Hach, wenn das ginge! *träum* Nie wieder aufpassen wo man läuft, nie wieder vorher akribisch schauen ob Freilauf möglich ist, einfach vorher gut füttern und fertig.
Wobei, wenn ich mir so machen fetten Hund hier angucke haben die Halter genau das gemacht. Fett gefüttert damit die Hunde nicht mehr ständig abhauen.
-
Also ein innerer Antrieb ist nur, wenn ein Verhalten von einem äusseren Reiz zuverlässig und maschinell ausgelöst wird? Der innere Antrieb ist also eigentlich ein äusserer Antrieb?
Innerer Antrieb und äußerer Reiz sind zwei völlig unterschiedliche Faktoren.
Innerer Antrieb in Zusammenhang mit dem Begriff Trieb bedeutet, dass ein bestimmtes Potenzial an BEDARF dafür gibt, der bedient/abgearbeitet werden muss (siehe z. B. Instinktmodell nach Lorenz). Daraus abgeleitet wurde - auch durch Lorenz - das Triebstaumodell, welches besagt, dass es zu einem Stau dieses Triebes kommt, wenn dieser nicht "abgearbeitet/bedient" wird. Das ist widerlegt.
Sättigung aufgrund vorheriger Futteraufnahme bedeutet z. B., dass kein Suchen nach Beute stattfindet. Die Reize, die bestimmte Beutefangverhaltenssequenzen im Such-Modus ansprechen, werden dann zwar wahrgenommen, lösen aber keine Sequenz des Beutefangverhaltens aus.
An dieser Stelle mal: Sagt doch nicht immer "nach HUNDUNDMEHR" ... das ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich profitiere wie so viele andere auch nur von dem Wissen anderer.
Wie gesagt, die SUCHE nach Beute IST Jagdverhalten, das wird nicht erst bei Wahrnehmung der Beute in Gang gesetzt.
???
Die Suche NACH BEUTE ist natürlich Jagdverhalten!
Da sind "die Antennen" gezielt auf die Wahrnehmung von Reizen gerichtet, die mögliche Beute anzeigen.
Manchmal sind die Antennen aber auch einfach so aufgerichtet, ohne ein bestimmtes Ziel.
Kommt dann ein Reiz, der das Beutefangverhalten anspricht - dann springt die entsprechende Sequenz des Beutefangverhaltens an.
Es sei denn, der Hund hat gelernt bestimmte Reize als lohnenswert oder nicht-lohnenswert zu unterscheiden.
Oder aber die nette Hündin, deren Pippiinformationen er schon vorher entdeckt hatte, gerät in sein Blickfeld und ist interessanter ...
Glaub mir, wenn der Jäger seinen Jagdhund, ob weit- oder kurzjagend, zur Suche nach Wild schickt, dann geht der Hund nicht spazieren, bis er zufällig über Wildgeruch stolpert. Er geht JAGEN
Auch hier: Selbstverständlich geht der Hund dann nicht spazieren - immerhin ist er ja dafür ausgebildet und weiß, was sein Mensch von ihm will. Dazu kommt sicherlich noch die Erwartungshaltung des Hundes, die auch noch mal dazu führt, dass der Hund eine ZIELGERICHTETE Suche ausführt - im Beutefangverhalten.
Die Domestikation hat den Hunger und was er auslösen kann nicht amputiert.
Das habe ich auch nirgendwo geschrieben. Wobei viele Hunde heute sich dann wohl eher vor den Kühlschrank setzen ... oder vor ihren Menschen und diesen anstarren ... oder vor den leeren Napf legen...
Ich würde diese Vorprogrammierung eher angeborene Verhaltensweisen nennen.
Das ist das gleiche. Nur führt die Verwendung des Begriffs "angeborene Verhaltensweisen" häufig auf die Schiene "Trieb" - und ich hoffte, durch die Verwendung von "genetische VORprogrammierung" deutlicher zum Ausdruck gebracht zu haben, dass diese genetischen Vorgaben eben KEINE in Stein gemeißelte Handlung bewirken, sondern maßgeblich durch Lernprozesse beeinflusst werden.
Da fallen mir Schafsherden ein, wo Wölfe "gewütet" haben - nach der Theorie müssten die Wölfe sich ja erstmal zufrieden geben, wenn sie ein Schaf töten und fressen könnten. So ist es aber leider nicht...
Bei wild lebenden Beutetieren schon, das wurde ja schon gesagt.
Nutztiere, die ihr Fluchtverhalten nicht mehr uneingeschränkt anwenden können, lösen durch ihre Fluchtreaktionen in so unmittelbarer Nähe zum Raubtier bei diesem immer wieder erneut den Fangreflex aus. Dadurch kommt es zu diesen Vielfachtötungen.
Hab auch mal ein Video von einem wilden Luchs gesehen, der zum Spaß eine Schlange getötet hat, und sie dann liegen ließ. Das war sicher keine allzu große Ausnahme.
"Zum Spaß" ist eine menschliche Interpretation. Welches Motiv hinter dieser Tötung steckt, weiß ich auch nicht, Spaß halte ich aber nicht für das Motiv.
Und dass junge Raubtiere das Jagen im Spiel üben, erst an den Wurfgeschwistern, dann an kleinem Getier ist doch auch selbstverständlich - im Spiel wird alles geübt.
Nur ergänzend dazu: Jungwölfe lernen das richtige Jagen über Versuch und Irrtums-Lernen. Das ist dann kein Spiel mehr. So mancher Jungwolf versaut dem Rudel den Jagderfolg aufgrund seiner Unerfahrenheit bei der gemeinsamen Jagd - die "Strafe" dafür ist der weitere, eigene Hunger, und der Hunger seiner Rudelmitglieder.
Dabei lernt der Jungwolf übrigens auch, was Beute ist und was nicht, und welche Beute größere Aussicht auf Erfolg verspricht - und mit welcher er sich lieber nicht anlegen sollte.
Na, wenn Hunger der alleinige Grund zur Jagd wäre, gäbe es doch die perfekte Lösung für Hunde mit unerwünschtem Jagdverhalten: Einfach vor dem Freilauf satt füttern und man kann entspannt Gassi gehen...
Vielleicht hast du es überlesen - aber genau diese ultimate Ursache Hunger ist bei Haushunden nicht mehr existent.
-
Na, wenn Hunger der alleinige Grund zur Jagd wäre, gäbe es doch die perfekte Lösung für Hunde mit unerwünschtem Jagdverhalten: Einfach vor dem Freilauf satt füttern und man kann entspannt Gassi gehen...
Nun, dass beim Haushund Hunger ein zwar möglicher, aber sicherlich nicht mehr primärer Grund für das Jagen ist, wurde doch nun wahrlich lange und oft genug erörtert, da muss man echt nicht mehr mit solchen Rückgriffen kommen.
Aber Spass beiseite: mein Bild von Spaniels war lange geprägt von völlig verfetteten und entsprechend lethargischen Cockern, wie sie in meiner Kindheit häufig zu sehen waren. Die hätten ganz sicher nix mehr als 2 Sprünge lang gejagt, da danach völlig erschöpft kollabierend.
Es funktioniert also schon, braucht aber mehrere Monate, um einen Hund so bewegungsunfähig zu mästen.
-
-
Hm, warum schließt du "Spaß" am Töten aus? Ist es, weil es für uns Menschen moralisch nicht geht? Tiere haben in der Hinsicht keine Moral oder Skrupel.
Warum soll es keinen "Spaß" machen, wenn ein Hund eine Maus erlegt, ohne sie fressen zu wollen?
Ist es unterm Strich für ihn nicht (fast, und ok, sicher nicht für jeden Hund) das Gleiche wie das Spiel mit einem Spielzeug? Es sorgt für eine Endorphinausschüttung, was eben Glücksgefühle und eine gewisse Befriedigung verschafft.
Klar ist das eine menschliche Definition, wie eigentlich alles. Nur wir Menschen definieren schließlich.
Dass Tiere mehr empfinden als Hunger, Paarungswillen und Angst ist ja mittlerweile klar.
-
persica Spaß am Töten bringe ich bei Tieren nicht mit Moral in Verbindung.
Moral ist eine menschliche Philosophie, die für den MENSCHEN durchaus ihren Sinn hat.
Bei Tieren hat "Spaß am Töten" allerdings wenig Sinn, weil
- es Energie verbraucht, die möglicherweise an anderen Stellen fehlen würde
- es das Beutevorkommen unnötig einschränken würde
- das Lustempfinden bei Wildtieren lange nicht so viel Raum einnimmt wie beim Menschen
- es möglicherweise unnötig die eigene körperliche Unversehrheit gefährdet.
Ich meine, dass bei Tieren überlebenswichtige Motivationen eher dafür verantwortlich sind, wenn wir ein Raubtier beobachten, welches scheinbar grundlos ein anderes Tier erlegt.
Weil die Erwähnung von Spaß in diesen Fällen auch automatisch den moralischen Aspekt berührt, bin ich einfach sehr vorsichtig und sparsam mit der Verwendung der Bewertung "Spaß". Das triggert einfach das menschliche Kopfkino.
Möglicherweise befanden sich die Jungtiere des Luchses in der Nähe, und die Schlange stelle eine potentielle Gefahr für diese dar.
Oder die Schlange bedeutet grundsätzlich eine Gefahr aus dem Hinterhalt, wenn der Luchs gerade völlig konzentriert auf eine andere Beute ist.
Letztendlich weiß ich es nicht.
-
Also mein Hund hat sichtlich Spaß wenn er eine Maus erwischt.
-
Ok, nachvollziehbar! Das mit den Jungen wäre natürlich möglich
Also mein Hund hat sichtlich Spaß wenn er eine Maus erwischt.
Dito, und Dexter frißt sie nicht. Es geht nur um die Jagd ansich und das Erlegen. Und Max genießt das Aufstöbern, obwohl der wieder keine Maus töten würde (und fressen schon dreimal nicht).
Aber gut, unsere Hunde sind schon lange keine Wildtiere mehr. Da ist das sicherlich insgesamt weniger. Dennoch glaube ich nicht, dass es komplett wegfällt, und dass auch so einige wilde Raubtiere "Spaß" haben.
-
Dennoch glaube ich nicht, dass es komplett wegfällt, und dass auch so einige wilde Raubtiere "Spaß" haben.
Ja, das Spaßempfinden ist auch bei Raubtieren nicht unweigerlich abgeschlossen.
Ich erinnere mich an das Video eines in der Wildnis aufgewachsenen und lebenden Wolfes, der an einem Abhang auf dem Poppes runterrutschte - um dann wieder hochzurennen und erneut zu Rutschen. Das Ganze mehrfach und eindeutig lustbetont.
Da fällt mir der Spruch bei meinem Frisör wieder ein:
"Es muss nicht immer alles einen Sinn haben - manchmal reicht es auch, wenn es einfach nur Spaß macht!"
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!