Zuchtziel Familienhund?

  • Ich kann jetzt nur für “meine“ Rasse sprechen und auch hier ist es nicht unbedingt üblich, dass der Züchter (alles Hobbyzüchter)eine Homepage hat, da die Vermittlung über eine zentrale Welpenvermittlung läuft. War für mich auch nie ein Problem. Ich habe mich damals beim Verein, Spaziergängen und dann bei der Züchterin durchgefragt. Es wurden auch alle Gesundheitsuntersuchungen offen gezeigt. Für mich muss dies nicht auf einer Homepage sein, vor allem weil dies viel Arbeit ist und die meisten Züchter dies in ihrer Freizeit machen.


    Auch ist es bei der Rasse nicht üblich dass man einfach einen Rüden wählt. Der Verein schlägt einem Züchter geeignete Rüden (anhand der Gesundheitsuntersuchungen, Zuchttauglichkeitsprüfung, Inzuchtkoeffizient, Datenbank etc. vor). Man kann auch Wünsche äußern, diese können aber durch den Verein abgelehnt werden.


    Bei Facebook erlebe ich es häufig dass in einer entsprechenden Gruppe gefragt wird wie man möglichst schnell an einen Welpen kommt. Das Prozedere der Vereine ist vielen zu aufwändig, dabei sind das Ziel gesunde und wesensstarke Hunde. Diese Leute landen dann häufig beim Ebay-Kleinanzeigen Welpen.

  • usostus

    Lies meinen Beitrag nochmal. Nachdem ich kein Hundezüchter bin habe ich natürlich keine Erfahrung im Hunde züchten. Halte mich aber für durchaus empathisch genug mich da reinzudenken.

    Das mit dem Preis kam von dir, mir ist der so im ersten Moment auch nicht so wichtig.


    Aber alle Welt propagiert, mach dir Gedanken, informier dich und ich finde das verdankt schwer und das in Zeiten von Internet. Einfacher als heutzutage geht es nicht mehr.


    Bin Dorfkind aus der Pampa. Da gab es überspitzt formuliert 3 "Züchter" Dackel, Schäferhund und Pudel. Man hat sich den ausgesucht der einem am besten gefallen hat und gut war. Da hat man sich auch keine Gedanken um Papiere, Verbandszugehörigkeit und Gesundheitsvorsorge gemacht. Erstaunlicherweise ging das Meistens gut.

    Dann gab es da noch den Ersten und Einzigen Ups-Wurf. Ein paar, ich will mal Welpen haben und mein Hund ist der Beste. Vermehrer so wie sie im Internet meistens definiert werden gab es nicht.

    Ein Tierheimhund aus der Kreisstadt war exotisch und ein Hund aus dem Nachbardorf dekadent.


    Weil ich mich ja informieren wollte, habe ich artig den kompletten Rassestandart aller FCI Rassen gelesen. War super interessant und hat mich durch ein paar langweilige Stunden begleitet. Schlauer als vorher bin ich nicht wirklich.


    Ich halte Züchter auch im ersten Moment nicht für Informationsdienstleister. Die haben doch tatsächlich genug mit züchten zu tun und ich halte persönliche Beratungsgespräche über ihre Hunde und vielleicht noch die Rasse, für mehr als ausreichend.

    Die sind nicht dafür zuständig, dass sie jedem Gredi und Bledi kostenlose Beratung für irgendwas geben, nur weil man sich das gerade überlegt hat, dass es doch interessant wäre zu wissen...

    Ich würde dann gerade ungefähr alle 2 Tage bei irgendeinem Züchter anrufen, einmal quer durch alle Rassen und die ganze Republik hindurch. Das fände ich schlichtweg unverschämt. Wenn das jeder machen würde auch nicht umsetzbar.


    Und ja jetzt kommt nochmal der "böse" Preis zur Sprache. Weil das einfach noch ein recht simples Thema ist. Da wird ein riesen Geheimnis draus gemacht. Es erwartet doch niemand eine Angabe auf die 3. Nachkommastelle genau, aber so eine ungefähre Angabe wäre schon schön. Den Hinweis das Hunde Geld kosten, gibt es nahezu überall Züchterwebsite, VDH Infobroschüre, Bücher. Zum Teil noch mit ausgiebigen Erklärungen warum das so teuer ist. Die Info was teuer bedeutet, Mysterium.


    Auch Aussagen wie man weiß doch ungefähr was ein Hund kostet, ist nicht wirklich hilfreich. Man vielleicht, ich nicht. Und wenn ich da auf persönliche Erfahrungen berufe, 600€ - 1000€ dann noch maximal 100€ - 200€ für Inflation dazu und schon sind wir beim "man"-Wissen.

    Konkrete Aussagen findet man eigentlich nur in Foren. User sind halt Internetuser und die Einträge zum Teil sehr alt. Und wir erinnern uns nochmal an den Grundsatz, glaube nicht alles was im Internet steht.

    Bei der ersten Angabe von 1500€ sind mir als erste Reaktion erstmal sämtliche Gesichtszüge entglitten, weil ich nicht damit gerechnet habe. Wenn ich mir da vorstelle, das wäre beim gemütlichen Kaffeetrinken beim Züchter passiert und ich wäre wegen wucher gegangen. Mache das noch dreimal und weiß dann, dass das ein üblicher Preis für Rasse XYZ ist.

    Bin auch gewillt das zu zahlen, nur leider wären die ersten 4 die "Guten" gewesen und ich muss jetzt zu den "Schlechten" zahle 1600€, weil ich es mir auf menschlicher Ebene versaut habe.

    Aber man wusste doch das der Preis bei 1400€ - 1600€ liegt.


    Ich weiß die Preisspanne bei vielen Rassen nicht und bei ein paar, glaube ich ihn zu kennen.


    So ein Eiertanz jetzt für einen eher unerheblichen Punkt, dass dann bitte nochmal für alles Andere was interessant oder wichtig ist zur Entscheidungsfindung. Ich finde das verdammt schwer.



    Und bei persönlicher Erfahrung. Ja kann ich machen, dann ist der Welpe aber weder vernünftig und durchdacht, noch Folge ich dann "üblichen" Empfehlung und Forumskonform wird das schon garnicht.

    Was Ersthundehalter tun sollen ist mir dann ein noch größeres Rätsel.

  • Na, entscheid dich doch erstmal für ein paar Rassen und frag dann eben hier ob wer die ungefähr Preisspanne kennt.


    Aber an sich findet man die Infos wirklich. Muss man halt genauer suchen.

    Für mich ist das meist einfach nicht interessant genug, denn ja, ich hab echt nicht viel Geld, aber ich will ja Rasse X und schwenk dann nicht auf Rasse Y um weil die günstiger sind. :ka:


    Mal als Beispiel: Als ich Arren gekauft habe lagen die Preise zwischen 1.000 und 1.800 Euro. Pro Welpe.

    Ich wollte einen Welpen von einem bestimmten Züchter, weil ich wußte das die Hunde von dort alle top sind. Und ich wußte das er an der oberen Grenze liegt.

    Ja. 1.800 Euro für einen Welpen.

    Arren hat dann aber "nur" 1.500 gekostet, weil er einen leichten Zahnfehler hat (den man nur sieht wenn man sich mit Zähnen auskennt, ich seh den bis heute nicht :lol: ) und Einhoder war.

    Ist ne Menge Geld, ja. Aber für mich jeden Cent wert. Und ich hatte angefangen zu sparen als ich wußte welche Rasse es werden würde.

    Im Laufe des Hundelebens kosten einen die Viecher eh viel mehr, da ist der Kaufpreis noch das günstigste. :lol:

  • Der Preis war damals auch das letzte, was mich interessierte. Ich wusste, wo der IT preislich ungefähr lag.


    Was mich mehr, wesentlich mehr interessierte war das Wesen der Hunde, der Umgang der Züchter mit ihnen, die Zuchtstätte selber und das sie auch Rüden aus dem Ausland mit in die Zucht einbezogen und eben nicht auf den preisgekrönten Rüden und oft gewählten Rüden hier in DE zurückgriffen ( grad mit Blick auf das Entstehen von Verhaltensauffälligkeiten nicht ganz unerheblich - Stichwort Cockerwut-) .

  • Ok....du bist jetzt in der Situation, in der ich vor etwa 3 Jahren auch war. Bis dahin hatte ich Hunde aus dem Tierheim, vom Nachbarn aus Rumäniien mitgebracht, aus dem weitläufigen Familienkreis, von der Strasse aufgesammelt....mehr oder minder Problemtierchen. Das letzte Problemtierchen war dann aus dem Tierheim, der sich zu Hause extremst aggresiv gegenüber den Kindern zeigte und zurück ins TH ging unter wüsten Beschimpfungen der dortigen Mitarbeiter. Das war der Punkt, wo wir (mein Mann und ich) uns entschieden haben, ne größere Summe Geld in die Hand zu nehmen und zum Züchter zu gehen. Und ab da war ich in der Position, wie du jetzt.
    Rassewahl....optisch wollten wir helles Fell, langes Fell, nicht zu klein....es blieben rein von der Optik...Aussi, Border, Sheltie, Collie (wobei Collie schon immer unser Favorit war)....ich hab mich durch unendlich viele unterschiedliche Seiten mit Rassebeschreibungen gelesen....der Collie war dann das Nonplusultra für uns....wieder nächtelange Lektüre quer durchs Netz gelesen....Geschichte vom Collie, Erfahrungsberichte, Krankheiten, Besonderheiten, Fellpflege, Bücher gewälzt....wirklich alles, was ich finden konnte....nach Züchtern gesucht....sämtliche Kleinanzeigen wochenlang gecheckt, so dass ich eine gute Preisspanne hatte. Als mein Mann das finanzielle ok gegeben hat, hab ich gezielt gesucht und zufällig eine Zucht in relativer Nähe gefunden, die noch 3 Welpen hatte. Eine Woche später haben wir uns unsere Jody ausgesucht. Bis wir das Colliekind abgeholt haben, hab ich alles über Welpen und deren Erziehung gelesen, was ich in die Hände bekommen hab. Und das alles hat sich gelohnt. Im Februar diesen Jahres haben wir uns noch ein Colliekind aus der Zucht geholt...die Mädels sind absolute Goldstücke.

    Und ich habe wieder viel gelesen über Zucht, Genetik usw....habe bei der Züchterin gefragt, mir Vieles erklären lassen.....einfach weils mich interessiert und ich viel richtig machen will.

    Dann geh halt auf Ausstellungen, Messen, wasauchimmer und sieh dir Hunde an, schlendere durch die Ausstellungshallen, sprich Besitzer oder Züchter an, frag nach, lass dir erklären, verschaffe dir Eindrücke am "lebenden Objekt"....das hilft bei einer Entscheidung. So blöd es klingen mag....blättere in Kleinanzeigen nach diversen Rassen...so bekommst du zusammen mit dem Verkaufstext ein Gefühl für den Preis. Beim Collie z.B. weiß ich, dass die angebotenen Tierchen unter 1000 Euro vom Vermehrer sind.....oder man sieht sehr helle Welpen und im Hintergrund die Elterntiere in Merle und sable....abgehakt....

    Lies Blogs über Hunde, schau dir Videos über Hunde an, lies dich quer durchs Forum durch die einzelnen Rassetreads....da gibts so viele Möglichkeiten und überall findest du Infos, die du noch nicht kanntest.

  • Klar lernt man eine Menge nebenbei, durch zuhören, durch beobachten oder auch durch einfach mal machen.


    Aber vieles ist einfach nur ein Informationen unter Verschluss halten. Mal mit mehr, mal mit weniger nachvollziehbaren Gründen. Das ist doch schon ein unheimlich komplexes Thema, muss man das noch künstlich verkomplizieren.


    Vielleicht interessiere ich mich auch für die falschen Dinge, die allen Anderen einfach egal sind. Aber wenn ich mich für die Lebenserwartung einer Rasse interessiere reicht mir halt eine Zahl aus einer Hundezeitschrift ohne Quellenangabe nicht.

    Großartig wäre eine Statistik und am Besten noch Einsicht der Datengrundlage. Wäre ein Job für einen Mathematiker, aber dafür müsst en halt Daten geliefert werden. Was scheinbar nicht gewollt ist.

    So richtig cool wäre eine Datenbank wo man noch Krankheiten einträgt und so richtig schöne Suchanfragen starten kann. Unrealistischer Traum.

    Der Versuch innerhalb einer Rasse eine besonders langlebige Linie zu finden, unmöglich. Und Züchtern geht es doch nicht anders, wenn ich bei jedem gut Freund und bitte, bitte machen muss und es dann gehörig menschelt, wie will man denn da selektieren.


    Vielleicht gibt es sowas auch. Aber da müsste man Mitglied in einem magischen Zirkel sein. Außer working dog habe ich nichts gefunden.

  • Äh... Was willst du als Laie denn mit den Daten? Oder sollen dir die Züchter sämtlicher Rassen echt alles auf dem Silbertablett servieren?

    Wenns dich so interessiert dann tritt ein in den VDH, mach ne Züchterschulung und so kriegst du auch Einblick in die Datenbank.


    Denn so im Normalfall sind die Angaben im Netz in Sachen Alter schon verlässlich. Ist halt Durchschnitt, geht ja auch nicht anders.

    (Wie hat man das bloß früher gemacht? Achja... Man hat mit ein paar Leuten gesprochen, hat telefoniert und dem Züchter vertraut. Komisch das sowas in Zeiten des Internets anscheinend schwerer geworden ist, die Informationsbeschaffung)


    Weißte, du sagst selbst das du keine Ahnung hast von Zucht. Dafür lehnst du dich hier aber ziemlich weit aus dem Fenster mit deinen Aussagen.

    Widerspricht sich das nicht für dich?


    Die Züchter die ich kenne sind nicht mit jedem gut Freund. Wozu auch? Die kriegen trotzdem die Deckrüden die sie haben wollen, weil sie eben vernetzt sind und es auch wenns menschelt halt sehr viele Züchter gibt die für das Ziel "Gesunde Rasse XY" ihre Querelen außen vor lassen.

    Klar, nicht alle. Aber genug.

    Und man kauft bei einem Züchter dem man vertraut das der schon weiß was er tut.

    Da muss man eben ein bisschen Kontrolle auch abgeben können.

    Ist wie überall im Leben wenn ma etwas nicht selbst den eigenen Wünschen entprechend herstellen kann, man muss sich den besten Hersteller suchen und dem vertrauen.

    Ganz ohne Offenlegung....

  • Erstmal prinzipiell liegen die Preise für die meisten VDH rassen zwischen 800 und 2000 Euro. Damit deckst du das preissegment gut ab. Viele rassen bewegen sich zwischen 1200 Euro und 1500 Euro, falls du es konkreter wissen magst, musst du nachfragen.


    Auch gesundheitsauswertungen, kannst du bei den infrage kommenden Züchtern erfragen. Alle Züchter die ich kenne, haben mir da ehrlich geantwortet. Wer sagt, in meiner Zucht gibt es keine Erkrankungen, da kaufe ich nicht. Ist nicht glaubwürdig.


    Ich denke allerdings, dass du den zweiten Schritt, vor dem ersten tust. Als erstes such dir mal die infrage kommenden rassen, dann tritt in Kontakt mit Besitzern, Züchtern der rassen, dann fahr auf Ausstellungen, Trails, Turniere, Prüfungen eben je nach Rasse, um dir ein Bild über die rassen zu verschaffen und dann findet man im Internet nicht soooo schwierig Züchter die einen interessieren/ oder einen Wurf der einen interessiert. Und dann stell dem Züchter fragen.


    Altersdurchschnitt ist eben ein Durchschnitt. Bernersennen werden durchschnittlich angeblich nur noch 6-8 Jahre alt, ich kenne vier Bernersennen und der jüngst davon ist gerade 11 Jahre geworden. Die älteste Hündin ist fast 14 Jahre. Der Durchschnitt ist eben der Durchschnitt und sagt nicht aus, wie alt oder jung dein Hund wird.

    Er gibt etwas Orientierung, aber eine Garantie gibt es bei Lebewesen leider nicht.

    Ich würde beim mittelgroßen Hund, egal welcher Rasse immer so von 10-15 Lebensjahren ausgehen. Beim großen Hund liegt die Spanne eher zwischen 8-12 Jahren und beim kleinen Hund 12+. Durchschnittlich. Ausnahmen wie im Moment z.b. der Dobermann mit seinen Herzproblemen, mal außen vor gelassen.


    Lg

  • Ehrlich gesagt finde ich wirklich, dass du die falschen Prioritäten bei der Rassewahl setzt. Was nützt es dir zu wissen, wie alt genau eine Rasse wird??? Die Garantie, dass der einzelne Hund dann tatsächlich dieses Alter erreicht, gibt es schlichtweg nicht. Ist es nicht sinnvoller zu wissen, was für rassespezifische Krankheiten und Probleme auftreten können und bei der Züchterwahl danach zu schauen bzw. zu fragen.

    Angenommen, dein Hund wird nach wissenschaftlich fundierter Durchschnittsberechnung 14 Jahre alt, ist aber blind, hat HD und ist MDR1 -/-....Oder mal ganz schräg gedacht....kannst du deinem Hund garantieren, dass du sein Leben lang bei ihm sein wirst?

    In Deutschland liegt wissenschaftlich berechnete durchschnittliche Lebenserwartung von Männern bei 78 Jahren und bei Frauen bei 83....muss mein Hund empört sein, wenn ich mir bereits mit 80 Jahren die Möhren von unten begucke?

  • Vorallem geht diese Lebenserwartungsspanne vom Idealfall aus. Die Gleichung hat aber eine Unbekannte und die heißt Leben.


    Der Hund kann vor´s Auto laufen, sich vergiften, unglücklich stürzen, krank werden etc.pp.


    Berechnen kann man ein Leben und dessen Verlauf schlichtweg nicht.

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