Welpenentwurmung beim Züchter - unhinterfragbar?
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Ich finde es völlig okay auch die Entwurmung von Welpen zu hinterfragen, man wird ja nicht blöder wenn man fragt.
Man kann ja schließlich nicht alles wissen. Und hinterfragen ist immer gut.
Dann wird man aufgeklärt und dann ist es gut. Dafür ist ein Forum schließlich da.
Wenn es natürlich nur dem Zweck dient Entwurmungen zu verdammen ist es sinnfrei.
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Beispiel Avermectine.
Diese sind in Deutschland für Hunde überhaupt nicht zugelassen.
Das sind Präparate für Pferde,Kühe, Schweine, Schaf und Ziege.
Damit werden keine Hunde entwurmt!
echt nicht?
"Selamectin ist wie alle Avermectine ein Breitspektrumantiparasitikum mit sowohl vermizider als auch ektoparasitizider Wirkung."
Das Präparat für Hunde soll Stronghold sein, ich dachte, ich hätte das hier auch schon gelesen?
https://www.vetpharm.uzh.ch/v_takwir/00022011/9175_99.htm
Oder gilt das tatsächlich nur für die Schweiz? Denn die Studie bzgl. der Toxizität wurde ja auch an Welpen und Kitten durchgeführt?
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Stronghold ist ein Spot-on und wird in der Schweiz gerne verwendet. Ich kenne es vorallem für Kitten mit Würmern, Flöhen und Ohrmilben. Es gibt auch ein Injektionsmittel (Dectomax) das für Grosstiere zugelassen ist, aber nicht für Kleintiere. Es wird zwar immer wieder mal verwendet, Mittel nach Wahl wäre allerdings Stronghold, welches als sehr verträglich gilt.
Früher hatte ich viel mit verwahrlosten Bauernhofkitten/Streunerkitten zu tun. Die bekommen alle Stronghold (wenn sie genügend fit sind). Wegen dem Mittel ist keines gestorben, sondern wegen dem allgm. schlechten Zustand, Schnupfen/Infektion o.ä.
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Für mich stellt sich die Frage, wieviel von der Erzählung über Wurmgefahren ist Panikmache und was davon ist wirklich ernstzunehmen.
Ernsthaft?
Nein, die Gefahren durch Parasiten sind keine Panikmache. Wem würdest du denn glauben? Was hast du denn bisher gelesen? Wo hast du dich informiert? Warum hältst du das für Panikmache, wo kommt der Eindruck denn her?
Klar, es gibt Leute, die finden es auch unnötig, zu impfen, weil die Angst vor Masern "Panikmache" ist. Wenn dann das eigene Kind stirbt... oh, blöd.
Ich habe auch mal einen jungen Mann kennengelernt, der wegen Polio im Rollstuhl sass. Man dachte, man könne dem Kind die Impfung "ersparen". Danke, Mama.
Was ich so schlimm finde: es wird immer nur an sich selbst gedacht. Dass man mit einem verwurmten Hund andere Hunde und seine Mitmenschen gefährdet, ist irgendwie egal.
Ebenso ist es mit dem Impfschutz.
Man schützt ja v.a. auch jene, die zu jung oder zu schwach sind (immungeschwächte Kinder), um geimpft werden zu können. Das ist aber den Eltern, die ihr eigenes Kind um jeden Preis vor jeder noch so unwahrscheinlichen Impf-Nebenwirkung schützen wollen, dann irgendwie egal.
Ich finde das hochgradig asozial.
Und die ganze Impfverweigerung funktioniert nur solange, wie der Rest der Welt zum Großteil eben impft, und so die Verweigerer mitschützt. Sonst ist es mit dem Luxus nämlich schnell vorbei.
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Und zum Thema Allergien und selbst verschuldet - ich habe zwei Brüder, Zwillinge, die derart hochgradige Allergien hatten, als sie geboren wurden, das war sensationell.
Wo ist da jetzt der Zusammenhang zu Wurmkuren?
Oder willst du darauf hinweisen, dass Allergien durchaus nicht immer von irgendwas "verursacht" werden?
Ich habe 3 Geschwister. 2 von uns haben Allergien, 2 nicht. 2 haben das schlicht väterlicherseits geerbt, die anderen nicht. Aufgewachsen sind wir alle gleich, inkl Impfungen. Mit Tieren, mit Dreck, mit Putzmitteln, mit Impfungen...
Allergien müssen halt für alles herhalten, wo man eine Verschwörungstheorie haben möchte, weil man eben nicht wirklich weiß, woher sie überhaupt kommen, was da passiert. Und ja, da lohnen sich alternative Behandlungsmethoden durchaus - obwohl ich als Neurodermitiker sehr froh bin, auf Cortison zurückgreifen zu können!
Bei ner Allergie kann ich aber auch mal rumprobieren - bei Parasiten halte ich das für keine gute Idee. Wurmbefall kann v.a. für Jungtiere schlicht und einfach tödlich enden oder irreversible Schäden verursachen. Da sollte man schon ein bisschen anders dran gehen als an eine Allergie, die ja, (abgesehen von sehr hochgradigem Asthma oder anaphylaktischen Schocks) nicht lebensbedrohlich sind.
Nun, der Zusammenhang Wurmkuren und Allergien wurde ja nicht von mir hergestellt. Aber ja, ich weise ganz gerne drauf hin, dass die "selbst verschuldet" - Theorie bei Allergien eben oft nicht zutrifft.
Und wenn diese Behauptung kommt, dann oft so, dass die Privatperson die Schuld trägt und nicht eine falsche Behandlung, was ja im Prinzip auch unter selbst verschuldet fallen müsste.
Bei meinem allergischen Schock war ich auch Recht froh über den Einsatz als Notfallmedikament - trotzdem möchte ich es bei niemandem im Dauereinsatz wissen, was ja trotzdem oft genug vorkommt.
Aber darum soll es ja hier gar nicht gehen ;-)
Natürlich ist eine Wurmkur vom Wirkungsgrad etwas anderes als z.B. eine Impfung und eine Entscheidung muss entsprechend abgewogen werden - die Beispiele der Züchter hier fand ich z.B. Recht nachvollziehbar.
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Die Möglichkeit, dass gesundheitliche Probleme eben durchaus auch mit Impfungen/Spot-On's/Wurmkuren zusammen hängen könnten, werden von Tierärzten oft mit einer Handbewegung abgetan, obwohl ein direkter zeitlicher Zusammenhang besteht und nach Verzicht auf diese Behandlungen die Probleme abklingen und nie wieder auftreten
Welche Probleme sind das genau? Was hast du denn beobachtet? Bzw. irgendwo gehört/gelesen, außerhalb einer Facebookgruppe?
Und wenn die Probleme sofort wieder abklingen, warum ist es dann so dramatisch? Klar, einen Tag Fieber oder Schlappheit nach einer Impfung, das gibt es, das ist auch völlig logisch, wegend er Immunreaktion.
Wurmschäden oder die Folgen einer Parvo- oder Tetanusinfektion klingen halt nicht wieder ab.
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Als letztes Jahr unser Hund Würmer hatte (trotz Entwurmung ... muss er danach wieder aufgenommen haben), hat meine Tochter sich angesteckt.
Sie hatte schreckliche Magenkrämpfe, Blähungen und war total schlapp.
Wir haben den Befall recht schnell bemerkt und behandelt, jetzt mag ich mir nicht vorstellen, wie das ist, wenn man das "einfach so lässt".
Natürlich macht so ein Parasitenbefall Beschwerden.
Und wenn als "verlässliche Quelle" dann Seiten wie "Impfgegner.de", Facebookposts von Privatleuten oder irgendwelche Homöopathen zitiert werden, dann erschließt sich mir nicht, warum ein (medizinisches) Institut, das in Feldstudien die Toxizität und Wirksamkeit prüft, als "unseriös" gilt.
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Natürlich kann eine Entwurmung Nebenwirkungen haben, wie jedes Medikament und auch sonst alles, was wir zu uns nehmen.
Woher kommt eigentlich diese naive Vorstellung, dass "gute" Medizin keine Nebenwirkung bei nichts und niemanden haben darf? Das ist auch so ein Hirngespinst der neueren Zeit, dass Medikamente Zuckerpillen mit Zauberwirkung sind und wenn ein Körper auf Grund individueller Veranlagung, Vorerkrankung oder Wechselwirkung negativ reagiert, ist das Geheul groß und das Medikament plötzlich böse.
Egal ob Wurmmittel, Heilkräuter oder auch ganz ordinäres Futter, alles kann unter Umständen eine lebensbedrohliche Krise auslösen im Körper. Darüber sollte man sich immer bewusst sein. Und dann sollte man sich losgelöst von der ganzen Polemik und all den Verschwörungstheorien die Realität ansehen. Wie hoch ist das Risiko, wie hoch ist der Nutzen.
Und gerade beim Thema Würmer und deren Auswirkung ist es hier in D sehr leicht, sich das persönlich anzusehen. Fahr auf's Land zu einem alten Bauernhof, wo halbwilde Katzen rumlaufen, nimm Kontakt mit den Tierheimen auf, die die Welpentransporte aus Osteuropa aufnehmen und lass dir einfach mal die Tiere zeigen. Dort siehst du dann mit eigenen Augen, wie groß die Gefahr des Wurmbefalls für Welpen ist.
In den Zuchtvereinen wird dokumentiert, wie viele Welpen geboren werden und wie viele davon bei der letzten Wurfabnahme noch da sind und in welcher Verfassung sie sich befinden. Würden da ständig Welpen an den Folgen der Wurmkur sterben, würde man das bemerken. Zumal - wenn man schon nicht glaubt, dass Züchter ihre Welpen lieben und sie deshalb gesund erhalten will - den Züchtern dadurch auch eine Menge Geld durch die Lappen gehen würde, wenn nach den Wurmkuren regelmäßig Nachzucht eingehen würde.
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Ich vermute das viel von dem Nebenwirkungensindvielschlimmerals Gelaber schlicht daher rührt,vdass man nicht mehr weiss, wie schlimm die Auswirkungen der jew. Bekämpfen Sache sind. Ich bin ab und zu in Weltgegenden mit Masern, Polio, Würmern, etc. Und das zu sehen -bei Mensch und Tier- das wirkt. Und ja, ich kenne sogar einen Fall von ziemlich sicherem impfschaden. Aber das ist halt einer. Versus so viel vermeidbarem elend und leid. Da braucht ich weder bei mir, noch bei meinem Kind noch bei meinen Tieren zu überlegen oder abzuwägen. Das will ich bittebitte hier niemals. Nicht als betroffene und auch nicht so eine Durchseuchung mit Virenkrankheiten und mit Parasiten. Da werden die impf/ pharmazeutikgegnereien echt lebensbedrohlich für Mensch und Tier (gibt es da auch, heissen Taliban).
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Zitat
"Toxizität der Anthelminthika
Die "Nebenwirkungen" können sein: Durchfall, vermehrter Speichelfluss, erschwerte Atmung, Ataxie, Tod.
Beispiel Avermectine: Ihre Wirkungsweise gegen Fadenwürmer beruht auf der Aktivierung von GABA (Gamma-Amino-Buttersäure). Dieser Neurotransmitter spielt eine zentrale Rolle als Rezeptor im ZNS (Zentralnervensystem) der Säugetiere und ist u. a. an der motorischen Kontrolle des Kleinhirns beteiligt
Beispiel Avermectine.
Diese sind in Deutschland für Hunde überhaupt nicht zugelassen.
Das sind Präparate für Pferde,Kühe, Schweine, Schaf und Ziege.
Damit werden keine Hunde entwurmt!
Das stimmt nur fast. Richtig ist: Avermectine werden bei Hunden selten eingesetzt. Aber: das Wirkprinzip ist bei Avermectinen und Milbemycinen identisch und letztere werden bei Hunden häufig eingesetzt.
Danke für den Link. Bei nicht weiter differenzierten 6-60% bleibt allerdings viel Platz für verschiedene Interpretationen. Ich hoffe im Text steht da noch genaueres, das lese ich später.
Zur Eingangsfrage: ich vermute dass es absolut nicht praktikabel ist, nur einzelne Welpen zu entwurmen oder nicht zu entwurmen. Entweder alle oder keiner. Das gilt sowohl für den Fall, dass man "prophylaktisch" entwurmt, als auch für den - vermutlich theoretischen - Fall, dass die Welpen eines Züchters nur nach Diagnose entwurmt werden. Außerdem wird kein Züchter auf Käuferwunsch von einem Vorgehen abweichen, von dem er selbst überzeugt ist. Das wäre höchst unglaubwürdig und nicht seriös. Wenn aber ein Züchter selbst überzeugt ist, nur nach Befund entwurmen zu wollen, dann wird die Frage (für mich) sinnvoll.
Ich frage mich, ob Wurmbefall beim Welpen tatsächlich so symptomlos verläuft, dass man es erst entdeckt, wenn es quasi "zu spät" ist. Einerseits wird betont, dass Wurmbefall beim Welpen so furchtbare Folgen hat. Andererseits ist man überzeugt, dass es vor diesen furchtbaren Folgen keine erkennbaren Symptome einer Wurminfektion gibt. Ist das so? Zeigen Welpen ganz lange gar nichts und sind dann plötzlich totkrank oder zumindest irreversibel unterentwickelt? Ich kann mir das nur schwer vorstellen. Ich bin allerdings auch nicht sicher, ob sich das überhaupt jemand vorstellen kann bzw. ob man die frühen Symptome einigermaßen zuverlässig erkennen kann, denn es gilt ja schon seit einigen Jahrzenten, dass "entwurmt und geimpft" quasi das grundlegendste Qualitätsmerkmal für Züchter ist, so dass es wohl kaum noch Erfahrungen damit gibt, wie oft problematische Wurminfektionen beim Welpen auftreten und wie gut oder schlecht die erkennbar sind.
Und dann stellt sich die Frage, ob es vertretbar ist, das einfach mal auszuprobieren.
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