Welpenentwurmung beim Züchter - unhinterfragbar?

  • Sorry, aufgrund der untergegangenen Zitierfunktion vom Handy aus muss ich in den Text reinschreiben... Die Antwort bezieht sich immer auf das Fett Gedruckte

    (ich will die alte Zitierfunktion wieder, so macht das echt keinen Spaß...)

  • Also, das ist mir so etwas zu pauschal gesagt. Vielleicht seltener, weil seriöse Züchter sich ihre Klientel entsprechend sorgfältig aussuchen. Aber Du kannst nie den Käufern hinter die Stirn gucken, und es gibt mit Sicherheit genügend Käufer, die nach ein paar Wochen feststellen, daß sie mit ihrem ach so süßen Welpen vom Züchter doch gnadenlos überfordert sind, die Kids halt doch net fünfmal am Tag Gassi wollen o.ä., und diesen dann beim Tierheim abgeben. Und sei es nur, weil sie sich nicht zum Züchter zurück trauen, dem sie das Blaue vom Himmel erzählt haben, wie toll der Welpe es bei ihnen haben wird. Selbst wenns ne Rückkaufklausel im Vertrag gibt...


    Zu behaupten, daß Welpen aus seriösen Zuchten nicht ins Tierheim kommen, ist damit m.E.n. etwas gewagt. Das kann trotz größter Sorgfalt bei der Käuferauswahl passieren, deswegen sagt das doch noch lange nichts über den dahinterstehenden Züchter und seine Seriosität aus! Dieser ist nicht schuld dran, wenn seine Welpen im Tierheim landen...

    Das sind dann aber nicht die Welpen, die schwer verwurmt da aufschlagen. Wir reden ja hier von der Abgabe eines Welpen - also kurz nachdem der Hund bei neuen Besitzer eingezogen ist. Wenn der Welpe dort wurmfrei und mit guter Gesundheit einzieht, dann braucht es ein gewisses Zeitfenster, damit ein Welpe von Würmern krank wird. Also nicht bloß welche hat, sondern krank wird. Insofern bleibe ich dabei: Die geschilderten Fälle können keine Welpen von seriösen Züchtern sein.


    In meinem Zuchtverband ist mir übrigens noch kein einziger Fall zu Ohren gekommen, dass ein frisch verkaufter Welpe im Tierheim landete. Vielleicht gab es mal einen. Das möchte ich nicht ausschließen. Ältere Hund - ja, das ist schon mal passiert, dass ich es auch mitbekommen ahbe. Mit Betonung auf mal. In der Regel wurden die aber recht zackig von aufmerksamen Haltern der Rasse entdeckt und es nahte schnell Hilfe.

  • Darf man denn nicht über eine Risikoabwägung nachdenken? Unter Einbeziehung nicht nur des Wurmrisikos, sondern auch der Nebenwirkungen der Wurmmittel (immerhin keine Bonbons, sondern Nervengift, das auch Lähmungen, Anfälle und Schlimmeres hervorrufen kann),

    Und woher hast du diese Info? Oder darf ich dir deine eigene Frage zurückstellen?

    Gibt es dafür Beweise (...) oder ist das ein Glaubenssatz?

    Woher hast du deine Ansicht über die Gefährlichkeit von Wurmkuren? Von Aussagen irgendwelcher Leute auf Facebook? Von studierten Tierärzten? Von langjährigen Züchtern?

    Wie genau kennst du dich aus mit der Wirkung von Wurmmitteln?

    Ist dir klar, dass z.B. besonders bei stark verwurmten Tieren (weil zulange nicht entwurmt) die Gabe von Wurmkuren starke Nebenwirkungen haben kann - nicht wegen dem Wirkstoff, sondern weil zu viele Würmer absterben. Das ist keine "Nebenwirkung" vom Wurmmittel.. nur als Bsp.

    Gleiches gilt für Allergien, geschwächtes Immunsystem, Entwicklungsstörungen. Das können tatsächlich Folgen von starkem Wurmbefall sein, da der Darm von Würmern stark geschädigt wird. Aber Folgen von Wurmmitteln?

    Kannst du deine Quellen nennen - oder trifft deine Behauptung über Dr. Rückert vielleicht eher auf deine eigenen Aussagen zu?

    Ich schätze die Artikel vom Rückert sonst sehr, aber den neuesten halte ich für unsachliche Panikmache. Daher wenig glaubwürdig.


    Welpen nicht zu entwurmen ist auf jeden Fall eine sehr effektive Populationskontrolle. In der Natur pendelt sich sowas ja dann auch hübsch ein, wo kämen wir denn hin, wenn immer alle Welpen überleben.

    Also ja, klar kann man Welpen auch hübsch natürlich verrecken lassen und auch noch die Umgebung, inkl Menschen, gefährden.


    Glücklicherweise darf man das in einer vernünftigen Zucht nicht.

  • Czarek: Ich kopiers schnell raus, weil einfacher:


    "Hier wurde ja nun schon mehrfach gefragt, wo sind denn diese seriösen Quellen, dass Anthelmintika Allergien auslösen zB? Die Betonung liegt auf seriös, also nachweislich in einer Stichprobe belegt."

    Naja, hier frage ich mich: wo ist die seriöse Quelle dafür, daß im Fall xy nicht das Wurmmittel, sondern was Andres die Allergie ausgelöst hat? Die gibts wohl gar nicht - meist kann doch die Ursache einer Allergie nicht wirklich bestimmt werden, oder? (der Auslöser, ja - aber woher es kommt, daß man so reagiert? Zumindest nach dem, was ich weiß....) Ich frage mich daher: Inwiefern ist wäre die Aussage, daß das Antihelminthikum die Allergie NICHT ausgelöst hat, seriös?


    "Ernsthaft? Du brauchst keine wissenschaftlichen Quellen, um dir eine Meinung zu bilden? Ist das dann die berühmte gefühlte Wahrheit? Alternative Fakten? "

    Ne - sorry, das war mißverständlich ausgedrückt *lach.... Es reichen aber trotzdem auch erste Hinweise, um sich mit dem Thema zu beschäftigen, weitere Erfahrungsberichte zu suchen etc. - und letztlich: Es gab zuerst auch (angeblich?) keine wissenschaftlichen Hinweise darauf, daß Contergan fruchtschädigend sein könnte - die tauchten erst dann plötzlich auf, als sich die Meldungen über Schäden nach der Einnahme dieses Medikaments gehäuft hatten, und die Leute anfingen, sich dazu eine eigene Meinung zu bilden. Insofern muß man nicht wissenschaftliche Quellen haben, um mißtrauisch zu werden und nachzufragen. So war das gemeint! :-)


    Ansonsten: wahrscheinlich würde ich auch als Züchter nicht auf Entwurmung verzichten wollen (unabhängig von Vereinsvorschriften), da ich die Erfahrung gemacht habe, daß viele Leute selbst bei Welpen mit dicken Wurmbäuchen lange gar net auf die Idee kommen, die hätten Würmer und man müßte was dagegen tun - das Welpi ist halt "propper" *gg Und wochenlang nix getan, das kann halt schon u.U. tödlich enden. Würde ich als Züchter nicht riskieren wollen.

    "Was sind denn die Argumente, außer "das ist Nervengift", was wiederum zeigt, dass die Person die Wirkweise im Organismus nicht versteht?"

    Da wäre meine erste Lösung, dieses Argument mit der Information zu entkräften, wie die Entwurmung wirkt, und wo sie anpackt, und wo nicht. Gibt doch nix Einfacheres, als jemanden zu überzeugen, wenn er aus Nichtwissen/Unverständnis heraus (ge)urteilt (hat).



    Mal ne andre Frage dazu: kann man eigentlich hinterher, also NACH der Wurmkur, dann wenigstens abgestorbene Würmer/Wurmeier eindeutiger finden als in der vorherigen Kotprobe auf Lebendwürmer?

  • Warum versteift man sich denn da so auf die blöden Allergien. Ja die sind nicht toll und in Einzelfällen auch wirklich schlimm.


    Aber eiskalte Wahl, lieber Folgen von Verwurmung im Welpenalter oder spätere Allergie. Also ohne lange nachdenken nehme ich mit Kusshand die Allergie.


    Ob man da jetzt glaubt, dass Wurmkuren Allergien auslösen ist dabei doch egal.

  • Warum versteift man sich denn da so auf die blöden Allergien. Ja die sind nicht toll und in Einzelfällen auch wirklich schlimm.


    Aber eiskalte Wahl, lieber Folgen von Verwurmung im Welpenalter oder spätere Allergie. Also ohne lange nachdenken nehme ich mit Kusshand die Allergie.


    Ob man da jetzt glaubt, dass Wurmkuren Allergien auslösen ist dabei doch egal.

    Naja, also wenn diese Folgen "nur" Wachstumsstörungen wären.... Aber wenn Wurmbefall über längere Zeit zu Mangelerscheinungen beim heranwachsenden Hund führen kann, und deswegen später zu Skeletterkrankungen (Physio --> Folgekosten!! Mal abgesehen von Schmerzen, die durch solche Erkrankungen dann dem Hund entstehen könnten) oder nicht 100%ig verläßlich arbeitenden Verdauungsorganen lebenslänglich (Durchfälle, Unverträglichkeiten etc.), dann könnt ich mir aber Vorstellen, daß die bloße WAHRSCHEINLICHKEIT, ne Allergie zu entwickeln nach der Wurmkur das geringere Übel ist.....

  • BieBoss Wurmmittel wirken idR an den Mikrotubuli der Würmer, soweit ich das noch richtig im Kopf habe. Sie haben keine Auswirkungen auf den Magen oder das Nervensystem des Hundes, weil das "Gift" nach Schlüssel-Schloss-Prinzip wirkt. Und die unterscheiden sich durch die unterschiedliche Lebensart so sehr sehr von Säugetieren, dass der Schlüssel da nicht ins Schloss passt. Dementsprechend sind das sehr punktgenaue Wirkungsweisen.


    Ausserdem wurde ja nun schon mehrfach geschrieben, dass eine Reaktion "auf das Entwurmungsmittel" auch viel wahrscheinlicher eine Reaktion auf die Entwurmung sein kann, sprich auf die absterbenden Parasiten.


    Der Vergleich mit Contergan ist wirklich unpassend. Contergan war ein ganz neues Mittel und außerdem durch eine ganz tragische Fehltestung an Ratten schief gelaufen, weil unzureichend getestet und außerdem für die Wirkung am Menschen konzipiert. Das hat überhaupt nichts mit Entwurmungsmitteln, die eben an Parasiten durchgeführt wird, die einen völlig anderen Organismus haben, egal ob jetzt Nematoden oder Cestoden. Außerdem sind anthelminthika seit über 100 Jahren auf dem Markt. Piperazin wurde was um 1900 eingesetzt. Das kann man echt nicht vergleichen mit Contergan, völlig unpassend.

  • Wurmmittel (immerhin keine Bonbons, sondern Nervengift,

    Wurmmittel sind keine Nervengifte

    ich brauche keine wissenschaftliche Quelle, wenn jemand zB von Impf-Folgeschäden berichtet, da reicht doch der Verdacht

    Uargs..... aber du hattest es ja erklärt

    Warum kann man nicht einfach Argumenten von Zweiflern, die sich mit einem Thema ernsthaft auseinandersetzen, mit sinnvollen überzeugenden und fundierten Gegenargumenten begegnen,

    Ich hatte direkt zu Beginn des Threads die ESCCAP Seite verlinkt. Hier hätten sich die sinnvollen fundierten und überzeugenden Gegenargumente finden lassen.

  • Warum bitte werden Menschen, die das Beste ( in diesem Fall für ihren Hund) wollen, und mögliche Folgeschäden in Betracht ziehen und nicht kritiklos alles übernehmen, was irgendwo im Internet steht, sondern versuchen, mitzudenken und zu hinterfragen, bevor sie gut informiert entscheiden, immer gleich als "Aluhut-Träger", "Anti Impf Schwurbler" etc. bezeichnet? Muß man solche Angst vor denen haben, daß man sie gleich verunglimpfen muß?


    Hier will sich aber jemand nicht informieren, wenn du den ganzen Thread gelesen hast siehst du, dass die Meinung schon fest steht, inklusive Verschwörungstheorie vom Schweigen der Tierärzte einer Menge Halbwissen und Vorurteilen ohne haltbare Wissensbasis.

  • also ich muss jetzt dich nochmal in neine Erfahrungskiste greifen.

    Ich hab schon hunderte Katzen- und Hundewelpen entwurmt, mit verschiedensten Präparaten, auch mit dem (irgendwie) gefürchteten Panacur und außer mal nem Tag Dünnpfiff (komischer Weise zum Großteil bei den Tieren die auch offensichtlich Würmer hatten) sind mir nie nennenswerte Nebenwirkungen aufgefallen. Schon garnicht bei den Hunden. Wir bekommen von vielen Tieren ihr Leben lang Feedback aus dem neuen Zuhause und ich kann jetzt nicht sagen, dass da viele von Allergien berichtet hätten. Mir fällt ehrlich gesagt grad kein einziger ein.

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