Wie muss/kann man reagieren, wenn Hund aus Unsicherheit und Stress knurrt, bellt, angreift?

Zitat von Minusch24

Da der Maulkorb noch nicht zwingend notwendig ist, lasse ich es erstmal langsam angehen. Bin auch schon dabei mit Gegenmaßnahmen anzuschauen, die bei Stress auftreten. Häufig kommen z. B. Diese "Angriffe" von Helios am Ende des Spazierganges, oder einer Trainingseinheit.

Zum Thema Stressbewältigung kamen Sachen wie Massage, oder Düfte wie Kamille und Lavendel. Habe auch etwas über Bachblüten gelesen. Hat da jemand Erfahrung?

Dein Hund hat bereits nach einem Menschen geschnappt, natürlich ist ein MK da zwingend notwendig. Es nach dem geschilderten Verhalten mit Bachblüten versuchen zu wollen, halte ich ehrlich gesagt für fahrlässig.

Nö. Mittelchen ersetzen keine Ausbildung und erst recht nicht Sicherung des Hundes.

Sobald ein (Klein-)Kind um eine Ecke, aus einer Ausfahrt, zwischen zwei Autos etc. überraschend in die Nähe des Hundes kommt und er ihm ins Gesicht beisst, wird der Maulkorb im Nachhinein betrachtet mehr als notwendig gewesen sein. Ich kann verstehen, dass es unangenehm sein mag, mit einem Hund mit Maulkorb unterwegs zu sein oder ihm den Maulkorb ohne Training anzuziehen. Aber Kinder sind naiv, unberechenbar und können immer und überall zufällig auftauchen. Daher würde ich wegen allen Beteiligten -dem Hund, den Kindern und dir aber auch deinem anderen Hund, der angegriffen wird- einen Maulkorb anziehen. Muss ja nicht für immer sein und der Hund wird dadurch doch nicht bestraft o.ä.

Ich möchte dir nicht zu nahe treten, aber was willst du jetzt mit Bachblüten (eh der größte Witz ) oder einem Lavendelkissen noch erreichen?

Es ist ja schon etwas vorgefallen, euer zweiter Hund wurde gebissen.

Nervöse HH, Hund weder unter Kontrolle, noch gesichert. Das klingt wie ein Vorfall mit Ankündigung. Und ich habe selbst ein Exemplar, das nicht so ohne weiteres an Fremden vorbei geht.

Bitte, bitte, zieh deinem Hund einen Maulkorb auf, wenn die Möglichkeit besteht, dass er auf andere Menschen trifft.

Jedes Zögern und Schönreden der Situation kann zu dem einen unglücklichen Moment führen, an dem es doch passiert. Das muss dann jemand anderes ausbaden - und du darfst mit den Schuldgefühlen leben.

Du hast ja selber schon erkannt, dass die Gefahr durchaus real ist, dass dein Hund zulangt. Jetzt musst du halt auch danach handeln. Alles andere ist unverantwortlich.

Man kann dem Hund mit zig Mittelchen helfen, wenn es um Stress geht. Aber all das ersetzt KEINE Sicherung!

Dein Hund hat bereits nach einem Kind geschnappt und reagiert auf Kinder die sich naehern. Zusaetzlich will er sich nicht von fremden Menschen anfassen lassen (finde ich grundsaetzlich nicht schlimm, aber in diesem Fall gehoert es nicht als 'so sind viele Hunde' abgetan) und knurrt wenn jemand auf zukommt.

Wann genau, wenn nicht jetzt, waere denn ein MK deiner Meinung nach notwendig? Wenn ein Mensch Verletzungen hat? Wenn dein Althund beim TA geflickt werden muss?

Und jetzt was ganz boeses..wuerde dein Hund ungesichert unterwegs sein, mein Kind erwischen und ich rausbekommen, dass das nichts neues ist...ich wuerd dir die Hoelle heiss machen!!

Mal ne etwas doofe Frage:

Warum meinst du, dass Helios aus Unsicherheit angreift? Fu hast im Eingangspost zwei Situationen beschrieben. In der mit dem Kind war es mMn ne klassische Ressourcen Sache und in der Situation Zuhause hast du auch keine Hinweise für Stress oder Unsicherheit durchblicken lassen.

Vielleicht hilft es dir ja in Sachen Souveränität weiter, wenn du nicht immer das arme unsichere Hascherl im Kopf hast. Vielleicht ist er einfach ein langsam reif werdender, Ressourcen verteidigender Proll. Sorry, ist natürlich sehr provokant ausgedrückt.

Abgesehen davon gebe ich meinen Vorschreibern recht. Einen Hund, der fremde Menschen und vor allem Kinder nicht mag, den setze ich eben diesen nur sehr sparsam aus. Bahnfahren? Menschenmassen? Spielplätze? Da muss man auch in Berlin nicht zwingend mit seinem Hund hin, oder?