Wie kann man sich selber vergeben?
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Als meine Hündin Lina 4 Jahre alt war, bekam sie plötzlich Fieber, wurde ein paar Tage auf Infekt behandelt, dann in die TK, dort wurde beim Ultraschall und im CT festgestellt, dass sie durch eine Kastrationsfistel massive Entzündungen im Bauchraum hatte, bei der ersten OP stellte sich heraus, dass eine Niere bereits nicht mehr zu retten war und dass es bereits zu einer Bauchfellentzündung gekommen war. Es folgten unzählige OPs und viel Leid. Wäre sie nicht so jung gewesen, hätte ihr das niemand zugemutet, aber so haben wir es versucht. Sie hat es geschafft, aber es hat 3 Wochen Intensivstation, weitere 9 Monate mit sehr sehr vielen Re-OPs und viel Kraft gekostet. Ich bin mir sicher, dass sie es mit 10 (also jetzt) nicht geschafft hätte, die Kraft hat nur ein junger Hund. Und ich habe mich damals immer an den Rat der Ärzte gehalten. Ich will damit sagen, dass Du ihr viel Leid erspart hast, und dass Du dich zu Recht auf das Urteil der Ärzte verlassen hast. Deren Job ist es, Leben zu erhalten, wenn das möglich ist, und ich glaube nicht, dass die damit leichtfertig umgehen. Außerdem musst Du Dir keine Vorwürfe machen, dass Du es nicht früher bemerkt hast, manche Hunde sind Meister darin, Schmerzen zu verbergen. Ich habe meine Hündin damals in die TK gebracht, weil sie nicht mehr fraß, denn dann stimmt was nicht. Vorher wirkte sie halt erkältet, aber nicht so, als ob sie starke Schmerzen hätte.
Trauer um sie, aber mach Dich nicht verrückt!
Puhh.. ihr Armen. Das muss auch wirklich Nerven gekostet haben. Aber ich bin mir sicher, dass es sich gelohnt hat und sie es euch dankt.
Die Ärzte sagten auch, dass falls der unwahrscheinliche Fall zutreffen würde, dass sie es packt, noch ein langer leidvoller Weg vor ihr liegen würde. Dass du leider ein sehr ähnliches Beispiel liefern kannst und es wirklich so ein langer Weg war, hilft es mir meine Entscheidung etwas mehr annehmen zu können. Ich glaube zwar, dass Vicky lebensfroh war und vielleicht auch hätte kämpfen wollen, aber sie war nunmal sehr angeschlagen und in ihrem Alter hätte die Heilung wahrscheinlich noch länger gedauert und wer weiß wie alt sie geworden wäre. Danke dass du deine schlimmen Erfahrungen mit mir geteilt hast. Und du hast auch mit den Ärzten recht.. sie geben ihr Bestes und sie geben nicht auf, wenn sie den Hund schon offen haben und noch realistische Chancen bestehen.
Ich bin wirklich glücklich und dankbar, dass du mir geschrieben hast.
Aber ich bin auch froh, dass es bei euch trotzdem funktioniert hat. <3
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Auch von mir es tut mir furchtbar leid für euch! Eine schlimme Geschichte, sie hat nun keine Schmerzen mehr.
Ich weiß, es ist für uns Menschen nicht hilfreich, aber Hunde haben keine Gefühl für das Morgen, für die Zukunft. Sie leben im Jetzt. Sie ist einfach nur mit der Nakose eingeschlafen und hatte in dem Moment keine Schmerzen mehr. Sie ist mit einem guten Gefühl gegangen, an ein was ist wenn, was passiert danach, daran denken nur wir.
Ich schreibe dir mal die Geschichte zu unserer alten Hündin, es war ganz ähnlich und ich war froh als es endlich vorbei war.
Sunny ging es an einem Mittwoch noch super gut, wie deiner Vicky. Sie war fröhlich, wir haben noch an einem Trick trainiert für den Geburtstag der Mutter meines Partner.Donnerstag früh hat sie auf einmal mehrfach erbrochen. Sie wollte nicht fressen,.... nichts ging mehr. Wir sind in die Klinik, es wurde ein Ultraschall gemacht, sie wurde geröngt, ein Blutbild wurde gemacht. Alles sah gut aus. Sie bekam AB, Schmerzmittel und eine Infusion.
Dabei fiel UNS Ausfluss auf. Diagnose klar, offene Gebärmutterentzündung. Wir wurden entlassen mit jeder Menge Medis. Das Tier fras aber nicht, trank viel und erbrach sich immer wieder.
Freitag wieder in der Klinik, wieder Infusion, die Medikamente wurden gespritzt.
Es ging ihr aber immer schlechter, sie erbrach auch Wasser und setzte irgendwann keinen Urin mehr ab, wie bei euch.
Samstag auf zum Notdienst der Klinik. Eine andere Ärztin war da. Es wurde ein Blutbild gemacht, geschallt,... Und dann das Elend, es war KEINE offene Gebärmutterentzündung, es war eine geschlossene und der Eiter ebenfalls im Bauchraum. Sie hatte totales Organversagen, es wurde noch versucht sie für eine OP zu stabilisieren, die Nieren zum anspringen zu bekommen,.... Aber die Organe hatten wegen dem Eiter der den Körper flutete die Funktion eingesellt und wir ließen sie gehen.
Nebenbei, die Ultraschallbilder der 1. Ärztin waren auf wundersameweise verschwunden und im nachhinein, haben wir schlimmes über die Ärztin gehört. Selbst die TA Helferinnen meinten, das hätte gar nicht passieren dürfen.
Wir waren rechtzeitig dran, deshalb war das 1. Blutbild noch so gut.
Und ganz ehrlich, als sie da so lag und die Ärztin die Mittel für die Einschläferung holte kam es mir ewig vor, ich wollte das ihr Leid schnell ein Ende hat.
Es war für uns ein traumatisches Erlebnis, ich versuche es zu verdrängen, diese letzten Tage waren die Hölle und es flakert immer wieder in mir auf. Diese Tage und vorallem die letzte Minuten bis die Ärztin endlich wieder da war und der Blick von Sunny, den werde ich nie vergessen.
Das Vicky keinen Urin mehr abgesetzt hat ist ein sehr schlechtes Zeichen, es spricht ebenfalls dafür, das die Nieren schon versagt haben.
Bei uns ist also leider ganz ähnlich gelaufen und ich war sooo froh, als sie es geschafft hatte. Bei uns stand eine OP nicht mehr im Raum, aber die Ärzte führen öfter Gebärmutter Not OPs durch und werden es bei euch schon richtig eingeschätzt haben und das sie kein Wasser mehr gelassen hat,...
Es tut mir wirklich unfassbar leid, ich kann das so nachempfinden. Und diese Gefühl wird dich leider noch weiter begleiten.
ABER versuch dran zu denken, das Vicky kein Empfinden für ein VIELLEICHT oder 1 PROZENT hat, sie hat gelitten und deine Entscheidung führte einzig und allein dazu, das es ihr in ihren letzten Sekunden gut ging, ganz ohne Schmerzen ist sie eingeschlafen ohne das Bewusstsein das sie nicht mehr aufwachsen wird.
Dich trifft keine Schuld, du konntest es nicht wissen.
Es tut weh, weil du sie liebst.
Oh nein.. das ist alles so unfassbar traurig und ich fühle so mit dir. Danke, dass du in der Lage warst diese traurige Geschichte mit mir zu teilen. Auch wenn ich grad selber in Trauer versinke würde ich dich gerne drücken und trösten. <3
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Ich glaube, dass es vorherbestimmt ist, wann Unser Leben auf der Erde endet.
Und nichts, was du tust, kann daran etwas ändern.
Man kann niemanden festhalten, der woanders gebraucht wird.......
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Du hast es auf den Punkt gebracht.
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Ich frage mich, warum ich sie nicht so noch einmal komplett untersuchen lassen habe und warum ich Sachen wie "Ich glaube sie verträgt die Medis wieder nicht, sie übergibt sich so viel" oder "Sie hat wieder Rückenschmerzen" gesagt habe. Hätte ich einfach mal nur gesagt "Ihr geht es nicht gut, sie übergibt sich".
Auch diese "Hätte" werden noch ein Weile bleiben, es wird besser, aber das braucht Zeit.
Ich denke auch oft, warum wurde nicht nochmal Blut am Freitag genommen, dann hätte man was gesehen, warum haben wir keine 2 Ärztin in der Klinik um Rat gefragt,... Was wäre gewesen, wäre die 2. Ärztin am Donnerstag da gewesen, würde sie dann noch leben, weil es gleich eine Not OP gegeben hätte,...
Sie war unserer 1. Hund und irgendwie habe ich den Ärzten einfach vertraut, es ist eine Klinik, die sehen soviele Sachen am Tag, soviele Notfälle,... Es ist ein Glücksspiel, man weiß nicht an welchen Arzt man gerät.
Es ist nicht deine Aufgabe als völlig "Unwissender" einen Ultraschall zu verlangen, es hätte Standard bei einer älteren Hündin sein sollen mit diesen Symptomen. Egal was du den Ärzten erzählt hast, sie haben die Ausbildung und sie sollten anhand der Untersuchungen und Symptome entscheiden. Hier wurde eine falsche Entscheidung getroffen und es ist nicht deine Schuld.
Wir sind auch deutlich vorsichtiger geworden.
Diese Erfahrung ist bitter und es tut mir unendlich leid für euch, aber dich trifft wirklich keine Schuld!
Dieses Gefühl wird dich sicher noch eine Weile begleiten, aber es wird die Zeit kommen, da flackern all die schönen Erinnerung mit Vicky wieder auf, das braucht einfach Zeit.
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