Welpe beißt in die Hand um gestreichelt zu werden

  • Neben anderen anonymen strafen wie den Hund mit Wasser anspritzen oder Sachen mit Tabasco einzuschmieren.

    Das ist einfach krank!!!

    Ein Hund wird überhaupt nicht "gestraft", sondern korrigiert. Strafen setzt voraus, daß der Hund etwas absichtlich nicht richtig macht, um uns zu ärgern o.ä. Das ist aber Quatsch. Wenn der Hund ein Kommando nicht korrekt ausführt, hat er es entweder nicht verstanden, oder er kann es in der jeweiligen Situation nicht umsetzen (z.B. zu viel Ablenkung).

    Ich frage mich allmählich, ob hier einige Leute absichtlich Sachen falsch verstehen.


    Es ging darum, dass mir hier im Forum die Bücher der Sabine Winkler empfohlen wurden:

    Sabine Winkler erklärt Lernverhalten sehr gut.


    Und sie schreibt eben über Strafen. Und die anonymen Strafen haben ja als Voraussetzung, dass der Hund nicht weiß, woher sie kommen. Beißt der Hund in die Leine, kann man sie mit Tabasco einschmieren, damit der Hund dann einen Misserfolg hat, wenn er wieder dieses Verhalten zeigt.



    Du möchtest wissen, wie dieser Hundetrainer in dem Video ist?

    Nein, es ging darum, dass in anderen Ländern die Trainer noch viel härter durchgreifen, während hier bereits das Bewerfen des Hundes mit Wattebäuschen als Misshandlung gedeutet wird. (Siehe Hund in den Weg stellen: Armer Hund)

    In einem anderen Forum hatten wir einen Teilnehmer, der in China lebt, mit einem jungen Rottweiler. ... Das einzige was als Resultat herauskam, der Hund hatte Angst.

    In meinem Nachbarort hatten wir einen "Hundeflüsterer",..... Ich habe in der Umgebung etliche Hunde später erlebt, immer mit Stachelhalsband, ohne ging nichts, sehr aggressiv gegenüber anderen Hunde, konnten nie frei laufen.... Sensible krochen fast vor Angst...


    Ein anderer Hundetrainer in einem anderen Dorf hat die Hunde zum nicht ziehen erzogen, in dem er ein Kettenwürger "Gesundheitswürger" ... Auch diese Hunde sind hinterher genauso am Ziehen, wie vorher, weil sie nicht den Zusammenhang begriffen haben.

    Ja, mag alles durchaus sein. Unterm Strich kommt bei der Geschichte eins am Ende raus: Die Trainer haben ihr Ziel verfehlt. Da wir aber 2019 in Zeiten von Social Media und "Ich pupse meine Meinung laut in die Welt hinaus" leben, gibt es zu verschiedenen Trainern (von denen ich mir das Material angeschaut habe oder gar bei denen ich ein Training hatte) sehr viele positive Erfolgsmeldungen und keine bzw. kaum Schlechtes.

    ... und den Büchern von Günter Bloch ( Verhaltensforscher), der sehr gut das hündische Verhalten erklärt.


    Okay und welches der vielen?

  • Also nach ein paar Tagen möchte ich euch ein kleines Feedback geben:


    1) Ihr habt mir hier das Buch der Sabine Winkler empfohlen, in dem steht, wie ein Hund lernt. Ich weiß nicht, ob die Leute es selbst gelesen haben, aber fast am Anfang steht dort etwas über Strafen drin. Dort steht, dass ein Nacken- und Schnauzengriff, Wegschubsen oder gar anschreien legitime Mittel sind, um einen Hund zu strafen. Neben anderen anonymen strafen wie den Hund mit Wasser anspritzen oder Sachen mit Tabasco einzuschmieren. Da wären wir wieder beim Thema: Liegen all diese Trainer so falsch?

    Hast Du dieses und andere Bücher von Sabine Winkler auch bis zum Ende gelesen?


    Dann kommen nämlich die Stellen in denen sie sich sehr kritisch mit dem Einsatz positiver Bestrafung auseinandersetzt.


    LG


    Doro

  • LL0rd

    Was möchtest du denn gerne hören? Brauchst du Zustimmung dass du deinen Welpen ohne Sinn und Verstand bestrafen kannst? Zustimmung dass die Schuld beim Welpen liegt, weil er bockt? :ka:


    Und es gibt noch verdammt viel graues zwischen Starkzwang und Wattebausch ... sinnvolle Erziehung, mit gegenseitigem Respekt, Vertrauen und Sicherheit zum Beispiel ...


    Du hast n jungen Hund zuhause, der noch keinen Plan vom Leben hat ... und der zu einer sensiblen, Menschenbezogenen Rasse gehört ...

  • Du weißt gar nicht, was Du nicht nur Deinem Hund, sondern auch Dir selbst nimmst.


    Wenn ich sehe, wie meine gleichalten Junghunde strahlen, wenn ich mich mit ihnen beschäftige und wir "trainieren". Wie sie sich bemühen alles richtig zu machen. Da gibt es keine Strafe, wenn irgendetwas auf Anhieb nicht klappt. Dann bekommen sie eben eine 2. Chance. Klappt das auch nicht, muß ich 1,2,3 oder mehr Schritte zurückgehen. Dann habe ich einen Fehler gemacht.

    Wir üben auch schon ein bißchen Sitz, Platz, Fuß, aber welpengerecht. Meine Zwerge haben daran richtig Spaß, bieten mir manche Sachen auch ohne Aufforderung an. Es ist einfach nur schön.


    Korrekturen gibt es nur im "richtigen Leben", wenn sie Blödsinn anstellen. Aber auch da versuche ich, ihnen die Gelegenheit dazu erst gar nicht zu bieten. Geht nicht immer, aber oft.


    LG


    Doro

  • Hat ein bisschen was von, man hat ein Kind das vor den Mathe Hausaufgaben sitzt und es versteht die Aufgabe nicht, es setzt dadurch falsch an. Daraufhin haut man dem Kind auf die Finger und sagt "Mach es richtig."


    Ist jetzt krass und sehr überspitzt ausgedrückt, aber so ähnlich ist es ja mit dem Sitz.

    Das Kommando Sitz ist wie Mathe in der Schule, ist praktisch im Leben, hat aber mit Erziehung nichts zu tun. Dazu muss man auch entsprechend erklären können was man will und mit Freude an der Arbeit, lernt man es auch besser.

  • Hallo LLOrd,


    ich denke - mal abgesehen von praktischen Tipps und Tricks - geht es hier im Forum nicht darum, was alles geht.

    Ja, mit Zwang, Forderung in meinen Augen unsinniger Taten wie sich auf Bürsten setzen und diese auch mit Zwang umsetzen, GEHT ! Man kann es so machen.


    Nur ich und vermutlich die meisten anderen hier, suchen nach Wegen, eine kooperative, auf Freiwilligkeit und Begeisterung für das 'Befolgen' von Befehlen (und Regeln) basierende Zusammenarbeit zu erzielen.


    Jeder kann sich entscheiden, welchen Weg er vorrangig begehen möchte.


    Insofern bin ich immer auf der Suche nach Vorbildern, die mir meinen Weg schon vorgegangen sind. Ein von mir sehr geschätztes Werk ist z. B. von Scherk und Knabl 'Gemeinsam erfolgreich zur Begleithundeprüfung', die beiden bewegen sich übrigens auf Weltmeisterniveau.


    Dementsprechend wäre für mich die Suche nach Beispielen, in denen mit Zwang gearbeitet wird, nicht zielführend.


    An Deiner Stelle würde ich mich also erst fragen: welchen Umgang(ston) möchte ich mit meinem Hund pflegen, welche Wege kommen für mich in Frage. Und für alle Wege gibt es Möglichkeiten, man muss sie nur finden.


    so long

    Ludmilla

  • Bei mir lebt auch noch eine alte Hündin, 14 Jahre alt und eigentlich eine medizinische Großbaustelle.


    Sie fährt bei passendem Wetter immer noch mit den jüngeren Hunden zum Hundeplatz und will auch arbeiten. Vieles geht gesundheitlich nicht mehr, aber das passe ich an, z.B. liegen Hürdenstangen für sie auf dem Boden, die Einheiten sind sehr kurz. Ich fordere nur noch Übungen, von denen ich weiß, daß mein altes Mädchen sie ohne Beschwerden/Schmerzen ausführen kann. Aber wenn sie mitmachen darf, dann hat sie soviel Freude. Für sie war die größte Belohnung für eine gelungene Übung immer direkt noch eine Übung hinterher zu machen.

    Perfekt erzogen war sie nie und wäre ich beim Training konsequenter gewesen, wäre sie vielleicht noch weiter gekommen.


    Aber auf diese Freude bei der Arbeit, auch heute noch, darauf bin ich stolz. Daß ich ihr das vermitteln konnte. Bei Prüfungen standen bei uns oft begeisterte Zuschauer am Zaun, nicht weil wir sportlich so gut waren, sondern weil die Arbeitsfreude meiner Hündin sehenswert war.


    Überleg Dir, was Du willst. Einen Hund der Kadavergehorsam zeigt, weil er weiß, daß es sonst Strafen gibt oder einen Hund, der freudig mit Dir arbeitet. Für den es das Tollste überhaupt ist, wenn Du etwas mit ihm machst. Noch ist Dein Hund jung genug um den richtigen Weg einzuschlagen.


    LG


    Doro

  • Hat ein bisschen was von, man hat ein Kind das vor den Mathe Hausaufgaben sitzt und es versteht die Aufgabe nicht, es setzt dadurch falsch an. Daraufhin haut man dem Kind auf die Finger und sagt "Mach es richtig."


    Ist jetzt krass und sehr überspitzt ausgedrückt, aber so ähnlich ist es ja mit dem Sitz.

    Das Kommando Sitz ist wie Mathe in der Schule, ist praktisch im Leben, hat aber mit Erziehung nichts zu tun. Dazu muss man auch entsprechend erklären können was man will und mit Freude an der Arbeit, lernt man es auch besser.

    Wer schlägt seinen Welpen weil er nicht sitz macht? Das wird ernsthaft noch empfohlen?


    Erziehung sollte Spaß machen und ist es auch! Es sollte auch nicht darum gehen 10 Kommandos in einer bestimmten Zeit zu erlernen.


    Wenn ein Hund ein Kommando nicht ausführt sollte immer die erste Frage nach dem warum sein. Ist das Umfeld zu ablenken? Hat er das Wortkommando noch nicht gefestigt? Gebe ich das falsche Signal?


    Und bezüglich dem Beispiel mit Mathe. Ich würde kein Kind bestrafen wenn es etwas nicht kann aber auch nicht aufstehen lassen um z.b spielen zu gehen.

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