Welpe beißt in die Hand um gestreichelt zu werden

  • Hhmm ... habe immer noch irgendwie den Eindruck, LL0rd, Du würfelst alles was Du liest, so durcheinander, bis es wieder darauf hinausläuft, dass Erziehung, Sozialisierung und Ausbildung mit den Mittel Zwang und Strafe der richtige und der einzige erfolgversprechende Weg wäre (wobei ich zugegebener Massen nicht ganz sicher bin, ob Du es überhaupt ernst meinst).


    Habe hin und her überlegt, was man dazu sagen soll, mir ist aber nichts eingefallen, was hier nicht schon zig mal in der ein oder anderen Form schon gesagt wurde. Deswegen zitiere ich einfach mal Sabine Winkler:


    "Das letzte Mittel der Wahl

    Aus all dem geht hervor, dass Strafe ein Erziehungsmittel ist, das sehr schwer zu handhaben ist. Am besten setzen Sie Strafe nur sehr selten und wenn, dann gezielt und bewusst ein. Strafen Sie Ihren Hund niemals unbedacht und mit Wut im Bauch! Falls Sie eine Strafe verwenden und das Fehlverhalten nicht nach ganz wenigen Anwendungen aufhört oder sich zumindest sehr deutlich verringert, machen Sie etwas falsch und sollten eine andere Taktik wählen.

    Zusammenfassend kann man sagen: Strafe hat in der Ausbildung grundsätzlich nichts zu suchen. Strafe hat in der Erziehung nur da ihren Platz, wo man mit wenig Strafe viel erreichen kann und nur, wenn sie sparsam und fachgerecht eingesetzt wird."

    Quelle: Sabine Winkler, aus Hundeerziehung: Sozialisierung, Ausbildung, Problemlösung

    (Hervorhebungen von mir)


    Was sagt Dir das?


    Dass man in der Grundausbildung mit Strafen hausieren gehen sollte?

    Und was ist das Resultat der letzten 2 Wochen?

    Hund 5 Monate alt, Resultate von 2 Wochen ... Widerstand, echter Ungehorsam, Flusen, Hormone ... alles noch nicht im Kopf angelangt ...


    Wie gesagt, Dein Hund ist noch in der Grundausbildung, m.E. noch weit, weit weg, von den Momenten, bei denen Strafen/Zwang Sinn machen würden (von sparsam eingesetzt sprechen wir noch gar nicht, denn so ein Hundeleben ist ja nun in der Regel lang).


    Mit 5 Monaten arbeitet man eigentlich noch daran, Vertrauen aufzubauen sowie dass die Zusammenarbeit mit dem Menschen einfach nur super klasse ist, dem Hund (dem Menschen natürlich auch) Spass macht, die ganzen Kommandos drauf schaufeln (und die werden förmlich aufgesaugt wenn mans richtig macht) und langsam an der Perfektion der Ausführung feilen, bzw. in dem Alter: eher noch vorbereiten, auf dass man später gut daran feilen kann (wenns von der Grundschule in die Oberstufe kommt).


    Ziel sollte sein, dass der Hund sich anbietet, Dir gefallen möchte, dass er freudig Kommandos ausführt, Dir /und dem Sinn der Kommandos) vertraut, sich auf Dich konzentriert (selbst eine Korrektur hat jetzt noch nichts mit Strafe zu tun. Wenns Hundsche nicht schön sitzt oder sich hingelegt hat, dann korrigiert man mit Motivation - macht es noch mal oder eine Pause oder erst etwas anderes und dann noch mal), aber doch nicht mit Strafe oder Zwang ..).


    Strafen kannst Du immer noch, wenn Dein Hund längst verinnerlicht hatte (eigentlich), dass z.B. das unbeaufsichtigte belegte Brötchen auf dem Tisch auch dann noch dort liegen bleibt, wenn Du für einige Zeit den Raum verlässt. Klaut er es dann trotzdem und Du erwischst ihn auch noch in flagranti, dann fiele das für mich unter ein Fehlverhalten welches man abstrafen kann. Aber doch nicht Ausbildung Welpe/Junghund ... Sitz, Platz ... nicht gut gemacht, nicht ausgeführt ... Zwang/Strafe :ka:

  • Ich habe hier den Eindruck das der TE völlig verkopft ist und die Intuition und Herzlichkeit auf der Strecke bleibt.

    Irgendwie kommt es mir bei mir so an als hätte er Angst das Hundi , wenn Hundi nicht jetzt alles und sofort lernt , später kein gut erzogener Hund ist. Scheint wohl viel Wert auf seine Außenwirkung zu legen und legt sich damit selber nur Steine in den Weg und dabei kommt einfach nicht an das DER Grundstein für gutes "Gehorchen" Vertrauen und Spass bei der Sache ist, anders kann ich mir nicht erklären warum der Jungspund schon hören und spuren soll wie ein erwachsener Hund, Schade!

  • Ich habe hier den Eindruck das der TE völlig verkopft ist und die Intuition und Herzlichkeit auf der Strecke bleibt.

    Irgendwie kommt es mir bei mir so an als hätte er Angst das Hundi , wenn Hundi nicht jetzt alles und sofort lernt , später kein gut erzogener Hund ist. Scheint wohl viel Wert auf seine Außenwirkung zu legen und legt sich damit selber nur Steine in den Weg und dabei kommt einfach nicht an das DER Grundstein für gutes "Gehorchen" Vertrauen und Spass bei der Sache ist, anders kann ich mir nicht erklären warum der Jungspund schon hören und spuren soll wie ein erwachsener Hund, Schade!

    :nicken: So kommt es mir auch vor.

  • Krokofant

    OT

    Leute ... nicht zu persönlich werden ...

  • Mach ich sonst nicht gerne, aber es ist ein schönes Beispiel, um zu veranschaulichen, was ich mit meinen Worten Dir sagen möchte, LL0rd. So soll Ausbildung mit einem jungen Hund (auch mit einem älteren Hund, versteht sich) aussehen:

    Die Kleine ist klasse, die saugt jegliches Wissen auf wie ein trockener Schwamm :herzen1:

    Aber das zeigt auch wieder, dass es auf die Methode und "Erklärweise" drauf ankommt. Mit Belohnung lernt sie viel schneller und nachhaltiger als über Strafe - logischerweise!

    Mit Deiner Zwang/Strafe-Ausbildungsbasis wirst Du das niemals so hinbekommen und schon gar nicht in einer solchen Geschwindigkeit, von einem nachhaltigen und langfristigen Aufbau und Konzept mal ganz zu schweigen (hab immer so im Hinterkopf: "sprechen wir uns doch in einem Jahr noch mal wieder ....").

  • Du wirst auch in Situationen kommen, in denen Du Zwang und/oder Strafe nicht anwenden kannst. Vielleicht möchtest Du irgendwann Hundesport machen, dann auch mal an Prüfungen teilnehmen.

    Jetzt sag nicht: Nein, will ich nicht. Das habe ich auch mal gemeint. Dann zuerst mal gucken, dann nur zum Spaß. Die BH könnte ich doch machen. Von da ging es weiter zu Obedience und später Rally Obedience. Mal eine Prüfung mitmachen, wieder nur zum Spaß. Die lief ganz gut, ..... Es endete in beiden Sportarten in Klasse 3.


    In Prüfungen darfst Du nicht strafen. Es gibt viele Hunde, die über Deinen Weg ausgebildet wurden, die dann sehr schnell merken, daß Du in der Prüfung ohne Deine Strafen/Zwangsmittel da stehst und die dann so richtig die Sau rauslassen.


    Ein Beispiel möchte ich noch bringen, um Dich vielleicht zu überzeugen:

    Naja und Ebbo waren Welpen meiner Hündin, Naja habe ich behalten, Ebbo war 3 Jahre bei einer anderen HF, kam dann zu mir zurück.

    Naja wurde mit Freude, Lob, Bestätigung positiv ausgebildet. Ebbo hat, obwohl er eine sehr nette Hundeführerin hatte, Unterordnung über Druck und Zwang gelernt.

    Als ich ihn wieder bei mir hatte, habe ich probiert, ihn auch im Obedience zu führen. Es war für mich ein fürchterliches Bild. Obwohl er eigentlich ein fröhlicher, selbstbewußter Rüde war, ist er bei der Unterordnung eingebrochen. Er hat alles gemacht, sogar sehr gut gemacht, keine Klagen. Aber von meinem fröhlichen, selbstbewußten Ebbo war nichts mehr zu sehen. Da schlich ein gehorsamer Hund in unterwürfiger Haltung neben mir her. Das war dann das Ende seiner Obediencekarriere. So etwas will ich nicht.

    Naja war damals bei weitem noch nicht so gut wie ihr Bruder. Aber die hatte Spaß am Training. Wenn ich am Ende vom Platz ging, mußte ich sie immer anleinen. Sonst blieb sie nämlich stehen: "Noch eine Übung, bitte, nur noch eine!", (danach verhandeln wir dann neu).


    LG


    Doro

  • Hallo Wuff,


    ich darf sagen, dass ich mit unseren Hovis (Hovawarten) auch die besten Erfolge mit einer konsequenten, liebevollen Erziehung hatte. Alle 3 waren von Welpenbeinen an bei uns, jeder anderen Charakter ...

    Es war wichtig zu erfahren worauf sie am besten reagieren ... auf Leckerlis oder Spielzeug oder beides. Das gezielt und konsequent eingesetzt, gutes Timing vorausgesetzt, hat prima funktioniert. Bei jedem Hund halt individuell. Wir mussten ganz selten mal Druck ausüben, eher Ignoranz ;-) Ganz wichtig war natürlich immer von klein auf Grenzen zu setzen und spielerisch umzusetzen was wir wollten. Wir hatten super Hovis, jeder war auf seine Art ein toller Hund und keiner musste geduckt rumschleichen ... sie haben freudig ihren Kommandos gefolgt und mit uns gelebt, aber sie hatten nie den unterwürfigen Kadavergehorsam ;-) Und wir haben geschaut wo ihre Stärken und Schwächen sind und dementsprechend gefördert.

    Ich vermisse sie ... meine Hovis


    Wuffige Grüße,

    Elfi und Emma

  • Sachlich betrachtet denke ich, dass es schon klar ist, dass man einen Hund so ausbilden KANN. Über Jahrzehnte (eher Jahrhunderte vermutlich?) wurden Hunde über Korrekturen ausgebildet und nicht alle wurden zu seelischen Krüppeln oder A...Geigen (und weil der Vergleich ja auch mit der Mathe-Übung schon kam: auch Kinder wurden ewig so "erzogen" mit unterschiedlichen Konsequenzen für die Entwicklung). Nur- inzwischen weiß man lange, dass andere Wege effektiver sind und eine vertrauensvollere Beziehung ermöglichen. In sofern stellt sich die Frage, warum man den antiquierten Weg noch gehen sollte (zudem die Betrachtungsweise: "der Hund macht nicht, was er soll, ich muss ihn korrigieren" für den Halter viel frustrierender ist als "was wollen wir heute gemeinsam lernen/ wie kann ich meinem Hund etwas neues vermitteln, so dass er es versteht", letzteres ist quasi eine Challenge für den Halter, etwas gut aufzubereiten. Gibt dem Halter die Chance, die Situation aktiv zu gestalten- ist doch klasse! und nicht darauf hoffen zu müssen, dass der dumme Querulantenhund heute mal mitmacht).

  • Wenn man sich nur auf den Lernbereich bezieht, der Kommandos wie Sitz, Platz, Fuß beinhalten impliziert mit einem "tu dies" oder "tu das", dann sind wir in einem Bereich, der nicht arttypisch Hund ist (wie zB ein "Nein" oder ein Wegschicken es ist).


    Da kann man sich dann aussuchen, ob man möchte, dass der Hund nur Angst hat, das Kommando nicht zu befolgen und es deswegen tut, oder, ob man erst dafür sorgt, dass der Hund es unbedingt ausführen WILL und auch KANN um es DANN abzusichern gezielt - dann braucht es aber je nach Hund eine oder maximal zwei Hand voll sinnvoller Korreturen. Mehr nicht. Das ist eine Frage des Aufbaus.


    Viele Hundeschultrainer wissen nur leider so gar nicht, wie man sinnvoll Kommandos aufbaut, dass sie der Hund explizit gern und schnell macht. Bzw sie haben meist wenig Möglichkeiten, da auf den Hund einzugehen. Im Alltag will ich Quantität, im Sport will ich Qualität. ABER - das Grundprinzip, dass der Hund von sich aus denkt "Guck mal ich kann!! Ich mache!! Bin ich toll?", das braucht halt nen gewissen Aufbau.


    Ich persönlich finde Absicherung absolut wichtig. Ist halt aber auch nur ein kleiner Teil aus einem kleinen Teil des gesamten Miteinanders. Wirklich wichtig ist in meiner Welt an Kommandos nur ein Abruf. Je nach Hundetyp ein Kommando, was ihn an Ort und Stelle parkt. Sitz, Platz, Pfote, Peng ... braucht keiner meiner Hunde und das trotz Leben in der Großstadt.

  • Genau...

    Ich habe hier ein Leg dich hin.

    Das heisst soviel wie: Beschäftige dich selbst, nimm ein Buch (ach nein, das ist ja Kind...)


    Also für den Hund heisst es: Cool down, jetzt ist rumlungern angesagt. Da Hunde auch nicht beim Abwasch helfen können, ist auch oft absolut nichts für sie zu tun, ausser dekorativ rumliegen.


    Platz! brauch ich nur als STOPP bei den BCs, der Collie steht lieber. Is mir auch wurscht.

    Im Hundesport hab ich natürlich ein fröhliches Sportplatz, wo der Hund aufmerksam guckt und ansprechbar ist.


    Und ich lebe mit den Hunden, das sind Partner. Die werden nicht beängstigt oder so. Und schon 3 mal nicht, wenn eine Dressurübung nicht klappt.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!