Während Eingewöhnung gleich mit ins Büro - schädlich?

  • Wir haben uns nochmal in Ruhe und mehrfach die Videos angeschaut und sehen da beide keinen ängstlichen Hund. Eher einen nicht sooo sehr am Menschen interessierten, verfressenen Hund. Es gibt auf einem Video eine Stelle an der er sich so wegdreht, daß es ängstlich aussehen könnte, aber auf der Seite zu der er sich dreht ist die Tür und für uns sieht das auch eher nach einem Richtungswechsel als nach Angst aus. Eher so "kommt sie jetzt da rein und es gibt Essen/Streicheln?"


    Auch auf dem Bild auf dem er Ganzkörper zu sehen ist, sieht er finde ich sehr entspannt aus. Die Hinterbeine liegen zur Seite und die Vorderbeine sind viel zu gestreckt um schnell aufzuspringen.. bei Hunden kenn ich mich da nicht so aus, aber wenn mein Schisser-Kater ängstlich/angespannt ist liegt er nicht so da, sondern immer so pseudo-entspannt, daß er jederzeit losrennen kann (Beine unter dem Bauch).


    Die Orga hat aufgrund einer kürzlich erfolgten Rettungsaktion momentan leider nicht einfach so eine Pflegestelle frei, die Dame meinte aber, wenns garnicht geht mit frei nehmen schaut sie dann, wenn wir wissen, wann er ausreist, längere Zeiträume wären schwierig, aber was ein paar Tage angeht klang sie optimistischer.


    Was ein paar andere Punkte angeht (sorry falls ich was vergess, war ein langer Tag.. ich schau morgen nochmal genauer :))

    - Karottenpelletdinger sind gekauft und das Rezept für Karottensuppe ist gespeichert, hab schon öfter gehört, daß nach der Reise erstmal Durchfall angesagt ist und wollte das auch auf jeden Fall prophylaktisch zufüttern.

    - Wir haben 2 Sicherheitsgeschirre (weil wir nicht sicher sind, welche Größe er braucht), damit er nicht so einfach die Fliege machen kann und die Tasso-Marke ist auch schon da, die kriegt er dann an ein extra-Halsband falls er es wider Erwarten doch schafft aus dem Geschirr auszubrechen. Alternativ wenn ihm beide Geschirre passen, könnten wir ihm auch beide übereinander anziehen :ugly:

    - Welpenpipiunterlagen sind auch da, falls draußen zu überwältigend ist, üben wir dann eben damit und dieser zur-Tür-wander-Methode. Die Teppiche fliegen eh raus, sobald er stubenrein ist (solang behalt ich sie lieber noch :hust:). Fleckentfernerspray ist auch da. Und Teppichschaum und Enzymreiniger sowieso standardmäßig.


    Wir überlegen uns dann die nächsten Tage ganz in Ruhe Pläne Bs und Cs falls er wirklich ein kleines Panikhäschen ist, aber so sehr wie er sich auf den Videos auf sein Essen konzentriert, haben wir die Hoffnung, daß er sich unbekannte Dinge ganz gut "schönfüttern" lässt. :D


    Und ja, vielleicht sind wir zu optimistisch, das heißt aber nicht, daß ich mir keine Gedanken mache. Aber wenn ich mich nur auf alle möglicherweise auftretenden Probleme konzentriere, werd ich nie einen Hund haben (und nach den Katzen auch kein anderes Tier mehr und Kinder schon gleich garnicht). Mit den Katzen gab es auch Probleme, Sam hat zB eine Zeit lang immer wenn Besuch da war und sicherheitshalber noch eine Stunde danach im Schrank gesessen und das hab ich auch alles hinbekommen. Man braucht eben viel Geduld und ein bisschen Kreativität, eine Hundeschule gehen wir uns am Samstag anschauen und dann gibt es ja noch das Forum. Und Menschen im Umfeld, die uns bestimmt unterstützen, wenn wir Hilfe brauchen (und sei es nur ne Couch für ein paar Nächte, damit wenigstens einer mal genug Schlaf bekommt. ;))


    Huch, das ist jetzt ganz schön viel gewesen. Und erstmal genug für heute. Gute Nacht. :winken:


    PS: pädagogischer Begleithund soll er nur werden, wenn er dafür geeignet ist. Wenn es nicht passt, dann passt es eben nicht, was solls. Dann wird er ein privater Hund mit ggf gelegentlichen Büroausflügen.

  • PPS: ich hab ja schon entschieden ihn definitiv nicht gleich mit ins Büro zu schleppen. 4 Wochen Betreuungszeit zuhause kriegen wir auf jeden Fall irgendwie hin und wenn wir merken, daß das nicht reichen wird, haben wir noch 2-3 Wochen Zeit zu organisieren, wie es danach weiter möglich ist (Betreuung durch Freunde/Verwandte, mehr gut getaktete Dienste etc), also ich denke den Zeitdruck können wir da rausnehmen.

    Vielleicht klang das auch alles so gestresst, weil ich momentan etwas gestresst bin bzw vor allem heut Mittag war, weil halt so völlig unklar ist, wann er hier ankommt und bis ich heute Nachmittag mal in Ruhe einen Plan gemacht hab eben auch unklar war ob und wie wir die erste Zeit abgedeckt kriegen. Das hat mich enorm gestresst, weil jetzt hab ich mich bereit erklärt, Verantwortung für ein Lebewesen zu übernehmen und dann wird alles durcheinandergeschmissen und ich weiß nicht mehr, ob ich das in der Form in den ersten Tagen gewährleisten kann, die ich mir wünsche... durch den Plan, wie wir unsere Dienste takten können ist mein Stresslevel deutlich gesunken, die Unklarheit wann es soweit sein wird und daß ich nichtmal weiß, wie viele Tage vorher ich Bescheid bekomme, macht mir aber immernoch zu schaffen. Das wird sich aber wahrscheinlich auch nicht ändern, bis es dann soweit ist.

    Dazu auch noch: ich arbeite regulär 4 Tage die Woche, Mittwoch hab ich frei, dh wenn wir irgendwann im normalen Alltag angekommen sind bedeutet das für den Hund maximal 4 Bürotage à 6 Stunden in der Woche und auch nur 2 am Stück. Da mein Freund meistens unter der Woche nur 1 bis 2 Dienste hat und meistens vormittags heißt das, Jino kann nach ca 3 Stunden Büro abgeholt werden und an manchen Tagen muss er überhaupt nicht mitkommen. Wenn alleine bleiben besser klappt als Büro muss er auch überhaupt nicht mit, sondern dann eben an maximal 4 Tagen maximal 4 Stunden alleine bleiben. Da hab ich schon von stressigeren Hundeleben gehört und gelesen. :)


    ..ok, jetzt geh ich wirklich schlafen. :D gute Nacht. :)

  • Probleme die "da" sind machen mir wesentlich weniger Stress als Probleme die "nicht-da" sind, also im Sinne von nicht "greifbar", nicht wie nicht vorhanden. Wenn der Hund Probleme hat/macht kann ich was tun. Vielleicht klappts nicht gleich, vielleicht muss ich 1937 Methoden versuchen, 3 Trainer konsultieren und im Kopfstand Pfeifen lernen, aber es liegt in meiner Hand etwas zu tun.


    Was mich momentan stresst ist diese Situation in der Luft zu hängen, nichts zu wissen und nichts tun zu können, aber (gefühlt) die ganze Zeit in Bereitschaft sein zu müssen, weil ja jeden Moment der Anruf kommen kann "in ? Tagen isser dann da, Abholung um ?? Uhr in ????". Das ist was völlig anderes!

  • Kommt Jino aus Italien? Von dort ist die Ausreise immer ganz schwer zu planen und funktioniert selten zum geplanten Termin. Ich wünsche Jino dass er bald reisen darf.

  • Wir haben uns nochmal in Ruhe und mehrfach die Videos angeschaut und sehen da beide keinen ängstlichen Hund. Eher einen nicht sooo sehr am Menschen interessierten, verfressenen Hund. Es gibt auf einem Video eine Stelle an der er sich so wegdreht, daß es ängstlich aussehen könnte, aber auf der Seite zu der er sich dreht ist die Tür und für uns sieht das auch eher nach einem Richtungswechsel als nach Angst aus. Eher so "kommt sie jetzt da rein und es gibt Essen/Streicheln?"


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    Tja, da fangen dann schon die Probleme an, ihr habt anscheinend nicht die Erfahrung Hunde lesen zu können. Ich sehe auf dem Video einen Hund, der beschwichtigt, sich das Maul leckt aus Unsicherheit und sich ständig vom Menschen weg hin zu seiner Schwester dreht.


    Außerdem ist in dem Text zum Hund eindeutig zu lesen, dass es ein ängstlicher Hund ist und auch die Anforderung an den Halter dazu. Aber das ist eben auch Erfahrung.


    Zitat - Vermittlungstext (in Kursiv): Bis jetzt ist der kleine Hundebub von den Regularien für ein mensch-hundliches Zusammenleben noch nahezu unbeleckt.


    Übersetzt heißt es: Der Hund kennt wirklich überhaupt nichts.


    Aber mit liebevoller Anleitung wird sich Bruno nach und nach in den 'Knigge für den versierten Familienhund' einarbeiten


    Heißt: der Hund braucht viel Zeit um sich in einem Leben in Deutschland zurecht zufinden und auch nur, wenn die neuen Halter viel Zeit und Arbeit investieren


    Zur Gesundheit

    Ansonsten ist er dem Augenschein nach gesund und altersgemäß entwickelt.


    Vernünftige Tierärztliche Untersuchungen gab es nicht


    Wir suchen Menschen für Bruno, die ihn gleichermaßen behutsam, wie verantwortungsbewusst an die Pfote nehmen und den Welpenjungen liebevoll in ein Leben als Familienhund einführen. Um zu einem souveränen Rüden heranwachsen zu können, benötigt er Rückhalt durch seine Bezugspersonen und einen stabilen Rahmen, der nach und nach erweitert werden kann.


    Das heißt, der neue Hundehalter sollte nichts von dem Hund erwarten und sich darüber im klaren sein, dass es Monate dauern kann bis der Hund hier in Deutschland mit dem Leben klarkommt. Und vor allem, dass er nicht überfordert werden darf und der Alltag in kleinen Schritten gelernt werden muß


    Denkt bei allen Schritten nicht in Tagen sondern eher Wochen oder Monaten.



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    Und jetzt mal ein ganz wichtiger Hinweis: solch ein Hund gehört IMMER doppelt gesichert. Aufpassen, er kann versuchen durch Tür oder auch offenes Fenster zu entwischen. Rechnet jederzeit damit, dass er sich vor irgendeinem Geräusch erschreckt und versucht aus dem Geschirr zu kommen.

    Nehmt keine Flexileine.

    Und sucht euch schon jetzt einen Plan B, C und D, wenn Hund auch nach den 4 Wochen zuhause Betreuung nicht in der Lage ist mit Öffentlichen Verkehrsmitteln und Büro klar zukommen.


    Ich will euch den Hund nicht schlecht reden. Ich kann nur eigentlich beim besten Willen nicht verstehen, warum man sich bei euren Grundvorraussetzungen für einen solchen Junghund entscheidet, den ihr nicht persönlich kennen lernen konntet und wo schon klar ist, dass er im Charakter so gefestigt ist, dass er mit den Anforderung klar kommen kann.


    Edit: das du jetzt gestreßt bist, kann ich nach vollziehen. Die Wartezeit auf einen Auslandshund ist wirklich äußerst Nerven aufreibend. Das kenne ich aus eigener Erfahrung nur zu gut.

  • Sventje ja, aus Italien. Ohje, das klingt ja nicht so gut... naja... ich kann ja nach und nach immer so planen, daß für die jeweils nächsten 4 Wochen eine Betreuung machbar ist und wenns sich noch ganz arg verzögert bekomm ich eben ein haariges Weihnachtsgeschenk :ugly: hätte den Vorteil, daß ich über Weihnachten und Neujahr sowieso zwei Wochen Urlaub habe.. :lol:


    Nein, ich hoffe echt, daß es noch im September klappt. Je eher er da raus und zu mir kommt, desto besser, auch was dieses Deprivationssyndrom angeht ist es ja, wenn ich das richtig verstanden hab, unwahrscheinlicher, daß er diese Probleme bekommt, desto eher er neue Sachen kennenlernt. (danke übrigens für den Link, das ist gut und wichtig zu wissen!)


    Und ansonsten warten wir jetzt halt *Fahrstuhlmusik summ* und nutzen die Zeit noch zum Lernen. nerd-dog-face

  • Danke für die Übersetzung und die Sicherheitshinweise! :)


    Bei doppelter Sicherung mit Sicherheitsgeschirr (also so einem mit zweitem Bauchgurt weiter hinten) frag ich mich immer.. wenn er es schafft, das Sicherheitsgeschirr loszuwerden, ist ein Halsband doch in Millisekunden abgestreift, bringt das dann überhaupt was? oder heißt das in dem Fall echt ich soll ihm zwei Geschirre übereinander anziehen?


    Fenster sind hier sowieso vergittert. (Mit Holzrahmen und Kaninchendraht, nicht nur Fliegengitter)

    Zur Wohnungstür können wir eine "Schleuse" einrichten, das ist kein Problem.


    Und einen Plan für nach den 4 Wochen entwickel ich dann während der 4 Wochen, ich kann nicht schon das nächste Jahr hypothetisch vorplanen, da werd ich ja verrückt und mein Umfeld gleich mit, da gibts so viele "wenn x dann y"... ich denke 4 Wochen reichen gut aus um vorausplanen und alle potenziellen Helfer anzuhauen.

  • Sicherheitsgeschirr ist natürlich klar und schon sehr gut. Zusätzlich ein Zugstopp Halsband welches sich auf Zug so eng zu zieht, dass der Hundekopf nicht rausrutschen kann. Und dann eine Leine mit zwei Karabiner nehmen oder eben zwei Leinen. Eine am Geschirr und eine am Halsband fest machen.


    Guck mal hier siehst du auf vielen Fotos, wie solche Hunde gesichert gehören: https://www.google.com/search?…&biw=1526&bih=738#imgrc=_

  • Was ist bei euch (bei all meiner "Nörgelei" ;) ) ja mal positiv anmerken muß, du bist bereit Ratschläge anzunehmen und zu lernen. Das ist wirklich klasse und eine gute Vorraussetzung.


    Vielleicht wäre es auch noch gut, wenn du dich jetzt schon nach einem Trainer umschauen würdest, der sich mit ängstlichen Auslandshunden auskennt und zu Anfang mal bei euch draufschaut, wie ihr am besten mit eurem Hund arbeiten könnt. Nicht auf einem Hundeplatz sondern zu euch nach hause kommt.


    Solches Geld zu Anfang investiert ist wirklich Gold wert und für Hundeanfänger mit solch einem Hund wirklich zu empfehlen

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