Während Eingewöhnung gleich mit ins Büro - schädlich?

  • vielleicht liest Du vorher noch ein Buch in diese Richtung, dann kannst Du Dir in etwa vorstellen, was auf Dich zukommen könnte. Ich finde es auch immer sehr schön, wenn Tiere aus dem Tsch genommen werden, aber bitte immer bedenken, es könnte anstrengend werden, es könnte dich an deine Grenzen bringen und der Sinn von "Rettung" ist nicht nur, ein Hund aus einer schlechten Situation zu befreien, sondern ihm dann ein glückliches Leben zu bieten.


    HIer der Buchvorschlag:

  • Ich habe schon öfter erlebt dass Hundeanfänger, die intensiv mit einem guten Trainer zusammenarbeiten, sehr gut mit Problemen fertig werden. Manchmal besser wie "erfahrene Hundehalter", bei denen die Hunde halt immer irgendwie mitgelaufen sind und die aus Routine immer im gleichen Muster bleiben.

    Und woran erkennt ein Hundeanfänger einen guten Trainer?

    Woher soll er wissen, dass der Weg gut ist und das Training nicht voll daneben geht?


    Den zweiten Satz versteh ich nicht.


    Was ich daran schlecht wenn Hunde gelernt haben, im Alltag mitzulaufen?


    Die wissen, wie alles abläuft und haben in ihrer Routine Sicherheit.

  • Ich finde auch nicht das Leben an sich super duper anspruchsvoll. Sondern die Menge an Dingen die am Besten ab Tag 1 klappen sollten. Auch wenn ich die TE als vorbildlich bemüht empfinde. Da gibt es nichts zu meckern. Aber man braucht für vieles einfach Zeit und Möglichkeiten um das erstmal zu trainieren.


    Mein Landhund hat sich auch nach wenigen Wochen an die Stadt gewöhnt. Hunde sind wahre Meister im sich anpassen. Aber das war ein eingespieltes Team, mit souveränem erwachsenen Hund. Ich hatte überhaupt nicht mit Schwierigkeiten gerechnet, schließlich haben wir auch davor schon Mal Ausflüge in die Stadt gemacht.

    Es sind die Kleinigkeiten des Alltags die man da vergisst.


    Und wenn ich mir da einen Hund vorstelle der einfach nichts kennt, den man noch nicht einschätzen und bei dem man eben noch nicht weiß, wie man am besten mit ihm umgeht. Da sehe ich halt nicht nur ein paar Stolpersteine und Startschwierigkeiten, sondern mitunter echte Probleme auf die TE zukommen.

  • -neues Umfeld hat jeder Hund, er hat da ja vorher nicht gewohnt

    -neue Menschen ebenfalls, man kennt sich ja vorher nicht.

    -alleine leben ohne Schwester geht den Hunden vom Züchter nicht anders.

    -die Hausregeln sind überall anders, da bringt es dann auch kein Hund von einer PS, wobei es natürlich ein Unterschied ist, sollte ein Hund schon mal ein Zuhause gehabt haben.

    -Autofahren, Bahnfahren, Busfahren stimme ich Dir zu

    -Geschirr, Leine ebenfalls


    Ich finde die Voraussetzungen der TE nicht so krass. Natürlich gut, dass sensibilisiert wird, aber mit dem Engagement bekommt man das sicher hin.


    LG

  • Nur normalerweise kann man sowas nach und nach erfahren.


    Auch der bestsozialisierteste Welpe vom Züchter fährt bei mir nicht ab dem ersten Tag Bus und Bahn, lernt sämtliche Familienmitglieder gleichzeitig kennen und die Nachbarn gleich dazu und in die Hundeschule gehen wir auch sofort.


    Keiner weiß vorher wieviel der Hund auf einmal verarbeiten kann, was für ihn einfach und schnell Routine ist und was eine Herausforderung.

    Das Tempo bestimmt da einfach der Hund und erfahrungsgemäß ist das bei Junghund aus dem Ausland nunmal langsam.


    Und auf nichts Anderes möchte ich hinweisen.


    Um es nochmal zu betonen, ich finde es großartig, dass die TE sich so viele Gedanken macht und bereit ist Hilfe anzunehmen.

    Wenn das mehr Menschen tun würden, gebe es weniger entlaufene Angsthunde, Hunde die nicht in ihr Umfeld passen und da reingezwungen werden und mehr glückliche Hunde, mit glücklichen Menschen.

  • Man kann einen gut sozialisierten Welpen vom Züchter ganz einfach nicht mit einem reizarm aufgewachsenen Hund aus dem Ausland vergleichen.


    Ich habe beides hier und es liegen Welten dazwischen. Es geht einfach um das Lernverhalten und die Reaktion auf neue Situationen. Leni hat ganz, ganz viel gelernt seit wir sie haben (gute 8 Monate mittlerweile), aber ihr Umgang mit neuen Situationen ist ein ganz anderer. Sie ist dann gestresst, unsicher, im Fluchtmodus und reagiert mit Durchfall.


    Oliv ist bei uns groß geworden, die schaut mich an und legt los, Hauptsache die Familie ist da.

    Das ist Tag und Nacht, schwarz und weiß, allein von der Grundhaltung her.


    Ich will das jetzt auch nicht schlecht reden, jeder muss selber wissen auf was er sich einlässt und wie viel er leisten kann. Aber man unterschätzt das wirklich, was für einem extremen Kulturschock so ein Hund ausgesetzt ist.

    Selbst ich war mit Leni am Anfang echt verzweifelt und wusste nicht, ob ich das packe. Obwohl ich schon einen Hund hatte (der mir im übrigen ganz viel geholfen hat :cuinlove:) und ein bisschen Hundeerfahrung und Wissen.

  • Und man muss auch damit leben können, das der Hund vielleicht ein Leben lang ein Angsthund bleibt.

    Definitiv. Aber das Gute ist, man lernt das alles mit der Zeit. Weis was geht und was nicht geht und stellt sich drauf ein. Und auch die Hunde lernen ja erstaunlich viel. Aber manche Verhaltensweisen sind einfach so tief verankert, die muss man dann einfach so akzeptieren und damit leben. Was ja grundsätzlich nicht schlimm ist und bei vielen Hunden so. Man sollte sich da eben nur drauf einstellen. Wenn es dann besser läuft als erhofft, um so schöner für alle Beteiligten. :smile:

  • Ich finde, es ist auch ein gravierender Unterschied ob ein souveräner Ersthund vorhanden ist, an dem sich der Auslandstierschutzhund orientieren kann, oder ob da niemand mehr ist.

    Ich sehe es bei unserem Familienhund aus dem Ausland, da hat die Ersthündin enorm (!) geholfen.

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